News Plant die Deutsche Telekom Drosselungen im Breitband?

Was in der ganzen Argumentation der Telekom nicht zusammen passt:

In den letzten Jahren waren "Kapazitäten und Volumen" nie ein Thema. Man hat offiziell im Festnetz - im Gegensatz zu Daten im Mobilfunknetz - nie etwas vernommen, dass es knapp werden würde.

Vielmehr gab es in den Foren doch immer die Evergreenfrage, ob man gekündigt werden würde, wenn man zu viel Datenvolumen nutzt. Hintergrund bei der Frage war immer, dass die Leute vorzeitig aus ihren Verträgen raus wollten. Und da war immer die herrschende Meinung, dass der Datenverkehr den Providern heutzutage ("überhaupt") nichts mehr ausmachen würde.

Auf einmal ist das Thema zumindest für die breite Masse aus dem Nichts da.

Ich habe zu Recht sehr große Vorbehalte, ob die Telekom hier nicht einfach ganz billige Lügen verbreitet. Wie sollen eigentlich die in den USA versenkten Milliarden wieder hereingeholt werden und wer bezahlt das? Hätten die das Geld nicht lieber in die deutschen Netze investieren können?

Ich bin gerne bereit, Änderungen zu akzeptieren. Vorher hätte ich das Thema aber gerne einmal journalistisch und investigativ aufgearbeitet. Kurzum: Ich will die Wahrheit wissen:

- Sind intensive Datenvolumina das Problem oder sind es eher die Highspeedzugänge > 16 Mbit?
- Wo sind in der Technik die Engpassfaktoren? Eher bei der letzten Meile oder in den Vermittlungsstellen? Was kostet der Ausbau tatsächlich?
- Ist eine Drossel ab 75 GB gerechtfertigt, oder wäre diese eher bei 500 GB oder 1 TB angebracht?
- Stimmt es, dass ein beachtlich höheres Datenvolumen nur Mehrkosten von ganz wenigen Euro verursacht? Wenn ja, wären auch die Preise an diesen wenigen "Mehreuros" auszurichten.
- Stimmt es, dass die Wettbewerber Vorteile haben, weil sie die Leitung nur billig anmieten müssen und die Telekom auf den Kosten sitzen bleibt? (Hier bitte auch die Vorteile der T-Com durch die langjährigen Bestandskunden, insbesondere Rentner ohne DSL etc., einrechnen.)

Die bisher von der Telekom vorgetragenen Argumente sind mehr als billig. Dies noch um so mehr, wenn man die Geschäftspraktiken und (Miß-)erfolge der Telekom in den letzten Jahren im Hinterkopf hat. Obermann hatte doch letztens erst einen massiven Netzausbau angekündigt. Da ist es einfach mehr als billig, dass jetzt ein paar Poweruser für den Netzausbau verantwortlich gemacht werden sollen.

Wenn ein Unternehmen investiert und Geld benötigt (z. B. für den Netzausbau), dann kommt das Geld in der Regel entweder über zusätzliche Einlagen der Eigentümer (hier: Kapitalerhöhung) oder durch die Aufnahme von Darlehen. Den Kunden im Vorfeld für zukünftige Investitionen bezahlen zu lassen kann sich nur ein Monopolist erlauben.
 
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hmm ich habe jetzt ein neuvertrag bei 1und1 abgeschlossen 50.000 VDSL

und hab extra wegen der drosselung gefragt und die meinten ne ist ohne limit...!

betrifft diese entscheidung auch das netz der telekom oder nur die telekom kunden?

Von mir aus können die meine Verbindung ab 100gb auf 16000DSL begrenzen damit könnte ich noch leben.

Aber so von 50000 auf 1000 DSL geht aufgarkeinfall... das wäre ne katastrophe
 
Meine Eltern haben im Dorf nur DSL 2000. Wird dann nach der Drosselung (384 kB/s) der Anschluss schneller ;)
Das wäre mal ne Sache :lol:

Edit: Ok anscheinend sind es wirklich 384 kbit/s. Also wird einfach auf unter DSL 1000 gedrosselt. Egal schafft man zeitlich mit DSL 2000 sowieso nicht das Limit zu erreichen :)
 
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An alle die sagen, dass Bandbreitendrossel nichts mit Netzneutralität zu tun hat. Das ist zu kurz gedacht. Rene Obermann möchte bei den Dienstleistern kassieren. Also z.B. Geld von Google für die Durchleitung des Traffic kassieren. Momentan hat er aber kein Druckmittel für diese Vorderung in der Hand. Dies bekommt er aber sobald der Kunde einen Dienst auf Grund von begrenzten Volumen nicht mehr nutzen kann, denn dann verdient auch z.B. Google kein Geld mehr an diesem Kunden.

Möchte Google weiter Geld verdienen könnte die Telekom, gegen Geld, das Volumen bestimmter Dienste von der Drosselung ausnehmen. Das wäre dann ein Verstoss gegen die Netzneutralität und da will die Telekom hin.

Auffällig ist auch, dass in den bisherigen Infos zu möglichen Zusatzpaketen mit mehr Volumen fehlen. Die sind nämlich vermutlich auch nicht vorgesehen, da dann nämlich der Plan der Telekom nicht aufgeht. Denn mehr Geld vom Kunden ist, aufgrund der bisherigen Preispolitik der Provider, schwerer zu bekommen.
 
Einige_Fragen schrieb:
- Sind intensive Datenvolumina das Problem oder sind es eher die Highspeedzugänge > 16 Mbit?
- Wo sind in der Technik die Engpassfaktoren? Eher bei der letzten Meile oder in den Vermittlungsstellen? Was kostet der Ausbau tatsächlich?
- Ist eine Drossel ab 75 GB gerechtfertigt, oder wäre diese eher bei 500 GB oder 1 TB angebracht?
- Stimmt es, dass ein beachtlich höheres Datenvolumen nur Mehrkosten von ganz wenigen Euro verursacht? Wenn ja, wären auch die Preise an diesen wenigen "Mehreuros" auszurichten.
Ich hatte kürzlich dazu einen Artikel aus dem Dezember 2012 gelesen, der von fast 1 Million VDSL- und Fiber-Anschlüssen der Telekom sprach im Vergleich zu etwa 10 Millionen normalem T-DSL. Durch diesen starken Anstieg jenseits der herkömmlichen DSL-Geschwindigkeiten hat sich die Nutzungsstruktur wahrscheinlich stark geändert. Denn, wie es hier von einigen Leuten erwähnt wurde, wieso sollte man sich für einen schnelleren und teureren Internetzugang entscheiden, wenn man nicht plant, diesen auch vermehrt zu benutzen?

Die Weiterleitung (das Peering) in den Rest des Internets kostet eigentlich gar nichts (und wenn doch, werden nur kleine Teile verrechnet). Die Telekom gilt als Tier 1 Provider, was bedeutet, dass sie mit (allen) anderen Netzwerk-Betreibern Vereinbarungen zum gegenseitigen Datenaustausch getroffen hat, ohne dass von der einen oder anderen Seite Geld dafür bezahlt werden muss. Sobald die Leitung steht, bezahlt man nur noch für den Betrieb und die Instandhaltung der Leitung.

Hier im Beitrag wurde schon öfter geschrieben, wie viel der Traffic wirklich kostet. Es wurden Zahlen von 5 bis 7 Euro pro TB genannt, die man beispielsweise in deutschen Rechenzentren so kaufen kann. Dazu muss folgendes gesagt werden: diese Preise stammen von Backbone-Providern, die ein Rechenzentrum mit Anschluss an das Internet versorgen. Damit werden nicht nur die laufenden Kosten der bestehenden Leitungen abgedeckt, sondern auch zukünftige Investitionen in die Erweiterung der Bandbreite. Die Telekom hat als Internet-Service-Provider natürlich ein umfangreicheres Netz mit vielen kleineren Netzknoten, was sowohl den Betrieb des bestehenden Netzes als auch den Ausbau verteuert.

Schließlich kommt meiner Meinung nach folgendes heraus: die Telekom erwartet sich sehr hohe Einmalkosten vom vollständigen Netzausbau in ganz Deutschland. Die Zahlen stimmen wahrscheinlich, ich halte es aber für kaum realistisch, dass auch wirklich ganz Deutschland von diesem Ausbau (unmittelbar) profitiert. Auch in fünf Jahren wird es noch Gebiete geben, die maximal mit DSL-Light Geschwindigkeiten surfen können und trotzdem müssen diese Kunden den Ausbau irgendeines anderen Kunden subventionieren. Genau das tun viele bereits seit Jahren!

Aber egal. Ist dieser Ausbau einmal gestemmt, dann fallen abgesehen von der Instandhaltung keine weiteren Kosten an und die Telekom macht mit jedem Nutzer wieder einen guten Gewinn.

Meine Kritik an der Sache: die Telekom kümmert sich nur in den Ballungszentren, dort wo sich Investitionen schon nach sehr kurzer Zeit amortisieren lassen, um den Ausbau des Netzes sowie die Einführung neuer Technologien. Das allgemeine DTAG-Netz und die kleineren Netzknoten wurden über Jahre hinweg stiefmütterlich behandelt; deren Ausbau ist mittlerweile überfällig. Die Telekom wusste das und hätte schon seit Jahren Rücklagen dafür bilden müssen. Sieht man sich die aktuelle Lage und das geplante Geschäftsmodell an, dann kann man daraus nur schließen, dass keine solche Gelder existieren. Sonst müsste der größte deutsche Provider nicht von einem Tag auf den anderen die Steinzeit des Internets neu hervorrufen.
 
miac schrieb:
Weil das hier im Thread bereits besprochen wurde:

- Netzneutralität -> siehe Wikipedia. Da geht es um Weiterleitung der Inhalte ohne Inspektion oder Zensur oder Beschränkung der Protokolle, hat aber nichts mit dem Datenvolumen zu tun

Wenn die Telekom ab 75 GB Volumen drosselt, aber einige Dienste davon ausnimmt (z.B. Entertain), dann ist das eine Verletzung der Netzneutralität, weil verschiedene Dienste/Protokolle unterschiedlich behandelt werden. Netzneutralität bedeutet, dass alle Bytes diskriminierungsfrei und mit gleicher Priorität/Geschwindigkeit beim Endkunden ankommen.

Nur weil uns die Provider momentan noch bestimmte Freivolumen zusichern, in denen die Netzneutralität eingehalten wird, ist der Eingriff danach nicht minder ein Problem, Beispiel hierzu auch: https://netzpolitik.org/2012/netzne...bittorrent-dementiert-eingriff-in-speedtests/

Aber langsam merkt auch die Bundesnetzagentur, was für eine gefährliche Entwicklung hier stattfindet: http://www.golem.de/news/bundesnetz...llen-netzneutralitaet-pruefen-1303-98365.html

miac schrieb:
- Flatrate AGB der Telekom 2.2.1

Auszug (tschuldigung, wenn ich das jetzt mal hier so hinschmiere):
[...]

Nun, bei anderen Tarifen/Anbietern steht so was nicht in den AGB. Deshalb kann der Nutzer davon ausgehen, dass ihm mit "unbegrenzt surfen" o.ä. Werbesprüchen auch Bandbreite*60*60*24*30 Traffic zur Verfügung steht - oder anders gesagt, dass die Anbieter keine Bandbreite verkaufen, die gar nicht allen Nutzern gleichzeitig zur Verfügung stehen kann, um uns dann anschließend was von "Kapazitätsengpässen" vorzuheulen.
 
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@Betty
Eine Annahme ist falsch und zwar gibt es einen Tier 1 Provider der nicht am Decix direkt vertreten ist. Und die Kandidatin hat 100 Punkt wenn ihre Antwort lautet: "Deutsche Telekom". Bisher lies sich die Telekom das Peering mit ihrem Netz gut bezahlen, diese Preise sind zwar schon gesunken, aber trotzdem kostet es bei der Telekom mehr Geld als bei anderen Providern.

Bitte auch bedenken, dass die Telekom die Techniker stellt. Ist was am Reselleranschluss kaputt dann kommt kein 1&1 Mann und repariert das nein dann kommt einer von der Telekom.

Die Telekom wusste das und hätte schon seit Jahren Rücklagen dafür bilden müssen. Sieht man sich die aktuelle Lage und das geplante Geschäftsmodell an, dann kann man daraus nur schließen, dass keine solche Gelder existieren.
Habt ihr in Österreich auch eine Regulierungsbehörde? ( RegTP ) Diese schreibt der Telekom die TAL Vermietungsgebühren vor, also der maximaler Preis der pro Anschluss an die Telekom zu zahlen ist.

Es ist einfach so:
-> Die Telekom bekommt nur festgelegte Anschlussmieten
-> Die Telekom ist verpflichtet ihr Netz zu öffnen
-> Die Telekom muss ihr Netz selbst warten und auch noch ausbauen
( Techniker ausbilden, schulen und beschäftigen )

Fakt ist:
Die Telekom baut ihr Netz aus und die Kunden laufen dann zu den Resellern da es dort 5 Euro billiger ist.
Im Ausland können sie ihr Netz ausbauen und sie sind nicht verpflichtet das Netz für Mitbewerber zu öffnen!
Also wo baust du lieber aus...

Wenn Vodafone oder andere Anbieter etwas ausbauen sollten dann werden sie den Teufel tun um dieses Netz für den Mitbewerber zu öffnen, aber die Telekom ist dazu verpflichtet. Wer kann es ihnen verübeln, dass sie unter diesen Rahmenbedingungen keine Lust haben in Deutschland die Dörfer auszubauen? Warum solltest du eine Investition tätigen bei der du schon im Voraus weißt, dass du dort 200.000 Euro dazubuttern wirst? Und es ist ja nicht nur ein Dorf es warten unzählige Dörfer, dass du dein Geld für sie verbrennst.
 
Der nächste Puzzelstein zu weniger Netzneutralität der Telekom -> http://www.heise.de/mac-and-i/meldu...ienst-Evernote-arbeiten-zusammen-1829441.html

Das macht deutlich wohin die Reise geht. Geld vom Kundenfür den Anschluss, Geld von Internetdienstleistern für die vom Kunden benötigte Bandbreite. Wegelagerei 2.0.
Ergänzung ()

Suxxess schrieb:
Die Telekom baut ihr Netz aus und die Kunden laufen dann zu den Resellern da es dort 5 Euro billiger ist.

Wenn ein Reseller die gleiche Leistung auf Dauer billiger anbieten kann dann hat die Telekom das falsche Geschäftsmodell. Und dass das nicht funktioniert haben sie ja auch bereits seid Jahrzehnten an der Börse bewiesen und liegt nicht an den bösen Resellern.
 
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Suxxess schrieb:
Es ist einfach so:
-> Die Telekom bekommt nur festgelegte Anschlussmieten
-> Die Telekom ist verpflichtet ihr Netz zu öffnen
-> Die Telekom muss ihr Netz selbst warten und auch noch ausbauen
( Techniker ausbilden, schulen und beschäftigen )

Wie schon mehrfach in diesem Thread gesagt: Ich bin gerne bereit, das Netz der Telekom für Lau zu übernehmen. Dabei garantiere ich den Mitarbeitern sogar tarifliche Löhne. Die Telekom kann dann gerne bei mir ihre Kapazitäten anmieten, wenn sie meint, dass es für sie so günstiger ist und die anderen Mitbewerber Wettbewerbsvorteile hätten. Ich warte auf die Nachricht der T-Com-Verantwortlichen. Gerne können wir gleich morgen zum Notar gehen.

Suxxess schrieb:
Fakt ist:
Die Telekom baut ihr Netz aus und die Kunden laufen dann zu den Resellern da es dort 5 Euro billiger ist.

Warum senkt die T-Com dann nicht einfach alle Preise um 5 €? Nach dieser/Deiner Theorie müssten doch dann alle zur Telekom gehen. Dann verdient die Telekom wieder Geld und die anderen Provider sind insolvent, was langfristig auch im Sinne der Telekom sein müsste.
 
Habt ihr in Österreich auch eine Regulierungsbehörde? ( RegTP ) Diese schreibt der Telekom die TAL Vermietungsgebühren vor, also der maximaler Preis der pro Anschluss an die Telekom zu zahlen ist.

Es ist einfach so:
-> Die Telekom bekommt nur festgelegte Anschlussmieten
-> Die Telekom ist verpflichtet ihr Netz zu öffnen
-> Die Telekom muss ihr Netz selbst warten und auch noch ausbauen
( Techniker ausbilden, schulen und beschäftigen )

Fakt ist:
Die Telekom baut ihr Netz aus und die Kunden laufen dann zu den Resellern da es dort 5 Euro billiger ist.
Im Ausland können sie ihr Netz ausbauen und sie sind nicht verpflichtet das Netz für Mitbewerber zu öffnen!
Also wo baust du lieber aus...

Es ist ja nicht so das es keinen Grund dafür gibt das eine Regulierungsbehörde nötig wurde weil man kann halt nich einem Privatunternehmen die Staatlichen Netze übergeben und dann erwarten das andere Wettbewerber eine Chance auf dem Markt haben. Das dies damals nicht unbedingt die beste Lösung war zeigt sich aber jetzt.

Warum senkt die T-Com dann nicht einfach alle Preise um 5 €? Nach dieser/Deiner Theorie müssten doch dann alle zur Telekom gehen. Dann verdient die Telekom wieder Geld und die anderen Provider sind insolvent, was langfristig auch im Sinne der Telekom sein müsste.

Ich glaube nicht das es gut für die Telekom wäre wieder ein Monopol aufzubauen weil dann wäre doch der Staat gezwungen dies zu unterbinden was meiner meinung nach zu einer Zerschlagung der Telekom führen müsste.
 
lemonstre schrieb:
Wenn ein Reseller die gleiche Leistung auf Dauer billiger anbieten kann dann hat die Telekom das falsche Geschäftsmodell. Und dass das nicht funktioniert haben sie ja auch bereits seid Jahrzehnten an der Börse bewiesen und liegt nicht an den bösen Resellern.
Der Reseller bietet eben nicht die gleiche Leistung an, denn er baut nicht, er mietet nur. Das Risiko trägt die Telekom und die preise werden von der Bundesnetzagentur vorgeschrieben.

Hättest du deinen eigenen Gedanken zu Ende gedacht, hättest du dich fragen müssen, warum der Reseller denn dann nicht selber baut, wenn er es günstiger realisieren könnte.

Wenn du ein Gebiet erschliesst, und verpflichtet bist anstatt es direkt an den Kunden erst günstiger weiterzuvermieten, damit jemand anders dran verdienen kann, dann nimmst du weniger ein obwohl der Ausbau dadurch nicht günstiger wurde. Und du willst mir erzählen, dass ein niedrigerer Gewinn sich nicht negativ auf den Börsenwert auswirkt? In den Börsenwert fliesst zudem die Gesamtmarktsituation mit ein.
 
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Suxxess schrieb:
Habt ihr in Österreich auch eine Regulierungsbehörde? ( RegTP ) Diese schreibt der Telekom die TAL Vermietungsgebühren vor, also der maximaler Preis der pro Anschluss an die Telekom zu zahlen ist.
Natürlich haben wir das. Genauso wie bei euch in Deutschland, hat auch unsere Telekom Austria im Zuge ihrer Privatisierung im Jahr 1996 das komplette Telefonnetz übernommen, welches bis dahin mit Steuergeldern verwaltet und ausgebaut wurde. Genau deswegen zahlen alternative Anbieter auch 10,44 Euro pro Monat an die Telekom. Die Zahl ist möglicherweise nicht mehr ganz aktuell, so genau bin ich da leider nicht informiert, sie liegt mit den Werten der deutschen Regulierungsbehörde aber auf einer Augenhöhe.

Suxxess schrieb:
Die Telekom baut ihr Netz aus und die Kunden laufen dann zu den Resellern da es dort 5 Euro billiger ist.
Im Ausland können sie ihr Netz ausbauen und sie sind nicht verpflichtet das Netz für Mitbewerber zu öffnen!
Also wo baust du lieber aus...
Wenn ich ausreichend Telekom-Aktien besitzen würde oder dort in einer Management-Position arbeiten würde, die einen Gewinnbonus enthält, dann würde ich es auch aus Sicht des Konzerns sehen. Obwohl das ganz natürlich und Teil einer offenen Marktwirtschaft ist, muss man sich dem als Konsument nicht automatisch unterwerfen.

Stattdessen versetze ich mich lieber in die Haut eines deutschen Bürgers, der in irgendeinem Dorf schon seit einem Jahrzehnt mit DSL-Light surft. Dieser bezahlt schon seit 10 Jahren eine monatliche Gebühr, die fortwährend zum Ausbau der Ballungszentren verwendet wird, während er selbst lange auf den Ausbau seiner Leitung gewartet hat, und immer noch besitzt die Telekom gar keine Pläne für den Ausbau. Das selbe trifft auch auf alle anderen Telekom-Kunden zu, auch wenn die Situation in den meisten Fällen nicht so offensichtlich ist.

Fakt ist doch, dass die Telekom ihren Kunden schon immer die Kosten für den Ausbau als Teil ihrer Grundgebühr verrechnet. Wenn jemand nach dem Ausbau den Anbieter wechseln möchte, dann verliert die Telekom dadurch ja nicht sofort ihre getätigte Investition, weil diese bereits im Vorhinein vom Kunden kam und teilweise auch noch durch Steuergelder subventioniert wurde. Wie ich in meinem letzten Post schon sagte, freiwillig baut die Telekom nur dort aus, wo sich die Investition auf Grund der großen Bevölkerungsdichte schon vergleichsweise schnell bezahlt macht. Überall sonst wird der Kunde zwar zur Kasse gebeten, aber es geschieht nicht viel.
 
Die Telekom kann dann gerne bei mir ihre Kapazitäten anmieten, wenn sie meint, dass es für sie so günstiger ist und die anderen Mitbewerber Wettbewerbsvorteile hätten. Ich warte auf die Nachricht der T-Com-Verantwortlichen. Gerne können wir gleich morgen zum Notar gehen.
Gegenvorschlag, du baust dir dein eigenes Netz auf, beschäftigst deine eigenen Mitarbeiter, du brauchst ihnen dafür auch keinen Tariflohn zahlen und die Telekom mietet dann die Leitung von dir zu der von der RegTP vergeschriebenen Leitungsmiete. Deal? Achso und bitte alle ländlichen Gegenden mit mindestens 50 Mbit ausbauen...

Natürlich ist das Netz auch das Kapital der Telekom so ist das nicht, aber das ändert nichts daran, dass ein Ausbau teuer ist.

Wenn ein Reseller die gleiche Leistung auf Dauer billiger anbieten kann dann hat die Telekom das falsche Geschäftsmodell. Und dass das nicht funktioniert haben sie ja auch bereits seid Jahrzehnten an der Börse bewiesen und liegt nicht an den bösen Resellern.
An der Börse bewiesen? Wenn man von dem Platzen der Internetblase absehen, dann ist der Kurs relativ stabil und die Telekom zahlte bisher ~6% Dividende. Versuch die mal auf dem Festgeldkonto zu bekommen.

Wenn ich auf 10 KM in der Stadt 100 Kunden habe, dann kann ich für 500.000 Euro ausbauen.
Wenn ich auf dem Land auf 10 KM nur 10 Kunden habe und auch für 500.000 Euro ausbauen müsste dann müsste sich der Preis verzehnfachen damit es sich rechnet. Die Anschlussmiete ist aber festgeschrieben...

Warum senkt die T-Com dann nicht einfach alle Preise um 5 €? Nach dieser/Deiner Theorie müssten doch dann alle zur Telekom gehen. Dann verdient die Telekom wieder Geld und die anderen Provider sind insolvent, was langfristig auch im Sinne der Telekom sein müsste.
Weil die Telekom als Leitungsmonopolist stark reguliert wird!
Sie dürfen den Preis gar nicht senken um die Mitbewerber zu unterbieten! ( Ausser sie vermieten ihre Leitungen noch billiger. Die Reseller sind deshalb immer billiger! )

Stell dir einen Eisverkäufer vor der deinem Kumpel die Eiskugel immer 10 Cent billiger verkauft als dir.
Jetzt gebe ich dir die Aufgabe billiger zu sein als dein Kumpel...

Ich gebe dir noch ein Beispiel warum die Telekom teurer ist. Sie haben mit der Übernahme des Telefonnetzes ja nicht nur das Netz übernommen sondern auch die Verpflichtungen. Mein Chef wollte vor zwei Jahren für sein neues Haus einen Telefonanschluss von o2 haben. Diese haben abgelehnt da sie aus Kostengründen keine Leitungen verlegen würden.
Das selbe bei Arcor und co. man solle zur Telekom gehen da nur diese dazu verpflichtet wären dir den Anschluss zu legen! ( Gegen eine Kostenbeteidigung )

Man darf also nicht nur die Vorteile sehen sondern auch die Nachteile.

@Betty
Wie ich in meinem letzten Post schon sagte, freiwillig baut die Telekom nur dort aus, wo sich die Investition auf Grund der großen Bevölkerungsdichte schon vergleichsweise schnell bezahlt macht. Überall sonst wird der Kunde zwar zur Kasse gebeten, aber es geschieht nicht viel.
Natürlich hat die Telekom ein Grundrauschen und bekommt ihre monatlichen Gebühren von den Anschlussbesitzern, dennoch stehen sie im Wettbewerb mit anderen Anbietern, wo auch diese Gebühren wegfallen. Wenn ich mein Telefon über das Kabelnetz betreibe oder über die Stadtwerke versorgt werde, oder nur ein Handy besitze dann bezahle ich 0 an die Telekom.

Ebenfalls sind die Anschlussgebühren nun mal auch gefallen, früher habe ich für eine ISDN Flat 30 Euro bezahlt und heute kostet mich die DSL flat 5 oder 10 Euro. Das ist alles Geld welches nicht mehr eingenommen wird und damit auch nicht mehr zum Ausbau zur Verfügung steht.
 
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Suxxess schrieb:
Gegenvorschlag, du baust dir dein eigenes Netz auf, beschäftigst deine eigenen Mitarbeiter, du brauchst ihnen dafür auch keinen Tariflohn zahlen und die Telekom mietet dann die Leitung von dir zu der von der RegTP vergeschriebenen Leitungsmiete. Deal? Achso und bitte alle ländlichen Gegenden mit mindestens 50 Mbit ausbauen...

Klar, ich bekomme ja auch so ganz einfach die Genehmigung, die Straßen im ganzen Land aufzureißen etc...

Deine Argumente hören sich schon gut an. Aber ich glaube kaum, dass sie sich in der Realität alle bewahrheiten würden.

Und ich bleibe dabei: Wenn die Telekom aus dem eigenen Netz so viele Nachteile hätte, wie sie hier zuweilen dargestellt werden, dann hätte die Telekom sich schon längst freiwillig von dem Netz getrennt.

Das macht alles keinen Sinn. Wenn die Telekom meint, dass es ihr ohne Netz besser ginge, dann soll sie es doch abstoßen. Ich bin überzeugt davon, dass sie Interessenten finden würde. Hier wird es immer so dargestellt, als wenn das Netz der Telekom mehr kosten würde als dass es etwas einbringt. Wenn dem tatsächlich so wäre, würde die Telekom sogar davon profitieren, wenn sie ihr Netz verschenken(!) würde.
 
Warum sollte die Telekom Genehmigungen bekommen und du nicht? Ein schnelles Netz ist in ländlichen Gemeinden für Unternehmen und Bevölkerung ein wichtiges Kriterium der Infrastruktur. Die Gemeinden werden dir die Genehmigungen mit Kusshand geben. Gut das wird immer etwas dauern, aber auch die Telekom wird die selben Genehmigungen brauchen wie du auch.

Und wie du schon angedeutet hast, die Erdarbeiten machen den Ausbau so teuer, die Leitungen ansich machen nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus.
 
Suxxess schrieb:
Warum sollte die Telekom Genehmigungen bekommen und du nicht? [...]

Die Telekom braucht nicht für das ganze Land Genehmigungen, sondern nur noch für einzelne Wegstrecken. Gerade die letzte Meile ist ja gut erschlossen. Mich würde echt einmal interessieren, ob ich z. B. die Genehmigung dafür bekommen würde, alle Straßen in München aufzureißen, um dort meine Kabel zu verlegen. Ich glaube kaum, dass das geht.

Ich bitte Dich aber schon noch, meine Kernfrage zu beantworten:

Warum trennt sich die Telekom nicht von dem Netz, wenn es sie angeblich so belastet? Wie gesagt, eigentlich müsste sie es dann sogar verschenken, wenn es defizitär ist. Jeder Tag würde nur noch unnötig Geld kosten.
 
Suxxess schrieb:
Natürlich hat die Telekom ein Grundrauschen und bekommt ihre monatlichen Gebühren von den Anschlussbesitzern, dennoch stehen sie im Wettbewerb mit anderen Anbietern, wo auch diese Gebühren wegfallen. Wenn ich mein Telefon über das Kabelnetz betreibe oder über die Stadtwerke versorgt werde, oder nur ein Handy besitze dann bezahle ich 0 an die Telekom.
Das ist auch gut so!

Für die Telekom ist das zum ersten Mal ein richtig fairer Wettbewerb mit Betreibern, die ihre eigene Infrastruktur besitzen. Die Telekom kann dafür seit jeher auf ihr Kupfer-Telefon-Netz zurückgreifen, welches sie vom Staat 'geerbt' hat und welches sie nicht nur kostendeckend sondern gewinnbringend betreiben kann. Entweder ist man Telekom-Kunde und zahlt nicht nur die Betriebs- und Instandhaltungskosten sondern noch ein wenig mehr, oder der alternative Anbieter mietet einen Teil der Telekom-Infrastruktur und bezahlt dafür mindestens die eigenen Kosten (und noch ein paar Cent mehr).

Zu den Preisen: natürlich ist es billiger geworden. Zwischen Ende 1999 und 2006 hat sich das DSL-Angebot von 768 kbits auf bis zu 16 MBit/s vergrößert. Danach war die Entwicklung vorbei, die Infrastruktur existierte und die laufenden Kosten waren nicht mehr groß genug, um die Einstiegspreise von vor einigen Jahren rechtfertigen zu können. Danach kam VDSL und später Glasfaser, die naturgemäß teurer sind und nur in bestimmten Gegenden verfügbar sind.
 
Einige_Fragen schrieb:
Und ich bleibe dabei: Wenn die Telekom aus dem eigenen Netz so viele Nachteile hätte, wie sie hier zuweilen dargestellt werden, dann hätte die Telekom sich schon längst freiwillig von dem Netz getrennt.

Das macht alles keinen Sinn. Wenn die Telekom meint, dass es ihr ohne Netz besser ginge, dann soll sie es doch abstoßen. Ich bin überzeugt davon, dass sie Interessenten finden würde. Hier wird es immer so dargestellt, als wenn das Netz der Telekom mehr kosten würde als dass es etwas einbringt. Wenn dem tatsächlich so wäre, würde die Telekom sogar davon profitieren, wenn sie ihr Netz verschenken(!) würde.
Wenn die Welt so einfach wäre, wie du sie dir hier gerade vorstellst, würde keiner das Netz nehmen, selbst wenn es ihm geschenkt wird! Wer nimmt etwas freiwillig, was mehr kostet als es einbringt und keine Nebeneinnahmen ermöglicht? Genau aus dem Grund ist die Privatisierung eben nicht so einfach abgelaufen, wie du sie dir viellecht vorstellst, damit eben jemand sich um den Ausbau kümmert. Die Telekom kann nicht sagen: wir wollen nicht! Genauso wie ihnen die Preise diktiert werden.

Deine Argumentation, dass die Nachteile nicht exisiteren können, weil die Telekom sie ja einfach weggeben könne, krankt auch einfach an der Tatsache, dass der Konzern versuchen muss sie durch andere dadurch entstehende Vorteile auszugleichen, auch wenn es letztlich zu einem höheren Preisgefüge führt. Dies negiert die Nachteile aber nicht.

Aber beschäftige dich lieber mit der Postreform II. Echt jetzt, glaubst du wirklich in einem heutigen Riesen-Kozern denkt keiner an das Weggeben defizitärer Bereiche?
 
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@ Einige_Fragen
Warum solltest du keine Erlaubnis bekommen? Sprich das mit dem jeweiligen Bürgermeister ab, es muss ja nicht München sein, und dann wird verlegt. Und sei es über einige Jahre, immer möglichst dann, wenn eh vor Ort an der Straße gebaut wird. Vom Ausbau profitiert die Stadt/Gemeinde ebenfalls.

Es gibt in Niederbayern übrigens einen Provider, der vor ein paar Jahre angefangen hat, ein eigenes Netz zu legen (http://www.amplus.ag).
 
dreamy_betty schrieb:
Stattdessen versetze ich mich lieber in die Haut eines deutschen Bürgers, der in irgendeinem Dorf schon seit einem Jahrzehnt mit DSL-Light surft. Dieser bezahlt schon seit 10 Jahren eine monatliche Gebühr, die fortwährend zum Ausbau der Ballungszentren verwendet wird, während er selbst lange auf den Ausbau seiner Leitung gewartet hat, und immer noch besitzt die Telekom gar keine Pläne für den Ausbau. Das selbe trifft auch auf alle anderen Telekom-Kunden zu, auch wenn die Situation in den meisten Fällen nicht so offensichtlich ist.

Das ist mal ein wahrer Satz war selbst lange zeit betroffen, bei vielen war nicht mal DSL light bei dem man ja wenigstens eine Flatrate bekommt verfügbar. Nein Statdessen wurde man mit seinem ISDN Anschluss kräftig zur Kasse gebeten. Kann mich oft an Telefonrechnungen erinnert die wegen dem Interent über 100€ gelegen haben, für eine Leistung die absolut unteridisch ist. Mit lte wurde da ein bisschen abhilfe geschaffen aber diese Anschlüsse sind auch starkt kastriert. So wird die Landbevölkerung zur Kasse gebeten während in Ballungszentren mit immer schnellren Anschlüssen geworben wird. Und da jammern hier welche rum weil sie den Traffic von anderen Bezahlen müssen...

Mit dem ausbau der netze läuft gewaltig was schief in Deutschland. Wir bräuchten flächendeckent Glasfasernetze aber so wie es momentan aussieht werden wir die nie bekommen. Und dafür kann man aber auch nicht der Telekom die schuld geben weil es ja aus verschiedenen gründen die hier viele schon genannt haben verständlich ist das die Telekom nicht ausbauen will.

Meiner meinung nach ist hier Staatliches eingreifen nötig damit der Ausbau endlich anläuft.
 
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