Organspende

Würdet ihr Organe Spenden?

  • Ja. Wenn möglich sogar wenn ich noch lebe.

    Stimmen: 35 13,9%
  • Ja, aber erst nach meinem Tod.

    Stimmen: 119 47,2%
  • Ja, darf aber aus gesundheitlichen/religiösen Gründen nicht.

    Stimmen: 6 2,4%
  • Nein, selbst nicht nach meinem Tod. Würde/Tue aber Blut spenden.

    Stimmen: 30 11,9%
  • Nein. Ich spende nichts von meinem Körper

    Stimmen: 62 24,6%

  • Umfrageteilnehmer
    252
Immer noch Verschwörungstheorien und unsachliche (Metzgers-Stammtisch) Äußerungen.
Viele sollten erst einmal damit beschäftigen, welche Bedingungen überhaupt alles erfüllte werden müssen, um ein Organ entnehmen zu können. Das entscheiden nicht ein Arzt.
Als nächstes sollte der Organhandel mit der "Pflichtspende" kein großes Thema mehr sein. Es würden mehr Organe zur Verfügung stehen als benötigt werden.
Und zu Schluß sollte jeder einmal in sich gehen und sich vorstellen wie es wäre nach jahrelangem Warten in den nächsten Minuten sterben zu müssen, weil keine Organspende zu Verfügung steht.
Partner und Kinder alleine zu lassen, Verwandte und Freunde zu verlassen - weil kein Toter einem das weiterleben gönnt.
 
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Klar, zu solch Ausmaße wie in dem Film "Fleisch" aus 1979 muss es ja nicht kommen. Aber so langsam bewegen wir uns peu à peu in Richtung eines Films aus dem gleichen Jahrzehnt mit Charlton Heston in der Hauptrolle. Den Titel des Films haben wir in vier Jahren.


phil. schrieb:
Das entscheiden nicht ein Arzt.

Ein Arzt reicht aber um Dich für tot zu erklären.

Ich finde es befremdlich, ja schon leicht realitätsfern zu behaupten, dass bei einem größeren Angebot an Organen der Handel damit eingedämmt wird. Es gibt eine Menge Waren die auf dem freien Markt in scheinbar unermesslicher Anzahl verfügbar sind wo sich aber dennoch ein profitabler Schwarzmarkt etabliert hat. Ich rede nicht von Drogen an dieser Stelle.

Wie stellt man eigentlich fest ob jemand der Organsspende widersprochen hat? Wieder nur per Ausweis? Na wehe ich hab mal die falsche Jacke an. So etwas kann nur über ein Zentralregister sinnvoll funktionieren.
 
Evtl kann man hierfür endlich mal die Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte nutzen, die ja ansonsten ein Milliardengrab ist.

Des Weiteren müssen 2 Ärzte unabhängig von einander den Hirntod feststellen. Diese Ärzte dürfen später nicht mit der Entnahme der Organe zu tun haben. Außerdem muss hier eine akribische Dokumentation stattfinden. Ich finde, dass schwarze Schafe hier ganz gut ausgeschlossen werden, wenn so was auch nie zu100 Prozent möglich ist.
 
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Ist das jetzt ein neuer Trend, aus dem Kontext heraus zitieren um sinnentstellt antworten zu können.
Klar kann ein Arzt dich für tot erklären, aber es geht um die Entscheidung der Todesfeststellung zur Organentnahme
Nicht ein Arzt alleine kann jemand für Hirntot erklären und somit zur Organentnahme freigeben, oder wovon reden wir jetzt.
https://www.organspende-info.de/organ-und-gewebespende/verlauf/hirntod#
 
Bevor über eine Ausweispflicht überhaupt diskutiert wird, gehören erst einmal die erwiesener maßen bestehenden, strukturellen Probleme beseitigt. Nämlich die Nicht-Identifizierung von potentiellen Organspendern und die Meldung derer. Und dann gehört erneut erhoben, wie die Zahlen danach sind.
Ich persönlich finde es unerträglich potentielle Spender als Ursache für einen Mangel zu diffamieren, bevor dies geschieht.
Bestehende Probleme mit finanziellen und organisatorischen Mitteln anzugehen haben klar den Vorrang.
 
strempe schrieb:
Ich finde es befremdlich, ja schon leicht realitätsfern zu behaupten, dass bei einem größeren Angebot an Organen der Handel damit eingedämmt wird.
Man könnte auch sagen schwachsinnig. Interesant ist ja dass von der "Pflichtspende" einfach mal so ganz beiläufig geredet wird und vergessen wird zu erwähnen in was für ein Fahrwasser man sich bei soetwas begibt bzw schon längst drin ist. Das letzte Wort sollte hier nicht der Staat mit irgendeinem Gesetz haben sondern die Person selbst bzw. danach deren Angehörige...

strempe schrieb:
Wie stellt man eigentlich fest ob jemand der Organsspende widersprochen hat? Wieder nur per Ausweis?

Nächstes Problem, bei der Kirche ist das ja so, dass teilweise dann nach Jahren bestritten wird dass man ausgetreten sei und man hier wieder in der Beweispflicht ist.
 
@Brigitta

Kannst du das bitte für Leute etwas ausführen, die nicht so sehr im Thema sind wie du?

@Ilsan

Wie oft noch: Das letzte Wort hat die Person selbst!

Du bauscht die ganze Zeit Probleme auf, die es gar nicht gibt und stellst Lösungen vor, die exakt so existieren!
 
Ilsan schrieb:
Nächstes Problem, bei der Kirche ist das ja so, dass teilweise dann nach Jahren bestritten wird dass man ausgetreten sei und man hier wieder in der Beweispflicht ist.

Da könnte es hilfreich sein (auch fürs Finanzamt) die Bescheinigung des Amtsgerichts aufzubewahren.
 
strempe schrieb:
Ich finde es befremdlich, ja schon leicht realitätsfern zu behaupten, dass bei einem größeren Angebot an Organen der Handel damit eingedämmt wird.
Viel mehr als eine Spekulation ist das erstmal nicht.
Allerdings gibt es auf JEDEM Markt (und damit auch auf dem Organmarkt) simple Gesetze nach denen sich die Preise richten. Die wichtigsten Faktoren dabei sind Angebot und Nachfrage.

Nachfrage > Angebot -> hohe Preise -> Handel ist sehr profitabel (wenn man Organe bekommt).
Angebot > Nachfrage -> niedrige Preise -> Handel lohnt sich kaum (aber dafür ist es kein Problem, an Organe zu kommen).

An den Kosten für Entnahme, fachgerechten Transport und Einbau wird sich wohl nicht viel ändern ...
Und das bedeutet, dass ein Überangebot an Organen direkt am Profit der Organhändler knabbern würde.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich nicht doch einige Händler aus diesem Geschäft zurückziehen würden, wenn Spendeorgane nicht Mangelware wären.

@Ilsan:
Das klingt vielleicht etwas nach Krimi, aber der Begriff "Motiv" sagt dir sicherlich was.
Eine hohe Lebensversicherung KANN ein Mordmotiv sein (schon heute) ... und genau so wäre es auch mit Organspenden, wenn die Angehörigen Papas Organe meistbietend verticken dürften.
 
strempe schrieb:
Ein Arzt reicht aber um Dich für tot zu erklären.

Ich finde es befremdlich, ja schon leicht realitätsfern zu behaupten, dass bei einem größeren Angebot an Organen der Handel damit eingedämmt wird. Es gibt eine Menge Waren die auf dem freien Markt in scheinbar unermesslicher Anzahl verfügbar sind wo sich aber dennoch ein profitabler Schwarzmarkt etabliert hat. Ich rede nicht von Drogen an dieser Stelle.

Ist ja richtig, es geht nur nicht um tot, sondern um Hirntod. Tote Menschen können nicht spenden.

Welche Waren die in unermesslicher Anzahl verfügbar sind wären das zb?
 
Schaut man auf den aktuellen Entwurf von Spahn, könnten Google, Facebook, Apple, Microsoft, etc. genauso argumentieren. Wir nehmen erstmal alle ihre Daten, denn sie helfen der Allgemeinheit, weiter zu kommen. Naja gut, und Bereicherung gibt es auch, aber darüber reden wir nicht genauso wenig wie im Organshandel. Und wenn man das nicht möchte, dann kann man ja kundtun, dass man bestimmte Daten nicht erhoben haben möchte. Tolles System

Es gibt in Deutschland vor alles deshalb so wenige Transplantationen, weil es sich finanziell nicht lohnt. Die Operationen und die Nachsorge erzeugen Verluste. Anders sieht es nur mit dem Organhandel aus, der wäre profitabel. An Dialysepatienten dagegen verdient man mehr. Tolle neue Welt der wirtschaftlich denkenden Krankenhäuser.
Zitat: "...Der Grund ist vor allem die mangelnde Bereitschaft der Krankenhäuser, mögliche Transplantationsorgane zu melden...."
https://www.focus.de/gesundheit/arz...konomie-die-organspende-luege_id_6731050.html

Die Entnahme von Organen nach dem Tod verstößt gegen §168 Störung der Totenruhe
https://dejure.org/gesetze/StGB/168.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
DerOlf schrieb:
Das klingt vielleicht etwas nach Krimi, aber der Begriff "Motiv" sagt dir sicherlich was.
Eine hohe Lebensversicherung KANN ein Mordmotiv sein (schon heute) ... und genau so wäre es auch mit Organspenden, wenn die Angehörigen Papas Organe meistbietend verticken dürften.
Wenn du es so betrachtest dann müsstest du aber auch alle Formen von Erbungen abschaffen. Dann wird nix mehr geerbt sondern das Vermögen geht zu 100% in Besitz des Staates über, weil kann ja ebenso ein Motiv sein.

Ferner mein Vorschlag war ja nicht an den meistbietenden sondern dass man hier Preise vorher festlegt. Es haben hier ja auch schon einige User bekundet dass sie selbst mit einem System was auf Zwang beruht kein Problem hätten, was einem schon sehr zu denken geben sollte. Auch die vorgeschlagenen "Ausnahmeregelungen" sind wenig fair und rechtsstaatlich, der Vorschlag der kam war der dass Anhänger einer "Glaubensgemeinschaften" eine Ausnahmeregelung bekommen könnten/sollten.
Was heißt das im Endeffekt? Über den Wunsch des Menschen dass er nach seinem Tod mit seinen Organen verbrannt/begraben/sonstwas werden möchte wird sich einfach hinweggesetzt, auf den "Gläubigen" wird hingegen Rücksicht genommen.
Die Idee mit dem Verkauf ist die Menschen einfach so dazu bringen Organe zu spenden/verkaufen. Hat mehr mit einem Rechtsstaat zu tun in meinen Augen als sie sich einfach zu nehmen und den Wunsch des Toten zu ignorieren.
 
Ilsan schrieb:
Die Idee mit dem Verkauf ist die Menschen einfach so dazu bringen Organe zu spenden/verkaufen. Hat mehr mit einem Rechtsstaat zu tun in meinen Augen als sie sich einfach zu nehmen und den Wunsch des Toten zu ignorieren.
Wer hat denn behauptet, dass der Wunsch des toten ignoriert werden soll?
Ein Zwangssystem wäre mMn ein Unding ... egal wie viele Ausnahmen man schafft.
Beispiele dafür gibt es aber zur genüge, und das totschlagargument ist immer wieder, dass die Selbstsbestimmung über den eigenen Körper für das Gesundheitssystem teuer werden kann (das wirkt in der Drogenpolitik, in der Gesundheitspolitik und in der öffentlichen Debatte um Rauchen, Essgewohnheiten oder Sexualität).
Das Ende dieser körperlichen Selbstbestimmung ist aber meiner Meinung nach ein viel zu hoher Preis.

Ich lehne Zwang ab ... ganz egal, ob es dabei um eine Krankenversicherung geht, oder um die Verwendung der Organe nach dem Hirntod.

Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der es lediglich vom Geldbeutel abhängig ist, ob man mit 70 krepiert, oder eben mit fremden Organen trotz "kaputtem" Körper und diesen schädigendem Verhalten 120 werden darf.
Man kann vieles über Geld regeln ... aber man bekommt dabei so gut wie nie eine sozialverträgliche Lösung, sondern immer nur eine Spaltung der Gesellschaft in die, die es sich eben leisten können, und den "Rest", der nicht interessiert.

Alles am Geld aufzuhängen führt in eine Timokratie und Oligarchie, die man dann allenfalls noch durch einen Willensakt "demokratisch" nennen kann.
Tatsächlich ist das dann eher fiskal-Bürokratie.
 
DerOlf schrieb:
Wer hat denn behauptet, dass der Wunsch des toten ignoriert werden soll?
Ein Zwangssystem wäre mMn ein Unding ... egal wie viele Ausnahmen man schafft.
Idon war es soweit ich mich erinnere der geschrieben hatte dass er auch mit einer Pflichtspende kein Problem hätte, es aber Ausnahmen für Anhänger von Glaubensgemeinschaften geben sollte. In meinen Augen liegt hier ein grundsätzliches Problem mit dem Verständnis was ein Rechtsstaat und eine Demokratie ist vor.

DerOlf schrieb:
Ich lehne Zwang ab ... ganz egal, ob es dabei um eine Krankenversicherung geht, oder um die Verwendung der Organe nach dem Hirntod.

Dann sind wir was die Organe betrifft ja eine Meinung, dass die auch nach dem Tod immer noch dem Toten gehören und in erster Linie das damit geschieht was der Tote zu Lebzeiten gesagt hat was damit geschehen soll sobald er gestorben ist. Problem an der vorgeschlagenen Regelung dass man widersprechen muss ist in meinen Augen die Beweispflicht, falls nach Jahren von offizieller Seite mal was bestritten werden sollte. Im Zweifel muss ich (oder die Angehörigen) beweisen dass sie widersprochen haben. Das sollte eher genau andersherum sein, oder zumindest dass ein simpler Einspruch jederzeit genügt ohne juristisches TamTam. Beispiel: Der Tote hat kein Wunsch geäußert bezüglich seiner Organe, generell würden sie ihm aber entnommen werden weil das so die Regelung ist. Wenn einer der Angehörigen jetzt sagen würde sie wollen das nicht, sollte die mögliche Entnahme genau hier dann schon zuende sein, ohne wenn und aber.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der es lediglich vom Geldbeutel abhängig ist, ob man mit 70 krepiert, oder eben mit fremden Organen trotz "kaputtem" Körper und diesen schädigendem Verhalten 120 werden darf.
Wie schon gesagt ich hab nie geschrieben dass man sich Organe einfach so kaufen können soll. Mein Vorschlag beruht darauf Leute dazu bewegen ihre Organe zu Verfügung zu stellen. Das kann man entweder durch Zwang erreichen was ein totalitäres System wäre, oder man bietet diesen Leuten einfach Geld.

DerOlf schrieb:
Alles am Geld aufzuhängen führt in eine Timokratie und Oligarchie, die man dann allenfalls noch durch einen Willensakt "demokratisch" nennen kann.
Tatsächlich ist das dann eher fiskal-Bürokratie.

Man kann es ja unethisch finden aber generell hat ein Mensch und auch die Organe einen gewissen (Markt)wert. Das lässt sich nicht abstreiten. Das Menschen unterschiedlich viel Wert sind würdest du auch dann erkennen wenn du zusammen mit dem Präsidenten der USA in einer Höhle gefangen wärst und nur einer könne gerettet werden. Auch wenn der Präsident Krebs hätte und du nicht, man würde vermutlich eher ihn retten und dich opfern als umgekehrt. Man kann staatlich vllt Gegensteuern dass gewisse Dinge auf legalem Wege nicht über Geld zu handeln sind, genauso wie eine Autofabrik ein exklusives Fahrzeug sagen kann sie verschenkt das Fahrzeug nur es ist nicht kaufbar, dennoch verschwindet damit der Wert der Sache an sich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lehne es ab, das ganze Leben auf ein paar Zahlen zu reduzieren.
Klar misst unsere Gesellschaft verschiedenen Individuen verschiedene (Geld-)Werte zu ... ich halte das aber für grundfalsch.

Woran liegt es letztlöich, dass der US-Präsident eher gerettet werden würde, als ein unbedeutender Bürger?
Genau, mit dem Weiterleben des US-Präsidenten können weitaus mehr Menschen ihre ökonomischen Interessen verfolgen ... die Rettung lohnt sich viel eher (ROI).

Einen Menschen in Geldwerten zu bemessen halte ich für zutiefst Menschenverachtend.
Das ist mein Ausgangspunkt ... und von dem aus ist dei Marktlogik einfach pervers und absolut antisozial.

Als Beisiel: Wenn ich dieser Logik folge, dann gebietet sie mir in deinem Höhlenbeispiel, den US-Präsidenten zu töten, bevor die Retter eintreffen ... nicht weil ich ihn menschlich vielleicht nicht mag, sondern einfach damit die Retter nicht nach dem Geldbeutel entscheiden müssen.
Was interessiert mich der Staat? Die Regierungsgeschäfte werden durch das Ableben des Präsidenten nur perifär tangiert ... wozu also SEIN Leben verschonen, wenn ich mein eigenes durch einen Mord retten kann?

Das ist mMn Moral auf der UNTERSTEN Entwicklungsstufe nach Kohlberg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlbergs_Theorie_der_Moralentwicklung
 
Kannst es ja ablehnen wie du willst, aktuell läuft die Welt aber eben genauso.
DerOlf schrieb:
Die Regierungsgeschäfte werden durch das Ableben des Präsidenten nur perifär tangiert ... wozu also SEIN Leben verschonen, wenn ich mein eigenes durch einen Mord retten kann?
Wenn man sich selber nur retten kann indem man einen anderen tötet ich weiß nicht wieweit man dies jetzt einem Menschn zum Vorwurf machen kann. Wie soll der Vorwurf genau aussehen? Dass er sich nicht selbst geopfert hat? Den Trieb zu überleben kann man einem Menschen kaum zum Vorwurf machen. Erinnert mich an Fukushima als Männer gezwungen wurden arbeiten zu erledigen die tödlich oder zumindest sehr sehr starke EInwirkungen auf ihre Gesundheit hatten. Was waren das für Männer? Irgendwelche Bänker oder Vorstände oder Politiker aus der Oberschicht kaum, es war das "Fussvolk". Mal ehrlich wenn irgendwo ein einfacher arbeiter stirbt, wen juckt das in der heutigen Welt? Quasi niemanden. Solche Fällen werden höchstens noch politisch genutzt, wenns aber nen einfacher Unfall war der nicht in irgendeiner Form instrumentalisiert werden kann sind solche Fälle egal. Auch der Dachdecker der vom Dach fällt und stirbt, hat höchstens regionale Relevanz. Wäre es der Präsident gäbs hingegen weltweit Sondersendungen.

Letztendlich ist alles auf einen "Wert" zurückzuführen. Ich sehe nicht wo der Unterschied bei Organen jetzt sein soll in der Betrachtungsweise. Ich halte es auch für eine miese Masche jetzt so zu tun als ob hätten Organe keinen Wert bzw sollten kostenlos sein von genau der Gruppe die sich an genau diesen Organen bedienen möchte und das möglichst gratis. Das hat für mich leichte Parallelen dazu als ob hätte ich ein Oldtimer und ein "Käufer" käme an und würde so argumentieren dass solche Fahrzeugen nicht verkauft werden sollten sondern verschenkt gehören und überhaupt es irgendwo auch meine Pflicht wäre das Fahrzeug jetzt gratis herzugeben weils ja für einen "guten Zweck" wäre.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Einen Menschen in Geldwerten zu bemessen halte ich für zutiefst Menschenverachtend.
Das ist mein Ausgangspunkt ... und von dem aus ist dei Marktlogik einfach pervers und absolut antisozial.
Das Problem ist wie gesagt nur wenn alle anderen es tun. Ich mein wenn du findest Blutspenden sollte gratis sein, dann kannst du es ja selbst tun. Mich persönlich stört daran, das im Hintergrund ne riesige Lobby und Industrie sitzt die sich an meiner Spende dann noch bereichern. Ich bin der Meinung dort wo Geld verdient wird hat jeder auch einen Anspruch auf eine Beteidigung am Gewinn der in der "Produktion" involviert ist.
Selbiges bei den Organen, wenn verlangt wird dass jemand sein Organ kostenlos hergibt dann müsste man schon konsequent sein und auch verlangen dass die Ärzte unbezahlt den Patienten retten. Und auch das benötigte Material das benötigt wird müsste demnach kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ist aber nicht der Fall im Grunde ist der Organspender der Einzige der an der ganze Sache nicht dran verdient, was okay ist wenn es für ihn okay ist, aber dass manche sich da ausgenutzt vorkommen kannst du nicht verstehen?

Mit Moral kannste immer ankommen, ich kann auch ne Firma aufmachen, die Menschen rettet aber nicht vorsieht meine Mitarbeiter zu bezahlen. Und jeder der dann ablehnt dem komme ich dann mit Moral "du möchtest also das Menschen sterben?" Und der potentielle Mitarbeiter könnte auch mit Moral ankommen zum Chef und sagen "du möchtest also dass ich gratis arbeite und meine eigenen Kinder nicht mehr ernähren kann?"
Und so werfen sich dann alle gegenseitig fehlende Moral vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe das bestens ... wenn du das diskutieren willst, dann kannst du ja den Systemkritik-Thread reanimieren ... hier ist definitiv nicht der Platz, für die allgemeine Systemkritik, die ich hier eigentlich anschließen müsste.

Wenn man in Gesundheitsdingen rein finanziell argumentiert, dann kann das nur zu einem führen ... die totale Überwachung deiner Vitalfunktionen und die daran aufgehängte Bewertung deiner Organe ... jeder Fertigfraß, den deine Organe verdaut haben, würde ihren Preis um den Faktor X verringern.
Das würde der Öko-Bio-Vegan-Lobby sicherich gefallen ... denn ein besseres Argument für gesunde Lebensweise gibt es in einer solchen Welt wirklich nicht.

Das wäre dann ein Krankenversicherungssystem, welches deine Beiträge jedesmal erhöht, wenn du sie in Anspruch genommen hast ...
Ähnlich wie die Autoversicherungen das nach Unfällen seit Jahrzehnten machen ;)

Ich würde definitiv keinen Mord begehen ... aber du verstehst sicherlich, dass das in deinem Beispiel eine Handlungsoption ist, die sich nur durch Moral verbietet.
Die Logik gebietet klar und absolut egoistisch ALLES zu unternehmen, um das eigene Übereben sicher zu stellen.
Auch meinen Angehörigen wäre damit geholfen ... Organe die in der Höhle vor sich hin rotten, können die auch nicht verkaufen.
Die Angehörigen des US-Präsidenten MÜSSEN mir in dieser Logik egal sein.

Nur um das klarzustellen, ich gebe hier nicht meine Meinung wieder, sondern zeige lediglich, was mit logik passiert, wenn man sie von ethischen Überlegungen unabhängig anwendet.
Mit Logik kann man letztlich ALLES rechtfertigen.

Zur Verdeutlichung eine kleine Frage (Vorsicht Falle):

Du musst in deinem Auto einem Hindernis ausweichen.
Bei einem Ausweichen nach Rechts, stirbt Donald Trump (aber du überlebst),
Bei einem Ausweichen nach links eine Gruppe afroamerikanisch aussehender Grundschüler samt Lehrerin (aber du überlebst).
Wenn du nicht ausweichst, sterben alle Beteiligten (auch du).
Was tust du?
A) nach rein logisch Abwägung.
A2) ... mit finanziellen Hintergedanken.
B) nach ethischen Gesichtspunkten.

Logik ohne Ethik ist mMn ein Verbrechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wenn man in Gesundheitsdingen rein finanziell argumentiert
Darum geht es nicht. Mir würde es schon reichen wenn man nicht mal so mal so argumentiert. Man kann den einen Leuten nicht nen schlechtes Gewissen einreden weil sie ihre Organe nicht gratis hergeben und andere verdienen sich dumm und dämlich in dem Bereich.
DerOlf schrieb:
Wenn man in Gesundheitsdingen rein finanziell argumentiert, dann kann das nur zu einem führen ... die totale Überwachung deiner Vitalfunktionen und die daran aufgehängte Bewertung deiner Organe ... jeder Fertigfraß, den deine Organe verdaut haben, würde ihren Preis um den Faktor X verringern.
Das würde der Öko-Bio-Vegan-Lobby sicherich gefallen ... denn ein besseres Argument für gesunde Lebensweise gibt es in einer solchen Welt wirklich nicht.
Man muss es nicht bis zum äußersten treiben, aber dass Leute die Extremsportarten machen, Rauchen einen höheren Beitrag zahlen und die die nachweisen dass sie was für ihre Gesundheit tun wäre im Ansatz auf jedenfall richtig und würde auch zu einer gesünderen Lebensweise führen.
Ich rede nicht davon die Beiträge anzupassen auf der Grundlage wie oft jemand sie in Anspruch nimmt. Sondern lediglich davon dass die Lebensweise der Personen berücksichtigt wird. Wer Extremsportarten macht dem ist es zuzumuten einen höheren Tarif abzuschließen der eventuelle Unfälle dort mit einschließt. Jemand der unnötig viel Alkohol oder Tabak konsumiert der hat kein Anspruch auf den Tarif wie die Person die das eben nicht tut und womöglich noch sportlich aktiv ist.

Hier wird auch keinem etwas verwährt. Tarife wo man was ausbezahlt bekommt wenn man keine Leistungen in Anspruch nimmt gibt es bereits.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Wenn man in Gesundheitsdingen rein finanziell argumentiert
Nicht "rein" aber "auch". Es kann nicht sein dass jemand Kettenraucher ist und der Meinung ist dass er sich selber nicht ändern braucht, es aber richtig findet wenn andere dann für seinen Lebensstil noch zahlen sollen...
Zumindest bei den Menschen welche aktiv ihrem Körper schaden, vorsätzlich könnte man da mal ansetzen.
 
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