Ben_computer_Ba schrieb:
Die Entwicklung ist nicht gut für uns (Westen), man sollte dort mal eingreifen. China investiert wirklich viel in letzter Zeit
Es wird ausgesprochen stark in den Halbleitermarkt eingegriffen. Chinas Firmen dürfen nicht einmal EUV-Scanner erwerben. Das allein wirft deren Aufholjagd um Jahrzehnte zurück.
Break16 schrieb:
du klingst wie ein US-Präsident, wegen solchen Leuten/Politkern haben wir kriege.
Danke!
Eigentlich trifft das auf beide Seiten zu, denn Subventionen sind letztendlich protektionistische Markteingriffe, die Standortbedingungen künstlich verbessern und damit Staaten, die sie sich nicht leisten können, aus dem Wettbewerb drängen. Exportbeschränkungen sind da lediglich der nächste Schritt.
Im Übrigen bin ich mir eher nicht so sicher, ob durch das "Kleinhalten" Chinas in bestimmten Bereichen Kriege nicht eher verhindert werden. Im Ansatz zeigt der "Rote Drache" absolut die imperialistischen Tendenzen des Europas früherer Jahrhunderte, lediglich mit weit größeren technischen Möglichkeiten.
Wichipingui schrieb:
In Lateinamerika habe ich selbst erlebt, welchen Schaden die USA anrichten können. Es freut mich daher sehr, dass es endlich einen ernsthaften Konkurrenten gibt. China mischt sich nicht in die Politik anderer Länder ein und unternimmt keine Putschversuche, um demokratische Prozesse zu untergraben und eigene Interessen durchzusetzen.
Das ist schlicht unfassbar falsch. Im Rahmen der "Neue Seidenstraße"- Projekte hat man unzählige Staaten der Dritten Welt finanziell von sich abhängig gemacht. Gleichzeitig klammern sich Nachbarstaaten Chinas nicht ohne Grund krampfhaft an die Schutzmacht USA, denn China vertritt seine Interessen in den Meeren Ost- und Südostasiens schon heute extrem aggressiv, während es weiter Schiffe baut, Soldaten rekrutiert und sein Militärbudget auf ein Niveau aufbläst, auf dem kaum ein anderer Anrainerstaat (möglicherweise mit Ausnahme Japans, das aber keine Atomwaffen besitzt) mehr wird mithalten können.
Dass sich zurzeit immer mehr afrikanische Staaten gegen eine Zusammenarbeit mit Europa stellen, hat zudem zum einen sicherlich mit Europa selbst zu tun, du kannst dich aber darauf verlassen, dass der Einfluss anderer Mächte dort auch eine Rolle spielt.
@topic:
Das künstliche Aufblasen von Wirtschaftszweigen hat China schon an anderer Stelle langfristig geschadet. Ob das bei einer Schlüsseltechnologie wie der Chipfertigung auch so sein wird, ist zwar absolut fraglich, gesamtwirtschaftlich betrachtet greift der dortige Staat aber schon fortwährend sehr tief in die Tasche, um sein Wachstum künstlich hochzuhalten.
Derweil mehren sich die Zeichen, dass China in der "Middle-Income-Trap" hängenbleiben könnte, was innen- wie außenpolitisch ein sehr großes Problem wäre. In einem solchen Fall könnte man das Wohlstandsversprechen, auf dem der Machtanspruch der KPC in großen Teilen beruht, letztlich für längst nicht jeden Chinesen einlösen, was mittel- bis langfristig zu Unruhen führen könnte. Gleichzeitig lenken autoritäre Regime, die in diese Lage geraten, den Unmut ihrer Bevölkerung sehr gern nach außen. In Chinas Fall könnte das die Eskalation außenpolitischer Konflikte bedeuten.
Die Grundsteine dafür sind längst gelegt, denn antiwestliche Ressentiments werden von staatlicher Seite seit Jahren gefüttert - und westliche Verbündete gibt es auch in unmittelbarer Umgebung Chinas viele.