SheepShaver schrieb:
Schlecht geschlafen? Du klingst wie jemand, der in der Vergangenheit stecken geblieben ist, und für den jede Neuentwicklung eine Zumutung ist.
Ja, leider. Zweiteres erscheint mir hin und wieder auch möglich. Bis ich merke dass mein altmodischer Kram ganz gut funktioniert und die Vor- und Nachteile meist in etwa ausgleichen.
Wenn man etwas neu macht ist die Frage doch was macht es besser als das alte und besonders bei IT meist auch für welchen Anwendungsfall.
Vielleicht habe ich letzteren auch völlig verkannt. Für mich ist die typische Owncloudnutzung 'Privatmensch hostet seinen Kram zuhause um nicht von einem Anbieter abhängig zu sein' und nicht 'Privatmensch hostet seinen Kram in der Cloud'.
Vielleicht habe ich auch das zuhause hosten falsch im Kopf. Wenn der multisockel Epyc nicht mehr reicht muss eben mehr Hardware her und die Software muss das natürlich auch unterstützen.
Ich sehe da immer noch eher einfache Desktop-, oder MiniPCs, NAS, Raspberry Pi Äquivalente. Letztere kann man sicher auch spaßeshalber zu einem Schwarm zusammenschließen und so tatsächlich seine eigene home-cloud aufmachen. Aber das dürfte kaum der typische Fall sein und bringt auch eher persönliche als technische Vorteile.
Die Vorteile die ich erkennen konnte betreffen vor allem Anwendungsfälle die eher eine eigene IT Abteilung und mehrere Maschinen haben weil eine nicht ausreichen würde. Ggf. wäre die Robustheit auch zuhause interessant, wobei man sich da schon fragen sollte wie oft denn da etwas ausfällt und ob Hochverfügbarkeit zuhause so wichtig ist. So ein Linuxserver braucht nicht sooo lange für updates+reboot und so oft geht das auch nicht kaputt.
Vielleicht bin ich aber auch einfach alt und überschätze den Aufwand sich in die Cloudtechnik einzuarbeiten. Für mich siehts immer noch mehr wie verteilte und in kleine Stücke runtergebrochene alte Technik aus.
SheepShaver schrieb:
Cloud native lässt sich nunmal nicht in einem Satz erklären. Entweder es interessiert dich und du befasst dich damit ernsthaft oder du lässt es bleiben. Aber eine Wall of Text, in der du dich nur darüber auslässt, dass du es nicht verstehst, muss nicht sein.
Bei Microsoft sind es rund 4000 Wörter, bei Amazon rund 1500. Das ist schon ein bisschen mehr als ein Satz. Schachtelsatzliebhaber würden jetzt ggf. widersprechen, aber da sind wirklich satzbeendende Zeichen dazwischen!
Wenn ich Owncloud auf einem LAMP System in wenigen Sätzen erklären, bzw verstehen kann, aber für die Cloudfassung ein kleines Studium brauche müssen die Vorzüge schon heftig sein. Aber für den privaten Anwendungsfall reichen die dann eher nicht mehr.
Dass mein Text so lang ist liegt vor allem daran dass ich meine Meinungsäußerung einfach nicht nur in einem Satz unterbringen kann.
Und ich mich ein wenig darüber lustig machen will dass die Neuentwicklung und 'cloud native' als so toll angepriesen wird und es dann so schwer ist zu erklären warum. Ich bezweifle ja nicht mal dass es Vorteile hat.
SheepShaver schrieb:
Sowohl Dependency Management als auch Isolation sind in der Cloud überhaupt kein Problem.
Nenn mich alt und grau, aber ich denke da spontan sofort an
die Nachteile zu vieler externer Abhängigkeiten. Besonders wenn ich lese dass die alle automatisiert direkt aus dem repository geupdated werden sollen. Dass man damit das Problem löst dass viele 'klassisch' mitgelieferten Abhängigkeiten nie oder zu langsam geupdated werden ist ja gut, doch das macht es nicht problemlos.
Dazu war mein Eindruck von Außen bislang eher dass man sich sehr schnell hunderte bis tausende Abhängigkeiten einfangen kann weil sehr freizügig für einfache funktionen externe Abhängigkeiten eingebunden werden. Wenn ich mich entscheiden muss ob ich einer handvoll Entwickler, oder hunderten+ vertrauen muss wähle ich wahrscheinlicher die geringere Anzahl einfach weil die überhaupt für mich allein prüf- und einschätzbar ist.
Wenn das gelöst ist teile mir doch mit wie
Prozessisolation ist genau genommen tatsächlich ein gelöstes Problem. Man nehme einen Prozessor ohne Sprungvorhersage, ggf. auch in-order und verzichtet auf multitasking (wie in DOS). Wenn man es ganz sicher haben will verzichtet man auf Ein- und Ausgabemöglichkeiten.
</spaß>
Um Isolation habe ich mir noch garnicht mal gedanken gemacht. Solange ich keine fremden auf mein System lasse erschien mir das klassische Benutzer- und Rechtemanagement ausreichend. Will ich Hacker draußen halten müsste ich ja genau genommen erstmal rausfinden ob mein Server für Sachen wie Spectre oder Rowhammer anfällig ist und mich auch darum kümmern. Das übersteigt dann aber wieder den akzeptablen Aufwand.