Xul schrieb:
Gut, dann sorry, dass ich das so interpretiert habe, die Diskussion ging hier nämlich schon auch in anderen Threads genau aus dieser Richtung los (man gönnt es sich selbst, aber eben anderen nicht). Da war ich zu dünnhäutig und über User hinweg verallgemeinernd, da hier immer wieder diese "Schmarotzer"-Leier kommt, die mich langsam tierisch nervt.
Schon in Ordnung!
Xul schrieb:
Nein, Netflix hat seine Kundenbasis gezielt mit dem expliziten und impliziten Bewerben dieser Mehrfach-Nutzung erweitert. Das ist keine Ansicht, sondern schlicht Fakt.
Das Eine schließt das Andere nicht unbedingt aus. Selbstredend haben sie sich mit Aussagen a la "love is sharing a password" absichtlich in den Graubereich begeben.
Xul schrieb:
Nochmal: Man staffelt Abo-Kosten ja nicht aus Langweile nach (1, 2 oder 4) verfügbaren Streams. Ob Streams in einem Haus oder mehreren genutzt werden, spielt technisch ja auch überhaupt keine Rolle. UHD war vor >5 Jahren kein Feature, mit dem man die breite Masse ziehen konnte (zumal viele Serien eh keine hohe Auflösung lieferten).
Richtig! Man verkauft das "große Abo" mit UHD und 4 Streams an die Familie. Die Erwachsenen gucken UHD und die Kinder gucken mit. Je nach Alter gucken sie bei den Eltern mit, oder haben eben einen separaten Stream.
Xul schrieb:
Das mag bei den anderen Themen der Fall sein, aber wenn man diese offensichtliche Bait & Switch nicht erkennt, dann fehlen entweder Infos oder du gehst hier einfach unkritischer ran, denke ich.
Merkst Du eigentlich, das Du Deine eigene Argumentation in den vorherigen Sätzen abgesägt hast? Als es anfing, war UHD kein Feature für die breite Masse. Als Familie die 4 Streams benötigt, musste man schon immer ein dickeres Paket nehmen. Aber meist sind es ja Familien, wo 2 arbeiten gehen. Das durfte also ruhig "am Meisten" kosten. Und wenn es jemand alleine haben wollte, dann waren es die "Reichen". Denen der Preis sowieso relativ egal ist.
Vielleicht solltest Du mal in Betracht ziehen, das die Welt nicht nur schwarz / weiß ist. Auf der einen Seite der arme schutzlose Konsument und auf der anderen Seite die böse Firma, die nur das Ausquetschen von möglichst viel Profit im Sinn hat.
Natürlich ist Netflix nicht der heilige Samariter. Wenn die Konkurrenz wächst und die Kosten steigen, müssen sie dafür sorgen, das mehr Geld reinkommt. Und ehrlich ... ist es mir absolut recht, das sie an diejenigen rangehen, die das System krass ausnutzen, anstatt ALLEN noch weiter die Preise zu erhöhen.
Das Gleiche hatte man auch mit dem "Freimonat". Man hat den Leuten Bröckchen hingeworfen, damit sie anbeißen. Nur hat das mit Wegwerf-E-Mail-Adressen dazu geführt, dass mehr und mehr Leute jahrelang kostenlos geguckt haben. Genau wie bei den "Probieraktionen" von Lebensmitteln, Medikamenten etc. Da gibt es User, die haben 10 Konten und greifen dann bei "teste das Waschmittel" derart asozial ab, das sie sich echt 10 Mal die Packung holen.
Und die Firmen reagieren mit allen möglichen Einschränkungen bei diesen Aktionen ... damit es möglichst unattraktiv wird und nur ein paar wenige Arschlöcher übrig bleiben.
Xul schrieb:
Was ist denn, wenn man als nächsten Schritt per AGB-Zusatz eine maximale Nutzungsdauer einführt? Wäre das dann kritikwürdig? Wo ist denn deine Grenze, wenn das offensichtliche Einschränken von vorher beworbenen Features schon nicht kritikwürdig ist?
Jetzt werd nicht albern. Wir reden hier nicht von PC-Spielen, wo man den Gebrauchtmarkt mit der Accountbindung völlig zerstört hat. Und es waren ja nicht am Anfang 32 Streams und somit offensichtlich weitaus mehr, als die 4 köpfige Standardfamilie hätte nutzen können.
Für mich ist völlig klar, dass diese 4 Streams im dicksten Paket niemals als "sollen durchgehend genutzt werden" in die Kostenkalkulation eingingen. Wie gesagt ... wenn einige wenige ihr Passwort weitergegeben hätten, wäre das Ausrollen solch einer Maßnahme ein viel zu großes Risiko gewesen. Aber Netflix ist ja auch nicht blöd und hat eben sehen können, das die Menge an "Sharern" wirklich enorm ist. Und es hat dazu ja auch noch lange gedauert, bis jetzt wirklich mal "was passiert".
Als Mass Effect 2 rauskam, war ich extrem angepisst. Man hatte mMn die Story mit Kasumi aus dem Spiel geschnitten, um sie separat zu verkaufen. Ich wurde ausgelacht. Obwohl die Fakten für sich sprachen. Es war eine bestimmte Zahl an Gefährten für das Hauptspiel angekündigt. Und man erreichte diese Zahl nur MIT Kasumi. Die Behauptung, man würde die DLCs erst nachher entwickeln war also gelogen.
Aber hier liegt der Punkt mMn anders. Es war nie gewollt, das große Massen an Usern ihre Passwörter mit Fremden teilen. Und das sieht man mEn auch an dem System, was jetzt kommt. Der Hauptuser muss die komplette Zahlung leisten und sich von den Unterkonten das Geld zurückholen. Weil man natürlich nicht dafür sorgen will, dass jetzt die Menschen erst recht noch sharen.