News Passkeys: Google läutet die Zukunft ohne Passwörter ein

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Ist "jemandem den Arm umzudrehen" nicht Folter? Wenn Du den Arm nur ein bisschen "weiter drehst", nennen dir 99% das Passwort. Hier ist primär die Abgestumpft-/Grausamheit der Täter entscheidend.

Das negiert selbstverständlich nicht, dass es sich im konkreten Einzelfall genau wie von Dir beschrieben verhält. Bei diesen Ansätzen geht es aber um die "globale" Erhöhung der Sicherheit durch mehr Bequemlichkeit im regelmäßigen Anwendungsfall.

Ich bin bisher positiv gestimmt, dass dieses Ziel damit gelingen kann. Ich habe vor ca. drei Jahren testweise einen Account auch für dieses Verfahren freigeschaltet. Es ist - insbesondere per Gesichtserkennung - definitiv einfacher und damit für Nicht-Nerds zugänglicher.
 
Nur ein Versuch das Verfahren mit simplen Worten zu beschreiben:

Es existiert ein Schlüsselplar, wovon einer beim Anbieter, der public key, und der andere beim Endgerät, der private key, landet. Den public key kann man sich wie einen Zylinder mit hochkomplexer Kodierung vorstellen. Er ist einzigartig.

Der private key ist der zum obigen Zylinder passende, ebenfalls einzigartig und komplexe Schlüssel. Nur wenn dieser Schlüssel im Zylinder steckt, wird das Tor freigeschaltet.

Zur Erhöhung der Sicherheit sind sowohl Zylinder als auch Schlüssel kryptografisch verschlüsselt. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit wird der Schlüssel, also der private key, in ein Tresor gepackt. Dieser Tresor ist dein Endgerät. Zusätzlich ist dieser Tresor jetzt noch durch den Tresorcode geschützt -> PIN, Passphrase, Fingerabdruck etc.

Wenn ihr also die Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung benutzt, dann nutzt ihr das nur zum Öffnen eures privaten Tresors, damit ihr Zugang zu eurem Schlüssel bekommt, sodass dieser in den beim Anbieter befindlichen Zylinder reingesteckt werden kann. Nach Öffnen des Tores ist euer Tresor wieder geschlossen.

Wenn jemand bei deinem Anbieter einbricht, dann bekommt er nur den Zylinder, in dessen Profil bzw. Kodierung er nicht "reinblicken" kann, weil verschlüsselt.

Wird hingegen dein Tresor gestohlen, braucht der Dieb auch den Tresorcode. D.h. ein Dieb braucht dann sowohl den Tresor, also auch dein Gesicht, deinen Finger oder deinen Code, um Zugang zu erhalten.

Wie so vieles im Leben gibt es keine Vorteile ohne Nachteile. Jedes Verfahren hat seine Eventualitäten und Tücken. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, weil man letzten Endes bei jedem Fahren das schlimmste Szenario ausmalen kann, um es dann als "unsicher" bewerten zu können.
 
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Veitograf schrieb:
so schlecht wie der fingerabdrucscanner in meinem pixel 7 funktioniert, wäre das aktuell nichts für mich.
sagt sogar ein Pixel 7 User .. mein 6 er geht mir da echt auf dem Senkel ....
 
Nutze den Fingerabdruck Scanner schon seit Jahren. Hat auf dem s9+ fast noch besser funktioniert als auf dem s20fe.

Wenn die Finger auf der Arbeit mal etwas dreckig sind manchmal etwas schwierig

Ich freu mich über diese Features denn sie ersparen mir Zeit.
Alleine die Zeit die seit Zahlung per nfc gespart hab 👍
 
Einfach nur

NEIN

Wo werden die biometrischen Daten gespeichert? Passwörter werden nie verschwinden. Das ist absurd.

Allein der Begriff "Passkey" ist eine Mogelpackung. Es ist kein Passkey. Es sind "Biometric Access Data"
 
Veitograf schrieb:
so schlecht wie der fingerabdrucscanner in meinem pixel 7 funktioniert, wäre das aktuell nichts für mich.

was kaufst dir auch so einen schrott^^ mein xiaomi mi9t kann das ja sogar geschmeidig.
 
ShiftC schrieb:
Zur Erhöhung der Sicherheit sind sowohl Zylinder als auch Schlüssel kryptografisch verschlüsselt. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit wird der Schlüssel, also der private key, in ein Tresor gepackt. Dieser Tresor ist dein Endgerät. Zusätzlich ist dieser Tresor jetzt noch durch den Tresorcode geschützt -> PIN, Passphrase, Fingerabdruck etc.
Und wer hat sonst noch alles Zugang zum Endgerät?

Security sieht anders aus.
 
@Eidgenosse
Kleiner Tipp: Zeitnehmen und Lesen hilft hier wirklich.

Es haben sich wirklich einige Kundige die Mühe gemacht, das Verfahren im Thread zu beschreiben.
Mit etwas Spott: Hier geht’s nicht um Grafikkarten und VRAM-Mengen.
 
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Nabend,

Es gibt auch Security-Tokens für sensible Anmeldedaten wie Nitrokey oder Jubikey, für die Bequemlichkeit auch mit NFC Unterstützung.
Auch gut geeignet für OpenGPG Verschlüsselung der E-Mails z.B. in Thunderbird.
Benutze ich auch für Verifiedboot unter Linux.
 
nighteeeeey schrieb:
Okay krass das ist bisher vollkommen an mir vorbeigegangen 🤯 Muss ich mich mal dringend mit beschäftigen. Scheint eine sehr gute Entwicklung zu sein.

Gibts Nachteile?
Ja:
1: biometrisch lässt sich leicht kopieren gerade der Fingerabdruck ist zu 90% auf dem Display vorhanden.
Einscannen und mit 3D-Drucker ausdrucken, Fertig.
2: Hardware ID, lässt sich simulieren, dann ist man auch drin

Das echte Passwort ist unersetzlich.
 
Eidgenosse schrieb:
Wo werden die biometrischen Daten gespeichert?
Nirgends.

Mein iPhone scannt mein Gesicht, jagt das Ergebnis des Scans durch ein mathematisches Verfahren und schaut ob das Ergebnis danach mit dem übereinstimmt, was es gespeichert hat. (Grob und unvollständig.)

Eidgenosse schrieb:
Und wer hat sonst noch alles Zugang zum Endgerät?
Solange der Tresor einer Bank nur äußerst schwer zu knacken ist, kann man ihn auch mitten in die Eingangshalle stellen. Das bloße Stehlen des Tresors hilft dem Dieb nicht, er muss auch hinein kommen.

-------

Ja, Passkeys sind nicht das sicherste Verfahren, YubiKeys oder dezidierte offline Passwort-Manager usw. sind sicherer.
Aber es ist, für die breite Masse viel einfacher zu handhaben und dabei sicher genug.
Wenn dadurch nicht mehr 123456 und password als meistverwendete Passwörter im Internet verwendet werden, ist das so schlecht?

Wer es nicht verwenden will, weil es den eigenen Sicherheitsanforderungen nicht genügt, kann es ja sein lassen. Für 80% der Accounts im Internet wird es mehr als ausreichend sein.
 
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Gordon-1979 schrieb:
Das echte Passwort ist unersetzlich

So siehts aus, deshalb ist der 2 Faktor auch so wichtig, Du brauchst Schlüssel (Hardware Token) + Password um zu öffnen, beides " muss im Besitz sein ".
Wenn beides in fremder Hand ist, ist man natürlich "angeschissen".
 
Der Fingerabdruck ist nicht das Äquivalent zum Passwort!

Der Ersatz für das Passwort ist ein geheimer Schlüssel der für ein kryptographisches Challenge/Response Verfahren benutzt wird. Der Fingerabdruck sichert nur den Zugang zu diesem Schlüssel auf dem jeweiligen Gerät.

Ob man diese geheimen Schlüssel jetzt an Google oder Apple weitergibt ist eine andere Sache. Grundsätzlich funkioniert diese Technik aber auch ohne speichern der Schlüssel in der Cloud, dann muss man aber selbst dafür sorgen das man ausreichend Backupmethoden zum Login hat falls ein Gerät mit Schlüssel kaputt oder verlorengeht.
 
Für die persönliche Sicherheit ist auch jeder persönlich Verantwortlich.
 
Joobix schrieb:
Und da ist der Single Point of Failure.
Login per PW + 2FA ist kein Failure.

Aber was ist wenn jemand kein 2FA und nur PW macht?
Und was ist wenn jemand das Passwort 1234 verwendet?

Ich bin zu alt für son Kinnerkrams :)
 

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