News Preisbindungsverstoß: Amazon und Bastei Lübbe wegen „Illuminati“ abgemahnt

Die Buchpreisbindung muss abgeschafft werden.
Nachdem ich den Buchmarkt und den Preiskampf in Australien kennen und schätzen gelernt habe, ist es für mich klar, dass Bücher in Deutschland viel zu teuer sind.

Beim siebten Harry Potter Buch konnte ich das hautnah kennenlernen, die 5 größten Buchhändler/Großmärkte haben in Prospekten um Kunden geworben und man kaufte dann beim Händler mit dem günstigsten Preis.
 
Hmm, sicherlich ein schwieriges Thema. Allerdings sehe ich in anderen Bereichen wie Film, Serien und Spiele keine abfallende Qualität oder Vielfalt (ja auch früher gab es haufenweise Mist). Neben den Blockbustern und AAA-Titeln gibt es immer noch genügenden Perlen. Trotz der Buchpreisbindung gibt es viel literarischen Schund. Ehrlich gesagt versteh ich nicht warum das bei Literatur plötzlich so schlimm sein soll und ständig der Untergang guter Literatur heraufbeschworen wird. Irgendwie kommt es mir so vor, als fessel man sich hier an Argumente und möchte kein Stück von ihnen abweichen. Die großen Werke der Literatur sind sicher nicht entstanden weil es ein Buchpreisbindung gibt.

Wenn wäre es Schade um die kleineren Buchhändler an der Ecke. Allerdings verschwinden die auch mit der Buchpreisbindung immer mehr.

Außerdem: Verkauft sich Nischenliteratur jetzt mehr, weil es eine Preisbindung gibt? Das kommt mir als Argument irgendwie komisch vor.
 
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Internationale Literatur und somit auch Fachbücher (von denen ich kaum gute deutschsprachige kenne) hängen sowieso nicht an der Buchpreisbindung. Da wird sich qualitativ wenig ändern.

Kann mir mal jemand ein Fachbuch nennen, welches davon betroffen wäre?
 
Ich persönlich halte grundsätzlich nichts von Preisbindungen. Der real existierende Sozialismus wurde überwunden, es lebe der freie Markt! Preisfindung funktioniert über Wettbewerb besser, so lange man Monopole vermeiden kann. Solange Amazon also bei unter 50 Prozent Marktanteil bleibt ist das völlig harmlos. Meine Sympathie gilt daher mal wieder Amazon, über deren gerichtliche und wirtschaftliche Erfolge ich mir mehr Preiswettbewerb im Buchmarkt erhoffe. Ich bestelle daher gegenwärtig auch alle Bücher bei Amazon, auch wenn es derzeit noch keinen Preisvorteil gibt, um den Einfluss von klassischem Buchhandel und Verlagen zu reduzieren. Die Buchpreisbindung ist sicher nicht in meinem Interesse - mit echtem Preiskampf könnte ich meine Bücher viel billiger kaufen.
 
scryed schrieb:
Ich wer da mal was in den Raum Game of Thrones , aka das Lied von Feuer und Eis ... Da wird die deutsche Ausgabe auf mehrere Bücher gestreckt und am Ende bezahlt man das doppelte .....

Es ist das 5fache. Letztens bei Thalia den englischen Schuber mit allen 5 Bänden für 30 Euro gesehen. Die deutsche Ausgabe kostet meines Wissens nach 10 x 15 Euro. Echt modernes Raubrittertum.
 
mischaef schrieb:
@yakuza

Warum sollen E-Books denn grundsätzlich um so vieles günstiger sein?

weil sie in der "herstellung" einfach billiger sind, als gedruckte exemplare, der vertriebsweg wegfällt.
warum sollen ebooks dasselbe kosten wie gedruckte bücher?

kann doch nicht euer ernst sein, dass ihr die buchpreisbindung für eine tolle sache haltet.
wenn supermarkt A, supermarkt B und lieferant C preisabsprachen machen, gibts eine klage hinterher, und hier verteidigt ihr solches vorgehen.

ich lese sowohl bücher als auch ebooks (ja, die kann man toll mitnehmen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das ist doch alles total gerechtfertigt und so.... :rolleyes:
Dieser Umstand bei GoT war mit ein Grund warum ich mir sie auf Englisch gekauft habe. Der Preisunterschied ist so abartig das ist ein Witz.

Und zu dem Argument, warum E-Books nicht günstiger sind: Wie viel günstiger sollen sie denn werden? nach der gleichen Logik könnte man sagen, warum Musikdownloads nicht deutlich günstiger sind als CDs. Sind sie eben so wenig. Es ist eien Mischkalkulation, wie bei anderen Dingen auch. auch das Argument von wegen keine Material- oder Lagerkosten zieht nicht, die machen nicht einmal 20% des Preises aus. Im Unterschied zu E-Books werden gebundene Bücher mit 7% MwSt belegt, E-Books aber mit 19% (vielleicht ändert sich das auch noch dieses Jahr). Dann rechne mal nach, und Du erhälst so in den meisten Fällen den Betrag, den das E-Book kostet. ach ja, die Portalle müssen auch erstellt und gewartet werden.

So, du stelllst 20% als nicht viel dar, aber nehmen wir ein Buch das im Laden 19,99€ kostet. Der Einfachheit halber rechnen wir mal mit glatten 20€.
20€ Minus 20% Material und Lagerkosteb
16€ Minus 12% Mwst Wenn sie angepasst wird, ausgehend von den 16€
14,08€
Und du willst mir sagen das das nicht deutlich günstiger ist? Selbst für 15€ wärs doch immer noch ein guter Schnitt, es fällt ja auch noch Versand, Verpackungsmaterialien, die Arbeitskraft um das ganze zu verpacken, versenden und auszuliefern weg.

Die Buchpreisbindung ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Vor allem beim digitalen Vertrieb. Alben Herunterzuladen ist in der Regel billiger als sie im Laden zu kaufen, Spielekeys sind billiger als Retail, Filme online kaufen und herunterladen ist billiger als sich die Blu Ray im Media Markt zu holen. Aber alles läuft gut nebenher. Nur bei den Büchern wird der Untergang heraufbeschworen? Sorry aber das kann doch keiner ernsthaft glauben. Besonders wenn man sieht zu welchen Preisen deutsche Bücher im Ausland verkauft werden.. Und da muss ja immer noch was verdient sein, sonst würden sie es nicht zu dem Preis tun.
 
WhyNotZoidberg? schrieb:
weil sie in der "herstellung" einfach billiger sind, als gedruckte exemplare, der vertriebsweg wegfällt.
warum sollen ebooks dasselbe kosten wie gedruckte bücher?

Seltsam, warum sind dann Musikdownloads nicht auch um ein vielfaches günstiger?



WhyNotZoidberg? schrieb:
kann doch nicht euer ernst sein, dass ihr die buchpreisbindung für eine tolle sache haltet.

Oh doch, weil manche "Leser" eben nicht nur die günstigeren Bücher sehen, sondern auch das was dahinter steckt. Einfach mal auf eine Buchmesse gehen und sich mit ausländischen Verlagen oder Autoren unterhalten. Dann wirst Du schnell erfahren warum diese unsere Buchlandschaft so toll finden. Das Zauberwort heißt Vielfalt, welche es in der Form in keinem Land ohne Buchpreisbindung gibt...

WhyNotZoidberg? schrieb:
k
wenn supermarkt A, supermarkt B und lieferant C preisabsprachen machen, gibts eine klage hinterher, und hier verteidigt ihr solches vorgehen.

Wer spricht sich denn ab? Wo? Der Verlag gibt einen Preis vor, der von allen Händlern eingehalten werden muss. Ergo: Alle Händler haben (fast) gleiche Chancen, keine hat die MÖglichkeit seine Marktmacht auszunutzen - was sofort passieren, wenn die Preisbindung fällt. Was rauskommt hat man in den USA gesehen. Oder hat Apple da nicht mit anderen Händlern die Preise abgesprochen? Kann in Deutschland so eben nicht passieren...

@MonoMan
Nein, das ist eben nicht deutlich günstiger. Das, was Du ausgerechnet hast, bezeichnen andere als noch zu teuer. Vioele sehen ein E-Book als "Abfallprodukt" eines Buches, der Text ist ja schon da, warum wird dann noch so viel dafür verlangt? Mischkalkulation ist hier ebenfalls ein Zauberwort. Deutlich günstiger bedeutet für diese, dass E-Books nur einen Buchteil von gebundenen Bücher kosten...und das ist schon etwas mehr als das was Du ausgerechnet hast - da werden sich auch noch "Leser" beschweren...

UNd zum Rest: Wo sind denn Musikdownloads so viel billiger? Nur mal exemplarisch (nicht das ich die Musik mag):

Adele - 25
CD auf Amazon: 13,99
MP3-Download: 9,99

Ken Follet: Kinder der Freiheit
Gebunden: 29,99
Kindle: 16,99

Ken Follet: Winter der Welt
Taschenbuch: 12,99
Kindle: 9,99

Also ich kann nicht wirklich erkennen, dass Musikdownloads deutlich günstiger sind.

Das Problem ist das Bücher mit vielen anderen Bereichen verglichen werden obwohl hier viele andere Mechanismen arbeiten. Und ist auch alles gut was kommt? der xte Abklatsch von Call Of Duty? Was meinst Du warum hier nur wenige wirklich neue innovative Dinge erscheinen? Die wirklich frischen Ideen kommen doch aktuell wohl eher aus dem Indie-Bereich. Nur ist dieser nicht wirklich mit dem Literatur-Indie-Bereich vergleichbar. Auch stimmt der Unterschied zwischen Download und BluRay nicht wirklich, in den meisten Fällen kommt der Download qualitativ nicht an den Datenträger heran. Man bezahlt weniger, bekommt aber auch weniger. Mag für manche egal sein, für andere (wie mich) aber nicht. Gleiche bei Musikdownloads: CD verlustfreies Material, Download: Verlustbehaftet. Mag bei Adele vielleicht nicht auffallen, bei Klassik, Jazz oder anderer akustischen Musik aber wohl. Zudem: Bei der CD kann ich selbst wählen, in welches verlustbehaftete Format ich es wandle. Downloads werden für mich erst wirklich vergleichbar, wenn ich eben ein verlustfreies Format bekomme - die aktuell aber meistens teurer als MP3s sind - wenn man sie überhaupt bekommt.

Zum Untergang: Weist Du was passiert ist, als Amazon in den USA den Kindle vorgestellt und E-Books unter Selbstkostenpreis angeboten hat? Die Leute haben wie irre Kindles und E-Books gekauft. Die Kunden haben sich gefreut und die Autoren zunächst natürlich auch. Der stationäre, also traditionelle, Büchermarkt, hat sich bis heute nicht wirklich davon erholt. Für viele Buchhändler hat dies das Ende ihrer Existenz bedeutet - weil kaum noch einer zu der Zeit "echte" Bücher gekauft hat. Es gibt heute in Amerika mittelgroße Städte, welche keinen einzigen Buchladen besitzen. Dafür ist Amazon in den USA so groß, dass sie die Verlage unter Druck setzen können. Amazon zeigt viele Vergleiche mit der Musiklandschaft der 80er bei uns: Was nicht im Radio lief war faktisch gar nicht da. Und was in den USA nicht bei Amazon gelistet ist ist ebenso faktisch nicht da. Und Apple und ein paar andere große Händler sprechen Preise ab. Bei uns auch nicht möglich. Zudem erscheinen bei uns Bücher, welche in den USA (oder GB oder anderen Ländern ohne Bindung) keine Chance hätten - da die Verlage die finanziellen Mittel gar nicht haben, solche Risiken einzugehen. Masse statt klasse. UNd glaubst Du wirklich, dass es sich für Autoren irgendwann wirklich noch lohnen würde, Bücher zu schreiben? was meinst Du wer Recherschen für Bücher bezahlt? Oder das ein vielversprechender Autor in Ruhe an seinem Buch arbeitet kann, ohne nebenbei noch einen anderen Job machen zu müssen? Die Verlage mit ihren Vorschüssen - welche aber eben ohne finanzielle Reserven nicht mehr möglich sind. Das sind nur ein paar Dinge, welche Verlage machen - die z.B. ein unabhängiger Autor so nicht hat. Mal von Werbung, Marketing, Lektorat, Korrektorat, Covererstellung, Leserveranstaltungen und und und abgesehen. Glaubst Du dafür fällt das Geld vom Himmel?

J.K.Rowling hat den ersten Potter-Band in GB 6 Verlagen und 2 Literatur-Agenten vorgelegt - keiner wollte das Risiko eingehen, weil keiner eine Chance gesehen hatte. Am Ende hat sich ein kleiner Verlag gefunden, der mit einer Startauflage von 500 Stück das Buch rausgebracht hat. Ein paar Wochen später hat sich Carlsen die deutschen Recht gesichert und nicht einmal ein Jahr später den ersten Band mit einer Startauflage von 8.000 Stück (andere Quellen sprechen von 20.000) rausgebracht - da gab es in GB nicht mal eine zweite Auflage. Warum? Weil aufgrund der Reserven eben genügend Geld für das Risiko vorhanden war. Das wird es ohne Bindung aber nicht mehr geben. Natürlich kannst Du jetzt argumentieren dass Potter eh langweilig ist, aber es hätte genauso gut jedes andere Buch sein können. Wie gesagt, bei uns kommen so viele Bücher im Jahr raus, welche in anderen Ländern keine Chance gehabt hätten - und gerade das macht unsere Buchlandschaft aus. Und kleine Verlage können im Grunde gar nicht mehr bestehen.

Mir soll es recht sein, ich besitze eine große Bibliothek mit noch so vielen gebundenen Büchern, dass ich diese wahrscheinlich in meinem ganzen Leben nicht lesen kann. Doch dann wird das Geheule groß sein...

Und noch mal:
Ken Follet: Kinder der Freiheit, 1.216 Seiten, gebunden Ausgabe 29,99 Euro

Was ist bitte an solch einem Buch zu teuer?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ned Stark schrieb:
Die inhaltliche Qualität der Bücher nimmt jetzt schon immer weiter ab, gerade bei Fachbüchern. Wie soll das erst werden wenn die Bücher verramscht werden?

Fachbücher sind Fachbücher.

Wenn der Inhalt der Bücher entsprechende Inhalte bietet, werden diese auch noch immer einen entsprechenden Betrag kosten. Wenn ich das gleiche Wissen in 5min Websuche auch woanders bekommen kann, dann ist dieses Buch auch keine hohen Preise wert.

mischaef schrieb:
Die Buchpreisbindung sorgt eben dafür dass überhaupt ein Markt besteht. Amazon hätte sonst kein Problem die preise solangezu drücken, bis alle anderen bis auf ein paar großen Ketten dicht machen. Dann wird der Markt zwischen einer handvoll Händlern aufgeteilt. Was daraus folgt ist in den USA seit längerem zu beobachten.

Wo liegt denn hier nun das Problem?

Dann gibt es in der Zukunft halt nur noch 2-3 Anbieter für Bücher. Welchen Grund sollte es geben in der modernen Welt veraltete Strukturen ewig am Leben halten zu wollen.

Als Gegenvergleich sollte man sich hier die Musikindustrie vor die Augen führen und sie im Vergleich zu Video Streaming Diensten zu setzen.

Während wir von immer schlechteren Musik begleitet werden und es nicht geschafft haben hier die veralteten Strukturen aufzubrechen und endlich die großen Parasiten zu entsorgen, scheint es im Videostreaming Bereich bestens geklappt zu haben. Dienste wie Netflix und Amazon Video sind eine Bereicherung für den Konsumenten und die Eigenproduktionen der Anbieter sind alles andere als billige Massenware, was man von der Musikindustrie nicht behaupten kann.

Am Ende ist doch letztlich nur wichtig, dass nicht nur ein Anbieter übrig bleibt und man bei der Gerätewahl um die Inhalte lesen zu können flexibel bleibt. Der Zwischenschritt vom Autor über den Verlag zum Vermarkter ist in der heutigen Zeit eigentlich längst überflüssig. Denkbar wäre in der Zukunft sogar Bücher für Freunde des Papierbuchs einfach gegen einen Aufpreis in diesem Format bestellen zu können und nicht vorab unnötig Kosten durch den Buchdruck zu verursachen.

Eine Buchhandlung der Zukunft könnte durchaus einem besseren Copyshop gleichen, in dem man sich diverse Lesegeräte anschauen kann, Inhalte Probelesen kann oder das Buch direkt als Taschenbuch oder gar eine in Leder gebundene Ausgabe bestellen kann die dann vor Ort ähnlich einem Fotoshop erstellt wird.
 
mischaef schrieb:
Seltsam, warum sind dann Musikdownloads nicht auch um ein vielfaches günstiger?
gute frage, aber ich bin mir sicher, du befürwortest es ebenfalls, zwecks "mehrwert" :rolleyes:

mischaef schrieb:
Wer spricht sich denn ab? Wo? Der Verlag gibt einen Preis vor, der von allen Händlern eingehalten werden muss.

achso, wirkt nur so komisch wie bei den musik-cds/games/blurays/... , dass sie zu release einfach mal alle (annähernd) den selben preis haben.
sicher im sinne des kunden. kann nur positiv sein für käufer... nicht.


mischaef schrieb:
Und noch mal:
Ken Follet: Kinder der Freiheit, 1.216 Seiten, gebunden Ausgabe 29,99 Euro

Was ist bitte an solch einem Buch zu teuer?
verstehe, du definierst also anhand der seitenzahl, ob ein buch gut und "preislich" in ordnung ist.
ich würde eher den inhalt bewerten, anstatt der seitenzahl.
 
@xexex

Dir scheint nicht bewusst zu sein, welchen Druck die "2-3 Anbieter" auf die Verlage ausüben können. Ein von mir genanntes Beispiel von oben aufgegriffen:

Amazon besitzt in den USA eine weit aus größere Marktmacht als hier. Wenn die andere Konditionen von Verlagen wollen, dann werden diese eben kurz mal ausgelistet. Bei Amazon nicht geführt zu werden bedeutet in den USA deutlich weniger Absatz. Was bedeutet, dass die Konditionen für die Verlage deutlich schlechter sind als hier, was deutlich weniger Einnahmen nach sich zieht. Das zeigt sich auch darin, das weniger Experimente eingegangen werden und deutlich weniger talentierte Autoren eine Chance bekommen. Zudem könnten die paar Anbieter Einfluß darauf nehmen, welche Bücher erscheinen. Ein kritisches Buch? Ne, das verkaufen wir nicht. Einfluß ist hier das Zauberwort.

Hier in Deutschland ist das nicht möglich. Das hat Amazon schmerzlich zu spüren bekommen als es so etwas im "Bonnier-Streit" vor knapp zwei Jahren versucht hat, Verlage in Deutschland "klein" zu kriegen, damit die Konditionen besser werden - für Amazon natürlich. Da wurden Bücher ausgelistet, es waren keine Vorbestellungen möglich oder es gab extrem lange Lieferzeiten. Was war das Ende vom Lied? Die Kunden haben ihre Bücher eben woanders gekauft. Es gab ja eine "gesunde Konkurrenz". Natürlich haben die Verlage auch das eine oder andere Buch weniger verkauft, aber vor allem Amazon hatte sich verkalkuliert, denn diese haben deutlich weniger abgesetzt. Am Ende hat Amazon den kürzeren gezogen. Wäre das so bei 2-3 Händlern auch ausgegangen? Sicherlich nicht. Da hätten die Maßnahmen von Amazon einen Verlag an den Rande der Existenz gedrückt.

Und wo sind Netflix eine Bereicherung? Doch wohl eher für die Menschen, die auch bei Musik keinen Unterschied zwischen verlustbehaftet und verlustfrei hören. Ich erlebe es gerade selbst, denn ich bin gerade in den 4 Testwochen, und weiß jetzt schon dass ich nicht verlängern werde. Der Hauptgrund ist vor allem, dass die Bildqualität nicht annähernd an eine BD herankommt - selbst bei einer 64Mbit-Leitung. Der andere Grund: Was ich daheim habe kann ich schauen wann ich will - es spielt keine Rolle ob der Anbieter den Film oder die Serie aus den Streaming genommen oder ob ein Bagger vor meiner Haustür das Kabel gekappt hat und ich kein Netz habe.

Woher willst Du zudem wissen, dass es in der Musikbranche nur "Massenware" gibt? Kennst Du alle Musikstücke, die je erschienen sind? Mich konnten bisher auch die eigenen Serien nicht wirklich überzeugen - für mich meistens auch typische amerikanische Massenware. Zwar mit manchen interessanten Ansatz, aber am Ende deutlich hinter den Erwartungen. Und nun? Welche Meinung zählt mehr?

Und der Zwischenschritt bei Autoren ist nicht mehr nötig? Weist Du überhaupt wofür ein Verlag da ist? Wer zahlt denn bei den unabhängigen Autoren Lektorat? Korrektorat? Covergestaltung? Werbung? Marketing? Und längst Überflüssig? Wenn Du als unabhängiger Autor 95% des deutschen Buchmarktes nicht erreichst? Unterhalte Dich mal mit Autoren, die als Indie angefangen haben und dann zu einem Verlag gewechselt sind. Von denen will kaum einer zurück. Die können sich jetzt eben wieder nur auf das Schreiben konzentrieren und den Rest denen überlassen, die auch wirklich Ahnung davon haben.

Ich habe selbst sehr viele Bücher von unabhängigen Autoren gelesen und es waren teilweise richtig gute dabei, bei denen man gemerkt hat, das der Autor Geld in die Hand genmmen hat um eben diese Bereiche so gut wie es geht abzudecken. Aber die wenigsten unabhängigen Autoren haben dieses Geld oder sind bereit, es dafür auszugeben. Und ich habe genügend Bücher angefangen, die einfach schlecht waren, voller Rechtschreibfehler, Logikfehler, schlechten Aufbau usw... Natürlich gibt es auch bei den Verlagsbüchern handwerklich schlechte Bücher, aber so viele habe ich dort noch nie gefunden. Und so lange diese eben nicht an die Qualität von Verlagsveröffentlichungen kommen, ist dieser Weg eben nicht überflüssig.

Und eine Buchhandlung als Copy-Shop? Und woher sollen Leser dann Vorschläge erhalten, was sie noch lesen könnten? Nach dem Motto: Kunden die das kopiert haben, haben auch jedes kopiert? Da vertraue ich lieber meinem Buchhändler, der mir noch kein schlechtes Buch empfohlen hat, der auch weiß, mit welchen Titeln man anfängt, wenn man sich in einen neuen Bereich vorarbeitet. Das sieht bei Amazon ganz anders aus.

WhyNotZoidberg? schrieb:
gute frage, aber ich bin mir sicher, du befürwortest es ebenfalls, zwecks "mehrwert" :rolleyes:

Was befürtworte ich? Musik-Downloads? Ich habe in meinem ganzen Leben 3 Musikstücke als Download gekauft - bei über 1.200 CDs und 600 Vinyl-Platten. Ich denke mal die Aussage sollte eindeutig sein. Zudem entscheide ich gerne selbst, welches Format ich wo höre...

WhyNotZoidberg? schrieb:
achso, wirkt nur so komisch wie bei den musik-cds/games/blurays/... , dass sie zu release einfach mal alle (annähernd) den selben preis haben.

Na dann schau mal wie viele "Platten-Läden" es noch wirklich gibt. Oder versuch mal im Media Markt abseits des Mainstreams gute Vorschläge zu bekommen...


WhyNotZoidberg? schrieb:
verstehe, du definierst also anhand der seitenzahl, ob ein buch gut und "preislich" in ordnung ist.
ich würde eher den inhalt bewerten, anstatt der seitenzahl.

Natürlich zählt der Inhalt auch, wo habe ich behauptet, das es nicht so ist? Nur ist Follet dafür bekannt, nicht wirklich schlechte Bücher zu schreiben. Auch wenn er nicht meinen Geschmack trift. Aber es geht auch darum, wie lange man von solch einem Buch hat. Aber spinnen wir das weiter: Ein Buch mit 1.200 Seiten, mit gutem Inhalt für 29,99: Was soll daran zu teuer sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also der Verlag dem das Buch offizell gehört, entscheidet ne Promo Aktion mit einem Händler zu machen und wird von komischen Anwälten angehalten es nicht zu tun. Verrückte Welt.
 
mischaef schrieb:
Was befürtworte ich? Musik-Downloads?
Seltsam, warum sind dann Musikdownloads nicht auch um ein vielfaches günstiger?
scheinbar die preise der musik-downloads, weil du die preisbindung bei bücher ja auch befürwortest.
war doch dein beispiel.

Aber spinnen wir das weiter: Ein Buch mit 1.200 Seiten, mit gutem Inhalt für 29,99: Was soll daran zu teuer sein?
warum muss es 29,99€ kosten und darf nicht bei händler XY für 25€ im regal stehen? warum darf onlinehändler ABC das ebook nicht für 10€ anbieten? freie marktwirtschaft? nö, bei büchern nicht. wo ist da die logik? muss doch jeder händler selbst abschätzen, wieviel kohle er zum überleben braucht, und wie er waren anpreist. ist doch bei anderen dingen nicht anders.

zum thema: "alles wird digital", "drucksorten sterben aus"... blabla. ich arbeite in einer druckerei, diese sätze gibts seit sooo vielen jahren, und was ist? jedes jahr wird mehr gedruckt (gut, den mehrwert bewerten wir an dieser stelle jetzt nicht). auch zeitungen existieren noch, auch hier hat sich die "digitale tageszeitung" (noch) nicht durchsetzen können.

ich lese auch lieber ein buch als ein ebook, aber zb wenn ich reise, nehm ich lieber ebooks (speziell beim fliegen, zwecks gewichtersparnis). und es wird auch weiterhin leute geben, die bücher bevorzugen.

Na dann schau mal wie viele "Platten-Läden" es noch wirklich gibt. Oder versuch mal im Media Markt abseits des Mainstreams gute Vorschläge zu bekommen...
das mag stimmen, abseits der mainstream-musik, beziehe ich musik lieber von den bands direkt (webshop, konzerte,...).
 
Zuletzt bearbeitet:
mischaef schrieb:
@xexex
Dir scheint nicht bewusst zu sein, welchen Druck die "2-3 Anbieter" auf die Verlage ausüben können. Ein von mir genanntes Beispiel von oben aufgegriffen:

Ich habe denke ich oben genau aufgeführt, dass die Verlage ebenso überflüssig sind.

Du gehst von den bisherigen veralteten Strukturen aus, und versuchst die am Leben zu halten.

Ich gehe von 2-3 Anbietern aus, die in der Zukunft frei nach dem Netflix und Amazon Prinzip selbst als eine Plattform für die Autoren bestehen. Ohne Verlage, Zwischenhändler, Buchhändler (in der jetzigen Form) und den sonstigen damit verbundenen Tross.

mischaef schrieb:
Und wo sind Netflix eine Bereicherung? Doch wohl eher für die Menschen, die auch bei Musik keinen Unterschied zwischen verlustbehaftet und verlustfrei hören.

Du vergleichst jetzt wirklich inhaltliche Qualität mit der Bildqualität? Ich wusste nicht, daß die Buchpreisbindung was mit der Klebequalität der Bücher zu tun hat und wieso sie dann auf eBooks angewendet wird.

Dein Argument ist aber, dass die Buchpreisbindung und die Erhaltung veralteten Strukturen für eine Qualität der Inhalte sorgen würde und das ist in meinen Augen Quatsch. Die Konkurrenz allein zwingt bringt wie Amazon auch diverse Spartenkanäle zu bedienen und die grossen bedienen längst nicht nur den Massenmarkt, was man eben bei der Musik nicht so behauptet kann. Hier werden trotz Milliardenumsätzen Künstler hochgezogen und künstlich zu Megastars gezüchtet.

Schaue dir mal die Inhalte an die Amazon und Neflix bereitgestellt haben und im Portfolio besitzen. Serien wie Mr. Robot, Sense 8 oder House of Cards sind wesentlich mehr, als nur billige Massenware und auch sonst haben diese Anbieter einen Haufen Inhalte die es vielfältiges Spektrum abdecken und im Fernsehen bestenfalls in irgendwelchen Spartenkanälen laufen würden. Dokumentarserien und Filme wie Wild Germany, We are Legion oder Bar 25 hätte ich vermutlich sonst nie zu sehen bekommen und auch wenn sie nicht speziell für Amazon oder Neflix hergestellt wurden, zeigen sie doch die Vielfalt und Möglichkeiten der Streamingplattformen auch außerhalb der Masse zu denken.

Das gleiche lässt sich auch auf Bücher anwenden. Solange die Buchpreisbindung existiert, lohnt es sich immer die Masse zu bedienen. Kosten für Werbung, Druck Marketing und all die schönen Punkte die du erwähnst lohnen sich für Spartenbereiche nicht aber drängen weniger bekannte Publikationen in den Hintergrund. Fallen die Strukturen, können sich Leser selbst entsprechend orientieren und lernen mit modernen Mitteln die Spreu vom Weizen zu trennen.

Amazon und Netflix können es sich so leisten auch weniger populäre Inhalte ins Programm zu nehmen, da die Nutzer einen festen Betrag zahlen und sie nicht ständig darauf achten müssen nur etwas auszustrahlen wofür Werbepartner zu zahlen bereit sind.

mischaef schrieb:
Woher willst Du zudem wissen, dass es in der Musikbranche nur "Massenware" gibt? Kennst Du alle Musikstücke, die je erschienen sind? Mich konnten bisher auch die eigenen Serien nicht wirklich überzeugen - für mich meistens auch typische amerikanische Massenware. Zwar mit manchen interessanten Ansatz, aber am Ende deutlich hinter den Erwartungen. Und nun?

Ich höre seit mehr als 20 Jahren elektronische Musik und kann dir versichern, dass beste Musik noch nie große Musikkonzerne und künstliche Steroide für deren Entwicklung nötig hatte. Das war vor Urzeiten nicht nötig als klassische Musik in Konzertsälen gespielt wurde und man noch keine Tonträger kannte. Das war auch in Zeiten nicht nötig als Jazz, Rock oder Blues in Clubs entstanden ist und Leute dazu gebracht hat auszuflippen.

Ein paar geldgierige Haie haben daraus eine Industrie gemacht von denen wenige Auserwählte profitieren können. Für die Musik an sich und die Entwicklung hat das aber keine (positiven) Auswirkungen gehabt.


mischaef schrieb:
@Und der Zwischenschritt bei Autoren ist nicht mehr nötig? Weist Du überhaupt wofür ein Verlag da ist? Wer zahlt denn bei den unabhängigen Autoren Lektorat? Korrektorat? Covergestaltung? Werbung? Marketing? Und längst Überflüssig? Wenn Du als unabhängiger Autor 95% des deutschen Buchmarktes nicht erreichst? Unterhalte Dich mal mit Autoren, die als Indie angefangen haben und dann zu einem Verlag gewechselt sind. Von denen will kaum einer zurück. ?

Siehst du... Du kannst dich noch immer nicht Ansatzweise von den veralteten Strukturen lösen.

Brauche ich Werbung für ein gutes Buch? Oder reichen nicht doch die positiven Bewertungen der Leser? Marketing? Wenn es Amazon Exklusiv ist wie bei den Filmen? Korrektorat? Sowas würde letztlich auch hier Amazon, Barnes&Noble oder der entsprechende Inhaltsabieter durchführen. Einen anderen Ansatz bietet Amazon auch bald.
http://www.heise.de/newsticker/meld...Amazon-erhoeht-Druck-auf-Autoren-3082474.html so viel zum guten Korrektorat.

Das Problem ist doch jetzt nicht als unabhängiger Autor etwas zu publizieren was gut ist und für Leser interessant wäre. Das Problem ist doch genauso wie bei der Musik etwas zu publizieren ohne die Unterstützung der Geier, weil man gegen die angestaubte Maschinerie nicht ankommt.

Was du hier zu verteidigen versuchst ist in meinen Augen nicht die Literatur, die Autoren und am aller wenigsten die Leser sondern die Verlage und Buchhändler. Letztlich sind es aber nur Dienstleister, die Kunst und die Arbeit der Autoren an die interessierten Personen vermitteln sollen aber schon lange viel zu sehr in die eigene Tasche wirtschaften.

Den Markt aufzumischen und umzukrempeln wird nicht der Literatur schaden und sobald man es geschafft hat die alten Strukturen aufzubrechen werden Dienste wie Smashwords, Kindle Direct Publishing oder Nook Press deren Stellenwert übernehmen wie derzeit Amazon und Netflix das klassische Fernsehprogramm ablöst. Man muss den Schritt nur endlich wagen und nicht an angestaubten Modellen festhalten.

mischaef schrieb:
Und eine Buchhandlung als Copy-Shop? Und woher sollen Leser dann Vorschläge erhalten, was sie noch lesen könnten? Nach dem Motto: Kunden die das kopiert haben, haben auch jedes kopiert? Da vertraue ich lieber meinem Buchhändler, der mir noch kein schlechtes Buch empfohlen hat, der auch weiß, mit welchen Titeln man anfängt, wenn man sich in einen neuen Bereich vorarbeitet. Das sieht bei Amazon ganz anders aus.

Ach und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Muss ein Buchhändler zwangsweise Regale voller Papierbücher im Laden haben? Ich glaube du hast das Konzept nicht verstanden. Ein Buchhändler kann noch immer ein Buchhändler bleiben, nur ein Regal voller Bücher braucht er nicht mehr zu haben. Du suchst ein interessantes Buch über die Tierwelt als Geschenk für eine Freundin? Dann lass dich doch beraten und lass dir das Buch gleich vor Ort als eine in Leder gebundene Ausgabe mit Prägung erstellen.

Genau darum geht es doch. Beratung und Dienstleistung anstatt dem Verkauf von Papier. Nach diesem Prinzip funktionieren seit Jahren diverse Fotoshops. Entlohnt wird das ganze nach der Qualität der Arbeit vor Ort und Provision und nicht durch eine veraltete Buchpreisbindung.

Rein technisch gibt es dann beim Buchhandel nur so eine ähnliche Maschine und du kannst in wenigen Minuten ein frisches Buch mit nach Hause nehmen.
https://youtu.be/fOHsxgQdo5k

Im übrigen gibt es heutzutage genug Systeme die eine Beratung überflüssig machen oder gut ergänzen können. Auch hier kann man auf das vorhandene bei Amazon Prime Video oder Netflix verweisen. "Weil sie sich für xy interessiert haben" oder "Das könnte ihnen gefallen" funktioniert sehr gut, sobald ein Inhaltsanbieter die Datenbanken pflegt und er genug Informationen über den Konsumenten sammeln konnte. Auch Bewertungssysteme und Leserkritiken bieten hier einen Mehrwert, den kaum ein klassischer Buchhändler auch ansatzweise im derzeitigen System leisten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ebooks sind doch Software und keine Bücher. Kann man die etwa in die Hand nehmen? Kann man die auf den Tisch legen, gebraucht weiterverkaufen und ohne Computer lesen? Nein? Dann ist das IMHO eine Software.

Vor allem macht die Buchpreisbindung keinen Sinn. Sie dient ursprünglich dazu, das Bestseller mit ihren Einnahmen wirtschaftlich weniger erfolgreiche Werke quer subventionieren. Ein Ebook kann aber jeder veröffentlichen, auch ohne Verlag!
 
Im "analogen" Zeitalter war die Buchpreisbindung eine feine Sache. Aber spätestens seit dem Aufkommen von eBooks ist dieses schlichtweg einfach überholt. Es gibt keinen rationalen Grund, warum ich für ein digitales Buch den gleichen Preis wie für einen gedruckten Band zahlen sollte.
 
Noxiel schrieb:
Meiner Meinung nach darf die Buchpreisbindung nicht fallen. Diese für einige so lächerliche Ausnahme begründet für mich tatsächlich die Diversifizierung im deutschen Buchhandel. Wenn Amazon die Preise diktiert, dann wird es für die kleinen Verlage/Buchläden ein Tod auf Raten. Bestseller werden günstiger, Nischenliteratur teurer. Mal ganz davon abgesehen, dass wir mit der Buchpreisbindung nicht allein in Europa stehen.

Ich sehe ohne Buchpreisbindung keine nachhaltige Voraussetzung für einen von Qualität und Vielfalt geprägten Buchmarkt in Deutschland.

Das ganze wird nur hinausgezögert, auch wenn es mir persönlich auch nicht gefällt dass immer nur die großen Konzerne das Rennen machen. Aber sind wir doch mal ehrlich, in Deutschland gibt es - außer in Studentenstädten vielleicht - immer weniger Einzelläden. Jede mittelgroße Stadt wird meist von einer Kette dominiert.

Zudem ausserhalb Europas gibt es keine Buchpreisbindung, speziell in Amerika schießen deshalb die Kleinstverlage aus dem Boden. Wo gibt es das bei uns, wo ist denn die Vielfalt?
Stattdessen wird sich an Verlagsinstanzen gehalten, die sich regelmässig freiweillig (!) politischer und moralischer Zensur beugen, ohne dass immer ein Zwang besteht. Die meisten deutschen Verlage befinden sich in superreichen Familienklans, die sehr eng mit der Politik verzahnt sind und jährlich noch reicher werden.

Von freiem Verlagswesen fehlt da jede Spur!

Ich hätte gerne auch alle John Saul, Dean Koontz und James Herbert Bücher, da sieht es als ebook aber ziemlich mau aus. Auf englisch bekomme ich jedoch alle ...
Somit wird es auch Fachbücher weiterhin geben, wenn Publikum da ist - das ist aber immer so im Leben.

Falls sich jemals das elektronische Buch durchsetzt, wird es generell gravierend etwas ändern.
Die ganze Druckerbranche wird auf alle Fälle wegfallen, des einen Leid wird sich der Umweltschutz freuen.

Wenn die Verlage mit Flatrates oder bezahlbaren Bücherpreisen sich nicht ändern werden analog der Musik weiterhin Leute ihre Bücher sich illegal beschaffen. 1 EUR pro 100 Seiten empfinde ich als akzeptabel und von vielen vmtl. bezahlbar, alles darüber ist für den Verbraucher in regelmäßig konsumierten Mengen inakzeptabel.

Deshalb: Weg mit der Buchpreisbindung, die nur das verkrustete Verlagswesen reich macht und nicht nach dem Verbraucher oder deren Wünschen schaut!
 
Zuletzt bearbeitet:
@MaverickM
Das hat mit der Buchpreisbindung auch rein gar nichts zu tun!
Die Buchpreisbindung besagt nicht dass ein bestimmter Text in egal welcher Fassung gleich viel kosten muss, sondern dass eine bestimmte Fassung bei allen Händlern gleich viel kosten muss.

Anders wäre der Preisunterschied zwischen Hardcover und Taschenbuch ja schon gar nicht möglich^^
Und der hat ganz nebenbei nichts mit den höheren Herstellungskosten für ein Hardcover zu tun sondern liegt rein daran, dass ein Hardcover in der Regel neuer ist und der Inhalt damit wertvoller, weil relevanter.

Vergleichbar mit einem Spiel für 60€ im Steelbook (Aufpreis bei der Fertigung im Vergleich zur normalen DVD-Hülle ein paar Cent), der Fassung in DVD-Hülle für 50€ und ein Jahr später der Fassung im Jewel-Case in der Softwarepyramide für 6,99€.
Der Fertigungspreis spielt keine Rolle, die unterschiedlichen Preise kommen nur durch das Alter des Inhalts bzw. weil man den Aufpreis beim Steelbook für etwas das man als hochwertiger empfinden mag zahlt.

Wieder zur Buchpreisbindung: Amazon bekommt hier nicht auf den Deckel weil sie ein eBook günstiger (kostenlos) als die gedruckte Fassung angeboten haben sondern weil das ein Rabatt für Nutzer der App war und der Preis des eBooks eigentlich (ka wie teuer es nun eigentlich ist, ich sag einfach mal) 9,99€ war, für Nutzer der Kindle-App jedoch nur 0€.
Eine Rabattaktion halt.
Hätte Bastei-Lübbe extra für Amazon eine eigene Fassung veröffentlicht deren Preis allgemein 0€ oder 1 Cent gewesen wäre hätte da nichts gegen gesprochen, eigene Fassungen günstiger anzubieten war ja auch ewig das Geschäftsmodell von Weltbild und/oder dem Bertelsmann-Club.

Rabattaktionen gehen aber gar nicht und Apple hat ja auch schon Ärger bekommen weil man mit iTunes-Guthabenkarten iBooks kaufen kann, diese Guthabenkarten aber immer wieder mal in Supermärkten mit 20% Rabatt angeboten werden.
Ergebnis: Man kann mit iTunes-Guthabenkarten in Deutschland nun keine iBooks mehr kaufen.

Und weil Rabatte verboten sind gibt es in Buchhandlungen ja auch immer wieder mal Verkäufe von Mängelexemplaren, deren einziger Mangel ein Stempel mit dem Text "Mängelexemplar" ist^^.

Ansonsten schließe ich mich der Meinung von mischaef was einen Buchhandlungsmarkt ohne Buchpreisbindung angehen würde an.
 
Was für Schwachsinn. Die sollen mal endlich diesen Humbug Buchpreisbindung als Relikt aus der Steinzeit abschaffen. So stark kann doch die Lobby der Kleinstbuchhändler nicht sein.
 
mischaef schrieb:
Dann schau Dir aber auch mal das Buchhandelssterben in GB an....Amazon hat da mittlerweile einen Marktanteil von fast 40%...kannst Du Dir vorstellen was es für eine Buchlandschaft bedeutet, wenn ein Händler vielleicht mal 60% Marktanteile hätte?

Ach ja, dann schau Dir auch mal bitte die Qualität der dort erschienen Bücher an (oder die aus den in dem Zusammenhang viel beschworenen USA)...eher Masse als Klasse...

Das ist doch Blödsinn. Nicht der Händler bestimmt über die Qualität, sondern letzten Endes die Nachfrage der Konsumenten. Wenn nur noch Strichmännchen-Comics gekauft werden, wird auch keiner schwer verdauliche Romane anbieten. Kein Händler sagt sich "mir doch egal was die Kunden wollen, ich verkaufe was ich will".

Und gerade Amazon ist eine Bereicherung für das Buchgeschäft. Selbst wenn sie verdammt viel Kohle selbst einstreichen (woran Kritik durchaus gerechtfertigt ist) ermöglichen sie es heute jedem selbst ein Buch in den Handel zu bringen. Themen und Geschichten die es sonst nie in ein Buch geschafft hätten, weil sie vermeintlich nicht genug Profit für den Verlag abwerfen kann man heute einfach via Kindle veröffentlichen.

Und zu welch absurdem Blödsinn die Buchpreisbindung führt siehst du ja auch hier im Artikel. Da lechzen Leute schon wieder nach Geld, dass ihnen keinster Weise zusteht.
 
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