@Kazuya91
„Alles wird teurer, während der Lohn gleich bleibt. Aktien/Kryptowährungen/oder ähnliches sind mittlerweile für viele die einzige Möglichkeit bisschen Geld für später anzulegen.“
Deine Aussage ist paradox.
Wenn sich fast alles verteuert, was z. Bsp. beim Elektronik Schick-Schnack in den letzten zwei Jahrzehnten nicht der Fall war (siehe Unterhaltungselektonik, weiße Ware ect.), weil die Preise durch Auslagerung der Produktion in Steueroasen und Billiglohnstandorte, nämlich immer günstiger geworden sind.
Das Problem ist, dass hier die Preise für die existenziellen Lebenshaltungskosten wie Miete, Lebensmittel, Energie, Wasser/Müll/Gesundheit ect. kontinuierlich ansteigen.
Einen neuen TV kauf ich mir alle 8 bis 10 Jahre, eine Waschmaschine und Kühlschrank ebenso, einen PC alle 4 bis 6 Jahre , Miete und Abgaben muss ich aber jeden Monat bezahlen.
Wenn hier im Inland die Arbeitsplätze immer öfter verlagert oder ganz abgebaut werden, weil man in Osteuropa oder Asien aufgrund der niedrigen Arbeits- und Produktionskosten viel billiger herstellen kann, können logischerweise die Einkommen nicht mehr steigen, nein sie müssten eher noch weiter sinken, um den Standort überhaupt noch einigermaßen konkurenzfähig zu halten.
Genau da liegt das große Problem, alle wollen billig konsumieren, billige Mobilität inklusive Billigflieger, billige Dienstleitungen, was aber eben nicht dauerhaft funktionieren kann, weil dann vielen Menschen ihre Arbeitsplätze abhanden kommen und damit ihr Einkommen wegfällt.
Ohne regelmäßiges Erwerbseinkommen, keine Nachfrage, keine Wirtschaftsstabilität und kein Wirtschaftswachstum, sattdessen ansteigende Staatsausgaben durch eine höhere Erwerbslosenquote inklusive Steuerausfällen, denn wer arbeitslos ist, bezahlt keine Steuern mehr und fährt seinen Konsum auf das Notwendigste herunter.
Die Unternehmen passen sich dem globalen Preisdruck an und verlagern dann ihre Produktionsstandorte in Billiglohnländer mit geringen Umweltschutzauflagen, gerne auch in Steueroasen.
Billigste, menschliche Arbeitskraft ist global betrachtet, jederzeit milliardenfach für die Unternehmen verfügbar.
Einzig die Verwaltung und die Entwicklungsabteilungen bleiben im Inland erhalten, meist arbeiten dort dann (hoch)qualifizierte Spezialisten/innen, die noch gutes Geld verdienen, nutzt aber der breiten Masse nichts, die eben nur über normale Qualifikationen verfügen, also Arbeiter- und Angestelltenjobs suchen.
Mittlerweile kann man es immer stärker in den Stellenangeboten sehen.
Es gibt hochbezahlte Spitzenjobangebote und niedrigentlohnte Leiharbeits- und Hilfsarbeiterjobangebote, aber die Mittelschichtjobs landen immer öfter im Ausland oder werden wegrationalisiert, weil es sich in diesem Bereich für die Unternehmen richtig lohnt zu verlagern oder zu automatisieren/digitalisieren.
Als nächstes wird es beim Jobkahlschlag die Autobauer und ihre Zulieferer treffen, die mindestens 30 Prozent ihrer aktuellen Belegschaft zukünftig nicht mehr benötigen werden.
Einfach mal googlen, wie wenig Bauteile ein E-PKW im Vergleich mit einem Verbrenner-PKW benötigt.
Gleiches gilt für die Wartung und Instandhaltung, die beim E-PKW ebenfalls rückläufig ist.
Wir müssen uns als Gesellschaft der Frage stellen, wie wir zukünftig die weniger werdende Arbeit und damit die zunehmende Arbeitslosigkeit organisieren und bewältigen wollen. Ziel kann es nicht sein, eine prekäre Dienstleitungsgesellschaft zu schaffen, in der dann die 40 Prozent der Wohlhabenden und Reichen dieses Landes, sich wieder ihre Dienstleistungssklaven halten.
Das ist ja der Traum vieler Betuchter, wenn man sich mit ihnen unter vier Augen unterhält.
Die sollen ihre Scheisse, die sie produzieren, schon selbst wegputzen!
Vor allem müssen wir endlich wieder das WIR als das ICH in den Vordergrund allen Handelns stellen.
Geht es allen einigermaßen gut, geht es der Gesellschaft als ganzes gut.