Mustis schrieb:
Die Krone setzt allerdings der letzte Absatz auf. Wahnsinn. Wie kann man den mit so einer Einstellung durchs Leben gehen/kommen?

Das is doch die blanke Paranoia.
Paranoia ... oder vielleicht Lebenserfahrung?
Das Medizinisches Personal aktiv oder passiv Patienten schadet um Kosten zu vermeiden ist leider Alltag. Wenn du dergleichen noch nicht erlebt hast, dann ist das ausgesprochen erfreulich für dich. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind aber Skepsis und maximale Kontrolle angebracht.
Corto schrieb:
Und egal ob man das jetzt als Faulheit oder was auch immer bezeichnet, es ist ein Fakt der Menschenleben kostet.
Was Menschenleben kostet, sind die Krankheiten der Betroffenen.
Der reguläre Verlauf einer solchen Krankheit endet im Tod bei lebenswichtigen Organen oder eben bei den entsprechenden Einschränkungen bei nicht unmittelbar lebenswichtigen Organen.
Ein Spenderorgan zu bekommen ist ein großes Glück. Darauf hat aber niemand Anspruch.
Ich halte es für, na sagen wir mal wenigstens ethisch fragwürdig da irgend eine Form von 'Ursache' in Richtung potentielle Spender abzuschieben und damit Druck auszuüben.
Meiner persönlichen Meinung nach muss der Schritt zum Spender immer eine persönliche, aktive Entscheidung sein. Es kann auch von niemandem verlangt werden, sich so intensiv mit einer womöglich für ihn konfliktreichen Sache und dem eigenen Tod zu beschäftigen, dass er hier eine informierte Entscheidung treffen kann bzw. überhaupt aktiv eine Entscheidung treffen muss.
Und was ich gar nicht genug betonen kann:
der eigene Körper ist das Zentrum der Persönlichkeitsrechte. Die 'Gemeinschaft' inkl. dem Staat hat exakt 0 Recht dazu, in irgend einer Form über den Körper zu verfügen, ob nun zu Lebzeiten oder nach dem (Hirn-)Tod. Damit meine ich nicht kodifiziertes Recht was sich ja offensichtlich ändern ließe, ich meine das absolut. Eine Regelung die einen aktiven Widerspruch erfordert kann damit nur unrecht sein.
Im Übrigen konnte man erst Mitte letzten Jahres lesen, dass der Rückgang an Organspenden nicht an einem Mangel an Spendern liegt, sondern an den Krankenhäusern, die aus verschiedenen Gründen in abnehmender Zahl Organe entnehmen. (Siehe dazu beisp. Ärzteblatt vom 05.07.2018)
So lange aus strukturellen Gründen das derzeitige Spenderpotential nur zu Bruchteilen ausgeschöpft werden kann, ist m.E. nach jegliche Änderung an der derzeitigen Gesetzeslage indiskutabel.
Ansonsten ist das Ganze nichts als politisches Getöse das keinem der Betroffenen hilft, aber dafür die Akzeptanz der Sache an sich u.U. verringert.