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Mustis
Gast
Inwiefern denn?
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Inwiefern sie das tut. Bis dato eine Behauptung von dir.hotzenplot schrieb:sie diskriminiert alte weiße Männer
Mustis schrieb:Inwiefern sie das tut. Bis dato eine Behauptung von dir.
Eine Frage mit ner Gegenfrage zu beantworten, sehr niceMustis schrieb:Weil sie männer pber 40 interviewt ist die sexistin?
hotzenplot schrieb:ab wann ist man ein alter weißer Mann? ab 18?
Ratlose Palaverstunde mit Herrenbesuch
Dass sich das ganze Buch wie eine höfliche Palaverstunde liest, ist vielleicht auch ein bisschen der Weltansicht Passmanns geschuldet. Sie erkenne einen alten weißen Mann: Das behauptet Passmann an der ein oder anderen Stelle in ihrem Buch, ohne jemals richtig transparent zu machen, welches Konzept sie denn meint, wenn sie einen Terminus wie „alter weißer Mann“ benutzt. Peter Tauber (CDU) beispielsweise möchte den Begriff positiv belegen: „Der Weihnachtsmann wird ja nicht umsonst als alter weißer Mann dargestellt, und den assoziieren wir ja sehr positiv.“
Passman stellt sich wohl auf der einen Seite jemanden wie William Foster (Michael Douglas) im Film „Falling Down“ vor, der sich komplett in seiner toxischen Maskulinität verfängt, gewalttätig wird und ganz viel schlimmen Schaden anrichtet. Und auf der anderen Seite eben die Unauffälligen, die vielleicht auch Einsichtigen, die vielleicht auch Verbündeten.
Kaum Erkenntnisse, kaum Subversives, stattdessen nette Plaudereien am laufenden Band
Ein bisschen ratlos bewegt sie sich dann auch durch die Interviews, lässt sich – so ist es auch gedacht – von den verschiedenen Männern ihr jeweiliges Feminismus- oder Geschlechterungerechtigskeits-Verständnis erklären und verpackt dies in kleine Geschichten. Handwerklich ist das meistens solide und keck erzählt, dafür ist Passmann bekannt. Aber der Informationsgehalt ist so mau, dass sich die Mittagsplauschereien eher öde lesen.
[...]
Offenbar geht es beim „alten weißen Mann“ nicht so sehr um Alter, Hautfarbe und Geschlecht, sondern um gewisse Eigenschaften. Die Toten Hosen haben mal gesungen: „Auch lesbische schwarze Behinderte können ätzend sein.“ Wofür braucht man den Begriff des alten, weißen Mannes? Beschreibt er mehr, als dass jemand ätzend ist?
Der Begriff ist aufgekommen, weil die Menschen, die viele gerade nerven mit ihrer Omnipräsenz und damit, sich gegen den Wandel zu stellen, auffallend oft ältere weiße Männer sind. Ich glaube, er ist als Ad-hoc-Zustandsbeschreibung entstanden für Männer, die blind sind für die eigenen Privilegien. Als Kampfbegriff bedeutet er natürlich auch, dass ein Mann, der weiß ist - und heterosexuell und nicht behindert, gepaart mit ein paar anderen Privilegien- in unserer Gesellschaft keine Diskriminierung erfährt. Dieser Mann kann trotzdem Pech oder ein blödes Leben haben, und dafür muss man dann auch Empathie haben. Aber er wird auf keinen Fall Diskriminierung erfahren wegen seines Geschlechts, seiner Hautfarbe, seiner sexuellen Orientierung. Das meint dieser Begriff. Wir sind in einer Phase, in der ganz vielen Menschen klargemacht werden muss: Es ist ein Privileg, weiß zu sein oder ein heterosexueller Mann zu sein. Der Begriff wird gerne benutzt, um zu nerven. Ich mache das auch gerne.
Also ist der alte weiße Mann jemand, der privilegiert ist, sich dessen aber nicht bewusst und stattdessen mit einer gewissen Überheblichkeit davon ausgeht, nur aufgrund seiner Leistungen dort im Leben zu stehen, wo er steht?
Das ist eine gute Annäherung an den Begriff. Ich habe aber festgestellt, dass ich nicht mit einer Ein-Satz-Definition aus dem vergangenen Sommer rausgegangen bin. Es ist ein Habitus, ein Sendungsbewusstsein, das manche Leute der Welt gegenüber haben. Es gibt sicherlich ein Set an Eigenschaften: gegen den Wandel zu sein, eine leichte Süffisanz, die Tendenz, Emanzipation lächerlich zu machen. Aber es ist nicht nur das. Der alte weiße Mann kann auch in einzelnen Momenten aufkommen, als Verhaltensweise. Es gibt Momente im Buch, in denen der Leser merkt: Boah, das war irgendwie ganz schön unangenehm - ohne es vielleicht konkret benennen zu können. Das herauszuarbeiten war mein Ziel.
ImpactBlue schrieb:Durch konsequentes vorleben eines annähernden Ideals kann man aber vielleicht dennoch den ein oder anderen instpirieren, zumindest kann man sich dabei besser fühlen.
Da gebe ich dir ja Recht und ich habe Frau Passman eigentlich auch nicht wirklich verteidigt dahingehend. Sie ist eine Frau und kann somit zumindest dahingehend Diskriminierung erfahren haben und weitgehend hat sie sich ja auch damit befasst. Sie pauschal als Sexistin zu bezeichnen ist aber ganz sicher weder gerechtfertigt noch ist es fundierte Kritik solange man das nicht z.B. anhand ihrer Bücher/Arbeiten logisch belegen kann. Die Fragen waren daher auch weitgehend ohne Hintergedanken, ich wollte wirklich wissen, warum diese aggressive Verurteilung. Steht was dahinter oder ist es der übliche Beißreflex? Meine Antwort habe ich inzwischen erhalten und man kann sicher nachvollziehen warum und wie sie lautet....ImpactBlue schrieb:Wo es dann halt wieder aufhört, ist bei der mangelnden Selbstreflexion der Ankläger.