@andy_m4
Das Thema Datenschutz ist so komplex, dass ich auch diesmal daran zweifle, dass sich etwas grundlegend ändern wird. Es fängt bereits bei Kleinigkeiten wie WhatsApp an, wo meine Nachrichten, Telefonnummer, Kontaktdaten, Geburtstag, Standort, usw. ohne meine ausdrückliche nicht nur auf dem fremden Gerät gespeichert sind, sondern auch als Backup in einer Cloud liegen. Diese Informationen entstehen sogar durch zwei Dritte, die über mich schreiben.
Und wie es mit Tracking allgemein aussieht, beispielsweise offiziell für Werbezwecke (die ich gar nicht will), von Unternehmen (an die ich nichts senden will) in Verbindung mit Partnerunternehmen (von denen ich nichts weiß) braucht man gar nicht anzufangen.
Daher finde ich den Ansatz schon richtig, dass der Nutzer selbst dafür verantwortlich sein muss, dass ein Feature wie Recall in guter Absicht verwendet werden muss. Dies ist natürlich nur möglich, wenn Microsoft nicht nur das Versprechen einhält, dass die Daten lokal auf dem Gerät verbleiben und die Chronik jederzeit deaktiviert werden kann, sondern auch, dass für jeden verständlich aufgezeigt wird, was mit diesen Daten passiert, wenn ich A oder B klicke.
Microsoft muss dafür sorgen, dass ich als Nutzer bewusst entscheiden und steuern kann, was mit den Daten passiert.
Das bedeutet auch, dass ich bewusst gegen Verträge oder Gesetze verstoßen kann, falls sie einem höheren Zweck dienen. Also um Betrug, Gesetzeslücken, Korruption, usw. nachweisen zu können.
Parallelbeispiel: Eine Dashcam Aufnahme ohne Einwilligung der anderen Person, um deren Lügen, Versicherungsbetrug, Schäden, usw. nachweisen zu können. Da muss man auch gegen "untergeordnete" Gesetze verstoßen, damit ein höherer Zweck erzielt wird. Auch zum Eigenschutz!
Mit Recall könnte ich bspw. Chatverläufe nachweisen, einseitige Änderung von Angaben, Löschung von Informationen, usw.
Recall ist quasi die Dashcam für meinen PC.
Und falls "ich" versehentlich Daten aufzeichne, die ich eigentlich nicht aufzeichnen darf, muss ich sie jederzeit wieder löschen können, sodass niemand geschädigt wird.
Erst wenn ich diese Daten bewusst teile, sollte meine Verantwortung beginnen. Würden die Daten ohne meine bewusste Einwilligung automatisch in einer Cloud landen, gescannt oder veröffentlicht werden, usw. dann sollte auf jeden Fall Microsoft die Verantwortung tragen.