Noxiel schrieb:
@sbj
Wir halten dennoch fest, das die herrschende Meinung zur Frage ob die Deportation und massenweise Tötung von Armeniern als Genozid zu bezeichnen ist, mit einem Ja beantwortet werden kann.
Achso, und wieso das?
Wenn Aussage gegen Aussage steht, wird plötzlich jetzt die eine Seite für mehr Wert erfunden, weil? Ja, weil?
Seit Jahrzehnten machen Armenier in allen Ländern der Welt eine Lobbyarbeit, überall versuchen sie, jetzt erfolgreich auch in Deutschland, den Eindruck zu erwecken, dass die herrschende Meinung so wäre.
Aber Parlamente haben 0, absolut 0 Ahnung darüber, worüber sie eigentlich stimmen.
Siehe
http://www.bettinakudla.de/lokal_1_1_146_Beratung-des-Antrages-zu-Armenien.html
Es ist nicht Aufgabe des Deutschen Bundestages, historische Bewertungen von Ereignissen in anderen Staaten vorzunehmen. Die Aufarbeitung von geschichtlichen Ereignissen obliegt dem betroffenen Staat, in diesem Fall der Republik Türkei. Der vorliegende Antrag enthält keine Angaben von Quellen wie z.B. Historikern, auf die sich die Beurteilungen des benannten Völkermordes stützen.
...
Konkrete historische Fakten sind nicht benannt.
Über die Parlamente wird eben Stimmung gemacht und der Eindruck erwonnen, dass das die herrschende Meinung sei. Nur ganz wenige wie die Frau Kudla lassen sich instrumentalisieren.
Ich unterstelle zudem noch, dass die Europäer im Großen und Ganzen sehr stark abgeneigt gegenüber der Türkei sind. Sowohl das Volk, als auch die Abgeordneten, also die Vertreter. Es kommt also den Leuten gelegen, dass sie etwas derartig schlimmes wie einen Genozid als Vorwurf machen können. Damit kann man auf politischer Ebene schön Druck ausüben mit null Risiko. Egal ob in einer Kneipe oder in einem Forum, egal ob hochrangige Politiker sich unterhalten: ein perfektes Totschlagargument. Egal wie sehr ich mich bemühe, egal wie sehr sich jemand bemüht die politischen Lagen zu erklären, irgendwann wird der angebliche armenische Genozid genannt und man hat die Oberhand gewonnen. Weil man damit signalisiert, dass der Gegenüber ein Spinner sein muss, da er so etwas wie einen Genozid ablehnt. Ein lose-lose Situation für Türken.
Alle Versuche die Sache auf wissenschaftlicher Basis auszutragen hilft nicht. So wie jetzt. Da werden hochdekorierte Professoren aus Princeton, Stanford, Oxford genannt und zum Schluss heißt es immer noch "aber die herrschende Meinung sagt so".
Wiki lässt sich zum Thema auch aus und nennt die von dir genannten Professoren ebenfalls, allerdings als Anhänger einer Mindermeinung. Beschäftigt man sich nun noch ein wenig ausführlicher mit der Armenien Frage, empfehle ich generell die Bundeszentrale für politische Bildung als erste Anlaufstelle um sich einen vertieften Einblick in die
Materie zu verschaffen.
Oder wie wäre es mit Originaldokumente? Meine erste Anlaufstelle sind die Archive des Landes.
Als Anhänger einer Mindermeinung? Weil Wiki das so sagt? Wenn Wiki objektiv bleiben würde, würde man doch beide Seiten in einem Artikel als Pro und Contra auffinden. Wiki (oder die Verfasser dieses Artikels) sind nicht objektiv, weil sie von vornherein die Allmachtstellung für sich beanspruchen. D.h. die contra-Leute müssen sich mit einem "Leugnung des ..." abgeben. Das suggeriert von vornherein, dass die Aussage wahr sei, aber es eben Leugner geben würde. Da wird keine objektive Plattform angeboten, sondern eine einseitige.
Das kann man auch an den Fußnoten sehen. Viele dieser Quellen beruhen sich alle auf Armenier oder Leute mit armenischen Wurzeln. Ich habe bis jetzt keine türkischen Wissenschaftler/Professoren erwähnt, weil man das als nicht objektiv betrachten kann. Aber im gleichen Atemzug glaubt man Armeniern, die diese Bücher und Artikeln verfassen. Das ist einfach nicht fair.
Auch die
Themenseite ist hochgradig lesenswert und hält Stoff für einige Stunden bereit. Du wirst möglicherweise einwenden, dass hier die Grundlage der Parteilichkeit gegeben sein könnte.
Auf jeden Fall. Vor allem zeigt sich auch die Solidarität unter den Christen. Viele der Befürworter des Genozids sind Angehörige von zivilen christlichen Einrichtungen.
Die International Association of Genocide Scholars eine globale, fächerübergreifende Organisation, die Forschungen und Lehren zur Natur, zu Ursachen und Konsequenzen von Völkermord und Untersuchungen zur Prävention von Völkermord betreibt, hat bereits 2005 in einem offenen Brief an Erdogan festgestellt, dass
"we want to underscore that it is not just Armenians who are affirming the Armenian Genocide but it is the overwhelming opinion of scholars who study genocide"
Quelle
Diese Gruppe ist KEIN international anerkanntes Gremium. Das sind selbsternannte Personen. D.h. die Leute dort werden nicht von aller Welt gewählt, also von allen Unis der Welt. Sie suchen sich aus wen sie wollen bzw. wer ihnen eben zurecht ist.
Professor Justin McCarthy erklärt das besser als ich. Da sind zig Vorlesungen von ihm, alles auf Youtube zu finden.
exosha schrieb:
Das ist gut. Mit dieser Argumentation kann ich viel besser leben.
Wenn deine Identität angegriffen wird, wirst du natürlich dagegen argumentieren. Aber niemand bezeichnet dich persönlich als Massenmörder. Und der Genozid von damals steht in keinem Zusammenhang zu heute lebenden Türken.
Danke.
Nur dem stimme ich auch nicht zu. Denn alle Völker, Zivilisationen, Länder haben eine Verantwortung zu tragen. Nach der UN 1948 Resolution sind auch Völker rechtlich verpflichtet.
D.h. als Nachfolger einer Generation haben auch die Nachfahren eine Verantwortung zu tragen. Man kann sich nicht einfach damit aus der Sache rausreden, dass man zu der Zeit nicht gelebt hätte, es einem also nicht kümmert. Mit der Argumentation könnte jeder machen was er will, und schwupps mit jeder neuen Generation hätte man das Recht wieder neu anzufangen und alle Verbrechen zu ignorieren.
D.h. ich sehe es als meine Pflicht, als meine Aufgabe meinen Vorfahren gerecht zu sein. Wenn sie Fehler begangen haben, müssen diese auch so bezeichnet werden. Und wenn ihnen was unterstellt wird, so muss dass auch geklärt werden.
Ich hätte kein Problem zuzugeben, wenn die Türkei einen Genozid begangen hätte in dem Falle von Armeniern, WENN dies der Wahrheit entspräche. Ist es aber nicht. Schon 1921 wurde das festgestellt von BRITEN. Fast 100 Jahre später müssen wir uns das aber immer noch antun lassen, weil die Lobbyarbeit der Armenier nicht aufhört (wie auch, deren Vorfahren wurden vertrieben). Ich kann sie verstehen, dass sie alles versuchen, aber man muss bei den Fakten bleiben.
Fakt ist: das deutsche Parlament hat OHNE Angaben von Quellen etwas beschlossen. Siehe Frau Kudla. Stört es euch nicht, dass das Parlement sich um historische Dinge einmischt, ohne Beweise oder Quellen zu haben, ohne das Fachwissen zu haben?
Nein. Man bejubelt sogar das. Wie als Hexen verbrannt worden sind. Irgendwer wirft was in die Runde, der Schneeball wird größer und größer und nach Jahrzehnten nimmt das andere Ausmaße an.
Dem Türken wurde es halt gezeigt. Man fühlt sich seelisch zufrieden. Diese Spinner, die ein Genozid ablehnen. Selbstkritik wird nicht ausgeübt, also das der Beschluss auf nicht haltbaren Aussagen beruht.
50 Jahre später, werden die Deutschen überhaupt wissen, dass das Parlament ohne eine einzige Quelle das beschlossen hat? Nein.
In den Köpfen wird nur eins stecken bleieben: "unsere Großeltern haben damals was großartiges beschlossen"...
So sieht die Sache aus.
Noch eine Sache möchte ich noch erwähnen. Es heißt doch immer, jemand ist unschuldig solange man das Gegenteil beweist.
Im Falle der Türkei gibt es ausreichend genug Indizien darüber, dass man auf keinen Fall für 100% die Türkei als schuldig befinden kann im jetzigen Konsens. D.h. die Sache ist weit davon entfernt als historischer Fakt zu gelten, siehe z.B. den Beschluss des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. Man muss das alles noch besser aufarbeiten.
Aber so wie Gott es will, plötzlich gilt die Unschuldsvermutung im Falle der Türkei nicht. Die Entscheidung ist in den Köpfen schon längst getroffen, egal wie sehr ich mich oder jemand anderes sich bemüht. Das ist so was von heuchlerisch und unfair, und das stört euch nicht einmal.