@Conqi
@David_B
@Bulletchief
Natürlich kann man vom technischen und physikalischen Standpunkt aus betrachtet behaupten, dass die reine Leistung, die Intel mit dem veralteten Fertigungsverfahren ermöglicht, beeindruckend ist.
Genauso - und jetzt kommt wieder des Deutschen liebsten Vergleich mit dem Auto - könnte man es auch als beeindruckend bezeichnen, wenn man aus einem Vergaser aus den 70ern, der mit Ach und Krach seine 65 PS geschafft hat, mit heutigen Mitteln 150 PS aus dem gleichen Block mit dem gleichen Vergaser herausholt. Dass die Möhre dann keine 7 Liter mehr braucht, sondern eben 20, steht auf einem anderen Blatt, aber genau so ist es eben auch mit dem 11900K.
Das Szenario mit CineBench R20 ist auch kein Cherrypicking, wenngleich es natürlich schon das mehr oder weniger maximal mögliche an Leistungsaufnahme zeigt. Übrigens: H265-Renderer fressen genauso viel Strom und es gibt noch unzählige andere Anwendungsbeispiele.
Nicht jeder ZOCKT mit dem PC, habe ich gehört - das ist eher der verschwindend geringste Bruchteil der Konsumenten von PC-Hardware, das vergisst der geneigte ComputerBase-Blasenbewohner ganz gerne.
Aber auch beim Zocken zeigt sich ja ein schönes Bild. Der Ryzen 5900X ist in beiden gezeigten "Strom-Benchmarks" wenn überhaupt nur minimal messbar langsamer, als der i9-11900K. Letzterer erkauft sich hier die haarscharf gewonnene Leistungskrone auch beim Spielen, wie im Verlaufsdiagramm schön zu sehen ist, lediglich mit deutlich höherer Stromaufnahme. Zugegeben, nicht ganz so stromhungrig wie beim Cinebench, aber dennoch deutlich nachweisbar.
Unterm Strich interessiert mich nicht, in welcher Fertigungstechnologie eine CPU entwickelt wird. Mich interessiert auch nicht, aus wie vielen Transistoren sie besteht, von welchem Hersteller sie kommt oder wie sie heißt.
Nur eine Sache ist wichtig: Was erhalte ich als Käufer für mein Geld? Da geht es einmal um a) die Leistung in den von mir jeweils präferierten Anwendungsbereichen und b) den damit verbundenen ökologischen Impact. Das kann durch Stromverbrauch oder seltene Erden oder sonstige menschenunwürdige Sklaventreibereien beeinflusst werden, sollte aber immer mit in Betracht gezogen werden.
Unter diesen Aspekten, also a) Leistung und b) Ökologie (hier: Stromaufnahme) ist Intel mit dem 11900K definitiv kein guter Prozessor gelungen, da hilft auch kein Schöngerede.