Natürlich sind nur die Schuld, die es tun. Aber sie tun es auch, weil sie es können. Viele Steuerhinterziehungen sind auch gleichbedeutend mit den Lücken die es gibt. Nehm nur mal an, dass du selbst eine Steuererklärung abgibst und dort einen Posten angibst, den du nicht hattest. Das ist Steuerhinterziehung. Zwar im kleinen Maßstab, aber sie ist es. Wie soll man das nun herausfinden? Man müsste es prüfen.
Jedoch gibt es so viele Sonderfälle, Absetzbeiträge und und und, dass keiner mehr so genau weiss,
was man alles absetzen kann, und was nicht. Es fiele bei einer normalen Steuererklärung also kaum auf.
Den ganzen Mist kann man jedoch verhindern, indem man die bescheuerten Absetzbeiträge abschafft und erst ab einem höheren Lohn/Gehalt Steuerzahlungen zulässt. Somit sind die niedrigen Einkommen weniger hoch belastet, also die Freigrenze sozusagen höher, und alles andere wird dann eben normal besteuert. So kann jeder der Ahnung hat noch ein paar Euro herausquetschen und ggf. Steuern hinterziehen, weil es keiner merkt.
Stattdessen wollen sie eben mehr und nehmen "Parteispenden" an, machen Politik für die Firmen, damit sie später zu diesen wechseln können etc.
Nicht alle Politiker. Und selbst das ließe sich ja unterbinden indem man das verbietet und als Konsequenz denjenigen entlässt der es macht, fristlos und mit der Konsequenz keine Pension zu bekommen sondern Rente.
Wenn ihr mir das als Chef einer Firma ehrlich verdient hätte, also auch die Mitarbeiter fair bezahlt hätte etc., darf ich das mir doch wohl auch erlauben, oder etwa nicht? Alles darüber würde ich aber trotzdem lieber spenden.
Aber das ist doch genau der Punkt oder nicht? Du schreibst doch oben selber, dass "die Reichen" anders mit Geld umgehen. Nehm doch mal an, du hast Kinder. Dann würdest du doch wollen, dass dein gespartes Geld auch deinen Kindern zugute kommt. Und schon hast du genau die Ungerechtigkeit, die du anprangerst. Deine Kinder ruhen sich auf deinen Lorbeeren aus, sie bräuchten nicht arbeiten gehen (also ist der Arbeitsdruck von ihnen genommen). Sie führen damit per se ein ganz anderes Leben, welches eben nicht zu vergleichen ist mit jemandem, der überhaupt keine finanziellen Rücklagen hat. Und das wird eben nicht nur dir so gehen, sondern vielen anderen "Reichen".
Nur löst das das Problem der Leute, die monatlich von viel zu wenig Geld leben müssen, auch nicht.
Auf was beschränkt? Auf dieses Land? Es gibt sehr wenige Menschen, die von viel zu wenig Geld leben müssen. Leben. Nicht im Luxus. Selbst H4 fängt die Leute auf. In anderen Ländern gibt es so etwas gar nicht erst. Aber du hast Recht, mit deinen Spenden erreichst du gar nichts. Und das meine ich wirklich. Selbst wenn du es an bestimmte Menschen gibst, es bedeutet nur, dass du
heute irgendjemandem das Leben rettest, für später jedoch ist das völlig irrelevant. Vielleicht sollten die Gelder für Forschung ausgegeben werden, damit weiter versucht wird die Ursache bzw. die Krankheit selbst zu vernichten, und nicht das Ergebnis einer solchen. Auch Waisenhäuser bedürfen keiner Geldspende sondern besserer Organisation.
Ja, wir wollen auch immer alles möglichst billig kaufen und beuten damit die Armen aus, das ist wohl wahr. Aber daran können wir eben nicht viel ändern. Wer sagt mir, dass, wenn ich ein T-Shirt statt für 10 Euro für 100 Euro kaufe, die Arbeiter, die dieses T-Shirt angefertigt haben, fair bezahlt werden und das Geld nicht stattdessen bei den Chefs, die sowieso schon Millionen verdienen, landet? Und ich könnte auch im Supermarkt, beim Bäcker etc. immer Trinkgeld geben, aber das sollte eigentlich nicht nötig sein, weil die Leute auch so genug verdienen sollten.
Du hast den Knackpunkt hier erwischt. Das kann dir niemand sagen. Du kannst ja auch ein Logo mit "Fair-Trade" kaufen, und trotzdem werden die Leute ausgebeutet. Man müsste sämtliche Dinge die man kauft da kaufen, wo man weiss wie sie hergestellt wurden. Und müsste das immer wieder kontrollieren. Und das geht nicht. Wir verlassen uns also bei einigen Dingen immer darauf, dass etwas fair hergestellt wurde, wissen es aber letztlich nicht. Ich habe vor Jahren auch immer gedacht, Bio-Eier sind Bio-Eier. Das war dann später doch nicht so. Und, welche Konsequenz hatte das? Letztes Jahr gab es mal ganz kurz Schlagzeilen über das "Kartoffelkartell". Jemals wieder was davon gehört? Ich nicht. Es wurde und wird immer wieder festgestellt, dass der Benzinpreis zu Ferienzeiten ansteigt. Wird das reguliert? Nein wird es nicht. Es krankt also an Dingen, an denen der Bürger selbst nicht viel machen kann. Er muss zahlen. Er kann sich der Probleme bewusst werden, aber nicht handeln.
Wie du richtig merkst, wenn der Preis oben ist, bedeutet das nicht, dass die Leute mehr Geld bekommen. Würden die Menschen mehr Geld ausgeben (und gehen wir davon aus, dass die Löhne dort höher wären) dann kann man den nächsten Schritt schon voraussehen. Durch unsere Wirtschaftsfunktion würde als nächstes, wenn das Unternehmen welches das Produkt verkauft, mehr Gewinn erwirtschaftet werden soll, der Lohn sinken. Somit bliebe der Preis gleich, der Lohn würde jedoch sinken, der Gewinn steigen. Eine Preissenkung wäre schlecht, denn der Markt ist gut gesättigt, und die Leute zahlen ja auch den Preis.
Das heißt, was du letztlich kaufst kommt so oder so immer nur einem Unternehmen zu Gute. Und die werden das Geld wiederum investieren um so Umsatz zu haben und keinen Gewinn. Bei Gewinn müsste man ja Steuern zahlen. Bei Umsatz nicht.
Was man machen kann? Eine gute Frage. Du selbst kannst da erstmal gar nichts machen, wie oben schon erwähnt. Dein Kaufverhalten ist auch völlig irrelevant. Das habe ich schonmal in irgend einem Thread geschrieben. Nehmen wir an, keiner würde mehr Fleisch essen in Deutschland. Das würde nichts bringen, weil dann würde jeder Supermarkt nur noch vegetarische Lösungen anbieten, dann würde hier in Deutschland weiterhin genausoviel Fleisch gezüchtet, geschlachtet, eingetütet werden, es würde einfach nur exportiert und auf dem Weltmarkt würde, aufgrund des Überschusses an Fleisch, der Fleischpreis sinken. Punkt. Es ändert nichts an der Produktion, es ändert nichts am Kontingent, es ändert nichts an den geschlachteten Tieren, an den Löhnen oder sonstwas. Der Verzicht auf Waren erzeugt heutzutage eben nicht mehr das Verhältnis von Produktion. Sondern das ist jetzt alles global geworden. Einzig Auswirkungen in größeren Märkten sind auch im Land für ein Unternehmen eine Gefahr. Wie damals mit dem Autokauf. Schwupps wird eine "Abwrackprämie" eingeführt, die jeder Bürger wiederum bezahlen muss, damit die, die das Geld sowieso locker haben, sich ein Auto kaufen.
Was gemacht werden müsste ist eine radikale Umstellung der Politik im Land. Eine sozialere Politik, die eben Unternehmen, welche gute Löhne zahlen weniger Steuern zahlen lassen bei Gewinnen. Die bei Mitarbeiterversorgungen (Mittagessen für die Mitarbeiter kostenlos, jeden Monat kostenloser Ärzte-Rundumcheck inkl. Psychologen, Extra-Zuschüsse bei Rentenversicherungen/Lebensversicherungen; und und und) Steuern erlassen. Und sowas. Also das soziale fördern. Nicht dass dann jeder Arbeitnehmer gleichzeitig auch frendlicher zu seinen Mitarbeitern wäre. Oder dass es tatsächlich aus reiner nobler Handlung heraus passiert. Aber selbst wenn es nur wegen des Geldes wäre, dann würden wenigstens die Mitarbeiter was davon haben. Alle weiteren Änderungen kann man in anderen Threads nachlesen. Zu empfehlen ist der mit dem "Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems". Dort wird auf die vorhandenen Probleme im ges. Sozialversicherungssystem von mir hingewiesen und wie man es lösen könnte.
Es muss auf großer Ebene was passieren. Das wird aber nicht kommen, wenn die Leute nicht anständig wählen gehen. Und auch nicht, wenn es keine Partei gibt, die darauf viel Wert legt. Natürlich gibt es welche, die das zum Teil auch so sehen. Die sind aber leider in der Hinsicht verbohrt und wollen dann gleich alles in die Hand der Arbeiter legen. Oder in die des Staates. Was ich nicht so sehe.
Das Land und die Menschen brauchen einfach 2 Dinge.
1. Absicherung des Lebens und der Bedürfnisse mithilfe einer sozialen Einstellung und daher sozialer Politik und Arbeitsmarktpolitik, Politik, die dem Menschen dient und nicht der Industrie
2. kapitalistischer Wirtschaftsmarkt, der regulatorisch in Ruhe gelassen wird, nur Steuern heraus gezogen werden und bei der Pleitegehung von Unternehmen
die auch mal pleite gehen lassen!. Denn 1000 Mitarbeitern ist nicht geholfen, wenn dem Unternehmen 100 Millionen gegeben werden um ja nicht kaputt zu gehen, die Mitarbeiter dann 2 Jahre Geld bekommen, und
dann ist das Geld wieder weg und das Ding geht hopps. Das ist nicht Sinn und Zweck der Politik, das ist ganz normale Wirtschaft und Marktwirtschaft. Ebenso sollte es Banken ergehen.
Wollte man wirklich die 100 Millionen reinstecken, dann müsste das Eigentumsrecht an den Staat übergehen. Damit dieser dann direkt in das Unternehmen eingreifen kann und mit Experten die Klitsche wieder rentabel machen kann. Alles andere ist fahrlässig und auf Kosten der Bürger.