News Niedersachsen: Informatik wird ab 2023 zum Pflichtfach in Schulen

Ein richtioger und begrüßenswerter Schritt! Informatik gab es zwar schon länger an Schulen, aber oft (zumindest bei mir) nur als Wahlfach. In der heutigen Zeit muss soetwas einfach ein Pflichtfach sein - wobei eher Medienkompetenz als reine Informatik besser wäre.
Ich habe einmal ein paar Stunden Excel Tutorien für Erstsemester gehalten. Leider ist zu beobachtne, dass die jüngeren Generationen sich leider wieder weniger mit PCs auskennt, da zu viel am Smartphone/Tablet erledigt wird. Gut, natürlich lässt sich von einem Excel-Tutorium nicht zwangsläufig auf PC-Kenntnisse im Allgemeinen schließen, allerdings kann man die Personen da durchaus schon etwas einschätzen.
Das selbe beobachte ich auch bei (sehr) jungen Mitarbeitern (z.B. Azubis), die hier neu im Unternehmen anfangen.

Wollen wir nur mal hoffen, dass sich geeignete Lehrer für den Unterricht finden. Wenn ich da an meine Informatik-Lehrer denke, dann würde das Unterrichtsfach leider wenig bis gar nichts bringen.
 
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robinjoooh schrieb:
Sollte das Fach nicht "Digitalisierung" oder so heißen? Selbst programmieren muss man heutzutage selten, eher gilt es vorgefertigte Codes an die richtige Stelle zu setzen. Wichtiger ist ein Grundverständnis für Computer, Internet & Co. mit all seinen Risiken & Chancen.
Sehe ich auch so. Wenn ich es gestalten dürfte, dann würde ich den Schülern etwas von allem beibringen, damit ein grundlegendes Verständnis von Technik gelehrt wird. Diejenigen, die sich dafür interessieren werden mehr lernen und die "Anderen" haben immerhin etwas Verständnis mehr.
Wichtig wären Sachen wie Datenschutz, generell Kommunikation in Netzwerken, grundlegender Aufbau eines Smartphones/PCs und generell Technik, sowie was man beim Programmieren eigentlich macht.
 
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Sehr gut, gleich mal die 486er entstauben! spaß Als Pflichtfach finde ich das nicht gut. Das ist ja wie Religionsunterrichte wo man evtl nicht hin möchte. Aber mehr Informatik/EDV sollte es schon geben, da viele nur Nutzer sich und Ihre Kinder nicht schützen können.
 
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Und jetzt noch das 10-Fingersystem o.ä. genauso wie Schreibschrift lehren.
Das wäre mal etwas wirklich Sinnvolles, ich bin mehr als froh, dass mich meine Eltern in der Grundschule zu solch einem Kurs geschickt haben (damals noch elektrische Schreibmaschine).
Schreibschrift hingegen? In meinem ganzen Berufsleben noch nicht benutzt.
 
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Informatik (im klassisch mathematischen Sinn) als Vertiefung? Ja, gerne, unbedingt ausbauen!
Informatik als Pflichtfach für Alle? Nein danke, das ist nicht zielführend und führt - wie Physik oder Mathematik bei so vielen Kindern und Jugendlichen - zu Frust und bewirkt das Gegenteil: man entfremdet sich zu der Thematik.

Anstelle dessen lieber ausführlich "Medienkompetenz" für ALLE: wie verhalte ich mich im Netz? Rechte und Pflichten? Kommunikation & Sicherheit, technische Basisgrundlagen zu Computer, Tablet & Smartphone, vielleicht noch ein bisschen Office (vorzugsweise MS Office, das benutzt die überwältigende Mehrheit der Unternehmen) - eben praxisnahes Zeug, um auch als unbedarfter Bürger im digitalen Zeitalter zu bestehen. Generell mehr Realitätsbezug in der Schule! Ansonsten stimme ich diesem Kommentar zu 100% zu:


Wattwanderer schrieb:
Nun darf also jeder, auch der mit andersläufigen Begabung einige Schleifen zusammenstümpern während die interessierten sich langweilen weil sie den Lehrern meilenweit voraus sind.

Mathe, Englisch, Deutsch. Das kann man egal in welche Richtung man sich spezialisieren wird immer gebrauchen. Der Rest wird im Studium oder Ausbildung ohnehin von Grund auf neu lernen.
 
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PP_cl schrieb:
Als Pflichtfach finde ich das nicht gut. Das ist ja wie Religionsunterrichte wo man evtl nicht hin möchte.

Warum?
Oder dürfen die Schüler in Zukunft entscheiden was sie machen wollen:
Mathematik gefällt nicht, also abwählen?
Den dicken Kindern fällt Sport schwer, also auch abwählen?

just_fre@kin schrieb:
Informatik als Pflichtfach für Alle? Nein danke, das ist nicht zielführend und führt - wie Physik oder Mathematik bei so vielen Kindern und Jugendlichen - zu Frust und bewirkt das Gegenteil: man entfremdet sich zu der Thematik.

Schule ist kein "Wünsch dir was".
Wenn man alles von Kindern fernhält nur weil die das nicht wollen wie sollen die sich zu Menschen entwickeln die auch mal schwierige Sachen lösen?
 
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charly_ schrieb:
Interessanterweise waren ca. 25% der Kursteilnehmer vollkommen ungeeignet und haben nichts hinbekommen.
Und wenn das jetzt ein Pflichtfach ist, merkt vielleicht der eine oder andere, dass das voll sein Ding ist. Insbesondere Mädchen können sich das oft nicht vorstellen oder trauen sich nicht, das gut zu finden.


Skjöll schrieb:
Programmieren finde ich so ein wenig wie Sport: der eine rennt wie Bolt und der andere ist ein Sumo-Ringer. Und andere sind nichts von beiden.
Das ist ja auch nicht schlimm. Es gibt auch Leute, die keine guten Gedichte schreiben können. Trotzdem gibt es Deutsch als Pflichtfach.
Wichtig bei Informatik ist, dass die Leute EDV nicht nur als Blackbox verstehen sondern auch ein Gefühl dafür kriegen, wie die Probleme da gelöst werden und was die Werkzeuge sind. Auch wenn man später keine Software erstellt, wird man doch in jedem Beruf um die Arbeit mit dem Computer nicht drumherum kommen.
 
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Klingt so als wären die 30 Jahre zu spät
 
Du meinst also die Kompetenzen ausbauen und nicht direkt ein Programmier-As zu werden. Ich hatte mich mal in Basic versuchen müssen. War ziemlich schwierig. Lange her.
 
duskstalker schrieb:
Die Forderung nach Informatik als Schulfach wirkt irgendwie überstürzt.

Ich finde auch, dass die erst mal abwarten sollen, wie sich das mit diesem Neuland entwickelt... :D

Medienkompetenz als Pflichtfach finde ich in der heutigen Zeit btw. auch viel viel wichtiger als reine Informatik.
 
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leipziger1979 schrieb:
Warum?
Oder dürfen die Schüler in Zukunft entscheiden was sie machen wollen:
Mathematik gefällt nicht, also abwählen?
Den dicken Kindern fällt Sport schwer, also auch abwählen?
Schule ist kein "Wünsch dir was". Wenn man alles von Kindern fernhält nur weil die das nicht wollen wie sollen die sich zu Menschen entwickeln die auch mal schwierige Sachen lösen?
Nein Mathematik, Deutsch usw abwählen ist natürlich Quatsch. Aber was bringt dir ein Kind in Informatik mit 0 Interesse? Das könnte doch seine Zeit sinnvoller in Kunst, Musik oder Sport nutzen (nicht jeder ist gleich). So flexibel sollte die Schule schon sein.
 
duskstalker schrieb:
Die Forderung nach Informatik als Schulfach wirkt irgendwie überstürzt.
Naja ander Länder wie Sachsen haben sowas schon seit Jahrzehnten als Pflichtfach. Wir hatten Datenbanken, SQL, Fortran, basic und später ein bisschen C. Zwischendrin Grundlagen in Sachen Dateiformate und Signaltheorie, also analog digitalwandlung Unterschiede, vor und Nachteile, wie funktioniert die Wandlung. Sowas halt. :D
 
Haggis schrieb:
Das ist ja auch nicht schlimm. Es gibt auch Leute, die keine guten Gedichte schreiben können. Trotzdem gibt es Deutsch als Pflichtfach.
Medienkompetenz ist da sinnvoller. Es ist nämlich eben doch wichtig, was man für Noten in den Fächern hat. Unternehmen erwarten und das gesamte Bildungssystem basiert darauf, dass Schüler Universalgenies werden. Dann kommt im Bewerbungsgespräch die klassische Frage wieso man denn in Fach X eine 5 hat. Wenn man dann sagt, dass man das Fach einfach nicht kann, welches meistens dann nicht einmal relevant für den Beruf ist, dann wird man angesehen, als würde man Kinder essen.
Auch Eltern werfen einem dann meist vor, dass man nicht genügend gelernt hat. Programmieren kann man einfach oder eben nicht. Uns wurde damals Scratch gezeigt, dass war vom Anspruch her zu schaffen und man hatte einen Einblick bekommen. Diejenigen, die Spaß daran hatten sind weiter in die Richtung gegangen, den anderen hat es etwas mehr Allgemeinbildung verschafft.
 
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leipziger1979 schrieb:
Schule ist kein "Wünsch dir was".
Wenn man alles von Kindern fernhält nur weil die das nicht wollen wie sollen die sich zu Menschen entwickeln die auch mal schwierige Sachen lösen?

Man muss aber auch mal betrachten, was überhaupt sinnvoll ist zu unterrichten. Informatik war bei uns hauptsächlich programmieren und das ist meiner Meinung nach eine ziemlich spezifische Aktivität und sollte daher nicht verpflichtend sein. Da unterstütze ich voll und ganze die Leute, die eher Medienkompetenz als Pflichtfach sehen wollen. Das ist nämlich etwas, was wirklich alle betrifft. Dabei kann man ja auch Technik und ein paar Stunden Programmierung rein bringen, um das Interesse abzutasten, aber klassischer Informatikunterricht ist meines Erachtens nach nicht sinnvoll.
 
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PP_cl schrieb:
Nein Mathematik, Deutsch usw abwählen ist natürlich Quatsch. Aber was bringt dir ein Kind in Informatik mit 0 Interesse? Das könnte doch seine Zeit sinnvoller in Kunst, Musik oder Sport nutzen (nicht jeder ist gleich). So flexibel sollte die Schule schon sein.
Nein. Informatik ist so wichtig wie Deutsch, Mathe, Erdkunde, Biologie, ...
Das muss man auch ohne Interesse über sich ergehen lassen.
 
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l00pm45ch1n3 schrieb:
Informatik bedeutet nicht unbedingt Medienkompetenz
Müssten in meinen Augen völlig getrennte Fächer sein!

MasterMaso schrieb:
Bisher waren die Vorgaben des Kultusministeriums immer unbrauchbar, zumindest, wenn es um die Bildung der Schüler geht.
Also entweder wird das ein Unterricht, bei dem man lernt MS Word und Excel zu bedienen oder ein Unterricht bei dem man den Schülern, die noch nie etwas von Programmierung gehört haben, Java, C# etc beibringen darf.

In meinen Augen ist auch beides wichtig und beides nicht trivial. Es gibt ziemlich wenige Leute, die tatsächlich wirklich richtig mit Word und ganz Speziell Excel umgehen können. Die Anwendung dieser programme geht dann doch über das eintippen von ein paar Texten, Tabellen, basic Formatierungen und einfachen Formeln hinaus.

Dabei ist besonders Excel ein recht mächtiges Tool, was in so ziemlich jedem Unternehmen eingesetzt wird ud das über viele Bereiche hinweg.

MasterMaso schrieb:
Unsere Kanzlerin sagt ja immer wieder jedes Kind soll programmieren können. Das halte ich für falsch.

Ja und nein. Ich finde es durchaus richtig das man dies in der Schule vermittelt bekommt, zumindest auf einem gewissen Grundlevel. Genau wie man in der Schule auch ein gewisses Grundlevel an mathematischen Verständnis vermittelt bekommt. Beim programmieren kann man viele Kompetenzen anhand eines praktisches Anwendungsfalls lernen und ausbauen. Das heißt nicht, dass jeder nach der Schule ein C#, C++, Java etc. Entwickler sein soll, sondern das man ab einem bestimmten Bildungsniveau auch diesen Aspekt in einer gewissen Tiefe beleuchten sollte.

MasterMaso schrieb:
Man soll sich im digitalen Zeitalter zurecht finden und grundlegend etwas vom Einsatz der Medien verstehen.


Wie gesagt, Medienkompetenz ist in meinen Augen ein ganz anderes Fach. Ja es gibt Überschneidungspunkte. Aber Medienkompetenz hat erst mal relativ wenig mit Informatik zu tun.

MasterMaso schrieb:
Jemand der Programmieren will, der wird das auch bei der Berufswahl berücksichtigen. Ein Bäcker wird aber kein Programmierer, er soll nur etwas grundlegend von den eingesetzten Medien verstehen. So wie Deutsch, Mathe etc auch nur an der Oberfläche kratzen.

Und genau deswegen sollte man sowas ja auch in der Schule berücksichtigen. Du lernst in der Schule vieles, was du im Berufsleben nicht benötigst. Umso wichtiger ist es, dass die Schulbildung auf unsere Zeit angepasst wird und in meinen Augen gehört in unserer immer digitaler werdenden Welt auch ein grundlegendes Verständnis der Informatik. Genau wie Medienkompetenz, Mathematik, Kunst und andere Fächer. Ob man das in der späteren Berufswahl braucht, ist ein anders Thema. Es ist aber ein elementarer Teil unserer beruflichen Gesellschaft, ganz besonders bei höheren Bildungsabschlüssen.

Aber hier liegt ja die Schwierrigkeit. Du benötigst zum einen einen wirklich ausgereiften Plan, was du vermitteln möchtest und du benötigst entsprechendes Personal, was dies vermitteln kann. Und genau da wird es schwierig. Es ist ein Fach mit einem direkten Praxisbezug. Das macht es für viele Lehrer schwer, diese Themen angemessen zu vermitteln und so kommt es, dass der Informatikunterricht meistens nicht passt und man durch eine falsche Herangehensweise eher die Schüler von dem Thema abschreckt.
 
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Ist das dann "echte" Informatik mit Programmierung und Algorithmen oder allgemeiner Umgang mit Technik?

Bei uns gab es Informatik als Wahlfach und die Gruppe ist von "fast kompletter Jahrgang" im 8. Schuljahr zu "jämmerliche 5 Mann" in der 13 geschrumpft. So wirklich angenommen wurde Informatik da nicht.
 
Also wir hatten in Sachsen Informatik bereits 1992/1993 (damals war ich in der 7-ten Klasse) als Pflichtfach. In der 11-ten dann als Wahlfach. Damals hatte nur eine kleine Minderheit von uns einen PC zu Hause. Danach wechselte aber beständig die sächsische Kultuspolitik ihren Kurs, sodass ich gar nicht weiß, wie es aktuell ausschaut.
 
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leipziger1979 schrieb:
Warum? Oder dürfen die Schüler in Zukunft entscheiden was sie machen wollen:
Mathematik gefällt nicht, also abwählen? Den dicken Kindern fällt Sport schwer, also auch abwählen?
Schule ist kein "Wünsch dir was". Wenn man alles von Kindern fernhält nur weil die das nicht wollen wie sollen die sich zu Menschen entwickeln die auch mal schwierige Sachen lösen?

Ich sehe das komplett anders und genau wegen dieser Einstellung von dir ist unser Schulsystem so schlecht.

Jedes Kind hat Stärken und Schwächen. Manche sind handwerklich begabt, manche sind Mathe-Asse und wiederum andere können sich gut ausdrücken und präsentieren, sind also auf menschlicher Ebene topfit oder sie sind im Alter von 10 Jahren schon echte Spitzensportler.

Aufgabe der Schule sollte sein, diese Stärken auszubauen und mit Schwächen möglichst gut umzugehen.
Klar, dass das in der Realität nicht machbar ist (zu wenig Lehrer, etc.). Also muss man wenigstens grob gruppieren:

Was sind Dinge, die JEDER für sein späteres Leben können sollte? Sowas muss als Pflichtfach gemacht werden.
Was sind Dinge, wo sich der/die Einzelne individuell spezialisieren kann? Das rein in die Vertiefung!

Wie schon von Einigen hier geschrieben: Deutsch, Englisch, Mathematik, Politik & Geschichte brauchst du (bis zu einem gewissen Grad) zu 100%, um dein Lebensweg als Individuum zu bestreiten. Ob es dir gefällt oder nicht, daran kommst du nicht vorbei. Andere Sachen wiederum braucht einfach nicht jeder Mensch, sondern sind eher als Spezialisierung wichtig. Deswegen: Medienkompetenz: ja (ohne Medienkompetenz stehst du heute da wie ein Idiot, vergleiche die ganzen Rentergeneration Ü70), aber reine Informatik: Nein. Wohlgemerkt geht es hier um die Pflichtfach-Diskussion.

PS: Warum soll sich ein unsportlicher Mensch bis in die 13. Klasse damit quälen, wenn er dir ne Kurvendiskussion freiweg Nachts um 3 durchexerziert? Oder warum sollte ein sprachlich gewandter, sozialer Mensch, der tolle Texte schreibt, auch programmieren können?
 
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