Organspende

Würdet ihr Organe Spenden?

  • Ja. Wenn möglich sogar wenn ich noch lebe.

    Stimmen: 35 13,9%
  • Ja, aber erst nach meinem Tod.

    Stimmen: 119 47,2%
  • Ja, darf aber aus gesundheitlichen/religiösen Gründen nicht.

    Stimmen: 6 2,4%
  • Nein, selbst nicht nach meinem Tod. Würde/Tue aber Blut spenden.

    Stimmen: 30 11,9%
  • Nein. Ich spende nichts von meinem Körper

    Stimmen: 62 24,6%

  • Umfrageteilnehmer
    252
Schon mal von Nahtoderfahrungen gehört? Finde es übrigens total daneben, Religion als Humbug darzustellen. Manche Menschen (wie ich) leben einfach in religiöser Überzeugung, andere nicht. Lass doch jeden selbst entscheiden, an was er glaubt. Und desswegen spielt der religiöse Aspekt bei Leuten wie mir sehr wohl eine Rolle.

Edit:
Religion und Esoterik sind zwei VÖLLIG verschiedene Sachen.
 
Ja, kann man heute weitgehend erklären, wie es dazu kommt.
Ich habe Religion nicht als Humbug bezeichnet. Und ich sage nicht, dass du sie nicht leben darfst. Deine Behauptungen sind aber sachlich falsch.
 
Richtig. Den mit dem Kontext "Seele" sagt der Satz klar aus, dass die Seele religiöser Humbug ist. Nicht das Religion Humbug ist...
 
Ja, aber der Begriff ist z.B. im Christentum elementar.
 
Feligs schrieb:
Wer sagt mir, dass mein Unterbewusstsein die Schmerzen nicht noch mitkriegt?
Außerdem soll sich dich Seele in Ruhe vom Körper verabschieden können !
Ja, solche Gedanken kamen wir auch schon mal. Spürt die Seele der Kuh, dass ich sie brate und esse?

Ansonsten wüsste ich jetzt nicht, das bei Nahtoderfahrungen Schmerzen ein großes Thema waren. Also selbst wenn man daran glaubt, sollte das kein Problem sein.
 
Sehe ich anders. In der Bibel kommt die "unsterbliche Seele" so gar nicht vor. Diese ist vielmehr erst später dem Glauben zugeführt worden aus heidnischen Religionen.

Außerdem ist das Christentum nicht die einzige Religion. Insofern kann ich die "Seele" auch als religiösen Humbug bezeichnen ohne das ich das mit Religion an sich verknüpfe.
 
Ich bin alles andere als religiös, kann mir wirklich nicht vorstellen dass es einen allmächtigen Gott gibt und zweifle auch stark an sogenannten Nahtoderfahrungen. Diese lassen sich meiner Meinung nach durch Wissenschaft erklären, auch wenn wir in einzelnen dieser Fälle noch nicht genügend Wissen dazu haben.

Auch bin ich der Meinung, dass die Welt ohne Religionen ein besseer Ort wäre, da Religionen einzig dazu dienen, sich über andere Menschen erheben und diese erniedrigen zu dürfen. Eine göttliche Legitimation, das Böse zu tun. Aber dennoch muss ich jedem seinen Glauben lassen, ich kann damit leben dass viele Menschen an sowas glauben und versuche sie nicht zu bekehren.

Und ich bin entschieden dagegen, meine Organe zu spenden. Zumal diese nicht dem toten sondern dem lebenen Körper entnommen werden. Ausserdem gibt es keine Garantie, dass ein gutmeinender Arzt im Notfall die lebensrettenden Maßnahmen an mir einstellt, weil er weiß, dass mit meinen Organen viele Menschen gerettet werden können und ich ja nur ein Einzelner bin.

Kritisch sehe ich die sogenannte Widerspruchslösung. Denn selbst wenn ich widerspreche, wer garantiert denn, dass ein Arzt beim Auffinden meines Widerspruchs diesen nicht einfach wegwirft oder zerstört, nur um an meinem Organe zu kommen? Ich nehme auch an, dass genau dieses Szenario der Grund ist, weshalb sich Ärzte so klar gegen eine zentrale Speicherung der Widerspruchs-Erklärungen aussprechen und diese ablehnen.
 
Ich dachte diese hanebüchenen Verschwörungstheorien wurden oft genug widerlegt? Man ist Tod! Und kein Arzt wird jemanden sterben lassen, um einen Spender zu bekommen. Beide Annahmen sind bar jeder Realität und sich darauf zu berufen ist schlicht Dummheit.

Die Krone setzt allerdings der letzte Absatz auf. Wahnsinn. Wie kann man den mit so einer Einstellung durchs Leben gehen/kommen? :freak: Das is doch die blanke Paranoia.
 
CCIBS schrieb:
Ja, solche Gedanken kamen wir auch schon mal. Spürt die Seele der Kuh, dass ich sie brate und esse?

Jaja mach dich ruhig drüber lustig.
Tiere haben keine Seelen - Menschen schon.

Acrylium schrieb:
Auch bin ich der Meinung, dass die Welt ohne Religionen ein besseer Ort wäre, da Religionen einzig dazu dienen, sich über andere Menschen erheben und diese erniedrigen zu dürfen.

Man kann auch gläubig sein, ohne einer bestimmten Religion anzugehören.
 
Feligs schrieb:
Jaja mach dich ruhig drüber lustig.
Tiere haben keine Seelen - Menschen schon.
Ich mach mich nicht über dich Lustig. Das war ernst gemeint. Aber zu glauben, dass eine Seele nur den Menschen vorenthalten ist, halte ich für einen äußerst traurigen Glauben. Aber da weichen wir jetzt ein bisschen zu sehr vom eigentlichen Thema ab.
 
Tja, so wie es aussieht, will es Spahn zur Norm machen, dass - wenn man nicht ausdrücklich dagegen ist - automatisch nach dem Tod Organe entnommen werden (wenn diese noch brauchbar sind). Ein absolutes No-Go wenn ihr mich fragt !
 
Ich habe gestern einen Anruf im Radio mit verfolgt. Da hat jemand gesagt, wenn er als homosexueller Mann, in Deutschland nicht mal Blut spenden darf, spendet er auch nichts anderes von seinem Körper. Er wird der Neuregelung, wenn sie denn so kommt, wie Herr Spahn das möchte, sofort Wiedersprechen. Hat mich überrascht in unserem ach so feinen genderfreundlichen und weltoffenen Deutschland. Organe sind okay, Blut ist tabu.

Mir persönlich ist die Debatte um Organspende, ja oder nein, ziemlich egal. Ich bin der Auffassung, die Erde ist voll, wir müssen sie nicht noch voller machen. Für Jeden kommt die Zeit, bei manchen früher, bei anderen später.
 
Zuletzt bearbeitet:
es geht beim Blutspenden nicht um die sexuelle Orientierung direkt.

ausgeschlossen sind z.b. schwangere, prostituirte, Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern und Männer die mit Männern Sex haben. Von Schwul oder hetero ist da garnicht die Rede.

Hintergrund ist ausschließlich die hohe Gefahr für Ansteckungen beim Sex Mann mit Mann durch Körperflüssigkeiten und Blut.


Zum Thema:

Ich finde die Regelung wie sie geplant ist sehr gut. 9 von 10 Menschen die ich kenne haben nichts gegen eine Organspende nach ihrem Tod bzw wenn sie Hirntot sind - und höchstens 2 davon haben bisher einen Organspendeausweis.

Und egal ob man das jetzt als Faulheit oder was auch immer bezeichnet, es ist ein Fakt der Menschenleben kostet.

Gerade die, deren Organe noch gut zu gebrauchen wären (z.b. Anfang 20 mitm Auto totgefahren) hab in der Regel noch nicht soweit vorgedacht (YOLO und so) und haben daher noch keinen Spendeausweis beantragt.
 
Ich packe noch einmal eine Zahl von vor ein paar Seiten aus:

4000 Menschen werden jährlich überhaupt als hirntot diagnostiziert

Tun wir mal so als ob alle 4000 zur Organspende auch in Frage kämen. Bei im Schnitt 3,3 entnommenen Organen käme man so auf 13200 Organe im Jahr. Reicht das denn? Bei einigen Organen hätte ich da so meine Zweifel. Klar, man könnte ein paar Leben verlängern. Aber wie viel sind diese "paar"? Reden wir hier von 5, 100, oder 5.000? Ich finde da nun keine Angaben, Schätzungen oder Hochrechnungen zu.

Dazu dann die nächste Frage: Die Empfänger müssen ja etliche immer wiederkehrende medizinische Kontrollen und Einstellung sowie Nebenwirkungen mitmachen. Wie viele Empfänger überleben das erste, fünfte, zehnte Monat/Jahr? Wie ist die Erfolgsquote bei einer Transplantation? Ich finde da nun keine Angaben zu.

Weiterhin. So eine Lebertransplantation nach DRG-Schlüssel A01A kostet um die 100.000€. Wieso packt man da nicht noch 5% drauf und händigt sie den Angehörigen/Hinterbliebenden aus um z.B. die Bestattungskosten teilweise bis ganz zu decken? Bei jedweder Strafe hat man kein Problem Geld zu nehmen. Warum erfolgt keine monetäre Belohnung? Eine "freiwillige" Organspende ist in der Gesamtheit kein karitativer Akt.
 
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Corto schrieb:
Und egal ob man das jetzt als Faulheit oder was auch immer bezeichnet, es ist ein Fakt der Menschenleben kostet.

Kann man so nicht sagen, es gibt auch Länder mit ähnlicher oder geringer Quote als Deutschland trotz Widerspruchslösung, aber natürlich auch welche mit höherer...
 
Altersbegrenzung und Gesundheitszustand sind schon mal Kriterien die den Personenkreis eingrenzen. Beschränkungen gibt es auch weil der Hirntot VOR den Herztot, also der Blutkreislauf noch Maschinell aufrecht erhalten sein muß. Die meisten Menschen sterben aber erst mit Herztot, also ganz natürlich. Weitverbreitete Suchtfolgen durch Alkohol oder Drogen und andere Genetische Krankheiten aber auch Krebs in allen Formen reduzieren weiter die Spenderzahlen. Hier wird von der Politik wie üblich viel Polemik gemacht. Vor einiger Zeit hat man auch mal die Kapazitäten der Organentnahme untersucht. Mangelhaft. Aber es geht ja nicht nur um innere Organe sondern auch um äußere sowie Haut und Sinnesorgane wie Hornhaut vom Auge. Man ist heute fast soweit das man den ganzen Menschen als Ersatzteilspender nutzen kann. Na dann...
 
Diese Neuregelung entspricht nicht meinen Vorstellungen und ich habe seit 25 Jahren immer einen Spendeausweis dabei. In Folge werde ich kein Spender sein. Das Register für Widersprüche ist ohnehin eine Frechheit. Es hat niemanden etwas anzugehen, wie meine Haltung zu dem Thema ist.

Noch immer mißfällt mir bei Organspenden, so sinnvoll sie auch sind, die Tatsache, dass es ein Bombengeschäft für die Pharmaindustrie (speziell in Deutschland politisch gewollt, daher für mich indiskutabel) und Krankenhäuser ist. Das gilt natürlich für Lebensspenden, aber da werden keine Hirntoten ausgeweidet, da entscheiden Lebende, ob mit ihren Körperteilen Gewinne erzielt werden sollen.
 
Mustis schrieb:
Die Krone setzt allerdings der letzte Absatz auf. Wahnsinn. Wie kann man den mit so einer Einstellung durchs Leben gehen/kommen? :freak: Das is doch die blanke Paranoia.

Paranoia ... oder vielleicht Lebenserfahrung?
Das Medizinisches Personal aktiv oder passiv Patienten schadet um Kosten zu vermeiden ist leider Alltag. Wenn du dergleichen noch nicht erlebt hast, dann ist das ausgesprochen erfreulich für dich. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind aber Skepsis und maximale Kontrolle angebracht.



Corto schrieb:
Und egal ob man das jetzt als Faulheit oder was auch immer bezeichnet, es ist ein Fakt der Menschenleben kostet.

Was Menschenleben kostet, sind die Krankheiten der Betroffenen.
Der reguläre Verlauf einer solchen Krankheit endet im Tod bei lebenswichtigen Organen oder eben bei den entsprechenden Einschränkungen bei nicht unmittelbar lebenswichtigen Organen.
Ein Spenderorgan zu bekommen ist ein großes Glück. Darauf hat aber niemand Anspruch.
Ich halte es für, na sagen wir mal wenigstens ethisch fragwürdig da irgend eine Form von 'Ursache' in Richtung potentielle Spender abzuschieben und damit Druck auszuüben.

Meiner persönlichen Meinung nach muss der Schritt zum Spender immer eine persönliche, aktive Entscheidung sein. Es kann auch von niemandem verlangt werden, sich so intensiv mit einer womöglich für ihn konfliktreichen Sache und dem eigenen Tod zu beschäftigen, dass er hier eine informierte Entscheidung treffen kann bzw. überhaupt aktiv eine Entscheidung treffen muss.
Und was ich gar nicht genug betonen kann:
der eigene Körper ist das Zentrum der Persönlichkeitsrechte. Die 'Gemeinschaft' inkl. dem Staat hat exakt 0 Recht dazu, in irgend einer Form über den Körper zu verfügen, ob nun zu Lebzeiten oder nach dem (Hirn-)Tod. Damit meine ich nicht kodifiziertes Recht was sich ja offensichtlich ändern ließe, ich meine das absolut. Eine Regelung die einen aktiven Widerspruch erfordert kann damit nur unrecht sein.


Im Übrigen konnte man erst Mitte letzten Jahres lesen, dass der Rückgang an Organspenden nicht an einem Mangel an Spendern liegt, sondern an den Krankenhäusern, die aus verschiedenen Gründen in abnehmender Zahl Organe entnehmen. (Siehe dazu beisp. Ärzteblatt vom 05.07.2018)
So lange aus strukturellen Gründen das derzeitige Spenderpotential nur zu Bruchteilen ausgeschöpft werden kann, ist m.E. nach jegliche Änderung an der derzeitigen Gesetzeslage indiskutabel.
Ansonsten ist das Ganze nichts als politisches Getöse das keinem der Betroffenen hilft, aber dafür die Akzeptanz der Sache an sich u.U. verringert.
 
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