Nachhaltigkeit im Alltag - Erfahrungen der Community

Als Vegetarier habe ich zum Glück nicht solche Probleme.

Bei Dingen, die gekocht werden ist es auch eher unwichtig, welche Keime da über ein Messer noch zusätzlich dran landen ... denn das Zeug wird definitiv auf weit mehr als 70°c erhitzt.

Nur bei Nahrungsmitteln, die nach dem schneiden nicht mehr erhitzt werden (Wurst, Kase, Rohkost), sollte man darauf achten, dass alles sauber ist. Da sollte man dann nach möglichkeit ein anderes Messer und ein anderes Schneidbrett nutzen ... oder die genutzten Sachen wenigstens abspülen, denn dadurch bringt man das Risiko zwar nicht auf Null, aber es verringert sich schon.

In meinem Zivildienst gabs in dem Pflegeheim, in dem ich eingesetzt war, sicherlich 4 Fälle von Salmonellen ... das Gebäude wurde weder in Sagrotan getränkt, noch abkekocht ... und trotzdem hat man den Ausbruch jedes mal recht schnell in den Griff bekommen ... mit Mitteln, die auch jeder zu hause nutzen kann.
An den Salmonellen ist auch keiner der Bewohner gestorben, wenn ich mich richtig erinnere. Natürlich wurde das Personal auch angewiesen, die Erkrankten mit besonderer Vorsicht zu behandeln, was kein Problem war, weil alte Leute durch solche Erreger schnell stark geschwächt werden.
Die Großküche hat dann natürlich etwas mehr Aufwand treiben müssen ... aber da das Geschirr ohnehin in einem Industriespüler kam (der mit über 70°c heißem Wasser arbeitete), ging es vor allem darum, die Quelle zu identifizieren, um sie verschließen zu können.

Ich hatte auch noch nie Salmonellen, und ich achte nicht wirklich drauf ... als Vegetarier ist mein Risiko aber wohl auch allgemein etwas geringer.
 
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Ich möchte mal noch meinen Senf dazu geben:

Verdiene aktuell sehr gut und könnte mir sogar eine Putzfrau leisten, dennoch weiß ich wo ich herkomme und erinnere mich auch gut an die Studienzeit.

Meine Mitbewohner in der WG haben geraucht und hatten meist schon in den ersten 2 Wochen des Monats kein Geld mehr für essen, ich weiß also wie das ist mit wenig oder gar nichts klar zu kommen.

Ich konnte natürlich besser als die anderen damals haushalten, habe aber aus der Zeit so viel mitgenommen, dass ich gar nicht anders kann als heute auch noch zu sparen sowie nachhaltig und effizient zu sein. Allerdings auf einem vernünftigen Level.

Ich habe z.B. für mich entschieden Smartphones deutlich länger zu nutzen als den jeweiligen Vertrag, mein Computer wird 10 Jahre genutzt oder bis er kaputt ist, bei Grundnahrungsmitteln achte ich auf Angebote und kaufe im Discounter, bei Drogerie schaue ich ebenfalls auf günstigere oder generell No-Name Produkte.
Meine Erfahrung mit der Thematik ist, wer es klug anstellt muss da kaum Abstriche in Kauf nehmen.

So krass wie du oder andere mit Waschmittel selber machen bin ich noch nicht drauf, da ich gelinde gesagt echt viel Geld über habe und es für mich absolut kein Problem ist mir sowas noch "normal" zu kaufen... ich achte eher darauf nicht zu viel Waschmittel zu nehmen, auch nur zu waschen wenn es nötig ist. Und eben keine Markenartikel, bei den meisten Grundsachen ist das daneben liegende No-Name echt genauso gut, bis auf wenige Ausnahmen.

Wenn ich ehrlich bin, würde ich das alles so wie du machen könnte ich meine Kosten und auch die Ökobillanz nochmal verbessern, aber ich nehme mich schon als sehr sparsam wahr im Gegensatz zu meinem Umfeld.

Viele sind doch extrem konsumgesteuert und da falle ich total aus dem Raster. Mich interessiert auch keine Markenkleidung, kaufe das was mir gefällt und gut passt.

Ich schreib auch meine Ausgaben immer auf, komme aktuell so auf 150 Euro im Monat für alles alltägliche (natürlich ohne Miete und sonstige Nebenkosten, spare aber auch bei Heizung, habe die im Winter meist aus)

Strom habe ich auch alles möglichst Effizient mit LEDs, TV der sehr sparsam ist (ist eh nur ein 32 Zoller) ein sehr sparsame Waschmaschine und Kühlschrank (alles keine 3 Jahre alt) von daher bin ich da gut aufgestellt, wobei der Preis beim Strom eh ständig steigt... einzige was gut verbraucht ist mein PC, auch da spare ich wenn ich was am Tablet mache.

Ich nehme mich bei sowas aber echt schon als Sonderling wahr was ich hier alles beschreibe, denn es sind viele bei Technik (sicher auch hier im Forum) und im Alltag ganz anders drauf, kenne Leute die verjubeln am Wochenende so viel Geld wie ich in 1 Monat für den Lebensunterhalt. Habe natürlich auch nicht immer so sparsam gelebt, aber ich verzichte ja nicht bewusst und vermisse nichts.
Mich würde da mal eher noch interessieren was bei euch / oder dem TE da an Vorurteilen von anderen kommt? Ich verdiene ja z.B. noch ganz gut und in meiner Branche sind einige so drauf, aber ich kann mir da schon vorstellen dass es Probleme mit dem Umfeld geben kann. Für Umwelschutz sind viele erst mal, aber machen tun es die wenigsten. Eine Freundin von mir verzichtet inzwischen komplett auf Plastik, muss zugeben da bin ich echt auch noch zu faul für...


Und ah ja hab ne Bahn-Card und nutze seit jeher Öfis...




Kuba schrieb:
Da musste ich gleich an herrn danzer denken ... youtube video mit den besten kommentaren


Hahaha

Ja, an das Video musste ich auch sofort denken!

Allerdings muss man dazu sagen die Leute in dem Video sind nicht sparsam, sondern einfach knauserig. Die gönnen sich nix und es hat teilsweise nichts mit echtem "sparen" zu tun!
Alleine schon dieser absurde Trick mit Seife mit Wasser auffüllen... das war ne ganz normal gekaufte Seife in Plastikverpackung... günstiger wäre hier echt sich das Zeug selber herzustellen oder im Großhandel zu kaufen zum nachfüllen, am besten einen ganzen Eimer. Da hätte der Mann gespart und nicht wenn er immer die 1€ Seife im Supermarkt holt und nochmal Wasser nachkippt... lächerlicher Beitrag, ehrlich!

Kenne das Thema ganz gut da ich mal eine Freundin hatte deren Mutter auch sehr sparsam war da sie Alleinerziehend ist und das Geld knapp, die hatten lauter solche Tricks wie Seife im Eimer zu kaufen, das ist aufs Jahr gerechnet alles echt viel Geld, aber auch da war ich bisher zu faul, man muss auch dazu sagen um richtig zu sparen muss man immer Angebote kaufen in großen Mengen und dafür hab ich einfach auch kein Platz... Mit Keller oder Dachboden ist das was anderes.
 
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morpheus99 schrieb:
Allerdings muss man dazu sagen die Leute in dem Video sind nicht sparsam, sondern einfach knauserig. Die gönnen sich nix und es hat teilsweise nichts mit echtem "sparen" zu tun!
Dem TE gings ja auch nicht nur um den finanziellen Aspekt ... wer nur Geld sparen will, der ist bei danzer und Co wunderbar aufgehoben ... denn dafür reicht Knauserei allemal.

Dem TE gings um Umweltschutz UND sparen (Ressourcen). Und da bringt es eben mehr, erstens nicht einfach die Seife zu verdünnen mit der man sich wäscht, sondern z.B. beim Duschen auch mal die Zeit im Blick zu behalten.
Man muss ja nicht dringend 15 - 30 Minuten unter der Brause stehen.
Das einzige, weswegen ich Seife mit Wasser verdünne, sind die Reste, die man sonst z.B. aus einer Duschgel-Flasche so schlecht rauskriegt ... die werden dann verdünnt, um sie nicht mit der Verpackung in den Müll wandern zu lassen.

Seit ich wieder kurze Haare habe, brauche ich selten länger als 15 Minuten im Bad ... und davon verbringe ich maximal die Hälfte unter laufendem Warmwasser.
Dadurch verschmutze ich weniger Wasser, und es muss eben auch weniger Wasser erwärmt werden ... das spart in meinem Fall Strom ... und damit z.B. CO2.
Ich habe mir die Haare aber nicht deswegen abgeschnitten, sondern weil ich es so einfach praktischer finde. Mit längeren Haaren (ca. 10 - 15 cm) brauchte ich beim Duschen mit Haarewaschen immer mindestens zwei Handtücher .... bei kurzen Haaren (ca. 2cm) reicht eins, denn das zweite habe ich vorher nur für die Haare gebraucht.
Es ist zwar nicht viel, aber allein dadurch muss ich wahrscheinlich pro Jahr mindestens eine Waschmaschine weniger laufen lassen (und weder was gespart ... naja, man kanns auch übertreiben).
Aber auch was die Pflege angeht, st kurz einfach praktisch ... 2cm lange Haare muss man nicht kämmen ... und das spart Zeit ... bei meinen Locken ist das nicht mal wenig.
Aber auch Geld kann man dabei sparen ... eine Brauchbare Scheermaschine mit einer hand voll Aufsätze kostet nicht die Welt .. 3 Besuche beim Frisör sind je nach Service kostspieliger.
Und wenn man regelmäßig nachschneidet, ist das auch irgendwann vom Ergebnis her OK, wenn man das selbst macht oder einen Bekannten fragt.
Dem letzten Frisör habe ich auch nur gesagt ... "einmal alles auf 20mm" ... kostenpunkt 15,- (inkl. Trinkgeld) ... meine Scheermaschine hat auch nur knapp das doppelte gekostet.
 
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Ich bin gerade via Deutschlanfunk auf eine App aufmerksam geworden und gebe euch die Info mal weiter. Getestet hab ichs noch nicht, App installiert schon und mal die Nachbarschaft erkundet. Zur Nutzung braucht es eine eMail Adresse, Benutzernamen und Passwort, Standortfreigabe ist optional.
So funktionierts: Lebensmittelunternehmen (Cafés, Restaurants, Bäcker, Supermärkte, etc.) verkaufen nicht mehr benötigte Lebensmittel zu reduzierten Preisen, Zahlung per App, Abholung vor Ort im Laden durch Käufer. Manchmal sind Abholzeiten angegeben und ob Behältnisse zum Transport notwendig sind, alle Konditionen finden sich in der Artikelbeschreibung.
https://toogoodtogo.de/de
Bei mir im Umkreis ist Real (Obst, Gemüse) dabei, diverse Bäckereien, Cafés und Restaurants.
Hat jemand die App und Erfahrungen?
 
SE. schrieb:
Mag für den Konsumenten und die Händler nett sein ... für die existierenden Foodsaving Vereine ist das eher der Killer (mal von dem abgesehen, der Too Good To Go betreibt).

Ich sehe solche Angebote eher kritisch ... gerade weil Foodsaving momentan auf Spendenbasis funktioniert und das nach meiner Meinung noch sehr lange so bleiben sollte .. und warum sollte man den foodsavern Lebensmittel umsonst geben, wenn man auch Geld dafür kassieren kann, dass man sie nicht direkt in die Tonne kloppt?

Bad News für Foodsaver :(
 
Ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen, bezweifle jedoch das nun spendenbasiertes Foodsaving generell nicht mehr funktionieren kann oder wird. Zubereitete Lebensmittel gibts im Überfluss, also zumindest hier im Umkreis, ich will garnicht wissen wieviel tatsächlich täglich allein von den „Schnellimbissen“ oder „to-go“ Bäckereien weggeworfen wird.
Ganz pragmatisch betrachtet ist das Konzept gut, Kunden und Verkäufer haben Anreize und am Ende landet hoffentlich weniger im Müll.
Bei privatem Foodsharing hatte/habe ich Vorbehalte, besonders wegen der unbekannten hygienischen Gesamt-Umstände.
 
Ich denk dabei ans Pareto-Prinzip:
Was sind die 20% die 80% des Ergebnisses ausmachen?
Bei Sport/Fitness/Diät kenne ich da so einen Breiteneffekt: Wer sich auf 20 Dinge gleichzeitig konzentriert hält entweder diese nicht dauerhaft durch oder macht 15 davon falsch. Besser ist, die maximal 5 wirklich wichtigen Dinge richtig zu machen.
 
SE. schrieb:
Bei privatem Foodsharing hatte/habe ich Vorbehalte, besonders wegen der unbekannten hygienischen Gesamt-Umstände.
Ich habe zwar keine Ahnung, wie das bei euch in der Gegend so läuft.

Bei uns gibt es eben auch freiwillige Helfer, die mit den Händlern direkt verhandeln ... am ende holen die dann das Zeug ab ... und das landet eben vorher nicht im Müll, sondern wird direkt kurz vor Ladenschluss für die Foodsaver bereitgestellt.

Im Grunde ist es also auch bei privaten Foodsaving Kooperativen genau das gleiche ... bloß ohne App und ohne bezahlen (meistens jedenfalls ... ein gewisses Budget für den Ankauf haben diese Vereine auch).
Die Frage ist ganz einfach, wer den Zuschlag kriegt, wenn eine kommerzielle Foodsaver Agentur mit den spendenbasierten Vereinen konkuriert.

Dazu noch die soziale Komponente.
Unsere Foodsaver bedienen damit eine Bevölkerungsgruppe, die sich selbst eben keine gute Ernährung leisten können oder wollen ... die App bedient nur die, die ihre Umweltschutz-Aktivitäten noch mit finanziellem Gewinn verbinden wollen.
Die, die momentan von Foodsaving am meisten profitieren, fallen beim Prinzip von Too good to go raus ... denn da landen die Lebensmittel eben vornehmlich in Privathaushalten.

Wenn unsere Foodsaver zum Essen einladen, dann wird verkocht, was eben gebraucht wird ... und der Rest wird verschenkt (an Mitarbeiter und jeden, der was haben will).
Das Antgebot wird ziemlich breit genutzt (von den Händlern), aber das könnte sich durchaus ändern, wenn es da eine Foodsaver-Zielgruppe gibt, die einfach mehr zahlt.

Ausserdem mache ich mir etwas sorgen, ob es wirklich Lebensmittelmüll und -überproduktion eindämmen wird, wenn man aus dem "beinahe Müll" eine wirtschaftlich verwertbare Ware macht (also noch mehr, als er das ohnehin schon ist).
Wenn es das schafft, dann ist das ja OK ... aber ich habe da so meine Zweifel, eben wegen der Konkurenz zu den klassischen und bewährten Foodsaver-Netzwerken.
 
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DerOlf schrieb:
Ich habe zwar keine Ahnung, wie das bei euch in der Gegend so läuft.
Das läuft inzwischen bestimmt ähnlich professional wie bei euch, kann ich aber nicht wirklich beurteilen, da ich kaum Kontakt zu dieser „Szene“ habe.
Was ich meinte ist z.B. hier beschrieben;
https://m.tagesspiegel.de/berlin/be...n-kuehlschraenke-fuer-jedermann/10888332.html
Also ein öffentlicher Ort, bei dem jede:r Essen abstellen und nehmen kann. Da habe ich für mich Vorbehalte und würde eher nicht zugreifen, anders als bei Produkten direkt vom Produzenten oder dem engen Freundeskreis.
Ich bzw. Wir haben nur selten irgendwas essbares zum „teilen“, weil wir so planen das kaum irgendwas verderben kann.
Ich kann deine Sorge nachvollziehen, andererseits glaube ich nicht, dass z.B. Gaststätten gezielt mehr produzieren als notwendig um dann mit den Resten irgendwie noch Geld zu verdienen. Macht für mich aus wirtschaftlicher Perspektive zumindest gerade keinen Sinn. Irrtum nicht ausgeschlossen.

However, so eine App spricht vermutlich auch ein anderes Klientel an, beim Thema Verschwendung von Lebensmitteln finde ich fast jedes Mittel legitim.

Anfangs waren Ökos und deren Einstellungen auch nicht wirklich akzeptiert, der Einzug der Grünen in den Bundestag als Beispiel, inzwischen finden diese Ideen und Themen durchaus eine breitere Akzeptanz.
Eine Kommerzialisierung von „Subkulturen“ findet scheinbar zwangsläufig überall statt, ich will das Thema hier aber nicht ausbreiten weil offtopic. Nur soviel, ich sitz gedanklich zwischen den Stühlen und hab noch keine abschließende Meinung ob diese Entwicklung positiv oder eher negativ zu bewerten ist.
 
SE. schrieb:
Ich kann deine Sorge nachvollziehen, andererseits glaube ich nicht, dass z.B. Gaststätten gezielt mehr produzieren als notwendig um dann mit den Resten irgendwie noch Geld zu verdienen. Macht für mich aus wirtschaftlicher Perspektive zumindest gerade keinen Sinn. Irrtum nicht ausgeschlossen.
Die müssen ja nicht gezielt auf Überschuss produzieren, sondern nur in angemessenem Maße sicherstellen, dass jeder Kunde zu Essen bekommt (und zwar das, was er bestellt hat ... nicht, das was gerade noch da ist).
Nachfrageschwankungen zusammen mit den rechtlichen Regelungen zum Nahrungsmittelhandel sorgen dann für den Müll.
Es geht mir nicht darum, dass durch solche Angebote gezielt mehr Müll produziert wird ... es ging eher darum, dass der Müll der nachfragebedingt sowieso entsteht, nicht meistbietend versteigert werden sollte (überzogen ausgedrückt).
SE. schrieb:
Nur soviel, ich sitz gedanklich zwischen den Stühlen und hab noch keine abschließende Meinung ob diese Entwicklung positiv oder eher negativ zu bewerten ist.
Das habe ich geahnt, und deswegen wollte ich eine zugegeben vielleicht auch etwas ZU kritische Perspektive anbieten. Ich denke, du wirst nicht der einzige sein, der bei diesem Thema gedanklich zwischen den Stühlen steht.

Ich stecke in der Foodsaver Szene auch nicht wirklich tief drin ... ich kenne aber viele Leute, die es nutzen und dabei mithelfen ... das sind primär als Selbsthilfevereine gewachsene Strukturen, die mittlerweile auch eine ganze Menge andere mitversorgen.
Ich finde die Entwicklung sehr gut ... und mir ist auch echt egal, wenn dann ein paar Abfallprofiteure etwas weniger Gewinn machen ... oder Entlassungen vornehmen müssen, um ihren Gewinn zu schützen.


Mal etwas ganz anderes. Gibt es hier jemanden, der sich an Projekten der sogenannten "SoLaWi" beteiligt?
SoLaWi steht für "solidarische Landwirtschaft" ... die Umsetzung sieht wohl meist so aus, dass eine Gemeinschaft einen Hof finanziert, sich an notwendigen Arbeiten beteiligt (Aussaht, Ernte, Pflege, Instandhaltung bzw. -setzung) und die Erträge des Betriebes unter den Mitgliedern verteilt werden.
Das ganze ist zunächst mal ein Subsistenzwirtschaftliches Modell, welches die Versorgung der Beteiligten stärker fokussiert, als die des Marktes (auf dem werden subsistenzwirschaftstypisch nur Überschüsse verkauft ... also das, was in der Hofgemeinschaft sonst keiner braucht).

Ich habe es neulich in einer Doku auf NDR gesehen, und fand das Modell toll ... als Innenstadtbewohner ohne Land und Geld ist mir allerdings nicht klar, wie gut oder schlecht das funktioniert.
Natürlich bedeutet in diesem Modell eine Missernte für ALLE beteiligten weniger Kartoffeln oder Möhren ... das Risiko wird allerdings auf alle Mitglieder verteilt ... in der klassischen Landwirtschaft ist nur der Hofbetreiber der Gekniffene.

Falls jemand mit sowas Erfahrungen hat, hier die Bitte darum, diese Erfahrungen mit uns zu teilen.
 
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Ich lebe ja nach wie vor noch in einer Welt ohne gelben Sack/gelbe Tonne o.Ä.
Bei uns muss JEDER seinen Müll SORTIERT zum Wertstoffhof bringen. Dabei wird getrennt nach PE-Folien, PE-Verpackungen, PET-Flaschen, Verbundverpackungen; Alubeschichtete Folien (Chipstüten) etc. Insgesamt haben die da ca. 20 verschiedene Kunststoffbehälter.
Man muss dazu die Verpackungen alle geleert und am besten ausgespült und vorsortiert bringen. Andernfalls wird man damit wieder weggeschickt.
Die Anlieferung und Annahme ist natürlich kostenlos. Die Alternative dazu ist alles über den Restmüll zu entsorgen (=Bezahlen).
Wir haben zuhause alleine eine "Müllstation ein einem 20qm großen Raum im Nebengebäude nur um die Sortierung machen zu können.

Weil es weiter oben schonmal angesprochen wurde: Das Thema mit gelben Säcken und MVA ist recht einfach: Die brauchen den, da denen sonst das Feuer ausgeht. Seitdem die Kunststoffe aus dem Restmüll raussortiert werden brennt der "Müll" (haha - Wortspiel) nicht mehr richtig. Der gut brennbare Kunststoffanteil fehlt einfach. Deswegen werden auch gezielt gelbe Säcke zugegeben. Als Brandbeschleuniger sozusagen. Auch bei der Sortierung der gelben Säcke fallen Stoffe an, die nicht mehr sinnvoll weiterverwendet werden können bzw. nicht in der Menge. Also auch in die Verbrennung damit.

Das Prinzip "SoLaWi" habe ich auch schonmal gehört. Vermutlich hab ich sogar mal die gleiche Doku darüber gesehen.
Ich bin da skeptisch gegenüber. Im Grundgedanke ist das nichts anderes wie ein Unternehmen mit Aktienbeteiligung. Jeder gibt quasi etwas und bekommt etwas dafür. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass die Erträge unabhängig von der Einlage verteilt werden (Dass der, der mit 1€ einsteigt genau soviele kartoffeln bekommt wie der, der 10.000€ beisteuert)
Im kleinen, familiären/freundschaftlichen Maßstab mit großem Garten/kleinem Feld mag das Funktionieren. Mit 10, vll 20 Leuten. Bei allem darüber wird es mMn sicher irgendwann zu Problemen kommen. Neid und Missgunst wenn einer nicht viel Arbeitet aber genauso viel bekommt wie die anderen usw. Prinzipielle natürlich ein gutes Konzept.
 
Khaotik schrieb:
Ich lebe ja nach wie vor noch in einer Welt ohne gelben Sack/gelbe Tonne o.Ä.
Bei uns muss JEDER seinen Müll SORTIERT zum Wertstoffhof bringen. Dabei wird getrennt nach PE-Folien, PE-Verpackungen, PET-Flaschen, Verbundverpackungen; Alubeschichtete Folien (Chipstüten) etc. Insgesamt haben die da ca. 20 verschiedene Kunststoffbehälter.
Man muss dazu die Verpackungen alle geleert und am besten ausgespült und vorsortiert bringen. Andernfalls wird man damit wieder weggeschickt.

Was soll daran nachhaltig sein, Müll mit 1000 PKW statt mit einem Mülltransporter abzuliefern ? Durch so einen Unsinn nötigt man nur noch mehr Leute zum Autokauf.

Sortieren kann ein Roboter viel besser und schneller, und Verpackungen einzeln zu spülen, ist sinnlose Trinkwasserverschwendung.
 
Vor allem sollte man endlich mal ein einheitliches System einführen. Hier bei mir überschneiden sich mehrere Landkreise. Die einen haben den gelben Sack. Bei mir im Landkreis kann alles in die Restmülltonne. Keine Ahnung, wie das in Restdeutschland so ausschaut.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Was soll daran nachhaltig sein, Müll mit 1000 PKW statt mit einem Mülltransporter abzuliefern
Hab ich irgendwo gesagt, dass das System besser oder generell nachhaltig ist? Ich habe nur gesagt, dass es so ist ganz ohne Wertung. Für mich ist persönlich ist das System kompletter Bullshit. Allein schon wegen des Mehraufwandes für mich den ganzen Müll selber zu sortieren und alle 2 Wochen dann ne Stunde für die Müllentsorgung zu brauchen.
Wofür es aber gut ist: Man merkt jedes mal, wieviel Müll man eigentlich produziert. 5 Säcke an den Gartenzaun oder auf die Straße stellen ist weit weniger "beeindruckend" als sich einmal das Auto bis unters Dach vollzustapeln.
Solche Systeme funktionieren ohnehin nur noch im ländlichen Bereich weil da sowieso jeder ein Auto hat.
In der Stadt wäre das nicht im geringsten praktikabel.
 
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JMP $FCE2 schrieb:
Sortieren kann ein Roboter viel besser und schneller
Jein ... bzw. es kommt halt auf die Machart der Verpackung an.

Nimm z.B. mal eine Shampooflasche ... meist können die sehr gut maschinell sortiert werden.

Klebt aber auf der Flasche flächendeckend noch eine intransparente Folie mit dem kompletten Design drauf, dann sortiert die Maschine die ganze Flasche so, als wäre sie zu 100% aus dem Folienmaterial ... was aber meist eben nicht zutrifft.

Rein automatische Müllsortierung verlangt sortenreine Verpackungen ... oder einen Kunden, der sortenrein sortieren kann - und da auch Lust und Zeit für hat.

@Khaotik:
Danke für deine Gedanken zu SoLaWi ... das Subsistenzprinzip schließt industrielle Ausmaße ohnehin aus ... das Ziel des ganzen ist Selbstversorgung ... und da ist es OK, wenn der "Umsatz" zum Erhalt des Betriebes ausreicht.

Dabei liegt auch der Unterschied zu einer Aktiengesellschaft ... die Produziert zwar auch Lebensmittel ... und die isst auch jemand ... aber die Finanziers einer AG bzw. ihre Shareholder sind mit den Konsumenten nicht zwingend identisch.
Bei der SoLaWi ist das meines Erachtens gegeben.

Auch bekommt ein Aktionär nicht ausschließlich Sachleistungen ... in der SoLaWi bekommen die Mitglieder nur Lebensmittel ... der einzige, der damit Geld verdienen muss, ist der Bauer selbst (nebst Familie ... wenn die nicht schon in die nächste Stadt geflohen ist).
Die meisten Aktionäre interessieren sich erst dann für die Produkte ihres Invests, wenn die Renditen zu gering ausfallen.

Ich mag das Subsistenzprinzip sehr gerne (zumindest ökologisch ist es weit überlegen) ... aber ich verstehe auch sehr gut, dass das einem modernen Menschen etwas verdächtig vorkommt ... schließlich waren die sozialistischen Staaten angeblich auch auf Subsistenz ausgerichtet (das war jedenfalls lange die Propaganda dieser Staaten).
 
DerOlf schrieb:
Dabei liegt auch der Unterschied zu einer Aktiengesellschaft ... die Produziert zwar auch Lebensmittel ... und die isst auch jemand ... aber die Finanziers einer AG bzw. ihre Shareholder sind mit den Konsumenten nicht zwingend identisch.
Bei der SoLaWi ist das meines Erachtens gegeben.

Da kann ich dir nur bedingt zustimmen. Geld ist auch nur eine moderne, standardisierte Form von Arbeitsentlohnung. Du tust etwas und bekommst dafür etwas. Das ist ja bei SoLaWi im Grunde nicht anders. Du tust etwas und bekommst etwas dafür. Ob das jetzt Geld, Kartoffeln oder Wassermelonen (Um mal meinen alten Mathelehrer zu zitieren) sind, ist unerheblich.

Genau wie normale Aktionäre ermächtigen Aktien nur dazu, überhaupt etwas bekommen zu dürfen. Der primäre Unterschied liegt nur darin ,dass über den eigentlichen Einstiegsinvest hinaus noch zusätzlich Arbeitsleistung eingebracht werden muss.
Und das ist dann der Punkt, an dem SoLaWi sich natürlich entscheidend abhebt, weil dadurch auch der "Investor" ein gesteigertes Interesse am Erhalt und am Ergebnis hat. Wie erwähnt sind für mich die Faktoren Neid und Missgunst hier das größte "Aber". Was meinst du, wie schnell bei sowas Sätze kommen wie "Der/die hat nie bei den schweren Arbeiten mitgeholfen und bekommt trotzdem genauso viel Essen wie ich? Das ist nicht gerecht!"
Je "Fremder" die Mitglieder sich sind, desto früher wird so ein Verhalten beanstandet.
Deswegen auch:
Khaotik schrieb:
Im kleinen, familiären/freundschaftlichen Maßstab mit großem Garten/kleinem Feld mag das Funktionieren

Ich kenne das Grundprinzip leider sehr gut aus einer Waldkörpergemeinschaft in meinem Bekanntenkreis. Es wird gemeinsam (unentgeltlich) Holz eingeschlagen und verkauft und der Gewinn unter den Mitgliedern entsprechend der Anteilsverhältnisse aufgeteilt. Da gibt es immer wieder Missgunst wenn einer weniger geholfen hat und trotzdem genauso viel bekommt.

So ein System lässt sich nur Fair über eine interne "Verrechnung" betreiben. Ob man das jetzt mit Arbeitsmarken, Geld oder sonstwas macht. Bei jedem System ohne bist du von der "Gutmütigkeit" der Mitglieder abhängig, dass jeder immer dabei ist, hilft und seinen Beitrag leistet.
Das sind nur meine Schlüsse aus der Realität. In kleinen, idealistischen Gemeinschaften funktioniert sowas natürlich ohne Gleichverrechnung weil der einzelne sich nichts daraus macht, ob er jetzt 2h mehr gearbeitet hat oder nicht. Die Realität in der großen Masse sieht aber anders aus.
 
Der Aktionär hat aber zumindest indirekt ein Interesse daran, z.B. eine halbe Jahresernte Soyabohnen nicht als Lebensmittel, sondern als Energieträger zu verkaufen (Biogas oder Biosprit) ... denn solange die Preise dafür höher sind, wird an Energiemarkt auch besserer Gewinn erzielt, als am Lebensmittelmarkt.
Die Folgen kennen wir, sobald Biosprit richtig boomt, bekommt man es mit Ernährungsengpässen zu tun ... und wenn der Markt für Biosprit gesättigt ist, wenden sich die Spekulanten wieder dem Lebensmittelmarkt zu ... denn da sind die Preise dann dank Mangel wieder höher, als auf dem Energiemarkt.

Darum ging es mir ... bei der SoLaWi gibt es nicht die Wahl, wem man seine Erzeugnisse verkauft. Bei einer global tätigen AG gibt es diese Möglichkeit immer ... und sie wird genutzt, um optimalen Gewinn zu erzielen, den Markt zu manipulieren, oder auch mal um eine Regierung in Misskredit zu bringen.

Im Idealfall sind Unternehmen der SoLaWi garnicht dazu gezwungen, sich dem Weltmarkt und seinen Preisen auszusetzen.
Ergänzung ()

Khaotik schrieb:
So ein System lässt sich nur Fair über eine interne "Verrechnung" betreiben. Ob man das jetzt mit Arbeitsmarken, Geld oder sonstwas macht. Bei jedem System ohne bist du von der "Gutmütigkeit" der Mitglieder abhängig, dass jeder immer dabei ist, hilft und seinen Beitrag leistet.
Natürlich kann man sich auf die Gutmütigkeit der menschen nicht verlassen ... sind schließlich Menschen.
Was ist so verkehrt, an einem System, welches sicherstellt, dass die Erzeugnisse fair verteilt werden.
Wer viel Arbeit hineingesteckt, oder eine äquivalente Zahlung geleistet hat, der bekommt eben seinen dieser Leistung entsprechenden Anteil.
Wirklich problematisch wird das ganze erst, wenn der, der diese "Tabelle" entworfen hat oder die Umsetzung überwacht, für seine Arbeit die hälfte des Ertrages einsacken will.

Natürlich müsste JEDE mit dem Projekt verknüpfte Leistung dokumentiert werden ... und am Ende müsste man eben berechnen, wie viele Anteile am Ertrag jeder einzelne für seine dokumentierte Leistung zu bekommen hat.

Mal als Beispiel:
Ich rechne mit einem Mindestlohn von €10,- pro Stunde Arbeit (nur fürs beispiel ... eine Lohndiskussion will ich hier nicht haben) ... also bekäme ein Mensch exakt den gleichen Anteil am Ertrag, wenn er entweder 5 Stunden auf dem Hof gearbeitet, oder nur €50,- für eine Reparatur beigetragen hat. Dabei wäre es vollkommen egal, ob der jenige nun 5 Stunden im Büro Akten sortiert, oder auf dem Feld Kartoffeln gesetzt hat.
Wir haben Systeme, die das ermöglichen ... wir haben nur leider auch Menschen, die sich dran gewöhnt haben, dass sie mit einer Stunde Aktensortieren doppelt so viel verdienen können, wie mit 2 Stunden Strasse fegen.
Die werden gleichen Lohn immer für unfair halten ... daher werden sich solche Menschen erst garnicht an SoLaWi beteiligen ... und man hat das ganze Problem nicht.

Das System muss nur allen bekannt und komplett transparent gestaltet sein ... dann wird sich auch keiner beschweren, dass er ja viel mehr geleistet hat ... denn DAS wissen die anderen einfach genauso gut wie er.

Ich behaupte nicht, dass das easy wäre ... aber das ist die Lohn- und Preisberechnung der industriellen Landwirtschaft auch nicht.

Ich sehe SoLaWi auch eher in dezentralen Kleinstrukturen realisierbar ... sobald es um Masse statt Klasse geht, scheitert das System natürlich an der Gier seiner Partizipienten.
Der Joker ist das solidarische Prinzip zusammen mit einer quasi nicht vorhandenen Anonymität der Teilnehmer an diesem kleinen "Submarkt".
 
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Hallo

Tomislav2007 schrieb:
Wer noch einen alten Sodastream hat und die neuen Glasflaschen benutzen möchte, hier gibt es Adpater:
https://www.ebay.de/itm/Sodastream-...349759?hash=item36556b9c7f:g:N90AAOSwzhpdmYyn
...
Ich habe aus Neugier gerade einen zum testen bestellt, ich werde dann berichten wie gut der funktioniert.
Schade der Adapter ist Mist, der ist undicht, es spritzt wie Sau.
Ich dachte mir oben in der Maschine ist eine Gummidichtung und wenn ich in den Adapter unten (wo die Flasche rein kommt) eine Dichtung aus einem Flaschendeckel rein lege das es dicht wird.
Schade ich hätte gerne die neue Sodastream weggepackt und nur die alte Sodastream benutzt (leichter zu reinigen), die Glasflaschen für zuhause und die Plastikflaschen für unterwegs.

Grüße Tomi
 
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