Was praktisch niemandem mehr klar ist: PureView 808 war eine brachial geniale Kombination von Sensor + Grafikprozessor + Treiber. Alles drei zusammen hat diese bahnbrechende Fotoqualität erzeugt, die heute noch (!) alle Handykameras bei Fotos deklassiert.
Wenn man zB den Vergleich mit dem P20 ansieht, erkennt selbst ein Laie (wenn er denn will!) , wie extrem bei heutigen Kameras die Kamerasoftware reinhaut. Da werden keine Fotos gemacht, sondern Bilder gemalt auf der Basis von (schlechten) Fotos. Kantenschärfung, Farben nachmalen, ja ganze Motive nachzeichnen. Was glaubt ihr denn, was diese "Szenenerkennung" eigentlich ist? Da werden vorgefertigte Farbschemata + Motive aus dem Treiber abgerufen und über das Foto gelegt.
Es bezweifelt ja niemand, dass ein 808 oder ein 1020 heute veraltet ist. Aber wie kann es sein, dass noch heute ein 808 kameratechnisch ein iPhone oder Galaxy demütigt? (Bei Fotos. Videos sind ein anderes Thema, der PureView-Algorythmus funktioniert bei Videos nicht besonders gut.)
Krass ist allerdings, dass manche Konsumenten inzwischen diese künstlichen Fotos mit den quitschiegen Farben, aquarellartigen Kanten und unnatürlichen Hell-Dunkel-Feldern bevorzugen. So, wie manchen Kinder künstliches Apfelaroma besser schmeckt als Äpfel oder viele Frauen verzweifelt sind, weil sie mit den Photoshop-Schlampen nicht "konkurrieren" können.
Realität 2.0.