Wer Modularität, Erweiterbarkeit, Wartungs- und Reparaturmöglichkeit, eben einfach mehr Kontrolle als nur "buy, use, disposal" schätzt, der kommt um einen PC nicht herum.
Da ist der Formfaktor nicht einmal entscheidend.
Was sich einfach im Laufe der Zeit des personal computing wirklich geändert hat ist, dass die Personalunion von "Techniker" (bewusst in Anführungszeichen!) und Anwender nicht mehr gegeben sein muss.
Wer hat sich damals einen der ersten IBM-PCs gekauft mit dem Anspruch, dass das Teil selbsterklärend funktioniert ohne Handbuch? Niemand, weil nicht möglich. Man musste sich zwangsweise auch mit der Technik beschäftigen, da man sonst andauernd vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen in der Benutzung stand.
Jede Generation wurde immer anwenderfreundlicher, das technische Verständnis musste immer weniger ausgeprägt sein.
Ein Boom war ja die Windows95/98 Zeit, wo das Level der Anwenderfreundlichkeit wirklich schon hoch war, aber ganz ohne Verständnis der Technik dahinter (nicht einmal hardwaretechnisch gesehen, sondern die Funktionsweisen eines Betriebssystems, Installationen etc.) auch noch nichts ging.
In dieser Zeit bildete sich ein nicht unerheblicher Anteil der Bevölkerung aus, der dafür Verständnis und auch Begeisterung entwickelte. Spaß und "Technik" sinnvoll kombiniert.
Die Geburtsstunde der "Familienadmins", als Konsequenz der Boom der LAN Partys (denen ich ewig hinterhertrauern werde), der bunten, selbstgebastelten "de.vu" Webseiten etc. pp.
Es mag vielleicht etwas weit hergeholt sein, aber genau diese Menschen sind es doch, die heute noch ein erhebliches "IT Basiswissen" besitzen, darauf aufbauend sich beruflich in die Richtung zu Experten wandelten und die IT auf immer neue Level heben. Und die geben auch oft ihren Basteltrieb, der damals auch immer ein bisl Zwang bzw. Grundvoraussetzung für eine angenehme Nutzererfahrung war, nicht auf.
Solange es diese gibt und neue "KameradInnen" dazustoßen, stirbt der PC nicht
Stärker wachsen nun halt die reinen Anwender, da sie auch ohne Grundkenntnisse einfach loslegen können. Es ist alles fertig konfiguriert, der Zugang zu Informationen und Unterhaltung einfach wie nie. Logisch dass diese Gruppe stärker wächst. Das ist wie bei den Landwirten und den Konsumenten.
Am Anfang musste jeder, der Essen wollte und nicht auf Jagd und Beerensammeln stand, halt selbst Bauer sein. Aber deren Erträge stiegen, immer mehr Leute konnten sich mit anderem beschäftigen und das Essen einfach nur essen, statt selbst herzustellen.