aspro schrieb:
Und was willst du uns damit sagen? Offensichtlich sind das nicht primär patriotische Europär, die gegen die Islamisierung des Abendlandes sind.
Ich bezog mich auf die Anti-PEGIDA-Demo am Samstag, 10. Jan.
Richtig. Nur ist die Situation denn wirklich so schlecht? Gibt es dazu Fakten?
Oh, da gibt es allerhand Erfahrungsberichte. Sozialarbeiter schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie allein für 200 Flüchtlinge eingeteilt werden. Und auch die Unterkunftssituation ist mehr als übel. Ich weiß z.B. von einem Fall, bei dem eine wegen Baumängeln schon seit längerer Zeit gesperrte Turnhalle plötzlich als Flüchtlingsunterkunft brauchbar war.
Schon wieder die alter Leier, wir würden alle reinlassen, die nicht bei drei auf dem Baum sind. Es wird langweilig.
Ist es denn anders? Ja, andere europäische Länder nehmen, anteilig an ihrer Bevölkerungszahl, sogar ein paar mehr auf. Aber auch da regt sich allerhand Widerstand in der Bevölkerung. PEGIDA ist kein Dresdner Phänomen, auch kein deutsches. Ähnliche Aktionen gibt es in vielen EU-Ländern.
Ich finde schon, dass viele Aussagen schwierig mit Art. 1 zu vereinbaren sind. Aber die Hauptkritik an Pegida ist ja keine juristische, sondern eine moralische.
Moral ist aber definitiv Auslegungssache, daran kannst du keinen Sturm der Entrüstung fest machen.
Für uns ist es moralisch vollkommen indiskutabel, Hund und Katze in die Pfanne zu hauen. In China sind das noch die eher gewöhnlichen Lebensmittel. Für die meisten Menschen ist Kannibalismus moralisch abstoßend, für einige indigene Völker hingegen ist es eine große Ehre.
Ich sehe das als ein Akt der Meinungsäußerung gegen die Demo. Wieso sollte die Kirche gezwungen sein, sich neutral zu verhalten, wenn die Inhalte der Demo gegen ihre Überzeugungen spricht?
Der EINZELNE hat durchaus das Recht, sich in so einer Form zu positionieren. Problematisch wird es erst, wenn öffentliche Stellen (Bürgermeister, Senat, Minister, Kanzler,...) zu so einem Verhalten AUFFORDERN. Hier wird es dann wirklich sehr fragwürdig.
Auf der anderen Seite hab ich noch nix davon gehört, dass Polizei und Staatsanwaltschaft bisher einen Finger krumm gemacht hätten hinsichtlich der "nicht genehmigten Lichtinstallation" durch PEGIDA-Gegner während des Weihnachtssingens der PEGIDA. Hier müsste zumindest das Ordnungsamt tätig werden.
Ich wage zu behaupten, auch ein Pegida'ler hat schon mal jemanden beleidigt. Und weiter? Wollen wir jetzt die gegenseitigen Beleidigungen aufzählen und verrechnen?
Es geht um idiotische Generalverurteilung seitens Minister, Kanzlerin und Presse. So etwas sollte niemanden hier kalt lassen. Was, wenn eines Tages eure Meinung mal nicht der Mehrheitsmeinung von Presse und Politik entspricht. Wollt ihr euch dann etwa als linke Spinner, Kommunisten in Jeans, Verfassungsfeinde,... bezeichnen lassen?
Da du vom GG sprachst:
Art. 4
Die Religionsausübung kollidiert aber gelegentlich mit Art. 2 Abs. 1.
In dem Sinne hast du recht, dass das Attentat nicht komplett vom Islam zu trennen ist. Das Problem ist aber: Auch in der Bibel gibts unmenschliche Passagen, die man für Greueltaten instrumentalisieren könnte.
Das Zauberwort ist
könnte. Vor ein paar Jahrhunderten war das ein Problem, heute hast du bestenfalls ein paar wenige Einzelfälle, die tatsächlich noch Exorzismen durchführen etc.
Aber kennst du einen Christ, der wirklich nach der Bibel lebt? Die meisten Christen nehmen ihren Glauben doch kaum noch selbst ernst und sind deshalb ablehnend gegenüber Muslimen, die ihren Glauben tatsächlich noch ernst nehmen.
Es gibt viele Christen, die ihren Glauben sehr wohl ernst nehmen. Ich hab über die Jahre so einige kennen gelernt, die nicht nur als Deko ein Kreuz um den Hals trugen. Sonntagsmesse, vielleicht sogar Fastenzeit,.. alles dabei. Aber keiner von denen würde plötzlich mit Schwert und Schild losziehen um das Heilige Land zu befreien.
Es ist also durchaus legitim, diesen blinden Gehorsam, der bei Muslime so weit verbreitet ist, zu hinterfragen. Bei Muslime, auch denen in westlichen Ländern, häufen sich Extremismus und Fanatismus auffallend.
Wieso sollen wir die einheimischen Muslime, die ihren Glauben größtenteils friedlich ausleben, diffamieren,...
Größtenteils, du sagst es.
Wer sich an geltendes Recht hält, den bestehenden Rechtsstaat nicht kippen will und auch keine Sonderrechte fordert, mit dem hat doch auch keiner ein Problem. Problematisch sind die, für die eben tatsächlich Sonderregelungen getroffen werden.
Sag doch mal, was das "Problem" konkret in deinen Augen ist? Dass irgendwann die Scharia in Deutschland eingeführt wird?
Irgendwann? Teile der Scharia finden bereits Anwendung in der Rechtssprechung, insbesondere im Scheidungs- und Familienrecht.
Auch Deutsche sind gewalttätig. Sollten wir nicht Kriminalität als Ganzes bekämpfen und uns nicht nur die muslimen Straftäter rauspicken?
Wird doch gemacht. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass jedes Verbrechen eines Deutschen gegen einen Immigranten immer doppelt und dreifach auf die Goldwaage gelegt wird. Da wird immer ein rechter Hintergrudn vermutet.
Wir hatten im Thread ja schon den Fall Breivik. Aber da wurde ja nicht mal im Ansatz darüber diskutiert, ob das was mit der Religion zu tun hat. Das war allen klar. Nur die Muslime müssen sich jedesmal neu rechtfertigen. Merkste was?
Wenn in den nächsten paar Jahren noch mehr Breiviks auftauchen und sich ein Muster abzeichnet, dann muss man darüber reden. Und selbst dann...
Verschiedene Analysen kamen zu dem Schluss, dass Breivik eben nicht christlich-fundamentalistisch motiviert war, sondern nur gewisse Aspekte des Glaubens in seine Taten einflossen. Breivik hat nicht behauptet, im Namen Jesu und des Herrn zu morden, sondern ist schlichtweg gegen Muslime und Sozialisten vorgegangen.
Es besteht also definitiv ein gewaltiger Unterschied, ob Breivik irgendwo am Rande seiner Handlungen & Motive eine Schnittmenge mit christlichem Fundamentalismus aufweist, oder ob ein muslimischer Irrer mit Allahs und Mohammeds Namen auf den Lippen einen Schulbus sprengt, um die Ungläubigen zu bestrafen.