PStTG - übertrieben oder OK?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
So habe ich meine Meinung im Luxx gepostet:

Das Thema ist durchaus brisant.
Als Familie mit drei Kinder haben wir selbst schon viel gekauft und verkauft, auf Kleinanzeigen, und konnte so uns und anderes gutes tun.

Zudem weiß ich nicht, warum als Privatperson ohne Kleingewerbe bereits versteuerte Ware nochmals beim Privatverkauf versteuert werden soll.

Ich denke das kann man sehr kontrovers diskutieren.

Aus meiner Sicht ist die Folge, dass im schlimmsten Fall mehr weg geschmissen wird.
Und das wo doch Nachhaltigkeit mittlerweile ein so großes Thema ist.

Und als Hardware freak war der CB und Luxx MP auch ein Traum.
Ich hab hier neben EKA viele gute Deals gemacht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DerKonfigurator, amorosa und Fusionator
Da ist sicher in 99,99% der Fälle nicht der Fall, dass das versteuert werden muss.

Wenn z.B. der Gegenstand > 1 Jahr im Besitz war wird privat nie versteuert. Bei Kindersachen selbst wenn man ganz viel kauft und verkauft innerhalb eines Jahres wird man kaum Gewinn damit machen sondern im besten Fall 0/0 herauskommen - dann hebt man halt für das eine Jahr die Einkaufsbelege auf.

Es wird ja auch (wenn überhaupt) nur der Gewinn versteuert nicht der erzielte Kaufpreis der Ware - wer also für 10,00 Euro kauft und 3 Wochen später für 10,01 Euro verkauft muss - wie gesagt im schlechtesten Fall wenn er (steuerrechtlich) als "gewerblich" gilt - nur die 0,01 Euro versteuern und nicht die 10,01 Euro xD
 
paganini schrieb:
echt man findet hier eine Lösung!
Die Lösung wäre, wenn das Gesetz nicht auf CB (und ähnliche, kleine Marktplätze) zutreffen würde, also ein freigestellter Plattformbetreiber.
Wir haben uns auch intern schon über die Thematik unterhalten, das Gesetz ist bewusst schwammig formuliert, so das es enormen Interpretationsspielraum bietet, was für die betroffenen Plattformen eine ziemlich bescheidene Situation ist.
Hier bedarf es definitiv noch weiterer Informationen.

Das jetzt auf gut Glück laufen zu lassen, wäre allerdings ein Spiel mit dem Feuer, die Bußgelder sind nicht ohne (bis zu 50000€) und könnten für kleine Unternehmen schnell das Ende bedeuten.

Ich hoffe, dass die neue Gesetzeslage jetzt nicht alle kleineren Marktplätze von der Karte wischt, gerade auch Lokal in unserer Stadt gibt es eine App für unkomplizierte Nachbarschaftshilfe und Verkauf gebrauchter Gegenstände, die wäre dann genau so am Ende.
Wäre nicht nur schade um den Marktplatz, sondern auch den sozialen Zusammenhalt, den solche Kleinnetzwerke erzeugen.

Ich bin mir auch noch nicht sicher, wie das bei EKA gehandhabt werden wird, ich bin mir nämlich relativ sicher, das ich dort nie meine Adresse angegeben habe, bzw. wenn ich in die Benutzereinstellungen gehe, gibt es dort auch kein Feld, um eine Adresse zu hinterlegen - und die muss laut Gesetzestext vom Plattformbetreiber an das Finanzamt gemeldet werden, das ist einer der Punkte die nicht mit einem "sofern vorhanden" gekennzeichnet und somit optional ist.

Ich vermute auch, dass dieses Gesetz bevorzugt auf Marktplätze wie EKA, Shpock, Quoka, Vinted und co. abzielt und solche wie im Luxx oder hier nicht im Fokus stehen.
Bei EKA sehe ich allerdings keine Bemühungen, den Forderungen des Gesetzes nachzukommen, was mich aktuell auch ein wenig irritiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: rezzler und minimii
Nun die einzige Frage ist aber doch ist es auf einem Marktplatz prinzipiell möglich auf bzw über die Handelsmenge und Summe zu kommen, die eine Meldung veranlasst.

Ob das alle gleich umsetzen oder halt das Prinzip "Hoffnung" dass man für immer unter dem Radar fliegt nutzen ist ja egal xD

Nur in 3 Jahren kann man sich halt dann nicht mehr als Betreiber so einfach rausreden mit Ups ja das habe ich glatt übersehen dass das seit ein paar Jahren meine Bringschuld ist - bis vielleicht Mitte 2023 wird das sicher noch eher problemlos gehen.
 
Bohnenhans schrieb:
Marktplatz prinzipiell möglich auf bzw über die Handelsmenge und Summe zu kommen, die eine Meldung veranlasst.
Das geht ziemlich schnell, einmal RTX 4090 verkaufen und schon ist man bei 2000€, steckt das Ding in nem PC ist man eher bei 2500-3000€.

Und wenn ich dann an ein Autoforum denke, wo man mal seinen gebrauchten reinsetzt oder nen Satz Alufelgen oder Tuningteile, da kommt man schnell auf hohe Beträge.
Reepo schrieb:
Wenn ich da an die Scalper denke, dann freut es mich. Aber bei 30 Artikeln, die Mutti schnell erreicht hat, weil die Baby Klamotten auf Kleinanzeigen verkauft werden, da ärgert es mich.
Trifft es da schon ganz gut.
Wenn ich das Babyspielzeug von meinem Sohn einzeln verkaufen würde, wäre vermutlich eine Kiste weg, 50€ in der Tasche und ich hab mich schon für das Finanzamt qualifiziert.
 
Naja Du und vermutlich 10 Mio Menschen auch. xD

So eine Meldung ist ja nur ein kleiner Mosaikstein dann ob das Finanzamt sich bei Dir melden wird und nachfragt oder nicht, das sicher kein Automatismus.
 
Ich frage mich die ganze Zeit, wer diesen Meldungen nachkommen soll.

Die ganze Arbeit, die dahinter stecken muss.

Kann ja nicht immer nen Bot entscheiden, ob oder ob nicht. Da wird ne Menge Mist aufs Finanzamt zukommen.

Naja, schafft evtl. neue Jobs oder sowas...
 
Natürlich bin ich nicht alleine und vermutlich wird auch kein Finanzamt kommen, wenn ich das alte Spielzeug für nen paar Tacken verkaufe.

Das Problem haben die Plattformen, die Informationen über die Verkäufer und sämtliche Transaktionen vorhalten müssen (10 Jahre) und fristgerecht an das Finanzamt übermitteln müssen.

Da hier die Verhandlungen alle in Textform ablaufen und nicht wie bei eBay ein Gebot abgegeben wird, müsste man die Daten (Anzahl Verkäufe, Umsatz) dem jeweiligen Nutzer zuordnen und speichern.
Ob das die Forensoftware hergibt, weiß ich nicht, ohne weiteres wird das vermutlich nicht automatisiert möglich sein und alles andere ist mit dem kleinen Team nicht realisierbar (und dazu fehleranfällig).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: amorosa
@amorosa Das ist jetzt halt die Quittung dafür, dass Plattformen wie eBay jahrelang konsequent weggesehen haben, wenn "Privatverkäufer" hundertfach Neuware verkauft haben. Gerne auch den gleichen Artikel in verschiedenen Varianten, Kleidung oder Schuhe in allen möglichen Größen, Autoteile für zig Marken oder dutzende Computer mit Zusammenstellung auf Käuferwunsch etc. Was mir da alles an Schwarzhandel untergekommen ist, geht auf keine Kuhhaut. Und ich habe nie gezielt nach Priverblichen gesucht und bin schon seit Jahren kaum mehr auf eBay aktiv.

Schön ist die neue Regelung nicht und sie wird auch nicht nur den Forenbetreibern hier Kopfschmerzen bereiten. Aber überrascht, dass der Staat da eingreift, bin ich nicht im geringsten. Dass da mal was unternommen wird, war lange überfällig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22 und sudfaisl
Es ist ein Versuch die kleinen Leute zu schröpfen weil die großen gute Steuerberater haben..... So könnte man das auch schwammig am Stammtisch kundtun...
Aber so wie ich das lese wickelt CB keine Zahlungen über Ihre Systeme ab. Auch sonst ist das hier keine Dienstleistung am Kunden.
Das betrifft wohl nur "Unternehmen" und kein Forum wo die Leute tauschen oder verkaufen.
 
sudfaisl schrieb:
Unser Marktplatz ist als Reaktion auf das neue Gesetz zunächst komplett geschlossen. Sofern die Interpretation des Gesetzes nicht eindeutig zu unseren Gunsten ausfällt (wonach es zumindest Stand jetzt nicht ausschaut), gehen hier 22 Jahre Geschichte zu Ende :(
NO NO NO NO NO NONO NO NONO NO NO!!!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DerKonfigurator
worldoak schrieb:
Aber so wie ich das lese wickelt CB keine Zahlungen über Ihre Systeme ab. Auch sonst ist das hier keine Dienstleistung am Kunden. Das betrifft wohl nur "Unternehmen" und kein Forum wo die Leute tauschen oder verkaufen.

Betreiber einer Plattform, die "es Nutzern ermöglicht, über das Internet mittels einer Software miteinander in Kontakt zu treten und Rechtsgeschäfte abzuschließen", werden dazu verpflichtet, sich bei einer zuständigen Behörde zu registrieren.

"Mittels einer Software" = Das Forums CMS

https://www.golem.de/news/neues-pst...tige-privatverkaeufer-melden-2301-171010.html
 
Es kommt auf den 2. Teil der Aussage an!
Rechtsgeschäfte können in mündlicher oder schriftlicher Form abgeschlossen werden. Verbindlich werden im Forum keine Rechtsgeschäfte abgeschlossen.
Im Forum handelt es sich um Angebote.
Erst in der PM wird der Vertrag besiegelt in dem auf das Angebot reagiert wird und bezahlt. Dann gilt der Vertrag als geschlossen.
Rein Theoretisch muss ich ja nicht bezahlen. Der Verkäufer hat meine Daten nicht und könnte nur eine schlechte Bewertung abgeben.
Da das Forum aber dies nicht mit Software abbildet und weder die Daten vom Käufer noch Verkäufer hat, sondern nur den Kontakt ermöglicht ist es Auslegungssache mit viel Phantasie dies vor Gericht glaubhaft zu machen. Weil dann muss/wäre eine Gruppe in WA als Schulbasar genau betroffen sein wie jede Art vom Forum. Ich denke hier ist dies eindeutig nicht vom Gesetzgeber gewünscht. Auch kann CB gar keine relevanten Daten an das FA. Übermitteln, da hier keine eindeutigen Daten der User bekannt sind und nicht eingeholt oder geprüft werden.

Dies unterscheidet sich als eindeutig von eBay, Mindfactory, Amazon usw.
 
Warum hab ich da das Gefühl, dass da mal wieder unbedacht was beschlossen wurde, von Leuten, die das Internetz noch nicht so kennen. Statt klaren Definitionen nur noch Unklarheiten.
 
Die Aussage vom Gesetzgeber sind klar. Für den Vertragsabschluss müssen die Parteien bekannt sein. Hier ist es nicht so!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun dann könnte man aber sagen wenn dem Forum die Echtnamen nicht klar sind, darf es halt erst recht keine Handelplattform mitanbieten, denn genau das würde die Absicht des Gesetzes unterlaufen.

Das funktionert im Strafrecht und im Zivilrecht sicher halbwegs gut Gesetze etwas zu umgehen- sobald das Finanzamt und Finanzbehörden involviert sind konstruiert man dort daraus ganz schnell den Eventualvorsatz.

Das ist eine sicher eine heisse Kiste xD da macht es sicher Sinn etwas abzuwarten.
 
Wieso lesen die Leute nur die Überschrift und meinen dann mitreden zu können.
Nur Anbieter die eine Verkaufsplattform anbieten müssen sich bei FA melden. Nicht jemand der ein Forum anbietet muss sich beim FA Melden.
CB ist keine Verkaufsplattform! Dies ist ein Forum. Der Verkauf erfolgt nicht über CB, deshalb haftet CB nicht und ist auch keine Partei an die man sich wenden kann bei einem nicht bezahlten Artikel.
Oder habt Ihr schon Mal eine Auftragsbestätigung von CB erhalten nachdem Ihr was im Forum per PM gekauft habt?!
 
Hmmm das muss man sih wohl mal in Gänze durchlesen.
 
worldoak schrieb:
CB ist keine Verkaufsplattform! Dies ist ein Forum. Der Verkauf erfolgt nicht über CB, deshalb haftet CB nicht und ist auch keine Partei an die man sich wenden kann bei einem nicht bezahlten Artikel.
Wuerdest du das Risiko eingehen, wenn die Strafe fuer einen Verstoss fuenfstellig sein koennte?

Ich persoenlich denke zwar auch, das ein Forum wie CB nicht davon betroffen ist, aber solange das nicht mit mehr als ein paar Laienmeinungen abgedeckt ist, halte ich es fuer die bessere Entscheidung den Marktplatz erstmal zu schliessen.

Reepo schrieb:
Betreiber einer Plattform, die "es Nutzern ermöglicht, über das Internet mittels einer Software miteinander in Kontakt zu treten und Rechtsgeschäfte abzuschließen", werden dazu verpflichtet, sich bei einer zuständigen Behörde zu registrieren.
Das alleine so zitiert wuerde auch WhatApp und Co. dazu verpflichten User zu melden. Es wuerde sogar Telefonanbieter zwingen (Adieu Fernmeldegeheimnis). Denn ein Rechtsgeschaeft braucht keinen ausformulierten Vertrag, es braucht nichtmal ueberhaupt was schriftliches!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben