Akula schrieb:
China hat hiermit überhaupt nichts zutun. Es wird wenn dann einzig die US-Behörde, die japanische Behörde und UK sein, deren Zustimmung es bedarf. Die EU ist hier ebenfalls raus, aufgrund des Austritts GBs.
China spielt eine entscheidende Rolle
Bevor die beiden Firmen aber unter einem Dach vereint sind, dürften Unternehmensangaben zufolge vermutlich noch anderthalb Jahre vergehen. Denn die Behörden prüfen grenzüberschreitende Deals immer sorgfältiger. Ein Dreivierteljahr musste der Münchener Chiphersteller Infineon jüngst ausharren, ehe er dieses Frühjahr die Erlaubnis bekam, den amerikanischen Konkurrenten Cypress für rund neun Milliarden Euro zu kaufen. Die Kontrolleure hatten sowohl in Washington als auch in Peking viele Fragen.
Nvidia selbst musste monatelang auf den Segen aus der Volksrepublik für einen Zukauf in Israel warten. Letztlich durfte Huang aber dieses Frühjahr den Konkurrenten Mellanox für 6,8 Milliarden Dollar übernehmen.
China habe zwar den Kauf von Mellanox Anfang des Jahres genehmigt, schrieb am Montag Morningstar-Analyst Abhinav Davuluri. Aber die Arm-Transaktion sei wesentlich bedeutender und würde deshalb wohl tiefgehender untersucht.
Für die Chinesen ist es schlecht, wenn Chipfirmen in amerikanische Hände fallen. Denn Präsident Donald Trump nutzt Halbleiter immer häufiger, um Druck auf die chinesische Führung auszuüben. Den chinesischen Technologiekonzern Huawei dürfen Halbleiterhersteller nicht mehr beliefern, wenn sie auch nur US-Fertigungstechnik einsetzen. Das brachte den Smartphone-Produzenten in erhebliche Schwierigkeiten.
China lässt daher mitunter die Muskeln spielen. So wollte der US-Chipriese Qualcomm den niederländischen Infineon-Rivalen NXP für 44 Milliarden Dollar übernehmen. Die Behörden weltweit hatten zugestimmt, nur Peking zögerte. Qualcomm gab die Akquisition nach monatelangem Warten im Sommer vor zwei Jahren schließlich entnervt auf. Und auch beim Kauf von Cypress durch Infineon waren die Chinesen die Letzten, die den Deal genehmigten.
Gute Beziehungen zu China sind aber für alle Chiphersteller essenziell. Denn der Trend scheint unaufhaltsam: „China rennt allen davon“, so Sven Baumann vom deutschen Branchenverband ZVEI. Im vergangenen Jahr erzielten die Halbleiterhersteller dort 35 Prozent ihres weltweiten Umsatzes – gut einen Prozentpunkt mehr als 2018.
China ist der mit Abstand wichtigste Markt für die Produzenten, und er wird jedes Jahr bedeutsamer. Zudem spielen die einheimischen Hersteller im Moment noch keine große Rolle, so Baumann. Ihr Anteil an der Welthalbleiterproduktion liegt bei nur fünf Prozent. Die Chinesen sind also darauf angewiesen, von ausländischen Chipfirmen wie Nvidia oder Arm beliefert zu werden.
Quelle:
https://www.handelsblatt.com/techni...euen-macht-in-der-chipindustrie/26185574.html
Peking hat hier sogar eine recht entscheidende Rolle, wenn sie nein sagen, dann kann sich der Lederjacken-Johnny brausen gehen...