Pegida - Meinungen und Ursachen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
strempe schrieb:
Natürlich hat das alles nichts mit dem Islam zu tun, hört man dann meistens dieser Tage als erstes. Aber (verdammt nochmal) womit dann? Sag es mir bitte, denn ich sehe es nicht.

Öhm, ja, der Islam wird da von verschiedenen Leuten und Gruppierungen für diese Zwecke missbraucht.
Analog kann man vielleicht die Kreuzzüge sehen, bei denen die christliche Religion für diverse Machtinteressen missbraucht wurde. Oder Brevik in Norwegen, dessen absurde pseudo-christlichen Thesen...

Vielleicht kann man sagen, dass der durchschnittliche Muslim auf der Erde kulturell-historisch aber auch durch die aktuelle Situation bedingt unter Umständen leichter über seine Religion zu manipulieren ist. Weil es in diesen Staaten kaum eine Säkularisation gegeben hat, weil es dort im Schnitt keine besonders hohe Bildung gibt o.Ä.
Aber das einfach auf eine der Religion inhärente Aggressivität zu schieben, da macht man es sich zu einfach.

Es ist halt auch schwierig. Leute, die sich tiefer damit auseinandersetzen, bringen selten klare einfach verständliche kurze Antworten. Warum? Weil ein komplexes Thema nicht mit einem kurzen Halbsatz abgehakt werden kann. Und wenn sich dann manche einen bestimmten Teil rauspicken und da dran heruminterpretieren...

Edit:
Hier mal reinschauen: https://www.youtube.com/watch?v=bpobTX4u24k

Den Hass und die Taten der einen als Ausrede für den eigenen Hass und die eigenen Taten zu benutzen (gegenseitige Provokation), bringt jedenfalls keine friedliche Zusammenarbeit und auch nicht mehr Sicherheit und Freiheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andy8891 schrieb:
Wenn in MEINEM Haus die Regel

Dann zeige ich dir mal die deutsche Hausregel.

§ 166
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Und genau das tut man mit Satire über den Propheten, nämlichen den öffentlichen Frieden stören.

strempe schrieb:
Aber wenn das der ach so tolerante Islam ist, der bei ein wenig Widerstand gleich etwas von Öl und Feuer redet dann kann er mir gestohlen bleiben.

Da hast du mich eher falsch verstanden, mit Öl und Feuer meinte ich eher, dass sich entfernen von Integration.
Wenn doch die deutsche Gesellschaft so tolerant ist, wo ist dann die Tolerant den Muslimen gegenüber? Stattdessen wird über ihre Religion,Bücher und Prophet spöttische Satire veröffentlicht. Es ist nunmal so, dass Muslime es nicht mögen, dass man deren Prophet über Satire beleidgt. Friedliche Muslime werden stützig und fühlen sich beleidigt. Kranke Muslime dagegen werden aggressiv und richten solch ein Theater wie in Paris an, was strengstens zu verurteilen ist. Bin der Meinung dementsprechend sollte man ihn auch ein gewisses Respekt zeigen, um das friedliche zusammenleben zu fördern und die Integration zu erleichtern.

Wieso bitte, will man sich über ein Religion lächerlich machen, wenn sich die Religionsangehörigen schlecht fühlen dabei.
Liegt das am Spaß an der Sache, um sich besser zu fühlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, die Ausübung eines oder mehrerer - hart erkämpfter (!) - Grundrechte damit zu relativieren, dass man den Ausübenden implizit ein gestörtes Selbstbild unterstellt und als vermeintliches Motiv simple Selbstdarstellung benennt.. dazu fällt mir ehrlich gesagt recht wenig ein (abgesehen von dem was ich dazu bereits geschrieben habe).

Nichts hassen und verachten diese Terroristen mehr, als unsere in harten Kämpfen errungenen westlichen Werte, unsere Errungenschaften, Überzeugungen und Freiheiten. Sie allerdings verteidigen wir nur dann erfolgreich und nachhaltig, wenn wir genauso weiter frei und ohne Angst handeln, reden, schreiben und zeichnen, denken, leben und lieben wie bisher. Wenn wir unsere Grundrechte standhaft und unnachgiebig verteidigen und es nicht dulden, dass an diesen Prinzipien aus falsch verstandener kultureller oder religiöser Rücksichtnahme Abstriche gemacht werden. Lassen wir uns allerdings einschüchtern, werden wir verzagt und weichen zurück, dann gewinnen die Islamisten.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/kommentar-paris-attentat/komplettansicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn doch die deutsche Gesellschaft so tolerant ist, wo ist dann die Tolerant den Muslimen gegenüber?
EIN Karrikaturist ist nicht die deutsche Gesellschaft. Wenn du dich in deinen Rechten verletzt fühlst, dann steht dir das Recht zu, Klage einzureichen gegen den, der deiner Meinung nach gegen die Gesetze verstößt, die in Deutschland herrschen.

Wenn sich also "der Muslim" es nicht mag, dann kann er dagegen klagen.

Wieso bitte, will man sich über ein Religion lächerlich machen, wenn sich die Religionsangehörigen schlecht fühlen dabei.
Liegt das am Spaß an der Sache, um sich besser zu fühlen?
Wieso will man überhaupt jemanden lächerlich machen? Aber es wird getan. Ob das nun Satire, Karrikatur, Karnevall, 1. April oder sonstiges ist.
 
@Sabr: satire darf über jeden gemacht werden, da haben auch muslime keine sonderrechte. viele sehen das wohl meist verbissener als andere, die satirisch abgebildet werden, aber das gibt ihnen nicht das recht zu töten. wenn es ihnen nicht gefällt, sollen sie es nicht lesen, es anderen aber zu verbieten ist falsch. ein nazi sieht es auch nicht gern, wenn über hitler satire gemacht wird. soll er deshalb amok laufen? satire ist eine form auf provokante weise oft heikle themen humoristisch und nicht all zu ernst anzugehen. sie soll zum nachdenken anregen. wer sich beleidigt fühlt, hat das prinzip von satire nicht verstanden. und dass viele moslems so empfindlich darauf reagieren zeigt ja auch auf, dass hier ein, ich nenne es mal nachholbedarf besteht. in vielen anderen religionen können die menschen damit umgehen.

wenn ich daran denke, was die karikatur in dänemark in einigen ländern ausgelöst hat, sowas ist vollkommen unverhältnismäßig und weltfremd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lübke schrieb:
in vielen anderen religionen können die menschen damit umgehen.

So, dann zitier ich mich zum dritten mal.

Kannst du dich evtl an die Netanjahu Karikatur von der Stuttgarter Zeitung erinnern?

Ich zitier mal:
Die Vertreter der jüdischen Gemeinden in Großbritannien reichten eine Klage beim Presserat ein. Der israelische Botschafter in London war entrüstet: "Die Zeitung sollte sich uns gegenüber entschuldigen. Wir werden das nicht so stehen lassen"
Eine rote Linie sei überschritten worden. Die zionistische Vereinigung protestierte, 25 konservative Parlamentsabgeordnete verliehen in einem Protestschreiben an den Chefredakteur ihrem "Schock" Ausdruck und verlangten eine gedruckte Entschuldigung in der Zeitung.


und zu letzt noch

Dennoch bereut das Blatt inzwischen den Abdruck ihrer Zeichnung. »Die Stuttgarter Zeitung bedauert es sehr, dass durch die Karikatur Gefühle verletzt worden sind

Anscheinend haben die Juden auch ein Problem damit, wenn über ihren Präsident Satire veröffentlicht wird. Vorallem lies dir den letzten Satz durch. Die Stuttgarter Zeitung hat es bereut, daraufhin die Karikatur gelöscht und sich entschuldigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, einige Juden. So wie du ja auch ein Problem mit den Mohammed Karrikaturen hast. Kein Problem, du kannst ebenfalls Klage einreichen. Schrieb ich oben schonmal. Hast du das getan?
 
@Sabr: und du bist daher der meinung dass satire über präsidenten verboten werden muss?
oder nur über den israelischen präsidenten?

merkste was? ;)

nochmal: satire ist provokant. das ist ein wesenszug der satire. und ja, die jüdische gemeinde in london hat damit ebenso überreagiert, aber sie haben deshalb niemanden ermordet.
 
Ihre Meinung dazu frei ausdrücken dürfen sie ja auch. Jemanden deswegen umbringen nicht.
Kann sich noch wer an Popetown erinnern? Mehrere katholische Geistliche haben dagegen protestiert. Das darf man auch gegen Satire. Jeder muss sich hier mit dem gleichen Maß messen lassen.
Genauso fanden es etliche Juden bzw. Katholiken bzw. Moslems jeweils lustig oder zumindest OK btw.
 
Lübke schrieb:
aber sie haben deshalb niemanden ermordet.


Jungs ihr habt echt für jede Sache eine Antwort.

Hab doch eben gesagt, dass Leute wegen Satire Anschläge verüben, strengstens zu verurteilen sind. Es gibt aber auch friedliche Muslime die sich beleidigt fühlen und es nicht ok finden aber dennoch friedlich bleiben.

Das Problem ist doch einfach bei Isreal bzw den Juden, dass sonst die dicke Nazikeule kommt und deshalb die Redaktion zurück gerudert hat.

Keiner kann mir darauf eine plausible Antwort geben, warum die Stuttgarter Zeitung zurück ruderte.
Lieber hätten sie doch auf ihre "stolze" Presse/Satirefreiheit beruhen.


Verbieten kann man niemanden was aber wenn XY es nicht mag, dass man über ihn Satire veröffentlicht, dann sollte man es respektieren und es unterlassen. Das aber ein Karikaturist dennoch weiter macht, sollte nicht noch von der Gesellschaft bejubelt und zugestimmt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt aber auch friedliche Muslime die sich beleidigt fühlen und es nicht ok finden.
das ist ihr gutes recht. bei satire gibt es immer wen den es trifft, von daher vollkommen normal. humor ist nunmal bei jedem menschen anders und was den einen zum schmunzeln bringt, kränkt den anderen.

Das Problem ist doch einfach bei Isreal bzw den Juden, dass sonst die dicke Nazikeule kommt und deshalb die Redaktion zurück gerudert hat.
das ist wahr und ich fand das auch nicht richtig. unser problem mit der vergangenheitsbewältigung wird uns noch einige zeit verfolgen. hätte charlie hebdo diese karikatur gebracht, wäre sie sicher nicht zurückgenommen worden. aber ich denke das ist an dieser stelle auch eher nicht das thema, oder?
 
Lübke schrieb:
aber ich denke das ist an dieser stelle auch eher nicht das thema, oder?

Ist natürlich nicht das Thema, wollte aber euch nur zeigen mit welche zweierlei Maßstäbe ihr hantiert.

Der erste Maßstab, der Muslim soll sich unsere spöttische Satire gefallen lassen, denn Satire ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft.

Der zweite Maßstab, beim Juden, hmm ja, da kann man nichts machen muss man bisschen aufpassen, sonst kütt die Keule wieder.

War ja beim Günter Grass genau so.
 
unser problem mit der vergangenheitsbewältigung wird uns noch einige zeit verfolgen.

Mich und mein Umfeld verfolgt da nichts, weil ich keine Verantwortung dafür trage. Wir können nur dafür sorgen, dass sowas nicht mehr passiert.

Was mich ärgert ist, dass die meisten Muslime sich nicht deutlich genug vom aktuellen Terror oder dem IS distanzieren. Wegen ein paar Karikaturen gehen aber hunderttausende auf die Straße. Das kann man verstehen wie man will.
 
Sabr schrieb:
Der zweite Maßstab, beim Juden, hmm ja, da kann man nichts machen muss man bisschen aufpassen, sonst kütt die Keule wieder.

Das hat bisher, außer dir, niemand behauptet. Sicherlich ein Grund, weswegen niemand wirklich auf Dein Beispiel mit der Stuttgarter Zeitung eingegangen ist. Mal abgesehen davon, dass Du hier, etwas verzerrend, einerseits eine politische Karrikatur, nämlich die des israelischen (nicht jüdischen!) Ministerpräsidenten, mit der eines islamischen Propheten vergleichst. Letztlich kein Unterschied - beides muss möglich sein, aber Deine Zuschreibung ist bezeichnend.
 
Zuletzt bearbeitet:
mospider schrieb:
Was mich ärgert ist, dass die meisten Muslime sich nicht deutlich genug vom aktuellen Terror oder dem IS distanzieren.
Aber die Christen distanzieren sich für dich schon genug vom Klu-Klux-Klan, Kony oder von Breivik? Die schreiben sich nämlich auch Christentum auf die Fahnen.
 
Ich finde das ist ein guter Punkt. Warum muss sich ein Moslem von allem distanzieren, wenn er doch absolut friedlich und top integriert in dieser Gesellschaft lebt? Was hat ein normaler Moslem mit den Terroristen zu tun?

Und nicht genug distanzieren: die meisten Menschen die bisher durch den IS gestorben sind, sind Moslems. Ich würde sagen mehr als die Hälfte aller Bodentruppen die gegen den IS kämpfen sind Moslems (Shiiten) die restliche Hälfte besteht aus alevitischen Moslems (Kurden).

Jordanien, Kuwait, Saudi-Arabien, Irak und Syrien führen Luftschläge gegen den IS.

Alle namenhaften religiösen Führer haben den IS verurteilt.

Das gleiche geschieht jetzt in Bezug auf die Anschläge in Paris. Ich finde mehr distanzieren geht gar nicht.

@mospider: dein Argument greift Hamed hier in dem Video ebenso auf:
Ein gute und recht objektive Debatte über den Islam mit dem wohl bekanntesten Islam-Kritiker Hamed Abdel Samad im SRF:

https://www.youtube.com/watch?v=-BaUqEqnW9o

@diRAM: er hat da aber Recht. Wehe man äußert Kritik über jüdischen Lobbyismus in den USA. Dann ist man gleich Verschwörungstheoretiker und Antisemit obwohl man nur sagt, dass Netanjahu im US-Kongress Standing Ovations bekommen hat für seine Äußerungen zur völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik. Aber das ist jetzt Off-topic.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kony kannte ich nicht. Gegen Breivik und Co hat man sich nicht genug distanziert?
Es geht mir aber um die Verhältnismäßigkeit. Ein Comic ist Anlass für Aufständen und Mord nicht?
 
Ruff_Ryders88 schrieb:
Aber das ist jetzt Off-topic.
Ist es. Insbesondere weil wir hier in Deutschland und nicht in den USA sind; niemand der Kritiker von Sabrs Argumentation bisher behauptet hat, dass man bei Karikaturen über Israel oder den jüdischen Glauben, im Gegensatz zum Islam, aufpassen müsse; aber - und das ist eigentlich der wichtigste Punkt - es hier eigentlich um PEGIDA geht.
Also auch wenn gerade der Punkt "Ursachen" aus dem Threadtitel sehr weit ausgelegt werden kann, wäre es schön, wenn der Bezug zu PEGIDA wieder mehr thematisiert werden würde.
 
mospider schrieb:
Kony kannte ich nicht. Gegen Breivik und Co hat man sich nicht genug distanziert?
Es geht mir aber um die Verhältnismäßigkeit. Ein Comic ist Anlass für Aufständen und Mord nicht?

Man darf hier unsere kulturellen Ansichten nicht als den Maßstab betrachten. Auch wenn ich es genauso sehe wie du - für die meisten der Muslime ist halt eine Karrikatur über den Propheten ein absolutes No-Go. Den größten Verbrecher in muslimischen Ländern der nun wirklich nichts mit Religion am Hut hat, würde niemals einer der Propheten beleidigen oder ins lächerliche ziehen.

Aber wie gesagt, nicht alle Moslems rasten wegen ner Karrikatur aus. Das Problem liegt wohl eher in der krassen Identitätskrise der arabischen Völker die sich seit der "Katastrophe" des 6-Tage Krieges nicht mehr erholt hat. Es ist wie mit einem kleinen zickigen Kind, dass nun wegen allem an die Decke geht.
 
Sabr schrieb:
Dann zeige ich dir mal die deutsche Hausregel.
...
Und genau das tut man mit Satire über den Propheten, nämlichen den öffentlichen Frieden stören.
Ist eine Satire über den Papst nicht auch potentiell geeignet, den öffentlichen Frieden zu stören? Oder eine Satire über die Queen? Sarkozy als Schürzenjäger? Merkel mit Bierhumpen und Bratwurst? Bush als Halb-Schimpanse?
Oder könnte nicht schon Satire über Justin Bieber den öffentlichen Frieden stören? Doch, sicherlich.

Also sag mir: Schaffen wir jetzt JEDE Satire ab? Schließlich kann jede den öffentlichen Frieden stören, sobald es nur genug Vollidioten gibt, die Satire so bitterernst nehmen.
Also dann: Machs gut, Rede- und Pressefreiheit. War nett mit dir.

Wenn doch die deutsche Gesellschaft so tolerant ist, wo ist dann die Tolerant den Muslimen gegenüber? Stattdessen wird über ihre Religion,Bücher und Prophet spöttische Satire veröffentlicht.
Genauso, wie es Satire über Briten mit schlechten Zähnen gibt, über Franzosen mit der Weinpulle, über dauerstraffe Russen. Es gibt Satire über Hindu-Gottheiten, Satire über Juden, der Papst ist ein beliebtes Dauerziel, Jesus hat mit Life of Brian sogar einen Weltklasse-Film für sich gebucht, irgendwo gibts, analog zu Internet Rule #34, bestimmt sogar Satire auf altsumerische Gottheiten oder auf die Regenbogenschlange der Aborigines.

Kennst du den Satz: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht."? Scheinbar nicht. Nein, statt dessen lässt du hier den dauer-angepissten Moslem raushängen, der das elementare Grundprinzip von Rede- und Pressefreiheit einfach nicht begreifen will. Leider gehören aber genau diese Dinge zu den Sachen, die der Westen dringend bewahren will.

Es ist nunmal so, dass Muslime es nicht mögen, dass man deren Prophet über Satire beleidgt. Friedliche Muslime werden stützig und fühlen sich beleidigt. Kranke Muslime dagegen werden aggressiv und richten solch ein Theater wie in Paris an, was strengstens zu verurteilen ist.
Strenge Katholiken mögen es auch nicht, wenn man bei Ex-Papst Ratzinger auf seine optische Ähnlichkeit zu Imperator Palpatine hin weist. Denen geht vielleicht auch der Hut hoch, wenn die EAV von "Kinderporno unterm Talar" singt.

Aber nochmal: JEDE Satire ist potentiell dazu geeignet, den "öffentlichen Frieden" zu stören, indem radikale Arschgesichter einer fixen Idee anhängen und ihre perversen Gewaltneigungen ausleben. Stell dir mal eine Gruppe fanatisierter Rechtsradikaler vor, die wegen einer klassischen Nazi-Hohlkopf-Satire einen Bombenanschlag auf die Redaktion des Spiegels oder so durchführen. Oder stell dir pervertierte & radikalisierte Merkel-Fans vor, die wegen einem Merkel-Cartoon wild um sich schießen.

Wieso bitte, will man sich über ein Religion lächerlich machen, wenn sich die Religionsangehörigen schlecht fühlen dabei.
Liegt das am Spaß an der Sache, um sich besser zu fühlen?
Du hast das Prinzip von Satire echt nicht begriffen.
Aber wenn es dich so anpisst, dann dreh den Spieß doch um. Auch wenn du kein Deutscher sein willst, gelten für dich in Deutschland auch deutsche Gesetze. Es steht dir also frei, politische oder religiöse Satire über westliche Personen und Glaubensrichtungen zu verfassen.
Tatsächlich wärst du noch nicht einmal der erste Türke, der so eine Nummer bringt. Den Vogel hat Serdar Somuncu schon abgeschossen, als er mal eben aus Mein Kampf gelesen hat.

Sabr schrieb:
Anscheinend haben die Juden auch ein Problem damit, wenn über ihren Präsident Satire veröffentlicht wird. Vorallem lies dir den letzten Satz durch. Die Stuttgarter Zeitung hat es bereut, daraufhin die Karikatur gelöscht und sich entschuldigt.
Und ich habe dir schon gesagt, dass das eine Folge des Holocaust ist. Egal wo sich ein Jude als Opfer präsentieren kann, wird jegliche Kritik an Juden oder Israel direkt entsorgt.

Das heißt nicht, dass wir deshalb auf Kritik an Muslimen AUFHÖREN sollten, sondern wir sollten nur aufhören, für Juden & Israel jeweils eine Extrawurst zu braten. Gleiches Recht für alle, jeder sollte ungeachtet seiner Hautfarbe und Religion die gleiche Menge an Spott und Hohn abbekommen.
Man könnte sogar behaupten, eine oder mehrere Religionen aus Satire auszuschließen, verstößt gegen Art 3 Abs. 3 GG.

Sabr schrieb:
Hab doch eben gesagt, dass Leute wegen Satire Anschläge verüben, strengstens zu verurteilen sind. Es gibt aber auch friedliche Muslime die sich beleidigt fühlen und es nicht ok finden aber dennoch friedlich bleiben.
Wenn es sie wirklich stört, dann können sie dem Rechtsweg folgen. Das wäre vollkommen legitim, aber in den meisten Fällen eher fruchtlos.
Wenn es sie noch mehr stört, können sie (Staatsbürgerschaft vorausgesetzt) eine Grundgesetzänderung hin zu weniger Presse- und Meinungsfreiheit anstreben. Das wird aber im Zweifel Art 20 GG auf den Plan rufen, dann gibts richtigen Widerstand.

Keiner kann mir darauf eine plausible Antwort geben, warum die Stuttgarter Zeitung zurück ruderte.
Lieber hätten sie doch auf ihre "stolze" Presse/Satirefreiheit beruhen.
Es gibt keine RATIONALE Antwort, wohl aber eine plausible. Für Deutsche ist es der Schuldkomplex für den Holocaust, der uns von allen Ecken und Enden eingetrichtert wird. Schau dir dazu doch mal die Reaktionen von Abe hier im Thread an, sobald ich mal etwas gegen israelische Siedlungspolitik stichel. Sofort kommt die Antisemit-Keule.

Ruff_Ryders88 schrieb:
Man darf hier unsere kulturellen Ansichten nicht als den Maßstab betrachten.
Doch, denn man nimmt eben immer die höhere Entwicklungsstufe als Maßstab. Da unser freiheitlich-demokratisches Grundverständnis definitiv weiter entwickelt ist als religiöser Despotismus, bildet die westliche Welt eben den Maßstab.

Und wenn die so empört sind, warum können die ihre Empörung nicht so zum Ausdruck bringen wie die (berechtigterweise) angepissten buddhistischen Mönche Ende der 90er, und sich reihenweise selbst verbrennen? Müssen sie statt dessen Andere umbringen?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben