Hi,
kurz im Voraus, ich habe mich extra aufgrund dieses Projektes hier angemeldet. Also bitte etwas nachsichtig sein mit eventuellen Formfehlern dieses Forum betreffend.
Nachdem mein Lian Li V1100 Tower nicht mehr meinen Silenceansprüchen genügte habe ich mich für einen Eigenbau entschieden oder besser gesagt beschlossen, dass eine absolut lautlose Kühlung her muss.
Damit schieden für mich sämtliche Wasserkühlungssysteme aus. Ja auch Wasserkühlungen können Lautlos oder sehr leise betrieben werden, aber Pumpen erzeugen fast immer Geräusche und Wasserwartung ist immer notwendig.
Das größte Problem war: Keine Einschränkungen in der Hardware!!
Das einzige System, dass diese Anforderungen im Ansatz erfüllt ist das passive ziemlich teure und uralte Zalman Gehäuse gewesen. Für einen Etwas schwächeren PC ohne Grafikkartenkühlung wäre auch noch ein HFX Classic ok gewesen, welches so auch nicht mehr erhältlich ist.
Also habe ich mich für einen Eigenbau entschieden:
1. Vollalu
2. Vollpassiv
3. Gedämmte Festplatten als Festplattenspeicher.
4. SSD für das Betriebsystem und Alltagsdaten.
5. ATX Standartkomponenten.
Die Idee ist einen PC zwischen 2 Kühlrippen aus Vollaluminium zu bauen. Berechnet man also den nötigen Wärmeübergangskoeffizienten und kalkuliert noch ein paar Verluste durch Übergänge und Heatpipes mit ein kam ich auf ca. 50*50 cm mit 4 cm Profiltiefe. Die Infos kann man einfach bei Herstellern von Stranggusskühlkörpern bekommen. Will man bei einer solchen Firma bestellen helfen die einem gerne zu einem fairen Preis weiter.
Ich begann vor 4 Jahren damit das Mainboard auf einen Kühlkörper zu montieren, die CPU über Heatpipes anzuschließen und dann die Grafikkarte. Dann blieb das System stecken. Das Gehäuse dazu wollte einfach nicht gelingen. Der PC stand so bis vor 3 Monaten einfach so unter meinem Schreibtisch. Mainboard auf dem Kühler und die restlichen Sachen im alten PC Gehäuse.
Hat 4 Jahre voll gut funktioniert!!
Ok das Gehäuse Gedankenanlauf Nummer 1001 und erheblicher finanzielle Aufwandsbereitschaft später.
Das Gehäuse wird nicht selbstgebaut aus irgendwelchen Blechen, Stangen etc. sondern fertig, zum Zusammenschrauben nach meinen Vorstellungen geliefert. Klang gut also wie geht das jetzt:
Das Stichwort ist Montagetechnik für Gehäuse und Gerätebau. Also Aluminiumprofile die man wie Legotechnik zusammenstecken bzw. Schrauben kann.
Ich habe mich für Nut 8 Raster 40 Aluminiumprofile entschieden, die zumindest eine ausreichende Stabilität eines solch schweren Kühlgehäuses gewährleisten und genug Raum für eventuelle Irrtümer lassen. Das teuerste waren dann noch Zuschnitt und Verbinderstücke und Rollen und Aludeckplatte…
Das Gehäuse mit Kühlkonzept besteht somit aus 3 wesentlichen Bestandteilen.
1. Kühlkörpern (2Teilig je 25cm breit) an der Seite aus Stranggusskühlkörpern 50x50x4cm auf beiden Seiten. Nach hinten herausziehbar.
2. Gehäusegerippe aus Aluminiumprofilen Nut8 Raster 40 und entsprechendem Zubehör
3. Heatpipekühltransferteilen aus 8mm Heatpipes (je 60W) und je 2 selbstgebohrten zusammengeschraubten Kupferplatten.
Als erstes 2 Bilder aus Sketchup:
Vorne zu sehen ist ein eingebauter Card Reader und ein Vandalismuschalter zum Einschalten sowie die Blenden für die Laufwerke (Die Blenden kleben an den Laufwerksschubladen und bewegen sich mit diesen nach vorne) und das Diskettenlaufwerk (toll das ich das Berücksichtigt habe hab das sogar in den Tower eingebaut nur –lalala mein neues Mainboard hat keinen Anschluss mehr dafür)
Von hinten kann man in den Tower sehen – alles nur beispielhafte Hardware. Die Heatpipes führen dann vom Prozessor nach oben vorne und von der Grafikkarte zum gegenüberliegenden Kühler nach vorne oben.
Festplatten, SSD, Laufwerke sitzen hinter der Front, das Netzteil oben am Kühlkörper angeflanscht zur zusätzlichen Kühlung.
Hier noch mit alter 775 Hardware und Geforce 8800GT
Weitere Bilder des echten Gehäuses folgen.
Die aktuelle Hardware:
Intel 1230v3
AMD Grafikkarte 188W
Der Rest folgt.
Tips und Tricks:
Das schwierigste waren die Kühlkontakte für die Heatpipes und das ganze Aluminium und Kupfergewindeschneiden. Viel Schneidöl verwenden!!
Heatpipes behutsam mit Spiralbiegevorrichtung und Hilfshölzern biegen.
Zeit lassen
Vorher alles planen
Das Aluminium geschnitten kaufen (das kam wirklich auf den Millimeter mit tollen Kanten an)
Niemals Kühlprofile ungeschnitten kaufen (Das ist wirklich nicht schlau schon mal so Profile geschnitten?)
Was würde ich heute anders machen?
Ich würde überall etwas mehr spiel lassen für kleine Fehler und etwas weniger hackeligen Einbau und ich würde jetzt verfügbare 80mm Tiefe Aluminiumprofile verwenden für noch ultimativere Kühlmöglichkeiten!!
Und siehe da es funktioniert!! Die Kühlleistung ist mehr als ausreichend!! Grafikkarte könnte bei 70°C etwas kühler sein, die Heatpipes scheinen erst bei höherer Temperatur richtig zu funktionieren und das war mein erster Grafikkartenvollkühler, vielleicht liegt der doch nicht richtig auf dem Chip auf. Die CPU wird nicht wärmer als 40°C und das auch nach Stunden.
Die letzten heißen Tage zocken und testen haben dem System auch nicht geschadet, also sind die Kühlkörper wirklich groß genug und das Gehäuse wird korrekt als Ganzes warm.
Kein Lärm und gutes Aussehen in mehr als 20 kg Aluminum!!
PS: Wer das nachbauen will oder weiter Anregungen braucht gerne melden
hier mit eingebautem Card Reader
von hinten sieht man den CPU Kühler mit 4 Heatpipes und das Passivnetzteil als Mainboard kommt ein ASRock Z87 Pro4 zum Einsatz wirklich wichtig war voallem, dass kein Kühlkörper oder Anschluss, den ich brauche oberhalb der CPU liegt, damit die Heatpipes nachoben gehen können.
der eingebaute Grafikkartenkühler war wirklich das schwierigste, der muss aber auch 188W von einer AMD Radeon R270X abführen
hier ist der Anschluss an den gegenüberliegenden Kühlkörper
kurz im Voraus, ich habe mich extra aufgrund dieses Projektes hier angemeldet. Also bitte etwas nachsichtig sein mit eventuellen Formfehlern dieses Forum betreffend.
Nachdem mein Lian Li V1100 Tower nicht mehr meinen Silenceansprüchen genügte habe ich mich für einen Eigenbau entschieden oder besser gesagt beschlossen, dass eine absolut lautlose Kühlung her muss.
Damit schieden für mich sämtliche Wasserkühlungssysteme aus. Ja auch Wasserkühlungen können Lautlos oder sehr leise betrieben werden, aber Pumpen erzeugen fast immer Geräusche und Wasserwartung ist immer notwendig.
Das größte Problem war: Keine Einschränkungen in der Hardware!!
Das einzige System, dass diese Anforderungen im Ansatz erfüllt ist das passive ziemlich teure und uralte Zalman Gehäuse gewesen. Für einen Etwas schwächeren PC ohne Grafikkartenkühlung wäre auch noch ein HFX Classic ok gewesen, welches so auch nicht mehr erhältlich ist.
Also habe ich mich für einen Eigenbau entschieden:
1. Vollalu
2. Vollpassiv
3. Gedämmte Festplatten als Festplattenspeicher.
4. SSD für das Betriebsystem und Alltagsdaten.
5. ATX Standartkomponenten.
Die Idee ist einen PC zwischen 2 Kühlrippen aus Vollaluminium zu bauen. Berechnet man also den nötigen Wärmeübergangskoeffizienten und kalkuliert noch ein paar Verluste durch Übergänge und Heatpipes mit ein kam ich auf ca. 50*50 cm mit 4 cm Profiltiefe. Die Infos kann man einfach bei Herstellern von Stranggusskühlkörpern bekommen. Will man bei einer solchen Firma bestellen helfen die einem gerne zu einem fairen Preis weiter.
Ich begann vor 4 Jahren damit das Mainboard auf einen Kühlkörper zu montieren, die CPU über Heatpipes anzuschließen und dann die Grafikkarte. Dann blieb das System stecken. Das Gehäuse dazu wollte einfach nicht gelingen. Der PC stand so bis vor 3 Monaten einfach so unter meinem Schreibtisch. Mainboard auf dem Kühler und die restlichen Sachen im alten PC Gehäuse.
Hat 4 Jahre voll gut funktioniert!!
Ok das Gehäuse Gedankenanlauf Nummer 1001 und erheblicher finanzielle Aufwandsbereitschaft später.
Das Gehäuse wird nicht selbstgebaut aus irgendwelchen Blechen, Stangen etc. sondern fertig, zum Zusammenschrauben nach meinen Vorstellungen geliefert. Klang gut also wie geht das jetzt:
Das Stichwort ist Montagetechnik für Gehäuse und Gerätebau. Also Aluminiumprofile die man wie Legotechnik zusammenstecken bzw. Schrauben kann.
Ich habe mich für Nut 8 Raster 40 Aluminiumprofile entschieden, die zumindest eine ausreichende Stabilität eines solch schweren Kühlgehäuses gewährleisten und genug Raum für eventuelle Irrtümer lassen. Das teuerste waren dann noch Zuschnitt und Verbinderstücke und Rollen und Aludeckplatte…
Das Gehäuse mit Kühlkonzept besteht somit aus 3 wesentlichen Bestandteilen.
1. Kühlkörpern (2Teilig je 25cm breit) an der Seite aus Stranggusskühlkörpern 50x50x4cm auf beiden Seiten. Nach hinten herausziehbar.
2. Gehäusegerippe aus Aluminiumprofilen Nut8 Raster 40 und entsprechendem Zubehör
3. Heatpipekühltransferteilen aus 8mm Heatpipes (je 60W) und je 2 selbstgebohrten zusammengeschraubten Kupferplatten.
Als erstes 2 Bilder aus Sketchup:
Vorne zu sehen ist ein eingebauter Card Reader und ein Vandalismuschalter zum Einschalten sowie die Blenden für die Laufwerke (Die Blenden kleben an den Laufwerksschubladen und bewegen sich mit diesen nach vorne) und das Diskettenlaufwerk (toll das ich das Berücksichtigt habe hab das sogar in den Tower eingebaut nur –lalala mein neues Mainboard hat keinen Anschluss mehr dafür)
Von hinten kann man in den Tower sehen – alles nur beispielhafte Hardware. Die Heatpipes führen dann vom Prozessor nach oben vorne und von der Grafikkarte zum gegenüberliegenden Kühler nach vorne oben.
Festplatten, SSD, Laufwerke sitzen hinter der Front, das Netzteil oben am Kühlkörper angeflanscht zur zusätzlichen Kühlung.
Hier noch mit alter 775 Hardware und Geforce 8800GT
Weitere Bilder des echten Gehäuses folgen.
Die aktuelle Hardware:
Intel 1230v3
AMD Grafikkarte 188W
Der Rest folgt.
Tips und Tricks:
Das schwierigste waren die Kühlkontakte für die Heatpipes und das ganze Aluminium und Kupfergewindeschneiden. Viel Schneidöl verwenden!!
Heatpipes behutsam mit Spiralbiegevorrichtung und Hilfshölzern biegen.
Zeit lassen
Vorher alles planen
Das Aluminium geschnitten kaufen (das kam wirklich auf den Millimeter mit tollen Kanten an)
Niemals Kühlprofile ungeschnitten kaufen (Das ist wirklich nicht schlau schon mal so Profile geschnitten?)
Was würde ich heute anders machen?
Ich würde überall etwas mehr spiel lassen für kleine Fehler und etwas weniger hackeligen Einbau und ich würde jetzt verfügbare 80mm Tiefe Aluminiumprofile verwenden für noch ultimativere Kühlmöglichkeiten!!
Und siehe da es funktioniert!! Die Kühlleistung ist mehr als ausreichend!! Grafikkarte könnte bei 70°C etwas kühler sein, die Heatpipes scheinen erst bei höherer Temperatur richtig zu funktionieren und das war mein erster Grafikkartenvollkühler, vielleicht liegt der doch nicht richtig auf dem Chip auf. Die CPU wird nicht wärmer als 40°C und das auch nach Stunden.
Die letzten heißen Tage zocken und testen haben dem System auch nicht geschadet, also sind die Kühlkörper wirklich groß genug und das Gehäuse wird korrekt als Ganzes warm.
Kein Lärm und gutes Aussehen in mehr als 20 kg Aluminum!!
PS: Wer das nachbauen will oder weiter Anregungen braucht gerne melden
Ergänzung ()
hier mit eingebautem Card Reader
von hinten sieht man den CPU Kühler mit 4 Heatpipes und das Passivnetzteil als Mainboard kommt ein ASRock Z87 Pro4 zum Einsatz wirklich wichtig war voallem, dass kein Kühlkörper oder Anschluss, den ich brauche oberhalb der CPU liegt, damit die Heatpipes nachoben gehen können.
der eingebaute Grafikkartenkühler war wirklich das schwierigste, der muss aber auch 188W von einer AMD Radeon R270X abführen
hier ist der Anschluss an den gegenüberliegenden Kühlkörper
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