News Neue Chipfabriken: Intel fordert EU-Gelder und investiert in Israel und USA

Johannes125 schrieb:
Wenn man bedenkt, dass TSMC nicht lange gezögert hat bzw. von sich aus überlegt hat in den USA Fabs zu errichten, wundert es mich nicht.
Nicht lange gezögert?! Ich dachte ausserdem erst laut getönt (musste man ja, um von Trump wahrgenommen zu werden) und was danach raus kam war eher eine kleinere Verlegenheits-Variante. Oder ist das schon wieder obsolet?

@HighDefinist : Ist Irland nicht Europa? Ich dachte.
ausserdem, was hat das damit zu tun: solange die produzieren was sie wollen und dorthin verkaufen wo sie wollen kann das am Markt-Anspruch der europäischen Abnehmer ziemlich vorbei gehen. Und bei entsprechender Verknappung werden die Preise auch nicht gerade günstiger für europäische Produzenten werden. Was helfen da ausgerechnet ehemalige Quasi-Monopolisten wie Intel?
 
Well played, Pat!

Ankündigen, dass der Chipmangel noch JAHRE andauern wird. - dringender Handlungsbedarf CHECK
Ankündigen, dass man für den Automarkt Chips produzieren will - eine Lösung für eine von Deutschlands größten Industrien anbieten CHECK
8 Milliarden Subventionen für Werk in Europa verlangen - CHECK

IMHO - was es braucht in Europa sind reine Auftragsfertiger wie GloFo oder TSMC. Das kann auch ein Intel Werk sein, aber dann muss eben in den Subventionsverträgen festgeschrieben sein, dass das Ding zur Auftragsfertigung komplett offen sein muss.
 
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janer77 schrieb:
Was helfen da ausgerechnet ehemalige Quasi-Monopolisten wie Intel?

Naja, es geht einfach um strategische Risiken. Also, angenommen, China und Taiwan... kommen eines Tages "zusammen" (um es mal sehr PC zu formulieren...). Dann waere das fuer die gesamte westliche Welt ein erhebliches Problem, weil dann ein diktatorisches Regime noch mehr Macht haette, der Welt seine Bedingungen zu diktieren.

Nun sind die USA, im Gegensatz zu China, schon eher sowas wie unsere Freunde, aber trotzdem sollten wir gerade in diesem extrem wichtigen Bereich der Chipproduktion von ihnen lieber weniger als mehr abhaengig sein.
 
da gebe ich dir recht, aber wie du selber schreibst: wieso - übertrieben gesagt - den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
 
Volkswirtschaftlich machen Subvensionen nur Sinn wenn der "Subvensionierte" sein HQ auf Europäischem Boden hat und auch hier gedenkt Steuern zu zahlen. Subvensionen sollten sich für den Staat oder die Gemeinschaft langfristig lohnen sonst kann man darauf verzichten und den poteniellen zukünftigen Arbeitslosen das Geld gleich direkt überweisen.
 
Wozu soll Intel so stark gefördert werden, wo wir doch haufenweise Fertiger bzw. Ausrüster für die High-Tech-Halbleiterbranche in der EU sitzen haben? Soll die EU mal GloFo wettbewerbsfähig machen, mit Knowhow, mit Geld und vor allem mit allem erdenklichen Support um in kürzester Zeit neue Fabs hochzuziehen und/oder massiv in der Lithographie aufzuholen. Und wieso überhaupt Intel? Die fertigen doch eh nur für sich selbst, und ich bin mir nicht sicher, ob sich das zukünftig ändert, solange deren Produkte (noch) halbwegs vernünftige Abnahmemengen haben.

*******

Ach ja, und jeder der wissen wollte, was für ein LGA775-Prozessor da eigentlich im Artikel als Symbolbild abgebildet ist... :D
  • Core 2 Quad Q8xxx/Q9xxx - R0-Stepping - Wolfdale-6M
 
SockeTM schrieb:
Volkswirtschaftlich machen Subvensionen nur Sinn wenn der "Subvensionierte" sein HQ auf Europäischem Boden hat und auch hier gedenkt Steuern zu zahlen.
Komplett richtig. Wenn die EU den Halbleiterbereich fördern will, dann müssen sie Firmen wie NXP, Infineon oder Bosch fördern. Einem US Konzern dem die EU komplett egal ist Geld zu schenken ist definitiv der falsche Ansatz.
 
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@Taron:
Ich würde so gar noch einen Schritt weiter gehen, und vorschlagen dass die EU Global Foundries kauft.
Dann hätte man eine Basis auf dem man gut aufbauen kann.

Auf das wird niemals geschehen, weil große Konzerne nur quartalsweise denken, und Politiker von Wahl zu Wahl, also niemals wirklich langfristig......
 
Orok91 schrieb:
Unternehmen die Jahrzehnte Milliard an Umsatz/Gewinn machen wollen Förderungen?!?

Bekomm ich auch eine Förderung wenn ich mir ein Haus Bauen möchte?
Wenn der Grundbesitzer auf dich angewiesen wäre ja, ist er aber nicht.
 
janer77 schrieb:
da gebe ich dir recht, aber wie du selber schreibst: wieso - übertrieben gesagt - den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
Naja, ich finde "boese Firmen" immernoch wesentlich weniger problematisch als "boese Staaten" - aus relativ vielen verschiedenen Gruenden. Es gibt "uns" auch mehr Flexibiliaet zwischen diesen beiden Problemen abzuwaegen.
Und, einfach ueberhaupt mehr hochqualifizierte Arbeitskraefte in der EU zu halten, bzw. aus dem Ausland anzulocken, ist langfristig ein Vorteil, usw...
Klar, man sollte Intel nicht "um jedem Preis" nach Europa holen, aber die USA hat es sich ja kuerzlich sehr viel Geld kosten lassen, TSMC dazu zu bewegen, eine Fabrik in den USA zu bauen, eben wegen der strategischen Gefahr einer chinesischen Abhaengigkeit, und ich denke, wir sollten in Europa nicht grundsaetzlich anders kalkulieren, und ein paar Milliarden fuer eine Intel-Fabrik kann durchaus sinnvoll sein (sofern die Groesse der Fabrik stimmt).
 
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Eorzorian schrieb:
Wieso sollen wir als Europa Intel überhaupt Geld geben? Samsung und TSMC bieten ihre Fertigungskapazitäten für alle und Intel dagegen größtenteils nur für sich selbst.
Stichwort "IDM 2.0"
JaKno schrieb:
Man ist dann abhängig von Intel, wo soll der Fortschritt sein?
Siehe Exportverbot für Alles rund um Impfstoffe in den USA seit Monaten. (Sogar die Glasfläschchen um die Dosen abzufüllen rücken sie nicht raus.) In Krisenzeiten wie Krieg, Naturkatastrophen und extremen Engpässen hat man dann die Fertigung im eigenen Territorium. Das Intel eine amerikanische Firma ist ist dann nicht ganz so wichtig.
Und überhaupt einen Eigenanteil von 14Mrd., das Knowhow und den Zeitlichen Rahmen packen halt zur Zeit nur Intel, Samsung und TSMC. TSMC wäre dabei eh nicht meine erste Wahl, weil die schon viel zu "wichtig" sind für die Welt(Wirtschaft) mit ihren Dimensionen. Zudem hatten sie glaub ich eh kein all zu großes Interesse an der EU wegen ihren 100Mrd.$$ Investitionen in den großzügiger subventionierenden USA. Und dann gibt es noch politische Risiken wegen dem Taiwan China Klinsch.
 
Die Fabs von TSMC in den USA dienen der Absicherung des Militärs, und werden keine Auswirkungen auf uns Endverbraucher haben. Es wird auch keine Mega Fab wie in Taiwan sein, sondern mehrere kleine Fabs. Und das ist ein Deal den noch der verhasste Trump vermittelt hat, und Biden hat damit nichts zu tuen.

Was viele hier zurecht beklagen sind die gigantischen Subventionen dahinter, wo nur noch der Staat mit dem besten Angebot gewinnt. Damit konkurrieren die Staaten direkt miteinander, und nur noch der Staat gewinnt mit den besten Steuervergünstigungen, Investitionen, und besten Personal für dass neue Projekt.

Das fördert massiv Steuer,- Subventions,- und Lohndumping weltweit.....
 
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Wer will denn hier in der EU Intel haben, wir brauchen wenn dann TSMC oder Samsung, jemand der Chips für eine breite masse fertigt, je mehr verschiedene Firmen einkaufen, desto mehr steigert sich der import und export, und das ist gut für die EU,ich hoffe das die EU da nicht drauf reinfällt denn Intel würde in der EU nur Chips produzieren die am ende auch nur in der EU verkauft werden, also essig mit Export e.t.c.. Haupeinnahmequellen in z.b. Deutschland ist immer noch der Import/Export, und den müssen wir soweit es geht erhalten/ausbauen.
 
Tulol schrieb:
Wieso Deutschland? EU besteht aus mehr als nur Deutschland.
Ausser es geht darum zu blechen...da bekomm' ich schon manchmal ein bisschen das Gefühl von.

@Topic: Ein bisschen "Bauchweh" wie etliche andere hier habe ich da schon auch irgendwie. Einige Bedingung wie "offene Fertigung" müssten da schon in den Verträgen festgeschrieben werden. Aber das bringen die wieder nicht auf die Kette.
 
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Verstehe den Sinn nicht....Europa will in der Chip-Produktion mitreden und engagiert dafür ausländische Unternehmen und bittet sie hier zu investieren. Da steckt man doch nur die Kohle de Facto in ein Unternehmen was hier nicht heimisch ist, das bringt am Ende wahrscheinlich nur was dem Fiskus! Man will doch einen Technologie Vorsprung oder zu mindestens mithalten mit den USA/Asien, da geht sowas nicht.
Mehr Sinn würde machen mehr Geld zu investieren und ein neues Groß-Unternehmen zu Gründen mit Sitz in der EU, viele Fertigungs-Linien kommen doch sogar meist aus Europa. Außerdem reden wir ja nur von Produktion sprich Auftragsfertigung, nicht von Chip-Entwicklung!
 
@Tkohr:
Intel produziert doch schon längst in Europa.....

Intel schrieb:
Wo sind die Produktionsstätten von Intel

Intel hat Produktionsstandorte weltweit, darunter:

US
Irland
Malaysien
Costa Rica
China
Je nach Produkt liefern wir direkt an Computerhersteller und-Händler oder aus unseren Zentrallagern. Unsere Zentrallager befinden sich in Europa, Asien und Nordamerika.
https://www.intel.de/content/www/de/de/support/articles/000015103/programs.html
https://www.intel.com/content/www/us/en/architecture-and-technology/global-manufacturing.html

Hier geht es um eine neue große Fab von Intel in Europa, denn sie produzieren doch schon längst in Irland, was ja ein Teil der EU ist. Und Irland hatte mit Abstand die besten Konditionen in Europa. Deshalb ist Intel da....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Bauvorschriften und die dahinterliegende Bürokratie hat so sehr parisiterischer überhand genommen, das der Bau schon unattraktiv ist.

Eine Investition in der BRD ist erstmal gut um evtl. Ansiedlungssynergien zu schaffen, auch um in diesem Bereich Mitarbeiter auszubilden und zu fördern.
 
Ich hätte folgende Idee die die EU nichts kostet:

Ausser-EU Mikrochips werden mit 50% Zoll belegt und die Einnahmen aus diesem Zoll werden direkt als Subvention an die Inner-EU-Hersteller von Mikrochips verteilt.

Ihr werdet staunen wie schnell hier TSMC und Intel Fabriken in der EU hochziehen werden.
 
Steini1990 schrieb:
Weil Intel Auftragsfertigung einfach nicht kann. Die haben ja schon vor einigen Jahren verlautbart das andere gerne bei ihnen fertigen lassen können. Das hat aber niemand gemacht weil die Effizienz, Flexibilität und der Preis nicht gepasst haben.
Vereinfacht ausgedrückt, Intel könnte eigentlich im Foundry-Geschäft ein hervorragender Performer sein, wenn sie es schaffen würden, ihre Fertigung und vor allen Dingen Führungsetage auf die Reihe zu bekommen. Zumindest ist das meine Meinung dazu ..

Intel hat seine Fabriken schon früher geöffnet, aber der einzige Kunde, den sie am Ende hatten, war eine FPGA-Firma, die sie am Ende gekauft haben, Altera (um zu verhindern, dass Altera den Mund aufmacht über die Zustände der Fabs?).

Das Problem ist war nur stets (und wird auch in Zukunft so sein), jene Firmen zu finden, die tatsächlich Intels eher unzuverlässiges Foundry-Geschäft nutzen wollen, und nicht einfach zu TSMC, Samsung oder GloFo gehen. Das ist nämlich genau das, was Intel fast ein ganzes Jahrzehnt lang krampfhaft versucht hat (und sie sind dabei krachend mit Pauken und Trompeten gescheitert).

Praktisch Niemand wollte sie als Foundry nutzen, da sie a) exorbitant überteuert waren, b) sie praktisch nict die geringsten Ambitionen hatten, auf gegebenen Bedürfnisse und Anpassungswünsche der Kunden einzugehen, geschweige denn auf diese zu reagieren und c) sie zu engstirnig (und vor allen Dingen geheimnistuerisch) mit entscheidenden, aber dringend notwendigen Details waren, die ein Kunde brauchte, um sie überhaupt als Fab nutzen zu können.

Ihr Auftreten als Foundry/Auftragsfertiger in Bezug auf Kundenbedürfnisse war eher so eine Friss-oder-Stirb-Mentalität, als dass sie sich die Mühe gemacht hätten, tatsächlich Kunden zu akquirieren. Man ist ja Wer!

So nach dem Motto:
“Wir stellen die Fabs zur Verfügung, ihr bringt die Blaupausen, und wagt es nicht, uns zu sagen, wie wir unsere Arbeit machen sollen! Weil falls ihr das tut, könnt ihr Euch bis spätestens zur Mittagspause als gefeuert betrachten … Achso, und ihr müsst natürlich im Voraus bezahlen.”
Im Großen und Ganzen kann man Intels Built-to-Order Auftragsfertiger-Ambitionen ungefähr so abkürzen;

Intel, damals um 2012: “Wir sind jetzt auch im Foundry-Business!“
heftige Tracht Prügel und anschließendes Auslachen durch viele Kunden
Intel, Ende 2018: “Ähm..” *beißt sich auf die Lippen, weil 'Intel Custom Foundry' jibbet nicht mehr, weiß nur Keiner

… weiß TechFA
 
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