Nachhaltigkeit im Alltag - Erfahrungen der Community

DerOlf schrieb:
also wohnen die Leute aus kostengründen eher dort, wo es wenig Arbeit gibt, denn da sind die Mieten niedriger.
Es gibt auch Leute die gerne und freiwillig ländlich wohnen und auf eine Stadt gar keine Lust haben.
Sei es weil sie einfach kein Bock auf hohe Einwohnerdichte haben oder einfach weil der Lebensmittelpunkt nunmal dort ist.
 
h00bi schrieb:
Es gibt auch Leute die gerne und freiwillig ländlich wohnen und auf eine Stadt gar keine Lust haben.
Sei es weil sie einfach kein Bock auf hohe Einwohnerdichte haben oder einfach weil der Lebensmittelpunkt nunmal dort ist.
DerOlf schrieb:
Nachfragebedingt ist Wohnraum an Standorten mit vielen Arbeitsplätzen vielen einfach zu teuer ... also wohnen die Leute aus kostengründen eher dort, wo es wenig Arbeit gibt, denn da sind die Mieten niedriger.
Auf der anderen Seite gibt es auch das genaue Gegenteil: Firmen die im Industriegebiet etwas weiter außerhalb liegen wo dann aber grade junge Leute einfach nicht leben wollen weil dort um 8uhr schon die Bürgersteige hochgeklappt werden oder Abends in der Innenstadt fast nur noch Rentner zu finden sind.
"Viele Arbeitsplätze" ist auch relativ. Von welchen Arbeitsplätzen reden wir denn hier? Kassierer? Verkäufer? Sekretär? Empfangsdamen bei ner Arztpraxis oder Anwaltskanzlei? Ärzte? Anwälte? Ja sowas mags alles reichlich inner großen Stadt geben aber geht man mal mehr Richtung Industrie sieht es schon ganz anders aus. Vorallem nicht ganz so große Firmen siedeln sich eher dort an wo weniger los ist. Kenn ich aus eigener Erfahrung, führt dann gern mal dazu dass 95% der Angestellten mit dem PKW kommen. Dabei geht es auch um Lebensqualität weil der Uniabsolvent jetzt nicht soviel Bock hat dort hin zu ziehen wo nix los ist. Dann fährt er halt doch wieder 100km am Tag wenn er dafür dann in ner größeren Stadt wohnen kann.
Bei der Jobsuche habe ich ebenfalls nen Haufen von interesanten Firmen gefunden nur derart abgelegen sodass ich mir nicht vorstellen konnte dort hin zu ziehen.
Viele nehmen also die hohen Wohnkosten einfach in Kauf weil sie sich dadurch oft auch höhere Lebensqualität erkaufen. In einer größeren Stadt hat man halt viel mehr Optionen.

Sinnvoll wäre also auch Industriegebiete sinnvoll anzubinden und zwar so dass das auch von den Arbeitszeiten her passt. Kenn da auch so manche Fälle da fährt zwar nen Bus hin, nur halt erst um 8. Benutzt logischerweise niemand wenn die meisten um 7uhr schon anfangen müssen zu arbeiten.
Müssen ja nichtmal richtig dicke Busse sein. Nen Shuttleservice wäre auch schon eine Idee.
 
Zuletzt bearbeitet:
@h00bi und @Ilsan:
Natürlich habe ich das stark vereinfacht ... ich schreibe auch so schon ziemlich lange Texte, und wenn ich dann alles mögliche berücksichtige, bin ich entweder Weihnachten noch dabei, oder ich bin auf das nichtssagende Statement angewiesen und reduziert, dass es eben von der individuellen Situation, den eigenen Erwartungen und Wünschen und einem unüberschaubaren Blumenstrauß an "Gründen" liegt, wie sich jemand für oder gegen etwas entscheidet.

Ich habe in den letzten Jahren genau EIN Statement regelmäßig aus meinem Bekanntenkreis gehört:
"Ich suche nun seit 2 Jahren nach einer Wohnung ... in der Stadt ist mir das alles viel zu teuer .. auf dem Land ist es billger, aber das ist mir persönlich einfach zu viel Fahrerei".

Etwas konkreter: Mein Bruder ... Familie mit 2 kleinen Kindern ... der hätte die Möglichkeit gehabt, ausserhalb zu wohnen (im Eigenrtum unseres Vaters, also ohne nennenswerte Kaltmiete), aber da er da fußläufig weder eine KiTa, noch eine Grundschule, noch Kinderärzte, und auch keine Einkaufsgelegenheit gehabt hätte, lehnte er es mit den Worten "da muss ich zu viel mit dem Auto fahren" ab.

Gerade in meiner Generation (genauer: In dem Teil, den ich kenne) hat sich in den letzten 20 Jahren die Einstellung entwickelt, das Auto nach Möglichkeit nicht zu nutzen ... die ziehen auch nicht an Wohnorte, wo sie dann alles mögliche mit dem Auto erledigen müssten. Innenstadt ist denen aber auch zu laut, dreckig und stressig ... als wohnen die ca. 20 Bus-Minuten vom Stadtzentrum entfernt, aber eben mit Anbindung an ÖPNV, KiTas, Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Nur f+ür die Arbeit gurken die dann auch mal länger mit dem auto durch die gegend ... sucher aber permanent nach einem Arbeitsplatz, für den das nicht mehr nötig ist.

Eine Zeitlang hatte ich die leichte Hoffnung, dass der Autowahn so langsam zurückgedrängt werden würde ... aber das lag wohl nur an der speziellen Stichprobe, die ich da beobachten konnte.

Der Rest ist doch eher so "zurück zur Natur .... aber doch nicht zu Fuß, und sowieso nur, wenn es da genug Parkplätze gibt".
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Gerade in meiner Generation (genauer: In dem Teil, den ich kenne) hat sich in den letzten 20 Jahren die Einstellung entwickelt, das Auto nach Möglichkeit nicht zu nutzen ...
...
Eine Zeitlang hatte ich die leichte Hoffnung, dass der Autowahn so langsam zurückgedrängt werden würde ...
Wir müssen wohl beide über unseren Tellerrand hinaus sehen, ich erlebe in meinem Umfeld genau das Gegenteil.
Es werden immer mehr und größere Autos und die Autos werden immer häufiger und für immer kürzere Strecken genutzt.
Wenn ich mir die Zulassungszahlen und die Entwicklung/Verdichtung der Staus ansehe scheine ich näher dran zu liegen.
Ich bin gestern am Samstag um 21:30 von Düsseldorf nach Meerbusch gefahren und es wurden im Radio mehrere Staus gemeldet, ich kann mich nicht daran errinern das es das vor 10-20 Jahren gab.

Die Frage die sich mir stellt, würden du und dein Umfeld Auto fahren wenn ihr mehr Geld hättet ?
Ist Auto fahren bzw. der Verzicht auf Auto fahren eher eine Sache des wollens oder des könnens ?
Ich glaube das bei gut verdienen Menschen deutlich weniger dabei sind die auf das Auto verzichten wollen.

Grüße Tomi
 
Ilsan schrieb:
Wenn ich mir die Zulassungszahlen und die Entwicklung/Verdichtung der Staus ansehe scheine ich näher dran zu liegen.
Dabei müsste man aber auch die Entwicklung der LKWs auf den Straßen berücksichtigen. Sind ja auch deutlich mehr geworden.
 
Hallo

@Ilsan
Du hast dich beim zitieren mit dem Namen vertan.

Da hast du zweifelsfrei Recht, wenn ich mir aber in Städten die Staus im Berufsverkehr ansehe dann sind das zu 90%+ Pendler in PKW's und Lieferverkehr mit Kombis, Bussen und (Klein) Transportern.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Die Frage die sich mir stellt, würden du und dein Umfeld Auto fahren wenn ihr mehr Geld hättet ?
Ist Auto fahren bzw. der Verzicht auf Auto fahren eher eine Sache des wollens oder des könnens ?
Ich glaube das bei gut verdienen Menschen deutlich weniger dabei sind die auf das Auto verzichten wollen.
Ich beantworte die Fragen mal aus meiner Perspektive und schliesse mein näheres Umfeld (Freunde, Bekannte, Verwandte, etc.) mit ein.
Autobesitzer gibts, unabhängig vom Einkommen oder vom Umweltbewusstsein, die Einkommensschere in unserem Umfeld ist groß genug. Hier im urbanen Raum besteht für die Meisten meistens keine Notwendigkeit Auto zu fahren, da die Arbeitsplätze nah und oder schneller via Alternativen zu erreichen sind. Autos besitzen vielleicht vierzig Prozent, da bin ich mir aber gerade nicht sicher, könnten auch mehr sein. Wir haben momentan keins, vielleicht ändert sich der Bedarf irgendwann, finanziell wärs drin.
Die die regelmäßig Auto fahren tun dies vorallem wegen dem Komfortgewinn gegenüber dem öffentlichem Nahverkehr. Die die im ländlichen Umland wohnen, nutzen zwangsläufig ihr Auto häufiger, mangels Anbindung.
Bei den Automarken ist von Audi, über Range Rover bis Škoda „alles“ dabei. Auto-Neukäufe gabs in den letzten Jahren eher wenig, soweit ich weiß, dafür umso mehr Fahrrad-Neukäufe.
 
Tomislav2007 schrieb:
Die Frage die sich mir stellt, würden du und dein Umfeld Auto fahren wenn ihr mehr Geld hättet ?
Das ist schwer zu beantworten, da in meinem Bekanntenkreis nur wenige wirklich ein festes und gleichzeitig hohes Einkommen haben ... ein Auto besitzen aber dennoch mehr als die hälfte ... und auch die nutzen es nicht wirklich oft.
Ist Auto fahren bzw. der Verzicht auf Auto fahren eher eine Sache des wollens oder des könnens ?
Wenn es um das finanzielle Können ginge, würden die Leute ihr Auto abmelden, wenn sie es über längere Zeit absehbar nicht brauchen werden ... tun sie aber nicht.
Bei denen, die bewusst das Ziel gesetzt haben "weniger" Auto zu fahren, liegt das in meiner Erfahrung nicht an den finanzen ... bei denen ist es definitiv eher ein wollen ... mein Bruder will z.B. seinen Kindern einfach ein gutes Beispiel geben ... der will nämlich das die nicht den ganzen Tag nur rumgammeln, und dann abends zwei stunden im Fitneßstudio schwitzen, damit sie nicht aufgehen wie Hefeteig.
Ich glaube das bei gut verdienen Menschen deutlich weniger dabei sind die auf das Auto verzichten wollen
Da muss ich dir Recht geben ... aber wo fängt "gut verdienen" überhaupt an?
Ist das die Zone, wo der Spitzensteuersatz fällig wird (also mehr als 55k Jahresbrutto)?
Für meine Begriffe wäre schon 30k Jahresbrutto ein guter Verdienst ... andere würden das nichtmal als Einstiegsgehalt direkt nach Ausbildung/Studium akzeptabel finden.

Je nach dem, wo du diese Grenze zu gutem Verdienst ansetzt, müsste ich dir zustimmen ... ich glaube, ab einem gewissen Einkommen denkt man über solche Sachen nicht mehr wirklich nach. Da hat man dann vielleicht ein Auto, weil es eben normal ist, eins zu haben, weil alle Freunde, Bekannte und Kollegen halt auch eins haben ... vielleicht spielt bei enzelnen auch etwas Konkurenzdenken mit hinein.
Und wenn man schon so einen teuren und im Bekanntenkreis eventuell auch bewunderten PKW da stehen hat, warum sollte man den nicht auch fahren?
Aber das kann ich nun wirklich nicht beurteilen ... schließlich verkehre ich nicht in solchen Kreisen.

Ich muss aber zugeben, dass es Automodelle gibt, bei denen ich es auch durchaus nicht leicht fände, es einfach stehen zu lassen ... ist aber eh müßig drüber nachzudenken ... kein Lappen (ich will mittlerweile auch keinen mehr haben) ... und für die Kisten müsste ich definitiv auch ein besseres technisches Verständnis haben.
Ein Karmann Ghia Typ 14 wäre z.B. sowas (ich find' den einfach schick) ... mittlerweile würde ich ihn wohl auch gerne auf Elektro umrüsten lassen, wenn ich mir das zu der Anschaffung noch leisten könnte ... obwohl der Käfer-Sound mir fehlen würde ;)
Allgemein sind meine Lieblingsautos fast so alt wie ich ... oder noch um einiges älter ... das kann man ohne Schraubertalent eh vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

SE. schrieb:
Hier im urbanen Raum besteht für die Meisten meistens keine Notwendigkeit Auto zu fahren, da die Arbeitsplätze nah und oder schneller via Alternativen zu erreichen sind.
...
Die die regelmäßig Auto fahren tun dies vorallem wegen dem Komfortgewinn gegenüber dem öffentlichem Nahverkehr.
Der Komfortgewinn steht bei denen wo es nicht notwengig ist über der Nachhaltigkeit ?
Ist das nicht genau der Egoismus zu dem ich offen stehe und für den ich hier von einigen an den Pranger gestellt werde ?

DerOlf schrieb:
Das ist schwer zu beantworten, da im meinem Bekanntenkreis nur wenige wirklich ein festes und gleichzeitig hohes Einkommen haben ... ein Auto besitzen aber dennoch mehr als die hälfte ... und auch die nutzen es nicht wirklich oft.
...
Wenn es um das finanzielle Können ginge, würden die Leute ihr Auto abmelden, wenn sie es über längere Zeit absehbar nicht brauchen werden ... tun sie aber nicht.
Sorry, aber das finde ich fragwürdig, sich mit einem geringen Einkommen ein Auto zu leisten das man nicht oft benutzt und das einen finanziell einengt.

DerOlf schrieb:
Da muss ich dir Recht geben ... aber wo fängt "gut verdienen" überhaupt an?
Da geht es mir weniger um eine bestimmte Summe, sondern darum sich ein Auto leisten zu können ohne auf andere (wichtigere) Dinge verzichten zu müssen.

DerOlf schrieb:
Je nach dem, wo du diese Grenze zu gutem Verdienst ansetzt, müsste ich dir zustimmen ... ich glaube, ab einem gewissen Einkommen denkt man über solche Sachen nicht mehr wirklich nach.
Die Grenze ist vereinfacht ausgedrückt da wo einem das Auto nicht die Wurst vom Brot zieht.

DerOlf schrieb:
Da hat man dann vielleicht ein Auto, weil es eben normal ist, eins zu haben, weil alle Freunde, Bekannte und Kollegen halt auch eins haben ...
Genau das, es ist normal,...

DerOlf schrieb:
vielleicht spielt bei enzelnen auch etwas Konkurenzdenken mit hinein.
Und wenn man schon so einen teuren und im Bekanntenkreis eventuell auch bewunderten PKW da stehen hat, warum sollte man den nicht auch fahren?
...das hat nichts mit Konkurrenzdenken und Bewunderung zu tun, das ist ein Punkt der bei Luxusautos über 100.000€ gilt aber nicht bei alltäglichen Mittellklassewagen.
Ich kenne niemanden der sich wegen Konkurrenz/Bewunderung einen Mittelklassewagen kauft, vor allem weiß man doch gar nicht ob das Ding bar bezahlt oder finanziert wurde.
Für dich mag z.B. eine Mercedes C Klasse (50.000€) eine teure Bonzenkarre sein, das Ding wird aber als Mittelklassewagen klassifiziert und ist heutzutage nichts besonderes mehr.

DerOlf schrieb:
Aber das kann ich nun wirklich nicht beurteilen ... schließlich verkehre ich nicht in solchen Kreisen.
Interpretiere ich das richtig das neben dem Auto fahren wollen auch das Auto fahren können (finanziell) eine große Rolle spielt ?
Wenn Ja, warum wollen diejenigen die nicht Auto fahren können denjenigen die Auto fahren können die Lust am Auto vermiesen ?
Geht es da um Nachhaltigkeit oder darum wegen Neid/Missgunst denen die Auto fahren können die Lust am Auto zu vermiesen ?

DerOlf schrieb:
Allgemein sind meine Lieblingsautos fast so alt wie ich ... oder noch um einiges älter ... das kann man ohne Schraubertalent eh vergessen.
Da gebe ich dir absolut Recht, viel Chrom außen und Holz innen, aber leider sind meine Autoschrauberfähigkeiten auch begrenzt.
Das war mein erstes Auto vor über 30 Jahren, da ging es noch weil ich viele Schrauberkumpels hatte: https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Diplomat#Diplomat_B_(1969–1977)
Wir reden aus Gründen der Nachhaltigkeit lieber nicht darüber wieviel das Ding verbraucht hat, dagegen sind heutige große SUV spritsparende Kleinwagen.

@DerOlf
Danke für deine Ehrlichkeit.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Freundin und ich versuchen auch einiges Umzusetzen. Haben unseren Verpackungsmüll reduziert, angefanngen selbst Brot zu backen, ein Auto besitzen wir nicht, obwohl wir uns es locker leisten können. Flugreisen werden absolut vermieden. Wir treten eigentlich alle Urlaubsreisen mit dem Zug an.

Wichtig ist jedoch auch, dass man Elektogeräte versucht so lange wie möglich zu nutzen.

Mein Desktop Computer inkl. Monitor dürfte inzwischen so an die 7 Jahre alt sein und ich werde ihn weiterhin verwenden. Mein Laptop ist knappe 2 Jahre alt und ich werde ihn hoffentlich mindestens so lange verwenden können wie meinen Desktop-Computer. Das gleiche gilt für mein Mobiltelefon.

Hier lässt sich auch viel Geld sparen, wenn man sich einfach mal von dem Komsumdruck löst und eben nicht immer das beste / teuerste und neuste kauft sondern einfach weiter nutzt was man schon besitzt.

Im Falle meines Laptops denke ich auch ernsthaft darüber nach, sollte er irgendwann den Geist aufgeben mir danach nur noch ein gutes Gebrauchtgerät zu kaufen, was finanziell noch ein mal deutlich günstiger und nachhaltiger ist, da man keine Nachfrage am Primärmarkt auslöst.
 
Tomislav2007 schrieb:
Interpretiere ich das richtig das neben dem Auto fahren wollen auch das Auto fahren können (finanziell) eine große Rolle spielt ?
Eine Rolle spielt das Geld dabei definitiv ... aber eigentlich sind die Mobilitätskosten einfach ein Fixkostenanteil (zumindest werden sie von den meisten Menschen, die ich kenne, so gehandahabt).
Bei mir sind das eben Warmmiete, Strom, Telekomunikation und ÖPNV ... bei anderen wird dann lediglich ÖPNV durch Auto ersetzt ... oder das Auto kommt halt noch dazu.
Das ist ein Posten, der behandelt wird, als wäre er nicht da ... soll bedeuten, dass ich nur mit dem Geld plane, was nach Abzug dieser Fixkosten bleibt. Ob das im Monat nun 1000, 500 oder nur 200 EUR sind, ist relativ unerheblich (drunter wirds schwierig) ... das wichtigste ist erstmal das Auskommen mit dem Einkommen.
Wahrscheinlich denkt man da anders drüber nach, wenn das einfach keine Frage ist, sondern Normalität.

Es scheint bei uns ein paar Grundsätze zu geben.
Einer ist die Bemühung, möglichst nachhaltig zu leben, und ein anderer lautet wohl "Schulden sind scheiße".
Vor Anschaffungen, für die man einen Kredit aufnehmen müsste, schrecken die Leute meist zurück ... natürlich hat das auch damit zu tun, dass man im Niedriglohnsektor ja nicht wirklich wissen kann, was nächstes Jahr sein wird ... und da wird Risikomanagement eben etwas komplizierter.

Die Kosten für das Auto sehen auch in meinem Bekanntenkreis viele einfach als Fixkosten ... mit ähnlichem Status wie Telekomunikation oder ÖPNV-Ticket. Natürlich darf dieser Posten nicht so groß werden, dass man auf vieles andere Verzichten muss .... und dabei spielt das Einkommen sicherlich auch eine Rolle.

Stell dir mal einen e-Diplomat vor ... ich bin mir fast sicher, dass das gehen würde (hab nur keine Ahnung, welche Reichweite das dann hätte). Dieses Schiff rollen zu sehen, und nur so ein leises Surren von e-Motoren zu hören, ist schon eine nette Vorstellung.
Bei den alten Autos geht es mir tatsächlich um die Ästhetik ... da kommt in meinen Augen einfach kein modernes Modell mit. Aber sie haben noch einen zweiten Vorteil ... an denen kannst du wenigstens noch selbst schrauben ... die neueren müssen zumindest mal in die Werkstatt, um den Fehlerspeicher zu löschen, damit der Bordcomputer wieder klar kommt ... und bei den meisten Modellen kannst du selbst nichtmal mehr ne Glühbirne wechseln ... von ner Zündkerze ganz zu schweigen.
Auch das KANN Geld sparen, wenn man es selber erledigen kann, ohne dass das Auto gleich in Piep- und Kreischkonzerte ausbricht, und den Dienst verweigert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Der Komfortgewinn steht bei denen wo es nicht notwengig ist über der Nachhaltigkeit ?
Vielleicht, ich kann nicht für andere sprechen.
Ich sehs so, jede:r muss für sich das Optimum finden, ideologische oder egoistische Verbohrtheit hilft selten. Wenn ich mich kritisch äußere, will ich nicht andere maßregeln sondern Denkanstöße liefern. Was der/die Einzelne dann entscheidet zu tun obliegt nicht mir.
An den Pranger stell ich dich nicht.
aRkedos schrieb:
Im Falle meines Laptops denke ich auch ernsthaft darüber nach, sollte er irgendwann den Geist aufgeben mir danach nur noch ein gutes Gebrauchtgerät zu kaufen, was finanziell noch ein mal deutlich günstiger und nachhaltiger ist, da man keine Nachfrage am Primärmarkt auslöst.
Find ich gut, mit älteren Business-Thinkpads von Resellern haben wir gute Erfahrungen.
 
Hallo

SE. schrieb:
Wenn ich mich kritisch äußere, will ich nicht andere maßregeln sondern Denkanstöße liefern.
Wie kommst du auf die Idee dass das notwendig ist ? Das ist schon etwas arrogant, ich bin egoistisch aber ich lebe nicht hinter dem Mond.
Ich bin 50 Jahre alt, glaubst du ernsthaft das ich nicht weiß was es bedeutet nicht nachhaltig und nicht Klima-/Umweltschützend zu leben ?
Ich weiß das du nicht unbedingt mich meintest, aber ich antworte jetzt hier mal für all diejenigen dessen denken du anstossen möchtest.
Das ist wie bei @DerOlf der glaubt das mehr Bildung alle Probleme löst, nur weil man nicht linken/grünen Idealen hinterher rennt ist man nicht ungebildet und unfähig selber zu denken.

Jetzt bringe ich mal einen Denkanstoß:
Je größer das SUV und je häufiger die Flüge/Kreuzfahrten desto höher das Einkommen, ein höheres Einkommen hat man in der Regel in Berufen die eine höhere Bildung voraussetzen.
Es sind nicht die ungebildeten/dummen die nachhaltiger leben und mehr Klima-/Umweltschutz betreiben müßten, es sind die gebildeten/klugen weil das die Hauptverantwortlichen sind.

DerOlf schrieb:
Stell dir mal einen e-Diplomat vor ... ich bin mir fast sicher, dass das gehen würde (hab nur keine Ahnung, welche Reichweite das dann hätte). Dieses Schiff rollen zu sehen, und nur so ein leises Surren von e-Motoren zu hören, ist schon eine nette Vorstellung.
Ich schaffe nicht mir das vorzustellen, aus einem V8 einen Elektrorasierer zu machen ist schlimmer als Blasphemie.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Jetzt bringe ich mal einen Denkanstoß:
Je größer das SUV und je häufiger die Flüge/Kreuzfahrten desto höher das Einkommen, ein höheres Einkommen hat man in der Regel in Berufen die eine höhere Bildung voraussetzen.
Es sind nicht die ungebildeten/dummen die nachhaltiger leben und mehr Klima-/Umweltschutz betreiben müßten, es sind die gebildeten/klugen weil das die Hauptverantwortlichen sind.

Aber genau da ist doch das Problem, wenn einfache Denkanstöße als Maßregelung empfunden werden. Und ja du hast recht, es sind die gutVerdiener die genau diese Denkanstöße befolgen müssten. Jedoch ist man in meinen Augen nur weil man einen akademischen (am besten noch MINT) Abschluss hat nicht zwingend gebildet. Also ich habe schon BWL- / VWL-, Informatik-, Maschinenbau- und sonstige Absolventen erlebt, die zwar recht intelligent sind, aber dennoch ziemliche Hohlbirnen.

Das Problem ist eher, dass bei vielen in unserer modernen Konsumwelt die Fähigkeit fehlt, sich kritisch mit seinem eigenen Verhalten auseinander zu setzen. Es ist also nicht immer zwingend Bildung das Problem, sondern einfach kritische selbstreflexion. Das hinterfragen der eigenen Handlungen. Aber das machen gerade Gutverdiener nicht, da genau dieses Verhalten vor allem im Berufsleben eher karriereschädlich ist, zumindest wenn man dies nach außen hin erkennbar macht. So jedenfalls mein Erfahrungshorizont.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Es sind nicht die ungebildeten/dummen die nachhaltiger leben und mehr Klima-/Umweltschutz betreiben müßten, es sind die gebildeten/klugen weil das die Hauptverantwortlichen sind.
Sind die gebildeten und wohlhabenden auch an dem schuld, was uns die Geiz ist Geil Gesellschaft eingebracht hat?
Sind es die Wohlhabenden, die dafür sorgen, dass Fluglinien dich für unter 50,- in nahezu jede europäische Großstadt flegen?
Sind es die Wohlhabenden, die für einen Liter Milch nicht gerne mehr als 60c ausgeben, wodurch unsere Milchproduktion nur noch in industriellem Ausmaße rentabel ist und die daraus resultierende Überproduktion es sogar nötig macht, ausländische Märkte mit unseren subventionierten Billigprodukten kaputtzumachen?

Was regt man sich eigentlich über die Chinesen auf? Die machen im Grunde exakt das gleiche, was wir bereits seit Jahrzehnten durchziehen.

Sind es die Wohlhabenden, die jeden Scheiß nur deswegen im Internet bestellen, weil das ein paar EUR billiger ist, als im örtlichen Einzelhandel?

Es sind definitiv die Wohlhabenden, die z.B. die Mieten in den Städten in die Höhe treiben und über Nied auch Geringverdiener dazu bringen, Kredite aufzunehmen, bis die Schuldnerberatung dran ist.


Zur Bildung:
Ich glaube, dass wir zwei unterschiedliche Bildungsbegriffe haben ... ich habe auch eher die Erfahrung gemacht, die @aRkedos schildert ... ein Abschluss ist nicht geichbedeutend mit Bildung ... und zwar egal in welchem Bereich.
Die meisten Ausbildungsgänge spucken Fachidioten aus. Aber genau die braucht unsere Wirtschaft ja auch.

Meiner Meinung nach gibt es keinerlei eindeutig umkehrbare Abbildung zwischen dem, was man in Deutschland als Bildung betrachten kann, und einem eher hohen bzw. niedrigen Einkommen. Der Bildungsbereich (die Spezialisierung) spielt dabei die weitaus bedeutendere Rolle.

Was du meinst, ist Konformismus oder Oppportunismus und nicht Bildung .. natürlich verlangt auch das eine gewisse Intelligenz. Aber ist das schon Bildung? ... ist ein Diplom schon Bildung?
Oder ist Bildung doch etwas mehr, als das, was man braucht, um eine Ausbildung, ein Gymnasium oder ein Studium abzuschließen?
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann gibt es in einer gebildeten Gesellschaft nur noch die Ausbildungsbereiche, in denen man ein Einstiegsgehalt von mindestens 40k erwarten kann ... der Rest darf in so einer Gesellschaft dann garnicht ausgebildet werden.
So eine Gesellschaft darf sich dann aber auch kein Mindestlohnmodell leisten, das mehr Löcher hat, als ein Leerdamer.

Handwerksgesellen werden hier mit Einstiegsgehältern von über 5.000,- Brutto gelockt ... und Erzieher kommen mit Mühe und Not (und beim richtigen Arbeitgeber) gerade so über 2.000 Netto. Von Handwerkern verlangt niemand einen Uni-Abschluss ... bei Erziehern ist das seit Jahren immer wieder im Gespräch ... ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass es nennenswerte Auswirkungen auf die Löhne der Erzieheer hätte, wenn die noch 3 Jahre dafür studieren müssten. Das wären dann halt Master of Education ... und sonst würde sich nicht das geringste ändern ... ich würde sogar davon ausgehen, dass das teilweise eher negative Auswirkungen auf die Qualität der Arbeit der Diplom-Erzieher hätte.
Der auffälligste Effekt wäre wohl der, dass noch ein paar mehr Niedriglöhner sich Akademiker nennen dürfen ... mMn sind das schon heute zu viele.

Die These "mehr/bessere Bildung = mehr Gehalt" ist unrealistisch ... dass das in deinem Bekanntenkreis passt, ist eben nicht mehr ein Beweis, als mein Bekanntenkreis als Gegenbeweis zulässig wäre.
Ob jemand gut verdient oder nicht, ist von viel mehr Einflussfaktoren abhängig, als nur von der Bildung, die dieser Mensch genossen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe zu auf mein Auto nicht verzichten zu wollen, weil ich Menschenmassen nicht ab kann und auch eine gewisse Platzangst habe und gerne meine Ruhe habe, da nehme ich auch den täglichen Stau beim pendeln gerne in kauf.
Bei Elektronik sieht es bei mir schon wieder viel besser aus, abgesehen vom Gaming PC, der muss immer aktuell sein.
Mein Fernseher ist noch von 2011 und daher auch nur FullHD, war aber zu dem Zeitpunkt ein wirklich guter, weswegen ich selbst bei Kollegen mit ihren 60 und mehr Zoll UHD Kisten absolut kein Interesse habe, meinen zu ersetzen.
Smartphones werden immer dann ersetzt wenn sie kaputt sind, daher ist meine Timeline auch sehr klein -> 1. Smartphone war ein 3GS im Jahre 2010 -> iPhone 5 2012 -> iPhone 7 2016 -> Immer noch iPhone 7 :D

Mein alter PC Monitor ein Samsung Syncmaster wurde von 2008-2018 benutzt und eben erst letztes Jahr getauscht, da er zwar noch funktioniert aber nur sporadisch, mal blieb er schwarz und gab erst nach Minuten ein Bild oder es hat im Hintergrund so "gegrisselt" wie man es von Strom kennt, war mir dann zu heikel und weil auch irgendwann 1680x1050 nicht mehr klar gingen.

Mehr kann ich aus tatsächlicher faulheit nicht vorweisen.
 
Tomislav2007 schrieb:
Wie kommst du auf die Idee dass das notwendig ist ? Das ist schon etwas arrogant, ich bin egoistisch aber ich lebe nicht hinter dem Mond.
Ich finde einen kontroversen sachlichen Austausch anregender, weil ich so auch mal meine Perspektive wechseln muss und nicht nur in meiner kleinen Wahrnehmungswelt verharre.
Eine Notwendigkeit dazu besteht natürlich nicht, in der Regel agieren meine Gesprächspartner:innen genauso, zumindest im privaten Umfeld. Die bloße Bestätigung meines Standpunktes durch meine peergroup fände ich ziemlich langweilig.
Die von dir angesprochene Korrelation von Bildungsabschluss(?) und Einkommen kann ich so nicht vollständig nachvollziehen. Natürlich ermöglicht ein höheres Einkommen mehr (nachhaltigen) Konsum, aber dennoch kann ich mich doch bewusst gegen jenen entscheiden. Einen Automatismus kann ich so nicht erkennen.
Ich kaufe oft „gebrauchte“ Waren, eben weil ich mich dafür bewusst entschieden habe so zu leben. Natürlich könnte ich mir auch Neuwaren kaufen, oder regelmäßig irgendwohin fliegen. Ich will und muss aber nicht.
Es steht dir, und allen anderen auch, frei sich anders zu entscheiden.
 
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aRkedos schrieb:
Das Problem ist eher, dass bei vielen in unserer modernen Konsumwelt die Fähigkeit fehlt, sich kritisch mit seinem eigenen Verhalten auseinander zu setzen. Es ist also nicht immer zwingend Bildung das Problem, sondern einfach kritische selbstreflexion. Das hinterfragen der eigenen Handlungen.

Ich denke, dieser Schluss ist nicht zulässig, insbesondere nicht im Fall des Foristen Tomislav2007. Man kann sein Verhalten auch kritisch hinterfragen und dabei trotzdem zu dem Ergebnis kommen, dass man lieber alles so lässt, wie es ist. Das ist eine Interessenabwägung zwischen dem Ego und der Gemeinschaft. Als bekennender Egoist wäre es komisch, wenn einer Selbstreflexion seitens Tomislav2007s eine Umkehr folgen würde. Daraus aber zu schließen, dass er nicht in vollem Bewusstsein so handelt, scheint mir falsch.

Ich kann zum Beispiel die Bilder von dahinvegetierendem Nutzvieh auch nur schlecht ertragen, aber behalte meinen Fleischkonsum trotzdem bewusst bei.
 
Hallo

aRkedos schrieb:
Das Problem ist eher, dass bei vielen in unserer modernen Konsumwelt die Fähigkeit fehlt, sich kritisch mit seinem eigenen Verhalten auseinander zu setzen. Es ist also nicht immer zwingend Bildung das Problem, sondern einfach kritische selbstreflexion. Das hinterfragen der eigenen Handlungen.
Genau das sehe ich komplett anders, ich brauche weder Denkanstöße noch Selbstreflexion, ich muss auch nichts hinterfragen, ich weiß dass das was ich mache falsch und schädlich ist.
Ich weiß das mein Lebensstil nicht nachhaltig und Klima-/Umweltschädigend ist, mir ist es einfach egal und nach mir die Sintflut, ich bin 50 Jahre und wenn der Laden noch 30 Jahre hält reicht mir das.
Ich weiß auch das rauchen und saufen meiner Gesundheit schadet, trotzdem rauche ich zu viel und trinke am Wochenende gerne ein paar Wodka und dann noch einen falls ein Blindgänger dabei war.
Ich kann diesen Unsinn nicht mehr hören/lesen, wenn die Menschen wüßten was sie tun würden sie es nicht machen BlaBlaBla, Nein falsch, Sie wissen was sie tun und machen es trotzdem.

DerOlf schrieb:
Sind die gebildeten und wohlhabenden auch an dem schuld, was uns die Geiz ist Geil Gesellschaft eingebracht hat?
Sind es die Wohlhabenden, die dafür sorgen, dass Fluglinien dich für unter 50,- in nahezu jede europäische Großstadt flegen?
Sind es die Wohlhabenden, die für einen Liter Milch nicht gerne mehr als 60c ausgeben, wodurch unsere Milchproduktion nur noch in industriellem Ausmaße rentabel ist und die daraus resultierende Überproduktion es sogar nötig macht, ausländische Märkte mit unseren subventionierten Billigprodukten kaputtzumachen?
...
Sind es die Wohlhabenden, die jeden Scheiß nur deswegen im Internet bestellen, weil das ein paar EUR billiger ist, als im örtlichen Einzelhandel?
Ja, wenn du mir nicht glaubst dann schau dir die Autos auf den Parkplätzen von ALDI/LIDL/Netto/Penny an.
Ich habe sehr oft die Erfahrung gemacht das gerade diejenigen die viel Geld haben mehr am Geld kleben als diejenigen die wenig Geld haben, die Superreichen Showmaker mal ausgenommen.
Es ist sehr lange her das ich Außendienst bei privaten Kunden gemacht habe, ich habe es oft erlebt das mir eher Arbeitslose/Geringverdiener einen Kaffee/Trinkgeld gegeben haben als die mit viel Geld.
Hatten wir das nicht schon einmal das ich die SUV Muttis mit 1000€ iPhone, die sich über zu teure Kiwis für 20 Cent im ALDI beschweren, ohrfreigen könnte ?

mental.dIseASe schrieb:
Ich denke, dieser Schluss ist nicht zulässig, insbesondere nicht im Fall des Foristen Tomislav2007. Man kann sein Verhalten auch kritisch hinterfragen und dabei trotzdem zu dem Ergebnis kommen, dass man lieber alles so lässt, wie es ist. Das ist eine Interessenabwägung zwischen dem Ego und der Gemeinschaft. Als bekennender Egoist wäre es komisch, wenn einer Selbstreflexion seitens Tomislav2007s eine Umkehr folgen würde. Daraus aber zu schließen, dass er nicht in vollem Bewusstsein so handelt, scheint mir falsch.
Da stimme ich dir zu 100% zu, ich weiß was ich falsch mache, ich bin aber egoistisch, ich will mein Leben in vollen Zügen genießen und ich habe keine Lust mich einzuschränken.

mental.dIseASe schrieb:
Ich kann zum Beispiel die Bilder von dahinvegetierendem Nutzvieh auch nur schlecht ertragen, aber behalte meinen Fleischkonsum trotzdem bewusst bei.
Das verstehe ich auch nicht, solche Bilder/Filme lassen mich völlig kalt, die Hauptsache ist das es mir schmeckt, ob Tiere leiden ist mir vollkommen egal.

Grüße Tomi
 
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@Tomislav2007:
Du kannst aber hoffentlich verstehen, dass einige andere diese Einstellung nicht verstehen?
Auch wenn es dir total egal ist ... ich fänd es toll, wenn du mich wenigstens ein bisschen verstehen könntest.

mental.dIseASe schrieb:
Ich kann zum Beispiel die Bilder von dahinvegetierendem Nutzvieh auch nur schlecht ertragen, aber behalte meinen Fleischkonsum trotzdem bewusst bei.
Als ich mich gegen den extensiven Flischkonsum aus meinem Elternhaus entschieden habe, hatte das auch wenig mit Bildern von Massentierhaltung zu tun. Ich habe einfach gemerkt, dass ich es ganz offensichtlich nicht brauche ... die Zubereitung fand ich noch nie sonderlich lecker (solange Mama das gemacht hat war es aber OK), und ich habe dann irgendwann festgestelt, dass ich seit knapp 11 Monaten kein Fleisch mehr gekauft hatte, und nur alle paar Monate mal was mit Fleisch gegessen habe (auswärts).
Und dann habe ich mich eben entschieden, auch weiterhin drauf zu verzichten - dann halt eben bewusst.
Ich kann auch problemlos auf Fleischersatz verzichten ... ich habe nie so recht verstanden, warum es dringend vegane Wurst geben muss ... wenn ich was esse, was angeblich nach Fleisch aussieht, riecht und schmeckt, dann kann es auch gleich echte Leiche sein .. die schmeckt mir persönlich nämlich auch besser.

Ich habe das Fleisch auch nicht krampfhaft aus meinem Speiseplan getilgt, wie das manche machen.
Das Problem mit der Massentierhaltung liegt ja auch nicht so sehr dran, dass Menschen Fleisch essen ... es kommt eher daher, dass es für die meisten eben täglich dreimal was mit Fleisch sein muss (so war es bei meinen Eltern, Großeltern und bei den Familien meiner Freunde). Daher kommen die Zustände in unseren Fleischfabriken ... die müssten nur die Hälfte des Outputs generieren, wenn wir alle nur einmal am Tag Fleisch essen wollen würden.

Die Bilder lassen mich zwar nicht kalt, aber ich glaube auch nicht, dass sie der richtige Motivator sind ... wem nach dem Entschluss "ab jetzt vegan" irgendwas fehlt, für den war das wahrscheinlich keine gute Entscheidung.
Ich muss mich für meinen sehr geringen Fleischkonsum zu nichts zwingen ... denn genau das wäre mir "zu viel".
Wer die Zustände nicht sehen müssen will, der muss wegsehen ... denn ohne diese Zustönde ist der massive Fleischkonsum von ein paar Milliarden Menschen einfach nicht zu realisieren ... vor allem nicht zu den Minipreisen, die wir in Deutschland dafür zahlen.
DAS geht eben nur mit Ausbeutung von Mensch und Tier.

Das übliche Greenwashing, was dann teilweise noch gemacht wird, finde ich um einiges bedenklicher ... denn das ist nicht nur Zeug aus der Fließbandproduktion, dafür zahlen die Leute sogar extra, weil sie glauben, dass es NICHT vom Fließband kommt.
Scheinbar ist der Konsument so richtig geil drauf, verarscht zu werden.

Tomislav2007 schrieb:
Es ist sehr lange her das ich Außendienst bei privaten Kunden gemacht habe, ich habe es oft erlebt das mir eher Arbeitslose/Geringverdiener einen Kaffee/Trinkgeld gegeben haben als die mit viel Geld.
Diesen Zusammenhang habe ich auch festgestellt ... wenn jemand an der Kasse vor mir um jeden cent feilscht, dann sind das meist zumindest Leute, die nicht gerade "ärmlich" aussehen ... auch wenn ich ein bisschen bei meinen Schnorrenden alten Bekannten sitze, stelle ich fest, dass die viel mehr von Leuten bekommen, die selbst aussehen, als könnten sie sich dazusetzen, wer offensichtlich viel Zeit und Geld in Äusserlichkeiten investiert, reagiert meistens nichtmal auf eine Anfrage ... aber von den Äusserlichkeiten sollte man sich eh nicht blenden lassen.
Ich kenne allerdings auch einige, die echt genug Geld haben, aber trotzdem sehr bescheiden leben ... die kaufen dann zwar gutes und teures Futter im Bioladen (und investieren auch gerne in gute Garderobe) ... aber danach tragen sie es zu ihrem Fahrrad oder zur Bushaltestelle (oder direkt nach hause). Und irgendwie unzufrieden wirken die damit auch nicht ... ganz im Gegenteil.
 
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