neuer Radi ja oder nein?

davidzo hat grundsätzlich mit seinen Aussagen Recht, auch im Physikalischen Sinne, so ist z.B. das "schwächste Glied in der Kette" der Übergang vom DIE bis zum eigentlichen Kühlwasser, der die höchsten Temperaturdifferenzen zwischen zwei Medien aufweist (Chiptemperatur vs. Wassertemperatur). Also müsste dort das größte Steigerungspotential sein? Klingt zumindest logitsch, allerdings gelangt man mit herkömmlichen Materialien (bereits) an materialtypische Grenzen. Solange man es nicht schafft günstig Kühler aus Silber oder Graphen herzustellen (beide besitzen einen geringeren Wärmewiderstand als Kupfer soweit ich weiß), bleibt Kupfer als Material für den Wasserkühler das Maß aller Dinge.

Cpus erzeugen auf einer rel. kleinen Fläche beim OC teilweise enorme Verlustleistungen, die schon aufgrung des Wärmewiderstandes des HS und dem Übergang vom Chip zum HS mehrere Kelvin betragen können (je nachdem wie gut der HS auf dem Chip sitzt). Solange man die CPU dafür nicht köpfen möchte, was die meisten auch nicht machen, ist der billigste und einfachste Weg die Radifläche zu erhöhen, obwohl dort sehr wenig Einsparpotential zu holen ist.

Bei wakütypischen Wassertemperaturen von meist unter 40°C würde eine Verdoppelung der Radifläche auch nur zu einer Halbierung der Temperaturdifferenz Wasser->Luft führen. Wenn man also von einem 120er Radi mit 20K Temperaturdifferenz von Wasser->Luft auf einen 240er Radi wechselt, wird man eine um 10K niedrigere Wassertemp erwarten dürfen.
In der Realität wird das Ganze natürlich nicht so einfach sein, und es kommen noch weitere Faktoren dazu, die für meine folgende Aussage aber vernachlässigt werden sollten.

Führt man den Gedankengang weiter, verdoppelt sich zwar der Materialaufwand, die Wassertemp sinkt bei jedem Schritt trotzdem nur noch um die Hälfte. Beim Wechseln von einem 240er Radi auf einen 480er Radi würde die Temperaturdifferenz nur noch um 5K senken usw.

Dadurch gelangt man schlicht und ergreifend an einen Punkt, an dem der Preis in keinem Verhältnis mehr zum Nutzten steht. Darum muss jeder selber wissen, wie viel einem eine Wassertemp von beispielsweise 30°C Wert ist. Und da ein "Monsterradi" nicht drei mal mehr kostet als ein drei mal kleinerer 360er Radi, gehen viele diesen Weg und wählen das "Monster". Durschflusstechnisch spielt ein Radi in einem großen Kreislauf mit Düsenkühlern auch eine mehr oder weniger untergeordnete Rolle.



Back to Topic: Wir sind uns doch alle einig, dass der Threadstarter keinen neuen Radi braucht, wieso also die ganze Aufregung wegen ein paar Kelvin Temperaturdifferenz?
 
Ich behaupte mal, dass der Radiator min. 90% der Wärme der zu kühlenden Komponenten abführt.

Wenn das mit der Wärmeabgabe durch die Chiprückseite stimmen würde, müsste es andere Kühlsysteme geben und zwar welche die beide Seiten des Chips kühlen.

Es ist zwar richtig, dass die Chipsrückseiten warm oder auch heiß (GPU) werden. Dennoch wird bestimmt der größte Teil der Wärme über den Kühler abgeführt. Bei meinem I5 2500k wird die Rückseite, bei Volllast, höchsten 30°C warm, bei der GPU sieht es gleich aus.

Und Radiatoren sind Hightech, was die Wärmeabgabe betrifft. Da wird die Kontaktfläche von Wasser-Metall (Kupfer) und Metall-Luft auf ein Vielfaches erhöht. Bei den Kühlern sieht es ähnlich aus.

Aber egal, ich habe keinen Bock mehr auf son schmarrn...

And.! schrieb:
Führt man den Gedankengang weiter, verdoppelt sich zwar der Materialaufwand, die Wassertemp sinkt bei jedem Schritt trotzdem nur noch um die Hälfte. Beim Wechseln von einem 240er Radi auf einen 480er Radi würde die Temperaturdifferenz nur noch um 5K senken usw.

Steigt aber die Temperatur (Sommer, OC, Silent) verhält es sich genau umgekehrt. Bei einem 240er Radi steigt dann die Wassertemperatur um 10k, bei einem 480 dann nur noch um 5k bei nem 960er dann nur noch um 2,5k (alles nur Beispiele).
 
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Durchaus zutreffend ist, dass man mit der entsprechenden WLP eine Verbesserung erzielen kann - dabei liegt die Differenz zwischen einer durchschnittlichen WLP wie z.B. der AC MX-2 / MX-4 und der Coolaboratory Liquid Ultra im Bereich von ca. 3k.

Durchaus zutreffend ist auch, dass man mit dem entsprechenden (CPU-)Kühler eine Verbesserung erzielen kann - dabei liegt die Differenz zwischen einem günstigen Kühler wie z.B. dem EK Supreme LTX und dem AC Kryos HF im Bereich von ca. 3k.

Durchaus zutreffend ist weiterhin, dass man durch Erhöhung der Lüfterdrehzahlen eine Verbesserung erzielen kann - dabei ist jedoch die persönliche Schmerzgrenze des Einzelnen zu beachten.

davidzo schrieb:
Der Raddi hat tatsächlich bemerkenswert wenig mit der leistungsfähigkeit der Wakü zutun.
Was ist bei einer Wasserkühlung bedeutsamer als die Temperatur des Kühlmediums? Und wie anders senke ich die Temperatur des Wassers (bei konstanten Lüfterdrehzahlen), wenn nicht durch eine Vergrößerung der Fläche des Wärmetauschers?

Damit sollte der Satz eher lauten: Es gibt kaum etwas Bedeutsameres als den Radiator in Bezug auf die Leistungsfähigkeit einer Wasserkühlung.

Aber - wie Schaby ja auch schon sagt - jedem das Seine: Du reißt halt lieber den HS von der CPU, hantierst mit Flüssigmetall-WLP herum und drehst die Lüfter auf Deinem 240er Radiator hoch, ich bevorzuge halt auch die andere Variante.


MoRa3 420 mit XK2 @ 450rpm

Gruß
miko
 
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vll. sollt ich da meinen uralt AC Nexxos Kühler mal gegen nen neuen tauschen da sind dann wohl auch nochn paar Grad drin ;)
 
Und ein Mora3 kommt bei einer GTX570 mit 920mhz und 1.1v + Q6600 B3 @ 1.5v mit 3.6ghz nicht über 45°C bei unhörbaren Lüftern :)

Radi Fläche ist wohl das wichtigste Element einer Wakü. Ist sie zu klein, bringt eine Wakü nichts.
Und wenn ich mir die Preise für so einen 360er ansehe, dann doch lieber gleich den MORA3 mit 4x180 Lüftern.
Meiner hängt an der Wand hinter dem Schreibtisch, sieht man nicht mal.
 
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miko schrieb:
Was ist bei einer Wasserkühlung bedeutsamer als die Temperatur des Kühlmediums? Und wie anders senke ich die Temperatur des Wassers (bei konstanten Lüfterdrehzahlen), wenn nicht durch eine Vergrößerung der Fläche des Wärmetauschers?

Damit sollte der Satz eher lauten: Es gibt kaum etwas Bedeutsameres als den Radiator in Bezug auf die Leistungsfähigkeit einer Wasserkühlung.
Das kann man denke ich als Fazit einer langen Diskussion, in der jedoch auch viel dem Widersprechendes geäußert wurde, fest halten.

So ist es und so bleibt es, das sagt uns die Erfahrung und daran ändern auch allerlei theoretisch-physikalische Argumentationen nichts. Zumindest, sofern man einigermaßen gute Kühler für die Komponenten verwendet und diese korrekt montiert.

Welchen Sinn hätten ansonsten denn z.B. Chiller, wenn eine möglichst starke Rückkühlung des Kühlmediums Wasser nicht von so entscheidender Wichtigkeit wäre?;)
 
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