Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

An der Zahl wird sich nicht so viel geändert haben. Aber es ist wohl deutlich mehr als ein kleiner privilegierter Kreis. Und die Nicht-Tarifler werden schon nachziehen. IG Metall hat wie erwähnt für die Stahlbranche bereits 6,5% mehr auf 18 Monate + 500€ Sonderzahlung bekommen. Die werden sich offenbar für Metall- und Elektroindustrie auch nicht auf diesen schlechten Scherz von Scholz einlassen.
Bei Ver.di musst du immer Angst haben, dass sie mal wieder den Schwanz einziehen oder sich bei den Verhandlungen verarschen lassen, aber auch da scheint aktuell kein Interesse an irgendeinem faulen Kompromiss zu bestehen.
Außerdem kann Ver.di es den Mitgliedern auch schwer vermitteln, wenn man die Abschlüsse der IGM anschaut.

Ich habe eben keine Hoffnung, dass sich der Energiemarkt auch wegen der deutschen und EU Politik in absehbarer Zeit entspannen wird. Beim Gas droht sogar die komplette Eskalation, dass den Anbietern erlaubt wird, Preissteigerungen direkt weiter zu geben. Dann sind nicht einmal Verbraucher mit Preisgarantie sicher.
Der Preishammer soll da ja auch erst 2023 kommen.
Strom wird sicher auch nochmal teurer.
Steigende Energiepreise führen dann auch wieder zu steigenden Preisen für Produkte, weil Unternehmen bequem die Kosten weiter reichen.

Die EZB tut mir ihrer Zinspolitik auch alles dafür, dass die Inflation hoch bleibt.
Und ich bin ziemlich sicher, dass Unternehmen sinkende Rohstoffkosten, wenn sie denn irgendwann kommen, nur verhalten oder gar nicht weiter geben. Die aktuellen Preise sind dann eben die neuen normalen Preise.

Wie gesagt, ein weiterer so drastischer Reallohnverlust ist nicht akzeptabel und ich hoffe, dass die Gewerkschaften jetzt richtig Druck machen.
Die Streikkassen sollten ja gut gefüllt sein.

Und auch hier wiederhole ich mich gerne, unsere Regierung gibt Geld mit vollen Händen aus und redet etwas von besseren Löhnen, will aber dann den Mitarbeitern im öD erzählen, dass für sie kein Geld da ist?
 
Thane schrieb:
kleiner privilegierter Kreis.
noch mal für dich GAAAANNZZZZ deutlich:
Erkekjetter schrieb:
Sprich der kleinere Kreis der Tarifler?
kleinerER, nicht kleiner.

Noch deutlicher kann ich dir den sprachlichen utnerschied nicht machen....
Ergänzung ()

Thane schrieb:
Die EZB tut mir ihrer Zinspolitik auch alles dafür, dass die Inflation hoch bleibt.
Und nein tut sie nicht. Zinserhöhung sind ein Mittel gegen nachfrageseitig bedingte Inflation. Wir haben aber eine angebotsseitige Inflation. Die Waren sind nicht knapp und teurer, weil sie soviel nachgefragt werden sondern weil das Angebot geschrumpft ist. Und da sind Zinserhöhungen an sich kein so richtig probates Mittel. Sie sind eine Notlösung, da die EZB angebotsseitig nicht viel tun kann.
 
Erkekjetter schrieb:
Zinserhöhung sind ein Mittel gegen nachfrageseitig bedingte Inflation.
Um hierfür ein super Beispiel zu haben, wie man es nicht macht, möge bitte den Blick in Richtung Türkei lenken.
 
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knoxxi schrieb:
Um hierfür ein super Beispiel zu haben, wie man es nicht macht, möge bitte den Blick in Richtung Türkei lenken.
Die Türkei ist ja nochmal ein ganz besonderer Fall, hier wird versucht mittels steigenden BIP der Inflation durch erhöte Geldflut zu "entfliehen". Das kann natürlich nicht funktionieren, vermutlich soll es nur bis Mitte 2023 irgendwo eine "vorzeigbare" Wirtschaftszahl geben, die bis dahin eingetretenden Schäden sind da wohl eher zweitrangig.

Es wurde ja schon richtig erwähnt, das Problem ist das wir es nicht mit einer "klassischen" Inflation, von mir aus Geldflut, zu tun haben sondern das bestimmte Waren in kürzester Zeit ungewöhnlich teuer bzw. knapp wurden. Ich verstehe jeden, insbesondere in der unteren Einkommensgruppe, bei denen nun der Wunsch nach Kompensation durch ein höheres Bruttoeinkommen entsteht.

Das Problem ist, dies wird die Inflation doppelt anheizen, es bringt einerseits "mehr" Geld in den Kreislauf, andererseits werden die zu verknappenden Güter ja nicht mehr, sondern schlicht noch teurer.
 
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Erkekjetter schrieb:
Und nein tut sie nicht. Zinserhöhung sind ein Mittel gegen nachfrageseitig bedingte Inflation. Wir haben aber eine angebotsseitige Inflation. Die Waren sind nicht knapp und teurer, weil sie soviel nachgefragt werden sondern weil das Angebot geschrumpft ist. Und da sind Zinserhöhungen an sich kein so richtig probates Mittel. Sie sind eine Notlösung, da die EZB angebotsseitig nicht viel tun kann.

Die Zinserhöhung ist das beste Mittel, was die EZB hat um die aktuelle Inflation zu bekämpfen. Wir haben ja vor allem eine importierte Inflation. (Öl, Chips ...)

Durch die Zinserhöhung wird sich auch der Wechselkurs des EUR erholen. Aktuell liegen wir gegenüber dem Dollar fast bei 1:1 im Tausch. Da stand sehr lange Zeit mal ein 1:1,20 zu Gunsten des EUR als Kurs. Du könntest somit zu 20% günstiger importieren.

Leider habe ich nicht viel Vertrauen in die EZB, dass sie wirklich auch die Inflation bekämpfen möchte. Wenn eine Notsitzung einberufen wird, bloß weil die Spreads bei den südländischen Anleihen ansteigen, frag ich mich wirklich, ob die EZB ihr Inflationsziel nicht schon längst aufgegeben hat und doch viel lieber weiterhin Staatsfinanzierung betreibt.
 
Sie werden eher noch knapper bzw. bleiben länger knapp, da der Anreiz, zu investieren und damit Produktions- und/oder Logistikkapazitäten zu schaffen, verkleinert werden.

Ich halte das vorgehen der FED daher auch politisch motiviert, der Anstieg ist viel zu schnell viel zu hoch. Wenn sie, sobald die INflation eingefangen ist, nicht genauso schnell zurück drehen, könnte das die Wirtschaft mittelfristig abwürgen. Eine Rezession sehe ich zwar nicht sofort, aber deutlich langsameres Wirtschaftswachstum.

_killy_ schrieb:
Die Zinserhöhung ist das beste Mittel, was die EZB hat um die aktuelle Inflation zu bekämpfen.
Wäre der Fall, wenn die Nachfrage massiv gestiegen wäre und man dem Kreislauf daher Geld entziehen möchte, um den Sparanreiz zu steigern, so das weniger Geld ausgegeben wird sondern angespart. Ist aber im aktuellen Umfeld überhaupt nicht der Fall und da ist das absolut nicht das beste Mittel der EZB. Das ist, sorry eine komplette Verdrehung der Mechanismen bzw. Ausblendung der Ursachen für die Teuerungen. Bei Angebotsseitiger Inflation und importierter Inflation hilft eine Zinserhöhung hingeben kaum und ist eher kontraproduktiv. Man senkt damit zwar ggf. die Nachfrage, kann aber auf die Preisentwicklung selber aber überhaupt gar keinen Einfluss nehmen, diese kann weiter steigen, da die Ursachen eben nicht in der Nachfrage begründet sind. Im gegenteil, man verschlimmert sie unter Umständen, da man dem Markt Geld entzieht und somit nötige Investitionen, die für Substitionsgüter oder neue Importwege benötigt würden.
 
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@Erkekjetter

Bei einer importierten Inflation kann eine Zinssteigerung definitiv die Inflation bekämpfen. Öl und sämtliche Öl-basierende Produkte werden in USD gehandelt. Durch eine Zinssteigerung verbessert sich der Wechselkurs EUR zu USD. Somit kann man dann günstiger importieren.

Und auch wenn dem Markt Geld entzogen wird - so wie du es selbst schreibst - wirkt dies mindernd auf die Inflation, da das Geld nicht mehr für den Konsum ausgegeben werden kann. (weder für Konsumgüter, noch Investitionsgüter)
 
Thane schrieb:
Und auch hier wiederhole ich mich gerne, unsere Regierung gibt Geld mit vollen Händen aus und redet etwas von besseren Löhnen, will aber dann den Mitarbeitern im öD erzählen, dass für sie kein Geld da ist?
Der öD ist ja beim gemeinen Pöbel so oder so unbeliebt, da stinkend faul und gut situiert. Klar soll der Müll abgeholt werden, ein Polizist streife laufen, die Kinder beschult werden oder das Bauamt Brücken begutachten, nur bitte soll das alles ganz wenig Geld kosten. Es gibt ausserdem nicht "den ÖD" (siehe Tarifverträge). Innerhalb des öD gibt es teilweise gravierende Unterschiede in den Entgelttabellen.

Führt dann dazu daß man Arbeitsverträge im öD nur unter Schmerzen unterschreibt. Wohlwissend dass man Sicherheit gegen Geld eintauscht. Wenn hierzulande mal wieder ne richtige Rezession am Start ist, wonach es momentan aussieht, ist man halt im öD trotz wesentlich weniger Verdienst (IT Branche) wenigstens noch halbwegs sicher, auch nächstes Jahr noch ein Gehalt zu bekommen.

Ja es wird nur so mit Milliardenbeträgen um sich geschleudert. Nur würde man mal richtig viel in den öD investieren ist es dem Bürger auch wieder nicht recht.
 
_killy_ schrieb:
Bei einer importierten Inflation kann eine Zinssteigerung definitiv die Inflation bekämpfen
Das ist einfach nicht korrekt. Bitte belies dich dazu. Sowohl die EZB selbst als auch das bpb geben dazu erste Infos. Für die importierte Inflation gibt es keine konkrete Lösung, schon gar keine, die der EZB zur Verfügung stünde.
Durch eine Zinssteigerung verbessert sich der Wechselkurs auch überhaupt nicht zwingend. Es kann diesen Effekt haben, da es aber nur ein kleines Rädchen von vielen ist, ist deine Aussage in der Form falsch.
_killy_ schrieb:
Und auch wenn dem Markt Geld entzogen wird - so wie du es selbst schreibst - wirkt dies mindernd auf die Inflation, da das Geld nicht mehr für den Konsum ausgegeben werden kann.
Das ist korrekt, das habe ich ja auch geschrieben. Nur ist die Nachfrage eben nicht der Grund für die Preissteigerung, die dadurch bedingt munter weiter steigen kann. Und dann würgt man die Wirtschaft ab, da eben auch geld für Investitionen in Substitute für die knappen Güter fehlt und hat gleichzeiutig auch noch die Nachfrage abgewürgt. Mit anderen Worten, ich spiele an Schräubchen rum, die gar nicht Ursache sind, behebe damit in keinerweise das Problem, behindere gleichzeitig Investitionen und habe am Ende Angebot wie Nachfrage abgewürgt...

Sorry, dass ist wieder dieses typische vereinfachte Denken a la "wenn Inflation, dann Zinsen hoch" weil man das mal so gehört hat und man simple Lösungen für komplexe Probleme sucht/wünscht. Die EZB weiß genau, warum sie so zögerlich ist. Deren Ökonomen wissen eben auch, dass oben genannte simple Lösung für das aktuelle Problem nicht wirklich die Lösung ist. Aber klar, die Hobbyökonomen wissen es mal wieder besser...
 
Erkekjetter schrieb:
Das ist korrekt, das habe ich ja auch geschrieben. Nur ist die Nachfrage eben nicht der Grund für die Preissteigerung, die dadurch bedingt munter weiter steigen kann.

Laut neuster Studien ist in den USA das knappe Angebot für die Hälfte der Inflation verantwortlich. Die Nachfrage (u.A. Geldmengenwachstum aus der Pandemie) für ein weiteres Drittel.

Für Europa sind mir aktuell keine solchen Informationen bekannt. Ich würde aber auch davon ausgehen, dass unsere Angebotssituation schlechter ist.

Die Nachfrage ist dennoch ein Grund, wenn auch nicht der Hauptgrund. So oder so wäre eine verminderte Nachfrage (durch Zinsanhebungen) dämpfend. Das ist halt mit unter die einzige Schraube an der die EZB, zumindest ein kleinwenig, drehen kann.

Lieferketten und Rohstoffe werden sich voraussichtlich von alleine wieder fangen. So zumindest die Grundannahme.

Erkekjetter schrieb:
Und dann würgt man die Wirtschaft ab, da eben auch geld für Investitionen in Substitute für die knappen Güter fehlt und hat gleichzeiutig auch noch die Nachfrage abgewürgt. Mit anderen Worten, ich spiele an Schräubchen rum, die gar nicht Ursache sind, behebe damit in keinerweise das Problem, behindere gleichzeitig Investitionen und habe am Ende Angebot wie Nachfrage abgewürgt...

Das kurzfristige abwürgen der Wirtschaft und freistellen von Mitarbeitern ist ja im gewissen Maße gewollt. Aktuell ist der Arbeitsmarkt in den USA und Europa extrem fest (zu viele freie Stellen), was die Löhne steigen lässt.

So oder so, es gibt aktuell keine Lösung für alle Probleme. Ein Drahtseilakt... Die aktuellen Maßnahmen der EZB sind entsprechend vorsichtig.
 
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BridaX schrieb:
Das ist halt mit unter die einzige Schraube an der die EZB drehen kann
Generell oder auf das Problem bezogen? Bei ersterem stimmt deine Aussage nicht. Und wenn die Inflation in den USA nur zu einem Drittel durch NAchfrage getrieben ist, dann reagiert die FED ganz schön über aber na ja. Noch ist die EZB ja vernünftiger auch wenn sie sich dafür won den ganzen "Wissenden" geschimpfe anhören darf.
Ergänzung ()

BridaX schrieb:
Das kurzfristige abwürgen und freistellen von Mitarbeitern ist ja im gewissen Maße gewollt. Aktuell ist der Arbeitsmarkt in den USA und Europa extrem fest (zu viele freie Stellen)
Liegt aber, zumindest in DE auch nicht daran, dass irgendwas NAchfrageseitig gestiegen wäre. Sondern das die Babyboomer zunehmend in Rente gehen/sterben. Und das wird in den kommenden Jahren massiv zunehmen. Trotz höchster Geburtenrate seit langem ist die Bilanz Zuwanderungsbereinigt massiv negativ und steigt mit jedem Jahr weiter. Das die Geburtenrate nochmal deutlich steigt, ist utopisch anzunehmen.

Also benötigen wir Investitionen, um mit weniger Arbeitskräften effizienter zu werden oder Zuwanderung.

Beides profitiert nicht sonderlich, wenn man dem MArkt Geld entzieht und Investitionen hemmt...
 
Erkekjetter schrieb:
Generell oder auf das Problem bezogen?

Damit meinte ich das anheben/senken der Leitzinsen als Werkzeug in der aktuellen Situation. Bin kein Notenbankspezialist. Was hätte die EZB (oder Notenbanken im allgemeinen) denn noch für alternative Maßnahmen in petto?

EDIT: Reduzierungen der Bilanz und Anleihe-/Aktienkäufe vielen mir gerade noch ein.

Erkekjetter schrieb:
Also benötigen wir Investitionen, um mit weniger Arbeitskräften effizienter zu werden oder Zuwanderung.

Beides profitiert nicht sonderlich, wenn man dem MArkt Geld entzieht und Investitionen hemmt...

Sicher. Ich denke hier ist schlicht der Zeithorizont entscheidend. Kurzfristig muss der Inflation zumindest entgegen gewirkt werden. Die langfristige Perspektive ist ein ganz anderer Schnack. Natürlich muss, im Hinblick auf die kommenden Herausforderungen, stark investiert werden. Das wissen natürlich auch Politiker, Unternehmen und Notenbanken.

Ich denke es ist in niemandes Interesse die Wirtschaft, anhand aktueller externer Inflationstreiber, auf Jahre auszubremsen oder herunterzufahren. Naja vielleicht außer @Skidrow und Kollegen :)

"Rezession" hört sich immer so dramatisch an. Zwei vergangene Quartale mit stagnierendem Wirtschaftswachstum und wir hatten laut Definition eine Rezession.

Die USA werden den Leitzins voraussichtlich bis Ende- Anfang nächsten Jahres auf ~3,5% anheben. Das soll dann auch der Zenit gewesen sein, bis die Zinsen im laufe 2023/24 wieder anfangen sollen zu fallen. Mal schauen ob die Inflationsdaten mit machen...

Ich glaube langfristig hat sich weniger getan als so mancher glaubt. Europa wird natürlich mit Öl und vor allem Gas länger zu knabbern haben. Blackout, Knäckebrot und Kältetod fürchte ich jetzt aber auch nicht...

Lieber lässt man die Inflation auf einem heißen Niveau als langfristig das Wirtschaftswachstum zu gefährden.
 
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BridaX schrieb:
EDIT: Reduzierungen der Bilanz und Anleihe-/Aktienkäufe vielen mir gerade noch ein.
Eben. ;) Gegen Angebotsseitige Inflation hat die EZB kein echtes probates Mittel. Es gibt schlicht kaum eines. Ansonsten gibt die EZB auf ihrer Webseite dazu einiges an Infos, zum Beispiel hier: https://www.ecb.europa.eu/home/search/review/html/monetary-policy-instruments.de.html

Gegen angebotsgetriebene Inflatrion, insbesondere eine importierte basierend auf Rohstoffpreisen, kann vornehmlich nur die Politik und Wirtschaft etwas tun. Die einen die Grundlage schaffen, dass Rohstoffe günstiger ins Land kommen bzw. Firmen die möglichkeit bekommen, neue Rohstoffquellen zu erschließen. Und eben die Wirtschaft, die entweder die Beschaffung ausbaut, neue Logistiknetze aufbaut oder auf Substitionsgüter umschwenkt (im Falle von Öl zum Beispiel auf Wasserstoff und/oder andere Energieträger).

Die Notrenbanken können in dem Fall nicht effizient helfen. Da die Preise dort getrieben werden, wo ihre Instrumente nicht greifen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Gegen angebotsgetriebene Inflation, insbesondere eine importierte basierend auf Rohstoffpreisen, kann vornehmlich nur [...]

Gegen all diese Maßnahmen spricht grundsätzlich auch nichts. Diese sind zu wichtig, als das man sie in eine Depression stürzen lässt.

Punktuelle, gezielte Maßnahmen in Krisenzeiten sind auch weiterhin gut und richtig. Grundlegende Konjunkturtreiber und Gelder aus der Gießkanne sind es, in Zeiten hoher Inflationsraten, aber nicht.

Vielleicht zusammengefasst: Es ist wichtig zu differenzieren. Im aktuellen Umfeld zu pauschalisieren ist grundfalsch. Da haben wir beide aber sicherlich die selbe Ansicht.

Erkekjetter schrieb:
Die Notrenbanken können in dem Fall nicht effizient helfen. Da die Preise dort getrieben werden, wo ihre Instrumente nicht greifen.

Bin ich ganz der Meinung. "Keine effiziente Hilfe" heißt aber nicht "keine Hilfe" ;)

Muss halt alles im Rahmen bleiben...
 
BridaX schrieb:
Lieber lässt man die Inflation auf einem heißen Niveau als langfristig das Wirtschaftswachstum zu gefährden.
Das hohe Niveau der Inflation führt jedoch dazu, dass das Wirtschaftswachstum langfristig gefährdet wird. Unser System basiert nun mal auf Wachstum ob es nun jeden einzelnen gefällt oder nicht.

Leute geben weniger für Konsum aus, da alles immer mehr in Lebenshaltungskosten investiert werden muss. Dann gehen die ganzen Branchen welche auf Konsum basieren den Bach runter. Anschließend dann immer mehr Betriebe aus energieintensiven Branchen (Bäckereien, Stahl, Chemie, Kfz, Maschinenbau allgemein, usw.). Zuletzt dürfte auch die IT Branche immer weiter schrumpfen, da auch weniger Unternehmen IT Dienstleistungen benötigen werden.

Ich merke es ja jetzt schon bei offenen Fenster. Bei mir fahren unter der Woche wesentlich weniger Autos vorbei wie noch letztes Jahr (es ist gerade eben keine Urlaubszeit in unserem BL). Die Leute schränken sich schon mehr ein, nicht nur beim Autofahren. Somit dürfte langanhaltende Inflation sehr schädlich für alle sein. Von der kommenden Energiekrise im Winter gar nicht zu reden. Verstärkt dann alle oben genannten Effekte um ein vielfaches.

edit: Bleibt die große Preisfrage offen, wie wir da wieder die Kuh vom Eis kriegen. Ich plädiere nach wie vor für einen Austritt aus dem Euro und Rückkehr zur nationalen Währung. Dann können wir auf und abwerten wie wir es brauchen und sind nicht wirtschaftlich und finanziell in einem Verbund mit Ländern, mit denen wir einfach nicht zusammen passen. Dann wäre vielleicht auch wieder mehr Geld da...
 
A415 schrieb:
Das hohe Niveau der Inflation führt jedoch dazu, dass das Wirtschaftswachstum langfristig gefährdet wird.

Deswegen versucht man entgegen zu wirken, auch wenn der EZB die Hände gebunden sind. Die Maßnahmen tragen natürlich auch das Risiko inne, der Wirtschaft langfristig zu schaden. Wie man es macht, man macht es falsch. Risiken gibt es immer, schließlich kennt niemand die Zukunft.
 
BridaX schrieb:
Ich denke es ist in niemandes Interesse die Wirtschaft, anhand aktueller externer Inflationstreiber, auf Jahre auszubremsen oder herunterzufahren. Naja vielleicht außer @Skidrow und Kollegen
Nur, weil ich hier zitiert wurde: Was BridaX nicht verstanden hat ist, dass es nicht möglich ist, Umweltschäden, Energie- und Ressourcenverbräuche vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln. Was ICH von Wirtschaftswachstum halte, ist also völlig irrelevant.
Fakt ist, dass Umweltkatastrophen, Energie- und Ressourcenkrisen zunehmen werden, solange das Wirtschaftssystem durch Wachstum künstlich am Leben erhalten wird.
 
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A415 schrieb:
Das hohe Niveau der Inflation führt jedoch dazu, dass das Wirtschaftswachstum langfristig gefährdet wird. Unser System basiert nun mal auf Wachstum ob es nun jeden einzelnen gefällt oder nicht.

das wird es auch geben, weil es immer mehr pensionäre geben wird und die haben eine hohe kaufkraft. z. b. leisten sich sehr viele eine neue kauleiste. sowas gab es zu zeiten meines großvaters nicht.
und e-autos werden auch noch einen kaufboom auslösen. um das wachstum mach dir mal keine sorgen.
 
capitalguy schrieb:
das wird es auch geben, weil es immer mehr pensionäre geben wird und die haben eine hohe kaufkraft. z. b. leisten sich sehr viele eine neue kauleiste. sowas gab es zu zeiten meines großvaters nicht.
und e-autos werden auch noch einen kaufboom auslösen. um das wachstum mach dir mal keine sorgen.
Vielleicht hast du recht bzw. wirst recht haben, kann ich schlecht beurteilen. Bedenke aber, dass vor auch bzw. allem die älteren Menschen in schlecht gedämmten Gebäuden wohnen, die mit Öl und Gas geheizt werden. Soll keine Kritik in irgendeiner Form sein, aber das wird einigen auf die Füße fallen bei den aktuellen Energiepreisen. Da wird einiges an Kapital weggehen.
 
capitalguy schrieb:
um das wachstum mach dir mal keine sorgen.
Doch mache ich aber. Es kann in einem endlichen System (Erde) keinen unendlichen Wachstum geben. Alles hat eine Obergrenze.
 
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