USB-Kabeljau schrieb:
Kleiner, leichter, günstiger.
Vor allem das "Kleiner und Leichter" finde ich immer attraktiv.
Was meinst du denn, wie viel leichter und kleiner eine Spiegellose sein würde, wenn man den mechanischen Shutter weglassen würde?
USB-Kabeljau schrieb:
Bei welcher Kamera gibt es denn das DR-Feature, das du meinst?
Sony, Nikon, Canon, Fuji …
USB-Kabeljau schrieb:
Bei Lumix gibt es z.B. iDynamic.
Aber das kann wie gesagt HALOs erzeugen.
Und exakt die selben Algorithmen sind auch in Kameras anderer Hersteller mit drin.
Auf keinen Fall. Zum einen habe ich noch nie Halos gesehen, wenn man es nicht erzwungen hat, zum anderen werden in den Kameras sicherlich keine Middlewares benutzt. Das sind ja keine modularen Systeme, sondern hochspezialisierte Firmwares. Deshalb passiert da auch so wenig, weil das eben so hoch spezialisiert ist, dass man da auch nicht jeden Entwickler raufsetzen kann.
USB-Kabeljau schrieb:
Es ist hell. Du bist bei Basis-ISO und hast kurze Verschlusszeiten. Deine Szene erlaubt aber auch längere Verschlusszeiten.
Statt einer Aufnahme könnten z.B. 4 direkt hintereinander erfolgen und in einem schnell angebundenen Puffer gestackt werden. Wenn dein Basis-ISO z.B. 100 beträgt, würdest du damit auf einen virtuellen ISO von 25 kommen, und hättest entsprechend 2 Stops mehr Dynamik-Umfang.
Das wird ja schon so gemacht. Bei HDR macht die Kamera bspw. 3 oder 5 Bilder hintereinander und macht dann entweder ein JPG draus oder speichert die Dateien als RAW und du kannst dann in Lightroom (oder woanders) dein HDR erstellen, inkl. Noise Reduction.
USB-Kabeljau schrieb:
Nach dem selben Prinzip lassen sich auch Langzeitbelichtungen erzeugen, ohne einen ND zu benötigen.
Jaaaaa. Sony hatte sowas mal. Da haben die dutzende von Bilder gemacht und du hattest dann einen Langzeitbelichtungseffekt. Aber das ist echt räudig. Vielleicht eine ganz nette Spielerei auf Smartphone Niveau, aber nichts geht über eine echte optische Lösung mit ND-Filtern. Du siehst einfach, dass es einzelne Bilder sind. Das ist nicht so weich.
USB-Kabeljau schrieb:
Die kann übrigens auch so Späße wie "Hand Held HiRes". Dabei werden in rascher Folge mehrere Bilder geschossen und dabei leicht der Sensor verschoben. Das zusammen gefügte Bild hat eine höhere Auflösung, als es der Sensor regulär ermöglicht (und weniger Rauschen).
Sony hat auch so einen Modus, wo die Bildqualität verbessert wird. Nicht die Auflösung insgesamt, aber die Details. Das ist aber sehr homöopathisch. Ähnlich wie Compressed vs Uncompressed RAW. Das hat mehr Nach- als Vorteile. Bei dem Bildverbesserungsmodus musst du bspw. über die Sony Imaging Edge Software gehen. Macht keiner.
Und der Handheld HiRes Mode funktioniert ja auch nicht richtig.
USB-Kabeljau schrieb:
Aber dann kam ich mit 4000 Fotos aus dem Urlaub und fand es wirklich schwer, einen zügigen RAW-Workflow zu finden.
Meinst du, das wäre mit JPGs grundlegend anders? Ich hab regelmäßig tausende von Fotos durchzugehen und das langwierige ist das Aussortieren. Da hilft mir JPG gar nicht. Beim Bearbeiten haue ich die Einstellungen einfach über alle Bilder rüber und justiere dann nur noch individuell bei denen nach, die in die engere Auswahl kommen. Da ist sogar RAW einfacher als JPG, weil du ein konsistenteres Ergebnis bekommst.
USB-Kabeljau schrieb:
Es gab ein paar wenige Bilder, bei denen ich auch die maximalen Bildinformationen brauchte ... aber bei solchen wusste ich das eigentlich vorher (das heißt, theoretisch hätte ich den Rest auch JPG schießen können).
Bis dir in der Nachbearbeitung auffällt, dass diese Bild doch ziemlich cool ist. Und dann ärgerst du dich.
USB-Kabeljau schrieb:
Auch an JPGs kann man häufig überraschend viel dran drehen, bevor es sich negativ bemerkbar macht.
Das Problem bei JPG ist, dass sämtliche Nachbearbeitung der Kamera schon fest eingerechnet ist. Wenn dir auffällt, dass dein dein Weißabgleich nicht korrekt war oder nicht zum neuen Look passt, ist es super anstrengend, den in JPGs zu korrigieren. Gleiches gilt für Noise Reduction, Sharpening, Details, Objektivkorrekturen usw.
Am schlimmsten ist ein Workflow mit gemischten Daten. Ich hab jetzt die Pandemie mal genutzt, um durch alten Bilder durchzugehen. Früher war ich auch so, wie du: Alles in JPG und nur die Highlights in RAW. Das ist nur Pain. Es ist super aufwendig, die JPG erst einmal zu normalisieren, um dann mit ihnen arbeiten zu können.
USB-Kabeljau schrieb:
HEIF zum Beispiel. Da ist man nicht auf 8Bit pro Kanal beschränkt und hat allgemein eine bessere Qualität als bei JPG.
Ich weiß auch, dass das in einigen wenigen neuen Kameras schon mit drin ist. Aber sowas müsste doch eigentlich schon seit Jahren Standard sein. Ich hoffe, es wird zumindest bald Standard.
Alternative Bildformate setzen sich immer erst langsam durch. Schau dir mal Web an: JPG2000, WebP … Liegt oft auch an den Lizenzen. Zumindest die neuen Sonys unterstützen ja HEIF. DNG hat sich ja auch nie wirklich durchgesetzt, weil da jeder sein Süppchen kocht. Dabei sind die DNGs von Leica oder Ricoh ziemlich super: Du kannst sie einfach überall öffnen, ohne zu warten, bis deine Kamera endlich mal unterstützt wird.
Ich hatte noch nie ein HEIF-Foto. Im schlimmsten Fall hätte man die gleichen Probleme, wie bei JPG, bloß mehr Latitude.
Btw: Wie kommt's eigentlich, dass du auf der einen Seite viel über Dynamic Range sprichst, auf der anderen Seite über JPG – und M43 nutzt? Das passt IMO nicht zusammen. Moderne FF Sensoren decken einen riesigen Dynamikbereich ab. Multi-Exposure ist schon lange nicht mehr nötig – oder nur in Extremsituationen. Und vielleicht solltest du mal außerhalb von M43 schauen, wenn das Thema für dich so wichtig ist. Denn bezüglich DR ist bei M43 schon lange nichts mehr passiert und ihr müsst tatsächlich über Multi-Exposures gehen. Alle anderen drehen einfach nur einen Regler in Lightroom/C1. Dank Dual Gain ist auch High ISO und DR kein großes Thema mehr.
USB-Kabeljau schrieb:
Deine Ausführungen zu Downsampling sind z.B. kaum nachvollziehbar. Es klingt so, als würdest du behaupten, Downsampling fände in aktuellen Kameras nicht statt.
Ja, ich denke, das wird hier überdramatisiert. Downsampling sollte easy möglich sein. Canon macht das schon seit Jahren. Ich vermute eher, dass es programmier-mäßig nicht trivial ist, weil die Rendering-Pipelines dafür nicht ausgelegt sind. Der Aufwand das zu ändern steht dann einfach nicht im Verhältnis zur Nachfrage. Wer würde das bei 20 und 24 MP schon nutzen? Bei 50 oder 60 MP sieht die Sache vielleicht anders aus. Weiß gar nicht, ob die A7R4 oder A1 sowas nicht schon haben. Aber wer sich eine 60 MP Kamera kauft und dann RAW fotografiert, würde die auf 12 oder 24 MP runter rechnen? Und dann wieder die Situation: Man ist mittendrin und merkt am Ende, dass das doch ganz geil war … Ich würde wahrscheinlich doch wieder in FullRes fotografieren und später downsamplen.
USB-Kabeljau schrieb:
Wegen dem GPS:
Das kann natürlich sein, dass das mit dem Lock zu lange dauert. Hatte ich tatsächlich nicht bedacht.
Eventuell ginge das besser, indem die Kamera auch nen ultra-sparsamen idle Betrieb hätte, wo das GPS dann aktiv bleibt.
Das Problem bei meinem Phone ist allerdings, dass die App in den Schlaf geschickt wird, wenn das Display aus ist.
Ich kann also nicht das Phone in meiner Tasche lassen und automatisch mit der Kamera darauf connecten.
Und dann halt nachträglich immer am PC noch die Daten übertragen ... nervig.
Also meine A77 hatte schon vor 10 Jahren GPS. Meine GoPro 8 hat's heute auch. Das Problem ist, dass die Kamera immer erst etwas braucht, um die exakte Position zu bekommen. Jetzt könnte man immer GPS laufen lassen oder die Kamera nicht aus machen, aber beides würde auf die Akkulaufzeit gehen. Das wäre uncool. Und so richtig convenient ist es dann nicht, wenn nur die Hälfte der Fotos getaggt sind.
Moderne Kameras haben einfach eine Verbindung zum Smartphone und holen sich das Signal von dort und schreiben es direkt in die EXIF rein. Finde ich persönlich aber auch nicht so toll, weil dann immer eine Bluetooth-Verbindung bestehen muss und das geht auch auf den Akku.
Ich lasse immer eine GPS-Tracker App laufen. Die zieht kaum Akku, weil die Sensoren beim Smartphone eh immer an sind. Die App speichert dann am Ende des Tages eine gpx-Datei direkt in Dropbox. Wenn ich dann zu Hause bin, markiere ich alle Fotos in Lightroom, wechsel auf die Karte, wähle die gpx-Datei und sage "Automatisch taggen" … fertig. Ich hab dann auch die Freiheit zu sagen "Jetzt nicht tracken", weil ich keine Fotos mache oder ganz genau weiß, wo ich bin (im Hotel, am Strand). Total easy.
Dass dein Handy bei ausgeschaltetem Display nicht trackt, ist aber ein Bug, bzw. eine Fehleinstellung von dir. Normalerweise sollte das funktionieren. Du kannst Hintergrundaktivitäten für einzelne Apps aktivieren. Und das tut sie dann bei ausgeschaltetem Display oder wenn du eine andere App nutzt. Sobald du die Tracking-Aufzeichnung beendest, trackt der auch nicht weiter.
USB-Kabeljau schrieb:
Ansonsten macht es natürlich auch Sinn, einfach am Ende einer längeren Belichtung einfach noch eine kurze Belichtung hinterher zu schießen, um clippende Highlights zu capturen.
Mit der Mehrfachbelichtung ist immer das Problem, dass sich in deiner Szene nichts ändern darf, sonst kommt es zu unsauberen Artefakten.
Die arbeiten aber gerade an Sensoren, wo nicht mehr der gesamte Sensor mit einmal ausgelesen wird, sondern jeder Pixel einzeln. Damit könntest du dann dunkle Pixel länger belichten und helle kürzer. Alle starten aber zur gleichen Zeit. Das würde dir quasi unendlich viel DR geben. Irgendwann macht's natürlich keinen Sinn und es kommt wieder verstärkt zu Artefakten. Aber immerhin.
M.Ing schrieb:
Ja, nichts anderes hab ich beschrieben. Wenn du die 6D abschaltest, bleibt der GPS-Empfänger aktiv und lutscht dir langsam den Akku leer - weil GPS-Empfänger nunmal ziemliche Stromfresser sind. Effizientere Lösungen wie der GPS-Empfänger im Smartphone benötigen Zugriff aufs Internet, d.h. solang du in deine Kamera keine SIM-Karte einbauen kannst, geht das nicht.
Ich weiß nicht, ob du da nicht was durcheinander bringst. GPS braucht kein Internet und eine SIM-Karte hat nicht zwangsläufig Internet.
Warum es geht: Ich kann im Ausland ohne Roaming GPS tracken. Funktioniert einwandfrei. Ob das auch ohne SIM-Karte funktioniert, weiß ich nicht. Hab ich noch nie getestet. Aber ohne Internet geht's auf jeden Fall. Was man nicht sieht ist die Karte. GPS geht aber trotzdem. Hatte bisher noch keine Tracking-App, die im Ausland (nicht Europa) nicht funktioniert hat.
M.Ing schrieb:
3.000 Bilder für die Tonne wären umgerechnet auf Kleinbildfilm locker ein kleines Vermögen, und selbst 1000 Bilder "Nettoausbeute" sind ein Wahnsinn. Wie gesagt, dafür, dass du offenbar jedes Blümchen und jeden Stein im Urlaub ablichtest, kann niemand was außer dir
Meinst du nicht, dass so eine Aussage komplett dumm ist?
1. Was hat das mit der Diskussion zu tun?
2. Warum soll man nicht 3.000 Fotos machen?
3. Woher weißt du, wie lange sein Urlaub war?
4. Woher weißt du, was er fotografiert hat?
5. Was für ein Problem hast du mit Blümchen- und Stein-Fotos?
6. Warum rechnest du in KB-Film um?
Positiv ist doch mal, dass USB-Kabeljau anscheinend seine Kamera nutzt und sie nicht nur um Regal zu stehen hat. Warum sollte er sonst tausende von Euro ausgeben, wenn er nicht fotografiert?
Und um mal Kontext zu geben: Aus meinem letzten Urlaub kam ich mit 4.500 Fotos zurück. 2 Monate reisen auf den Philippinen. Zwischendurch nicht ein Foto angeguckt oder gelöscht. Keine Steine, keine Blumen. Ich hab's dann in mehreren Stufen auf 800 Fotos runtergelöscht. Die sind alle fantastisch. Gute 100 sind in ein Buch gewandert, der Rest als Reserve für die Zukunft.
Hochzeitsfotografen ballern 3-6.000 Bilder an einem Tag durch. Du kannst halt nichts wiederholen.
Es gibt "Idioten", die stellen sich am Wochenende auf eine Brücker oder Flughafen und fotografieren durchfahrende Züge oder starten und landende Flugzeuge. 500, 1000 Bilder … kein Problem. Finde ich dämlich. Ist aber voll deren Ding. Portrait-Fotografen ballern 500 Bilder in einer Session durch. 500 Bilder mit der gleichen Person, nur dass sich die Hand etwas bewegt oder die Haare anders fallen. Total dumm, meiner Meinung nach. Damit verdienen die aber ihr Geld.
So what? Solange die 3000 Fotos nicht alle in meinem Feed landen, soll jeder machen, was ihn glücklich macht.
Und, ehrlich, KB-Film-Umrechnung? Rechnest du auch deine EC-Karte in Geldsäcke um? Tipp: Er konnte 3000 Fotos schießen, weil es nichts kostet und auch nicht schwerer war.
Anfang der 2000er war ich in China und kam mit 40 KB-Filmen zurück. 1.400 Fotos sind nicht sooo weit weg von heute, wenn man bedenkt, dass damals nach Sonnenuntergang Schluss mit Fotos war und ich auch nicht so viel Zeit hatte.