Lübke schrieb:
@Daaron: aktuell signalisieren wir " wir wollen euch dominieren. unterwerft euch uns und unseren moralvorstellungen".
Kann man zur Not so interpretieren... aber wenn man mal genau hinguckt ist unsere Moralvorstellung: Demokratie statt Diktatur. Religiöse Freiheit. NICHT dem Nachbarland mit Kernwaffen drohen... Ist das eine sooo üble Moral?
klar, gewalt wäre die schnelle lösung. nur hat gewalt weder im irak noch in afghanistan zu frieden geführt. warum sollte es das ausgerechnet in nordkorea schaffen?
Weil du in NK eine schöne klare Zielscheibe hast: die aktuelle Regierung, die gesamte Kim-Sippe nebst ihrer Speichellecker.
alternativ knüppelt man einfach drauf und erreichen einen "frieden" wie ihn israel mit ihrem militärischen sieg im gaza erreicht hat...
Oh, in Israel/Gaza könnte wunderbar Friede-Freude-Eierkuchen inklusive Tourismus-Millionen herrschen. Den primären Auslöser der permanenten Streitigkeiten sehe ich persönlich in Israel, vor allem in der bekloppten Siedlungspolitik. Was Israel mit den Palästinensern macht nimmt schon fast mehr als nordkoreanische Züge an.
In der westlichen Welt darfst du einem oder mehreren Juden für nix die Schuld geben, egal was sie verbockt haben.... und erst recht nicht als Deutscher. Da biste automatisch Antisemit...
Lübke schrieb:
@Gucky10: es geht nicht darum ein wörtchen mitzureden, es geht darum jahrzehnte alte kluften zu überwinden und tief eingebrannte feindschaften aus der welt zu schaffen. da muss einer den ersten schritt tun. auf sein recht zu pochen versöhnt niemanden. beide seiten sehen sich im recht.
Die nordkoreanische Regierung hat einfach 2 Optionen:
- Sei nett zur restlichen Welt, und die restliche Welt ist durchaus nett zu dir. Du darfst sogar deine eigene Bevölkerung drangsalieren, bis zu einem gewissen Grad, ohne dass die restliche Welt die Sanktionskeule schwingt.
- Konsequent sein heißt, auch Holzwege zu Ende zu gehen.
wie gesagt, ihr setzt bei euren überlegungen immer vorraus, dass unsere ideologie die einzig richtige ist und alle anderen falsch sind. nun die anderen sehen es genau so nur auf ihre eigene ideologie bezogen. das dürft ihr nicht vergessen.
Hm... Du darfst gern mal jede Bevölkerungsgruppe befragen, die unter einer Diktatur lebte und dann plötzlich die Möglichkeit zu wirklich freien Wahlen, zur Reisefreiheit, zur Religionsfreiheit und zum eigenständigen Aufbau von Wohlstand hatte.
Nur die absolut harte "früher war alles besser" - Fraktion sowie die ehemaligen Bonzen des Systems werden dir antworten, dass ihnen die Diktatur besser gefallen hat.
Mit anderen Worten: Verglichen mit verhungernden und erfrierenden Zivilisten, die vom eigenen Militär unterjocht werden, ist das westliche System DEFINITIV besser.
Außerdem gibt es doch andere Systeme, die nicht aus der franz. Rev. hervorgegangen sind, und die trotzdem durchaus funktionieren.
Lübke schrieb:
eine annährung erfordert gedult und zugeständnisbereitschaft. alte wunden aufreißen und dem anderen die schuld zuzuschreiben führt sicher nicht zum ziel. und zu einem konflikt gehören immer zwei seiten. da hat niemand alleine schuld.
Du vergisst hier eines: Die Kim-Sippe ist keine gewählte Regierung. Am ehesten lassen sich die Kims mit mittelalterlichen europäischen Feudalherren vergleichen. Sie halten sich für Gottes Geschenk an ihr Volk, alles was das Volk produziert ist nur zu ihrem eigenen Vergnüngen da. Die Kims dieser Welt haben gar kein Interesse daran, irgend eine Form von Zugeständnissen zu machen, egal welche Zugeständnisse ihnen vorher entgegen gebracht werden. Warum nicht? Nun, als erstes respektieren solche Menschen nur Stärke. Zugeständnisse sind ein Zeichen von Schwäche. Ein Zugeständnis des Westens würde ihn ihren verdrehten Köpfen zu einem wahren Sieg ihrer Ideologie werden.
Womit wir auch wieder bei anderen Regierungsformen währen, die nicht westlich-demokratisch sind, aber trotzdem funktionieren. Ich denk da z.B. an die aufgeklärten Absolutisten, z.B. August der Starke oder Friedrich II. von Preußen. Sie herrschten allein, so wie die Kims. Die Nachfolge war grundsätzlich der rechtmäßige Erbe. Trotzdem sorgten sie durch intelligent-vorausschauendes Handeln für wirtschaftlichen Wohlstand für die GESAMTE Bevölkerung. Warum soll man eine Bevölkerung mit der Peitsche zum Bleiben zwingen, wenn man es mit Zuckerbrot ebenfalls erreichen kann und dabei sogar noch seinen internationalen Ruhm mehren kann? Die Öl-Scheichs machen es so, und es funktioniert wunderbar.
ich würde weniger drohen und mehr das gespräch suchen. fragen was ich tuen kann, um eine annäherung zu erreichen. nicht immer nur fordern. ihnen ihr recht auf eine a-bombe lassen wenn sie im gegenzug hilfsgüter annehmen und ihr volk damit versorgen ohne darauf zu bestehen den menschen zu sagen dass die güter von uns kapitalisten stammen (sowas wäre nämlich übelste propaganda gegen nks führung und eine beleidigung)...
...jaaaaa, lassen wir sie lieber weiter das Volk belügen. Welche Lüge soll es dann am Ende werden? Woher kommen die Güter? Wie wärs damit: "In einem erfolgreichen Überfall auf einen amerikanischen Außenposten im Südpazifik erobert"?
Lübke schrieb:
das ist ein wichtiger absatz. du verlangst, dass sie uns vertrauen, bringst ihnen aber misstrauen entgegen. natürlich ist es schwierig, sonst hätten wir den konflikt ja nicht.
Nun, die vertrauenswürdigsten Personen sind sie nun einmal nicht. Vertrauen erhält man nicht, vertrauen muss man sich verdienen. Das ist im Kreis der Familie genauso wie in internationalen Verhandlungen.
Wenn du jeden Tag als Jugendlicher nur Ärger machst, deinen Eltern Geld klaust, ihre Bar plünderst,... warum sollten deine Eltern dir dann vertrauen und dir z.B. das Auto leihen?
Alle Handlungen, die sich die nordkoreanische Führung in den letzten 60? Jahren geleistet hat, weisen auf eine inhärente Missachtung von Menschenleben und gegenseitiger Rücksichtnahme hin. Man könnte sogar sagen, dass die wohl alle nicht ganz richtig im Oberstübchen sind. Folie à deux lässt da wohl grüßen...
und was rechtfertigt das misstrauen in einem fall und das vertrauen in einem anderen? die amerikaner haben nach ihrem abzug aus deutschland 20 nukleare sprengköpfe in deutschland zurückgelassen (wärend des kalten krieges hatte deutschland glaub ich sogar 50 a-bomben "in verwahrung").
Die Russen haben in der DDR genau so Kurzstrecken-Raketen stationiert.... und in Kuba, schon vergessen?
Und was heißt hier "Abzug der Amerikaner"? In Deutschland gibts noch mehr als genug amerikanische Stützpunkte, allen voran natürlich Ramstein Air Base.
Und warum kann man Deutschland ein paar A-Bomben anvertrauen, NK hingegen nicht?
Nun, zu Beispiel herrscht in Westeuropa seit 60 Jahren durchgängig Frieden. Selbst in den Hochzeiten des Kalten Krieges gab es bestenfalls die Mauerschützen. Außerdem stehen die Chancen auf einen neuen Hitler weder hier noch in den USA besonders gut. Dafür sorgen die jeweiligen Wahlgesetze und die Verfassungsschutzparagraphen.
Lies z.B. mal das Grundgesetz, §20 (4). DAS allein, sowie die Tatsache dass es tatsächlich durchgesetzt wird, sorgt dafür,d ass man uns vertrauen kann. Wir HANDELN so, dass wir uns Vertrauen verdient haben.
drehen wir den spieß mal um: wie würdes du das problem angehen? was hälst du für eine adäquate lösung um einen nachhaltigen frieden zu erzielen?
Schlag der Schlange den Kopf ab. Wenn sie nciht gerade eine Hydra ist (was aber eher religiöse Systeme wie bei den Mudschaheddin betrifft) erfüllt das den Zweck wunderbar.