@Labtec
Nach Kriegsende und bis in die 70er Jahre hinein konntest du dir die Arbeit aussuchen. Der Aufschwung war da, Arbeit en masse. Zudem konnte sich Westdeutschland sehr gut etablieren durch die Industrie und Wirtschaft, die DDR sah anders aus. Denn auf wessen Kosten hat man es damals so weit gebracht? Natürlich, auch anderleuts kosten. Und diese Anderleuts waren diejenigen in der DDR, die eben "Arbeit für Alle" für den Reichtum der Westdeutschen gesorgt haben. Daher hatten zum einen die Bürger der DDR Arbeit (deren Versorgung der Kinder auch der Staat übernahm, so wie man es hier ja gerne in ganz Deutschland haben wollte) und die Arbeit der Westdeutschen war gesichert, weil diese eben auch durch einen evtl. geringeren Durchschnittslohn viel leisten konnten (wegen Importe aus Ostdeutschland).
Deswegen war früher nicht alles besser, aber die Arbeit war sicher. Und somit auch Grundlagen für eine Familiengründung. Um einen Arbeitsplatz brauchte man sich damals eben nicht die Gedanken machen, die man sich heute machen muss.
@Quickbeam2k1
Wo ist denn die Arbeit nicht sicher? Man hört relativ wenig von Massenentlassungen, die Arbeitslosenquote (ja nur eine Statistik) ist auch nicht so sonderlich hoch.
Überall ist die Arbeit nicht sicher, solange es 500 000 freie Stellen und 3 Millionen Arbeitslose gibt. Das ist toll, dass die Arbeitslosenquote sinkt. Leider steigen auch die Niedriglohnjobs und welche die zusätzlich aufgestockt werden müssen. Somit hat man zwar weniger Arbeitslose, die Leute gehen aber für um die H4 Niveau arbeiten.
So lange Eltern ein Kind zwischen 0 und 18 haben, sind die Eltern durch ALG I abgesichert. Ist natürlich die Frage ob das dann nicht misbraucht wird und ist recht teuer. Ich denke ein weiteres Problem ist, dass man das Gefühl hat durch Kindererziehung Karrierechancen genommen zu bekommen.
Du willst also etwas ungerechtes noch ungerechter machen? Wie wärs wenn man die Leute nur richtig bezahlen würde, damit ein Hauptverdiener ausreicht? Karrierechancen sind gut. Vor allen Dingen wenn man dadurch genau das von mir genannte erreichen könnte. Nicht die Kindererziehung werden Karrierechancen genommen. Sondern durch die Karriere werden Kinderchancen zerstört.
Wenn man jetzt Angst um seine Arbeit hat, dann gründet man keine Familie auf dieser Grundlage. Sondern macht weiter. Aber man kommt nicht weiter. Und wenn man nicht weiter kommt.... etc. etc.
Das heißt, es braucht wieder vernünftig bezahlte Arbeit für einen Hauptverdiener, und dann ist auch ein Elternteil zu hause mit der Kindererziehung dran und macht den Haushalt, was wiederum Geld einspart für Kitas und Ganztagsschulen. Und die Arbeit muss sicher sein. Wenn nicht, sollte der Sozialstaat einspringen. So wie es jahrelang war.
Früher, als es noch besser war.