Mal kurz ausgerechnet: Gehen wir mal von dem "
Call & Surf Comfort via Funk" Tarif mit 15 GB Volumen aus. Zudem bekommen wir wirklich die vollen 100 Mbit/s. 100 MBit/s sind 12,5 Mbyte/s. 15 GB bzw. 15.000 MB geteilt durch 12,5 Mbyte/s sind 1.200 Sekunden bzw. 20 Minuten.
In 20 Minuten könnte man sein gesamtes monatliches Volumen aufbrauchen, wenn man wollte. Was bei den heutigen Möglichkeiten des Internets problemlos möglich ist. Steam/Origin, Netflix, Hulu, Youtube, Torrents usw. Die restlichen 43.180 Minuten krebst man dann mit 384 Kbit/s rum oder man wirft dem Rosa Riesen mehr Geld in den Rachen. Es sollte wirklich "Bezahlen, was verbindet" lauten
Als "DSL Ersatz" ist LTE mit seinen aktuellen Tarifen völlig ungeeignet. Da war DSL vor zehn Jahren ja besser! Zwar nicht so schnell aber zumindest hatten wir eine echte Flatrate und konnten auch 500 GB durch die Leitung jagen ohne gedrosselt zu werden.
Warum wird LTE überhaupt als "DSL Ersatz" angepriesen? Weil richtiger Breitbandausbau vielerorts praktisch nicht stattfindet! Und kommt mir nicht mit Placebolösungen wie Vectoring. In fünf bis zehn Jahren wird auch das nicht über den Mangel an einer wirklich zukunftsfähigen Infrastruktur hinwegtäuschen. Man bekommt zwar eine Auswahl an ISPs (Vodafone, O2, 1&1, Versatel usw.), nur gehen diese alle über die gleichen Leitungen, nämlich die der Telekom. Und wenn diese nicht ausbaut kann der Rest auch nicht mehr anbieten.
Zum Vergleich:
Hier findet man eine Reihe von ISPs, sortiert nach Kundenzufriedenheit, Preis-/Leistung, Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Kundenservice. Die besten Anbieter sind praktisch alle regionale Anbieter, welche sich im Besitz der jeweiligen Gemeinde oder Stadt befinden. Die überregionalen Anbieter (siehe Liste weiter oben) werden nicht annähernd so gut bewertet. Und diese sind fast alle vom Gutdünken der Telekom abhängig.
Was sagt uns das? Große Anbieter sorgen nicht für bessere Leistungen, ganz im Gegenteil. Und die Telekom will ihre völlig maroden Kupferkabel so lange wie möglich melken. Jede größere Gemeinde mit Geld und Hirn sollte der Telekom den Mittelfinger zeigen und ihr eigenes Netz aufbauen.
Chattanooga (Tennessee/USA) hat sein eigenes Netz aufgebaut und die Stadt boomt! Neue Unternehmen siedeln sich an und ermöglichen neue Arbeitsplätze, bereits ansässige Unternehmen profitieren, Menschen ziehen in die Stadt und bringen Geld mit usw.
In der Vielfalt liegt die Lösung, nicht in der Monopolisierung. Aus dem gleichen Grund konnte sich keine internationale Großbrauerei in Deutschland wirklich vollständig etablieren. Die können zwar in Köln eine Kölsch Brauerei aufkaufen, aber 40 Kilometer weiter entfernt in Düsseldorf trinkt das keiner mehr. Die haben wiederrum ihre eigenen lokalen Brauereien.
Die Telekom ist wie das Becks der Biere: Das gibt es überall, schmeckt leider scheiße