Nun auch Dexit ?

Um eine Überleitung anzubieten: Ein großes Problem in der hier indirekt thematisierten Region ist, dass die Menschen/Konfliktparteien nicht mehr wirklich mit einander reden (hab ich mir sagen lassen). Von daher sehe ich das hier im Thread eher als Rückschritt, dass sich (fast?) niemand mehr zu Wort meldet, der einen Dexit befürwortet.
 
Welche konkreten Vorteile hätte ein Dexit denn mal abseits von populistischem Nonsense?

Gerade Deutschland ist innerhalb der EU wirtschaftlich extrem vernetzt, die Auswirkungen eines Brexit würden hier noch einmal potentiert spürbar werden.
Corto schrieb:
Bei mir in der Kreisstadt
Hui Wäller!
 
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Buttkiss schrieb:
Welche konkreten Vorteile hätte ein Dexit denn mal abseits von populistischem Nonsense?

Keinen. Bisher habe ich keine sinnvolle Begründung gelesen für einen Austritt aus der EU, dem EWR und dem Euro.

Und nein, das Argument das Deutschland gewaltige Summen in den EU Haushalt jährlich einzahlt lass ich nicht gelten.

2022 hat Deutschland 30,83 Mrd in den EU Haushalt eingezahlt. Dem Gegenüber stehen Exporte im Wert von über 800 Mrd EUR innerhalb des EWR.

Ich mein, wer hat mehr zu verlieren die EU oder deutsche Unternehmen?
 
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Deutschland = Exportland. Ein EU-Austritt würde uns endgültig wirtschaftlich das Genick brechen. Die Politik baut aktuell auch so schon genug Mist, ohne dieses Dexit-Geschwafel einer bestimmten Partei. Ich halte das aber sowieso nur für reinen Populismus. Die AfD ist eine ultrakonservative, neoliberale Wirtschaftspartei, die wissen genau, was ein EU-Austritt von Deutschland bedeuten würde. Und die werden sich nicht das eigene Bein absägen (wollen). Letztendlich wollen die am Ende auch nur ihren Geschäften nachgehen. Nur eben halt auf besonders rücksichtslose, egoistische Art und Weise, was den Sozialstaat z. B. angeht.
 
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Ich bin mir garnicht mehr so sicher, wieweit die AFD noch "Neolieberale Gutverdiener mit Komplex"-Partei ist und wieweit sie bereits von diesen "Alle an die Wand und Löschkalk drauf" Leuten unterwandert wurde.

Was da auf dem Parteitag teilweise geredet wurde hätte vor ein paar Jahren noch zu Tumult im Saal geführt schätze ich.
 
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knoxxi schrieb:
2022 hat Deutschland 30,83 Mrd in den EU Haushalt eingezahlt. Dem Gegenüber stehen Exporte im Wert von über 800 Mrd EUR innerhalb des EWR.
Naja, dazu bräuchte es aber prinzipiell keine Union, die sich Politik, Recht, Verfassung, Finanzen usw. auf die Fahnen geschrieben hat und dazu auch noch erpressbar ist, sondern (wie davor) einfach eine starke Wirtschaftsgemeinschaft.

Bitte auch nicht falsch verstehen, ich bin gegen einen Austritt Deutschlands aus der EU, aber ich stelle mir oft die Frage, ob es für ein modernes, und (wirtschaftlich) starkes Geberland die richtige Wahl war...
 
HansMeier3 schrieb:
aber ich stelle mir oft die Frage, ob es für ein modernes, und (wirtschaftlich) starkes Geberland die richtige Wahl war...
Die Frage hatte ich mir in meiner Jugend auch mal gestellt, als z. B. der zollfreie Einkauf eingestellt wurde und somit auch die "Kreuzfahrten" für die kleinen Leute und damit auch meine schnelle und billige Verbindung zur Insel Langeland. :D Letztendlich hat mir persönlich die heutige EU sogar mehr Negatives als Positives gebracht. Das hängt eben ganz klar vom Geldbeutel ab, was es in einer wirklichen Gemeinschaft aber nicht der Fall sein sollte. Aber ein zurück gibt es jetzt nicht mehr. Das hätte fatale Folgen für uns alle.
 
HansMeier3 schrieb:
ob es für ein modernes, und (wirtschaftlich) starkes Geberland die richtige Wahl war...
Wir wären all das ohne den EU Beitritt nicht.
 
HansMeier3 schrieb:
, aber ich stelle mir oft die Frage, ob es für ein modernes, und (wirtschaftlich) starkes Geberland die richtige Wahl war...
Das fragen sich hier in Hessen sowie bei unseren Nachbarn in Bayern und BaWü auch nicht wenige angesichts des Länderfinanzausgleich.....!?
Klar, der Vergleich hinkt total, beschreibt aber die Grundproblematik in einer Gemeinschaft in der nicht alle gleich sind, bzw. nicht sein können.

Und es stellt sich immer die grundsätzliche Frage. Ist man lieber Nettozahler oder Nettoempfänger. Ich präferiere eindeutig Ersteres.
 
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Und die Bayern waren zu Beginn ein Nehmer-Bundesland. Bayern wurde mit Geld aus anderen Bundesländern zu dem was es ist. Vergisst der Söder gerne ;)
 
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@mo schrieb:
Klar, der Vergleich hinkt total, beschreibt aber die Grundproblematik in einer Gemeinschaft in der nicht alle gleich sind, bzw. nicht sein können.
Aber man braucht halt in Deutschland auch keine (erpressbare) einstimmige Entscheidung...
 
HansMeier3 schrieb:
Naja, dazu bräuchte es aber prinzipiell keine Union, die sich Politik, Recht, Verfassung, Finanzen usw. auf die Fahnen geschrieben hat
Es ist nicht praktikabel, bilaterale Verträge mit ein Dutzend Ländern zu verhandeln um ein vergleichbares Niveau an Interoperabilität zu gewährleisten. Bei vielen Themen reicht bilateral auch gar nicht, sondern alle müssten mit allen bilaterale Verträge schließen.

@mo schrieb:
Ist man lieber Nettozahler oder Nettoempfänger.
Deutschland ist ja ein klarer Nettoempfänger soweit es die EU betrifft. Dank Merkel haben wir soweit ich weiß eine zu guten Teilen auf deutsche Interessen abgestimmte Union. Aber auch generell profiteren wir stark von der EU.
 
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BeBur schrieb:
Deutschland ist ja ein klarer Nettoempfänger soweit es die EU betrifft....
Im Jahr 22 hat man knapp 20 Mrd. mehr einbezahlt als heraus bekommen.
Siehe u.a. hier:
https://www.iwd.de/artikel/zahlungs...022,Frankreich verringert sich aber erheblich.
Ergänzung ()

Corto schrieb:
Und die Bayern waren zu Beginn ein Nehmer-Bundesland. Bayern wurde mit Geld aus anderen Bundesländern zu dem was es ist. Vergisst der Söder gerne ;)
Richtig!
Bis 1987 insgesamt etwa 3,4 Mrd. €. Aber alleine im letzten Jahr haben sie 3,7 Mrd. einbezahlt.
Ich würde den Söder daher besser nicht dran erinnern....!? ;)
Ergänzung ()

HansMeier3 schrieb:
Aber man braucht halt in Deutschland auch keine (erpressbare) einstimmige Entscheidung...
Das sag mal dem Söder! Der hat gerade wieder geklagt deswegen.
 
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@mo schrieb:
Im Jahr 22 hat man knapp 20 Mrd. mehr einbezahlt als heraus bekommen.
Ich meinte "Netto" im Sinne von "Wir machen Gewinn dabei". Unser Gewinn durch die EU übersteigt sicherlich 2 Milliarden.

Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, für was die Gelder verwendet werden. Ich kenne das mit der Entwicklungshilfe so, dass mit den Geldern deutsche Firmen beauftragt werden, Projekte im Ausland durchzuführen. Das wird dann immer "Land X hat letztes Jahr 20 Millionen Euro Entwicklungshilfe erhalten" genannt, aber letztendlich erhalten diese Länder kein Geld, sondern deutsche Firmen und die Länder erhalten dafür Schulen und Kraftwerke und Co. Ich kann mir vorstellen, dass das hier ähnlich sein könnte und es mitnichten so ist, dass die Länder Geld geben, ohne irgendeinen Vorteil davon zu haben. Das ist innerhalb der EU ja noch einfacher, wenn der deutsche Staat zum Beispiel (fiktives Szenario) deutsche Firmen damit beauftragt, in Griechenland die Phosphatproduktion zu steigern, damit wir den Rohstoff nicht mehr von außerhalb der EU importieren müssen.
 
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@mo schrieb:
Danke für den Link. Ist das als Zustimmung meines Beitrages zu bewerten?

HansMeier3 schrieb:
(erpressbare) einstimmige Entscheidung
Wo kommt bloß dieses schreckliche Framing her. Das nennt sich "Politk" und "Kompromiss" und ist Tagesgeschäft. Manchmal halt ätzend wenn jemand hart quer schlägt, aber so ist das nunmal. Es gibt andauernd Instanzen, mit denen du vorab sprechen und eine Lösung finden musst weil sich sonst nichts bewegt.
 
BeBur schrieb:
Ich meinte "Netto" im Sinne von "Wir machen Gewinn dabei". Unser Gewinn durch die EU übersteigt sicherlich 2 Milliarden.
Ja klar! Aber so einfach geht eine Gewinn- und Verlustrechnung da halt nicht.
Als Kennzahl kann man aber die Zahlen aus meinem Post #243 hernehmen, was passiert, wenn man da aussteigen würde. Und da wird's eben haarig.
Ergänzung ()

BeBur schrieb:
Danke für den Link. Ist das als Zustimmung meines Beitrages zu bewerten?
Nein, du hast gefragt, was mit dem Geld passiert.
 
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Ich verstehe nicht, warum es immer um Flüchtlinge geht und dagegen protestiert wird.
Man hasse nicht den Flüchtling, der hier Sozialleistungen beziehen kann, sondern den eigenen Staat, den man ja selber wählt, und der den extremen Zustrom bewilligt hat und es weiter tut.
Bis auf die AfD wollen doch alle Parteien die Türen speerangelweit offen halten.

Entweder findet man sich damit ab oder man packt seine Koffer und verlässt Deutschland mit seiner äußerst fragwürdigen Politik.


Rechte bzw. deren Extremisten geben an so stolz auf Deutschland zu sein. Aber worauf denn genau? Wir Deutschen haben doch nichts.
Ergänzung ()

Wir Deutschen sind anankastische, rechthaberische Gesterndenker. Bei der Arbeit und ihm Belehren unserer Mitmenschen ungebrochenen Fleißes, aber sonst der Freizeit kultur- und freudlos. Und zu teuer ist sowieso alles.

Egal was ist, es wird nur gemeckert und geschimpft.
Aber nicht gehandelt. Dichter und Denker, aber keine Macher.

Was die gewählte Regierung verzapft kann in Foren/am Stammtisch bis zum Erbrechen diskutiert werden.
Ändern tut sich nichts, egal wie wütend wir auf die Tastatur hauen und den Monitor dabei anschreien. Da erschrecken sich nur unsere Haustiere und Kinder vor uns, der Nachbar beklagt sich ob der Ruhestörung.


Gerade hier im Forum verstehe ich manche Leute nicht.
Ich unterstelle euch mal, dass ihr im Schnitt Besserverdiener mit guter Ausbildung seid (ich bin da eher die Ausnahme).

Warum habt ihr nie die Auswanderung in Betracht gezogen? Seit 2015 sind Auswanderergruppen auf Telegram und co. überschwemmt mit Deutschen, die hier wegwollen. Und da sind die meisten auch eher gebildete Besserverdiener und Rentner dabei. Die Auswanderungszahlen aus Deutschland weg sind brutal hoch.

Hätte ich etwas Geld und Mut, wäre ich hier auch weg.
 
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