@Tomislav2007:
Natürlich kann sich das jeder selbst ausrechnen ... ich fand es aber wichtig, diese Zahlen einmal gegenüber zu stellen. Ich hab das ja nicht unbedingt für dich gemacht.
Für dich hätte gereicht "na dann rechne dir das doch mal aus".
Ich weiß nichtmal genau, wie viel Geld ich für Waschmittel ausgebe. Oder ob ich mit Fertigwaschmittel überhaupt auf 50,- komme.
Mit der rechnerei wllte ich darauf hinaus, dass ich schon 30 Minuten arbeit für €50,- Ersparnis (oder "mehr in der Tasche") schon lohnen würde ... auch bei 1 - 2 Stunden fände ich das noch die zeit wert.
Das gilt allerdings nur für mich.
chris12 schrieb:
trotzdem tun mir die städter leid, die nicht wissen, wie milch wirklich schmeckt.
Die können einem auch leid tun ... allerdings sind das zumindest in meinem Bekanntenkreis nicht besonders viele.
Ich habe nicht nur Milch direkt vom Euter trinken können, ich habe sie (unter Anleitung) mit 8 Jahren sogar selbst gemolken. Da kleine Landwirte sich ohnehin nur schwer halten können (gerade in der Milchwirtschaft) gibt s in meiner Region schon seit sehr langer Zeit das Angebot von "Hoffreizeiten" ... und das wird auch gerne von Grundschulen in der Region genutzt. Die kleineren Milchbetriebe hier haben auf Tourismus umgestellt ... denn das klappt auch mit 3 Kühen, 10 Hühnern, 2 Pferden und ein paar Ziegen.
Ich fand direkt aus dem Euter allerdings nicht besonders lecker ... zumindest handgemolken. Das war mir irgendwie etwas zu butterig.
Unter "Supermarktplörre" verstehe ich dieses 1,5% Fett-Weißwasser ... ab 3,5% (Vollmilch) schmeckts nach Milch und am leckersten finde ich eigentlich Weidemilch (3,8% Fett).
Ich trinke Milch allerdings momentan nur in Schwarztee oder im Kaffee (Kaffeesahne oder Kondesmilch schmeckt mir im Kaffee nicht so) ... son Liter reicht bei mir gut ne Woche.
Für mich wäre also die interessante Frage, ob die unbehandelte Hofmilch so lange hält ... oder ob der Bauer mir auch halbe Liter verkauft (technisch wäre es ja sicherlich möglich).
Es ist ja eine Milchmädchenrechnung, wenn man für "gute Milch" 80c pro Liter bezahlt, dann aber die hälfte davon regelmäßig wegkippen muss. Da zahlt man dann ja für einen Liter verzehrte Milch gleich €1,60.
Und da kann ich auch die Tetrapaks von einem unserer "regionalen Biobauern" kaufen (ich kanns nicht gut nachvollziehen, daher die Gänsefüßchen) ... die kosten das gleiche.
Das brutale am Vergleich zwischen Hofmilch (von der Zapfsäule beim Bauern) und den Tetrapaks im Supermarkt finde ich auch nicht den Preis, sondern seine Zusammensetzung.
Bei Bauern sind das wahrscheinlich die ungefähren Produktionskosten, und noch einige Prozent Gewinn.
Bei Tetrapak hängen durch die Verpackung nicht nur extra Kosten dran ... das geht auch noch durch die Hände einiger Zwischenhändler bevor es im Regal landet ... und jeder einzelne davon schlägt ein paar Prozent Gewinn raus. Da die Milch im Supermarkt dann aber auch zu Preisen um ca. 1,- angeboten werden soll, muss der Einkaufspreis eben in die Knie gehen ... und der Bauer verdient am Ende an seiner Milch nichts mehr.
Der Produzent guckt in die Röhre oder ist darauf angewiesen, die Kosten über Subventionen wieder reinzuholen, die er nur bekommt, wenn er seinen Betrieb industrialisiert oder zumindest stark vergrößert (die Subventionen werden nach Betriebsgröße vergeben) ... und das ist mMn das Problem am Discountersystem. Es sorgt dafür, dass "Milch" sich nur in Massenfertigung (mit den bekannten Nachteilen) rentiert.
Ich möchte auch nicht wissen, wie viel mehr die Molkereien an ihre Zulieferer zahlen könnten, wenn ihre Milch dann nicht noch durch halb Deutschland gekarrt würde, bevor sie beim Kunden landet.
Hier (im nördlichen Nordrheinwestfalen) kann man übnrigens Milch aus dem Allgäu kaufen. Kühe sind dafür aus unserem Landschaftsbild nahezu komplett verschwunden (wahrscheinlich stehen die einfach nicht mehr so oft draußen rum).