Putschversuch in der Türkei

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Herr Erdogan muss sich eben bei putin anbiedern. -35% Buchungen im Tourismus bisher, Einbruch der kauflaune wegen Unsicherheit im Job (70.000 entlassungen) da muss man irgendwo noch die Wirtschaft ankurbeln. Daimler, Man, Bosch und siemens , sind in der Türkei dick im Geschäft. Das ist noch ein Grund warum sich die bundesregierung bisher zurückhaltend gibt was sanktionen angeht. Den Absatzmarkt macht aber erdogan kaputt...
 
Eine Freundin von mir hat auch gut 3-4x im Jahr in der Türkei Urlaub gemacht, oft auch nur fürn langes Wochenende. Ihre zwei Wochen im August hat sie nun storniert und wird auch so schnell nicht mehr hin.
Denke auch, dass der ausbleibende Tourismus das Land hart treffen wird.
 
@KTelwood
Mutmaßung.
Klar ist, daß die Türkei noch brav auf US-Kurs war, als die Su-24 abgeschossen wurde. Scheinbar hat sich das geändert. Das ist der Preis, wenn man sich zum Vasallen macht: Konfrontation mit den Nachbarn, Isolation und jede Menge Tote. Das ist es einfach nicht wert, zumal man dabei letzten Endes so oder so mit leeren Händen ausgeht und die Türkei scheint jetzt langsam aber sicher auf ihren alten Kurs zurückzugehen: Den des guten Auskommens mit der Nachbarschaft. Vergessen werden das die Syrer sicher nicht so schnell, aber wenn die türkische Regierung Wort hält, dann stehen die "Rebellen" bald ohne Nachschub da und dann geht der Rest ganz schnell.


"The Syrian president has proposed a visa-free travel region for Syria, Iran, Turkey and other neighboring countries that would be similar to Europe’s Schengen Zone.

“I was the first one to bring this issue to the agenda. I started talking about [visa-free travel] between Turkey and Syria three years ago,” Syrian President Bashar al-Assad said Sunday in an interview with daily Hürriyet and the German paper Bild that touched on regional influence, Middle East peace and his country’s reputation.

“When Erdoğan said, ‘We are ready’ [for a visa agreement] during my visit to Turkey last year, I was very surprised,” al-Assad said.
http://www.hurriyetdailynews.com/de...ve-samgen-say-syrain-head-of-state-2010-12-20
 
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Allein dein erstes Wort beschreibt den Rest deines Beitrages vortrefflich. Mutmaßung.
Erdogan ist ein Machtmensch, die guten Beziehungen zwischen ihm und Assad waren genau bis zu dem Tag positiv besetzt, als es absehbar war, dass sich ein Arabischer Frühling wie in Tunesien / Ägypten so nicht wiederholen würde.
Im Laufe des Konflikts hat Erdogan dann auch erkannt, dass entgegen erster Behauptungen, Assad durchaus an der Macht bleiben kann. Die USA haben in der Auseinandersetzung nicht mehr oder weniger Einfluss verübt als die EU oder Russland.
 
Noxiel schrieb:
Die USA haben in der Auseinandersetzung nicht mehr oder weniger Einfluss verübt als die EU oder Russland.

Bist du mit deinem letzten Satz nicht der nächste in der Kette der Mutmaßungen unterstellt um gleich darauf Mutmaßungen zu äußern? ^^
Ich persönlich bin mir auch sicher dass die EU, die Türkei, die USA und Russland alle mitgemischt haben. Aber "nicht mehr oder weniger" halte ich doch für eine gewagte These. Auch denkbar dass der Einfluss der EU gemessen an dem der anderen so gering ist, dass es kaum einen Unterschied gemacht hätte, wenn man sich raus gehalten hätte. Womöglich wären dann die Anteile der EU stattdessen von den USA gekommen. Während ein "Raushalten"der USA oder von Russland dazu geführt hätte, dass der Konflikt so oder so herum bereits beendet wäre. Auch Mutmaßung...
Jedenfalls hoffe ich dass die ewige Kette der Einflussname der Großmächte auf den nahen Osten irgendwann zum Erliegen kommt. Solange wir Waffen und Krieg sähen, werden wir Terror und Leid ernten. Im nahen Osten und bei uns.
 
Das nun die CIA die Russen abgschossen haben soll ist doch nur Erdogans art und weise zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
1) Freund Putin soll seine Russen zum Urlaub schicken (beide Währungen sind in freiem Fall, also kein Kosten Ding )
2) Wenn Gülen wirklich das Mastermind hinter dem "antidemokratischen" Putschversuch ist, wäre es doch wohl für dem Letzten Ziegenhirten fragwürdig warum das Nato-Partnerland, was seit 50 Jahren in gutem Vertrauen Atombomben in der Türkei Parkt mit dem größten Überwachungsapparillo der Welt nichts tun konnte, nicht mal warnen...und nun auch Gülen nicht ausliefern will...
Wenn man da nicht erklären kann, dann muss die USA eben Mitverschwörer sein.

Da Erdogans Propaganda nicht mal Verschwörungstheorie (überprüfbar) sondern Mythos ist (muss man einfach glauben) ist das auch einfach.
 
Nun wurden Haftbefehle gegen 42 Journalisten erlassen, darunter auch die Journalistin Nazli Ilicak, welche dadurch bekannt wurde das sie 2013 über einen Korruptionsskandal berichtete und entlassen wurde.

Natürlich alles Putschisten, ne?
Da räumt jemand gerade ordentlich auf würde ich sagen. Aber hey, einige User werden uns bestimmt aufklären warum das Erdogan/ die Regierung machen musste.
 
Erdogan macht Gefühle zu Fakten und Anschuldigungen zu Urteilen. Jeder der Angst vor repressionen hat wird jede Verhaftung beklatschen, als Sieg der Demokratie.
 
Erdogan tritt auf und argumentiert als sei er die Reinkarnation Stalins. Einzig die Gulags fehlen noch. Wobei: Die Quantität der Festnahmequote der letzten Tage wird es unumgänglich machen.
Eigentlich könnte einem jeden zivilisierten Westeuropäer dieses global irrelevante Land, dessen Bruttosozialprodukt irgendwo zwischen Mexico und Holland liegt, völlig egal sein. Nur finde ich es doof, dass die Urlaubsreisen nach Spanien dieses Jahr so teuer geworden sind...
 
Ich finde Deutschland sollte sich JETZT wirtschaftlich wie politisch gänzlich unabhängig von Erdogans Türkei machen.
Geld kann das Leid nicht aufwiegen was folgen wird wenn Erdogan nach den Unbequemen bald auch die gänzlich unbeteilgten angreifen wird.
Und Solange Daimler, Siemens, MAN, Bosch und Co. Nicht im Vorraus eine Sicherheitsleistung von 15 Milliarden Euro zurückstellen wollen um Flüchtlingswellen und humanitäre Katastrophen abzufedern, nur weil man Rücksicht auf deren Geschäfte nimmt, könnte man auch deren Geschäfte per Gesetz eindämmen.
 
gänzlich unabhängig kann man sich von der Türkei nicht machen. Weder politisch noch wirtschaftlich. Politisch wird man nicht mal eben die NATO aus dem Land sich zurück ziehen lassen können. Als Nato Standort ist die Türkei nicht mal eben zu ersetzen, liegt sie strategisch als "Vorposten" ideal sowohl in Richtung Russland als auch zum Nahen Osten. Und wirtschaftlich ist man in bestimmten Punkten auch mehr oder weniger auf die Türkei angewiesen. Sei es im Export oder auch im Import. Die Türkei ist der größte Produzent für Haselnüsse und Granatäpfel als Beispiel. Kein anderes Land wäre in der Lage hier einzuspringen und die Mengen zu liefern, die die Türkei liefert. Und es ist jetzt nicht so, dass das nur große Firmen trifft. Wenn du keine Haselnüsse und deren Produkte (Nutella) mehr kaufen kannst oder nur zu massiv gestiegen Preisen, trifft das auch die Kunden.
 
Nutella ist doch auch wegen dem Palmöl schon ein Teufelszeug. Und auf Granatapfelarmomatisiertes Fructis Shampoo kann ich auch verzichten :D
Soll Erdogan die Nüsse Fressen.

Nur das man zusammen in der NATO ist heißt nicht, das man besondere Wirtschaftsbeziehungen führen müsste.
 
Nö, muss man nicht. Hab ich das irgendwo behauptet? Du hast aber von politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit gesprochen. Und ich habe dir zu beiden gesagt, dass es gänzlich nicht geht. Des wegen hat noch lange nicht beides in Korrelation zu stehen.
 
Na dann packe ich mal den großen Spekulatius aus.
Wenn in drei bis vier Monaten sich das türkische Volk ein bisschen die Köpfe abgekühlt hat, dann wird es wieder einen Putsch geben, der dann sicherlich nicht so stumpf in der Ausführung sein wird.
Ich denke in der Zeit der freien Medien kann sich ein Regime nicht lange halten, dass so massive Einschnitte in die Bürgerrechte vornimmt!
Und noch was, jeder der jetzt mangels vernünftiger Überlegungen von Erdowahn gefeuert wurde, wird ein Feind von ihm.
Jeder mit einem Fünkchen Verstand wird sehen, dass es einfach nicht sein kann, dass so viele Beamte, Schulen, Lehrer, Intellektuelle oder auch Soldaten an einem so plumpen Umsturz beteiligt sein konnten!

Wenn der Sommer vorbei ist, die Tourismus Industrie leer ausgegangen ist, die Firmen nicht mehr so einfach ihre Klamotten in die EU verkaufen können, jedes andere Land auf Abstand zur Türkei geht, dann wird die Masse wieder auf die Straßen gehen!
 
Das glaube ich nicht. Aktuell will sich keiner äußern, weil Jeder an der nächsten Ecke ein Spitzel Erogans sein kann. Widerstand wird sich wie in der Vergangenheit erst dann herausbilden, wenn das System Schwäche zeigt. Aktuell dreht Erdogan die Daumenschrauben an und das braucht noch mehr als ein paar Monate, bis er die wieder locker werden lässt.

Aber zugegeben, auch das ist aktuell nur Spekulation.
 
Freie Medien? Gibt es selten genug, in der Türkei werden sie aktuell so weit möglich ganz ausradiert. Wenn Facebook und Twitter sich wieder zum massiven Problem ausweiten, werden sie halt wieder gesperrt, unter dem Vorwand die Gülen-Bewegung habe mit solchen Mitteln den Putsch angezettelt.
Bin gespannt wie mit den Zehntausenden Inhaftierten und deren nahe stehenden Personen noch weiter umgegangen wird. Wenn ein Diktator mal ein solches Maß an Macht erlangt hat, ist das ohne den ganz großen Knall schwer umkehrbar. Der Putsch kam zu früh und zu unorganisiert.
 
Angst. Keine Schläge ins Gesicht, aber immer 3-5 Kerle vor der Haustür und nachts Klingeln. Bis Ruhe ist.
 
Lars_SHG schrieb:
Na dann packe ich mal den großen Spekulatius aus.
Wenn in drei bis vier Monaten sich das türkische Volk ein bisschen die Köpfe abgekühlt hat, dann wird es wieder einen Putsch geben, der dann sicherlich nicht so stumpf in der Ausführung sein wird.

Sehr schlecht spekuliert, denn mometan entfernt Erdogan den Krebsgeschwür sehr erfolgreich, welches seine Regierung nah kommen könnte. Wie soll also noch ein Putschversuch klappen. Es sind ja sehr viele aus dem Militär suspendiert/verhaftet worden.

Vielleicht ist das ein heuchlerisches Wunschdenken eines "lupen reinen posaunenden Demokraten" Erdogan weggeputsch zusehen. :)

Die Mehrheit der Bevölkerung inkl. Opposition stehen gemeinsam gegen einen Putsch.

Von daher sehe ich momentan für die nächsten Jahre keine Chance für einen erfolgreichen Putsch.


Wie Musti erwähnt hat, die EU braucht definitiv die Türkei (siehe Flüchtlingsproblematik, ist nur ein Punkt von vielen), sonst wäre sie schon längst ausradiert und in die Steinzeit versetzt.
 
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Also ich weiß nicht. Wir "brauchen" die Türkei? Wegen ein paar Nüsse und NATO-Stützpunkten wie im Kalten Krieg verraten wir unsere eigenen Ideale und lassen Erdogan einfach so gewähren? Eigentlich müsste es auch hier eine Rechtsgüterabwägung geben und für mich ist der Fall klar. Befriedung durch wirtschaftliche Verflechtungen funktioniert nicht. Im Gegenteil, es behindert auch noch entsprechende Konsequenzen, weil sonst der Brotaufstrich teurer wird. Schöne Welt!
 
Nein wir brauchen die Türkei nicht, sie ist angenhem für Billigproduktion und als Absatzmarkt. Wenn aber 60.000 von heute auf morgen ihre Stellen verlieren, und der Tourismus bereits jetzt um 1/3 eingebrochen ist
dann ist der Absatzmarkt eh bald weg. Als wirtschaftshilfe kann man die 16.000 Jobs von Bosch auch nach Mazedonien verlegen.
Für Europa bedeutet das den Aufschwung des Tourismus im Süden, und ansosnten ziemlich wenig. Nur tut man halt großen Konzernen ungern auch nur ein kleines Bischen weh, das ist auch eine Wahrheit am Lobby-Europa.
 
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