Hey zusammen,
nur um euch Hoffnung zu machen, falls ihr auch mal in diese Lage kommt. Der Test/Versuch von mir ist ein Erfahrungsbericht, ich gebe keine Garantie für irgendwas.
Hier die kleine Vorgeschichte:
Ich wollte weg von meinem Gigabyte X470 Aorus Ultra Gaming, das zwar bzgl. USB-C für seinen Preis richtig gut ausgestattet ist, aber die VRMs sind ohne aktiv darauf gerichteten Kühler bei CPU Volllast die Hölle bei 115° und sorgen dann für Temperatur-bedingte Drosselung und die zweite m.2 SSD ist auch nur mit x2 Lanes angebunden. PCIe 4.0 fände ich mit einem Ryzen 5950X auch ganz schön zumal es bald eine neue GPU werden soll, die ja auch schon mittlerweile bei PCIe 5.0 ankommen in der neuen Gen.
Meine Anforderung war ein bezahlbares gut ausgestattetes Gigabyte Board zu finden (ich mag die Fan Steuerung im BIOS, die ist speicherbar/exportierbar über BIOS Versionen und Flashes hinweg, super gut, wenn man rein über das BIOS alle Lüfter/Pumpen einer Wakü steuert) das nebst 500er Chipsatzgeneration auch mindestens einen EC_TEMP Anschluss hat, so dass ich anhand meines Wasser-Temperatur-Sensors die Lüfter regeln kann (Fan Control ist ein cooles Tool, aber wenn ich ganz ohne Software auskommen kann ist mir das immer lieber).
Fündig wurde ich bei Kleinanzeigen mit einem Gigabyte X570 Aorus Master, das laut Bildern und Beschreibung einen soliden Eindruck machte. Mir ist es früher mal passiert, dass ich die wichtigste Frage vor einem Gebrauchtkauf mit Versandhandel vergessen habe: Nichtraucherhaushalt?
Diesmal habe ich es nicht vergessen, das Board kam aus 2. Hand und die 1. Hand war wohl ein Raucher. Das ist dem Verkäufer wohl nicht bewusst gewesen und das nehme ich ihm auch ab. Es gibt Leute, die riechen das einfach nicht so sehr. Er hatte es mit Druckluft gereinigt und optisch sieht man es auf Fotos nicht, in der Nahaufnahme dann aber umso deutlicher. Jedenfalls konnten wir uns auf einen Preisnachlass einigen, denn die Alternative zurück schicken war für uns beide nicht so richtig zufriedenstellend. Es gibt sie noch, die anständigen Leute im Privathandel 👍
Da war es nun das Board:
Beim Auspacken ist mir direkt der übliche Raucherschmock in die Nase gestiegen. Auch bei der Spurensuche habe ich diese verräterischen gelb-klebrigen Staubpartikel gefunden, am ersichtlichsten am Chipsatzlüfter, aber auch den RAM Slots, den VRM Kühlern... überall wo aktiver Luftstrom halbwegs entlang führt:
Nachdem ich mich mit dem Verkäufer geeinigt hatte es doch zu behalten und einen Reinigungsversuch zu starten hatte ich erst recherchiert, ob man das Board irgendwie Ultraschall-Reinigen könnte, habe aber kurzfristig keine Anlaufstelle gefunden. Dann habe ich mich erinnert, dass @der8auer (danke an der Stelle) schon mal erfolgreich demonstriert hat, wie sauber Hardware in der Spülmaschine wird.
Das war es mir jetzt auch wert auszutesten. Ich habe also alles brav demontiert, was man so demontieren konnte und die Wärmeleitpads alle (auch wenn sie unbenutzt waren von den m.2 Kühlern z.B.) in den Müll geworfen, weil sie auch gestunken haben.
(die Bilder sind nur demonstrativ für den Board Zustand, in die Maschine kam es dann wirklich ganz nackt ):
Es hat sich jedenfalls falsch angefühlt, die Maschine so zu beladen und zu starten. Mit im Besteckkorb waren VRM Kühler und M.2 Kühler so wie die I/O Blende. Verwendet wurde natürlich KEIN Waschmittel/Pulver/Tab, sondern nur das heisse Spülwasser der Maschine.
Während die Maschine lief habe ich mit Isopropanol versucht den Geruch auf der Backplate los zu werden und hatte direkt schön gelbe Verfärbungen auf den Küchentüchern. Ich hatte mich bei diesem Bauteil wegen der angeklebten isolierenden Folie und Gummi-Abstandshalte gegen die Spülmaschine entschieden. Dem Geruch war dennoch nicht so richtig beizukommen, so dass ich mich dazu entschieden habe einfach alles in die Maschine zu werfen (Plastikabdeckungen, deren RGB Platine, den Chipsatzkühler inkl. Lüfter, die externe WiFi Antenne 😂), denn nur so sah ich eine Chance den Geruch los zu werden.
Long story short:
Es war die Mühe wert! Ich habe mir für 15€ einen Opfer-2200G besorgt zum Testen und nach 3 Tagen Trocknung einen Bootversuch mit 2200G und einem 8GB Stick gewagt. Der Errorcode d6 lies mich dann noch eine GPU dazu setzen (das Board hat keinen Anschluss für APU iGPUs 🤷 (Nachtrag Video Out über USB-C ist per iGPU möglich 👍)) und voila: es gibt ein BIOS!
Den originalen Chipsatzkühler wollte ich als Silent-Anhänger nicht verbauen. Auch hier noch mal danke an @der8auer, der den X570 Chipsatz damals mit einem wirklich kleinen passiv-Kühler ausgestattet hat zum Testen und befand, dass die aktive Lüftung gar nicht nötig ist. Damit wusste ich schon mal was ich von meiner Lösungsidee erwarten kann.
Ich hatte aus alten Tagen (das Asus A8N-E mit Nforce4 Chipsatz hatte auch schon so einen kleinen aktiven Kühler, supernervig) einen Zalman NB32K über, den ich damals wohl schon ein wenig zurecht gebogen hatte, damit die GPU Platz hatte. Hier passt er jetzt auch sehr gut und in den ersten Leerlauf Tests mit Wärmeleitpaste anstatt Wärmeleitpad ist der nach ner halben Stunde bei 36° wirklich mehr als ausreichend. Nachher im Gehäuse bei gutem Luftstrom erwarte ich zumindest keine Probleme, auch wenn das leicht ansteigen könnte.
Zur Not hätte ich noch einen alten universal-GPU-Wasserkühler (zu Radeon 9800 Pro Zeiten gekauft, 1a-cooling RIP) hier liegen, der ebenfalls brauchbar dafür wäre, aber passiv und wartungsarm gefällt mir etwas besser.
Fazit:
Sollte ich noch mal Pech haben mit Raucher Artikeln wäre ich zuversichtlicher das wieder weg zu kriegen, halte aber weiter gut Abstand von solchen Artikeln. Küche rocks, Grafikkarten backen, spülen, alles möglich!
Des Weiteren gilt: TROCKNEN DIREKT DANACH IST WICHTIG. Ich habe die Komponenten alle senkrecht in einen Karton gestellt und einen Heizlüfter in die Richtung pusten lassen (quasi ein geführter Windtunnel) und auch eine Fön-Erhitzung schadet nicht (nicht übertreiben), aber gerade unter den BGA Stellen z.B. unter dem Chipsatz darf sich keine Mini-Pfütze stauen, sonst korrodiert hinter verschlossener Tür doch einiges weg oder es gibt einen Kurzschluss.
Mögt ihr niemals in die Lage kommen und falls doch: gutes Gelingen auf eigene Gefahr.
Anmerkungen nach Feedback:
Und noch mal ein Nachtrag dank Feedback von @mblaster4711 :
Solltet ihr Salz als extra Weichmacher für euer Leitungswasser verwenden (viele Maschinen haben ein extra Fach dafür) in der Spülmaschine, kann das eure Komponenten sehr schnell korrodieren lassen. Unsere Spülmaschine läuft ohne zusätzliches Salz. Eine Leerspülung vor der Hardware lässt sicherlich noch ein paar Salzreste des letzten Spülmaschinentabs mit abfließen. Achtet grundsätzlich darauf, dass eure Spülmaschine sauber ist (Sieb reinigen etc.).
P.S.
P.S. Wie oben erwähnt hab ich mir das nicht ausgedacht und es wurde auch hier im Forum schon mal erwähnt, dass einige Leute hier im Forum es versucht haben/praktizieren.
P.P.S. Es ist vielleicht auch nicht die schlaueste Idee Alu-Kühler und kupferhaltige Bauteile in den selben Waschgang zu legen, denn immerhin können Metalle miteinander reagieren, wer kennt es nicht von der Wasserkühlung in der sich Metalle Gegenseitig zerlegen. Bei einer Kurzwäsche habe ich es jetzt einfach drauf ankommen lassen. Wer es gründlich trennen kann macht lieber zwei getrennte Spülgänge
P.P.P.S. Unser Wasser ist sehr kalkarm, das Ergebnis war also auch optisch ok.
nur um euch Hoffnung zu machen, falls ihr auch mal in diese Lage kommt. Der Test/Versuch von mir ist ein Erfahrungsbericht, ich gebe keine Garantie für irgendwas.
Hier die kleine Vorgeschichte:
Ich wollte weg von meinem Gigabyte X470 Aorus Ultra Gaming, das zwar bzgl. USB-C für seinen Preis richtig gut ausgestattet ist, aber die VRMs sind ohne aktiv darauf gerichteten Kühler bei CPU Volllast die Hölle bei 115° und sorgen dann für Temperatur-bedingte Drosselung und die zweite m.2 SSD ist auch nur mit x2 Lanes angebunden. PCIe 4.0 fände ich mit einem Ryzen 5950X auch ganz schön zumal es bald eine neue GPU werden soll, die ja auch schon mittlerweile bei PCIe 5.0 ankommen in der neuen Gen.
Meine Anforderung war ein bezahlbares gut ausgestattetes Gigabyte Board zu finden (ich mag die Fan Steuerung im BIOS, die ist speicherbar/exportierbar über BIOS Versionen und Flashes hinweg, super gut, wenn man rein über das BIOS alle Lüfter/Pumpen einer Wakü steuert) das nebst 500er Chipsatzgeneration auch mindestens einen EC_TEMP Anschluss hat, so dass ich anhand meines Wasser-Temperatur-Sensors die Lüfter regeln kann (Fan Control ist ein cooles Tool, aber wenn ich ganz ohne Software auskommen kann ist mir das immer lieber).
Fündig wurde ich bei Kleinanzeigen mit einem Gigabyte X570 Aorus Master, das laut Bildern und Beschreibung einen soliden Eindruck machte. Mir ist es früher mal passiert, dass ich die wichtigste Frage vor einem Gebrauchtkauf mit Versandhandel vergessen habe: Nichtraucherhaushalt?
Diesmal habe ich es nicht vergessen, das Board kam aus 2. Hand und die 1. Hand war wohl ein Raucher. Das ist dem Verkäufer wohl nicht bewusst gewesen und das nehme ich ihm auch ab. Es gibt Leute, die riechen das einfach nicht so sehr. Er hatte es mit Druckluft gereinigt und optisch sieht man es auf Fotos nicht, in der Nahaufnahme dann aber umso deutlicher. Jedenfalls konnten wir uns auf einen Preisnachlass einigen, denn die Alternative zurück schicken war für uns beide nicht so richtig zufriedenstellend. Es gibt sie noch, die anständigen Leute im Privathandel 👍
Da war es nun das Board:
Beim Auspacken ist mir direkt der übliche Raucherschmock in die Nase gestiegen. Auch bei der Spurensuche habe ich diese verräterischen gelb-klebrigen Staubpartikel gefunden, am ersichtlichsten am Chipsatzlüfter, aber auch den RAM Slots, den VRM Kühlern... überall wo aktiver Luftstrom halbwegs entlang führt:
Nachdem ich mich mit dem Verkäufer geeinigt hatte es doch zu behalten und einen Reinigungsversuch zu starten hatte ich erst recherchiert, ob man das Board irgendwie Ultraschall-Reinigen könnte, habe aber kurzfristig keine Anlaufstelle gefunden. Dann habe ich mich erinnert, dass @der8auer (danke an der Stelle) schon mal erfolgreich demonstriert hat, wie sauber Hardware in der Spülmaschine wird.
Das war es mir jetzt auch wert auszutesten. Ich habe also alles brav demontiert, was man so demontieren konnte und die Wärmeleitpads alle (auch wenn sie unbenutzt waren von den m.2 Kühlern z.B.) in den Müll geworfen, weil sie auch gestunken haben.
(die Bilder sind nur demonstrativ für den Board Zustand, in die Maschine kam es dann wirklich ganz nackt ):
Es hat sich jedenfalls falsch angefühlt, die Maschine so zu beladen und zu starten. Mit im Besteckkorb waren VRM Kühler und M.2 Kühler so wie die I/O Blende. Verwendet wurde natürlich KEIN Waschmittel/Pulver/Tab, sondern nur das heisse Spülwasser der Maschine.
Während die Maschine lief habe ich mit Isopropanol versucht den Geruch auf der Backplate los zu werden und hatte direkt schön gelbe Verfärbungen auf den Küchentüchern. Ich hatte mich bei diesem Bauteil wegen der angeklebten isolierenden Folie und Gummi-Abstandshalte gegen die Spülmaschine entschieden. Dem Geruch war dennoch nicht so richtig beizukommen, so dass ich mich dazu entschieden habe einfach alles in die Maschine zu werfen (Plastikabdeckungen, deren RGB Platine, den Chipsatzkühler inkl. Lüfter, die externe WiFi Antenne 😂), denn nur so sah ich eine Chance den Geruch los zu werden.
Long story short:
Es war die Mühe wert! Ich habe mir für 15€ einen Opfer-2200G besorgt zum Testen und nach 3 Tagen Trocknung einen Bootversuch mit 2200G und einem 8GB Stick gewagt. Der Errorcode d6 lies mich dann noch eine GPU dazu setzen (das Board hat keinen Anschluss für APU iGPUs 🤷 (Nachtrag Video Out über USB-C ist per iGPU möglich 👍)) und voila: es gibt ein BIOS!
Den originalen Chipsatzkühler wollte ich als Silent-Anhänger nicht verbauen. Auch hier noch mal danke an @der8auer, der den X570 Chipsatz damals mit einem wirklich kleinen passiv-Kühler ausgestattet hat zum Testen und befand, dass die aktive Lüftung gar nicht nötig ist. Damit wusste ich schon mal was ich von meiner Lösungsidee erwarten kann.
Ich hatte aus alten Tagen (das Asus A8N-E mit Nforce4 Chipsatz hatte auch schon so einen kleinen aktiven Kühler, supernervig) einen Zalman NB32K über, den ich damals wohl schon ein wenig zurecht gebogen hatte, damit die GPU Platz hatte. Hier passt er jetzt auch sehr gut und in den ersten Leerlauf Tests mit Wärmeleitpaste anstatt Wärmeleitpad ist der nach ner halben Stunde bei 36° wirklich mehr als ausreichend. Nachher im Gehäuse bei gutem Luftstrom erwarte ich zumindest keine Probleme, auch wenn das leicht ansteigen könnte.
Zur Not hätte ich noch einen alten universal-GPU-Wasserkühler (zu Radeon 9800 Pro Zeiten gekauft, 1a-cooling RIP) hier liegen, der ebenfalls brauchbar dafür wäre, aber passiv und wartungsarm gefällt mir etwas besser.
Fazit:
Sollte ich noch mal Pech haben mit Raucher Artikeln wäre ich zuversichtlicher das wieder weg zu kriegen, halte aber weiter gut Abstand von solchen Artikeln. Küche rocks, Grafikkarten backen, spülen, alles möglich!
Des Weiteren gilt: TROCKNEN DIREKT DANACH IST WICHTIG. Ich habe die Komponenten alle senkrecht in einen Karton gestellt und einen Heizlüfter in die Richtung pusten lassen (quasi ein geführter Windtunnel) und auch eine Fön-Erhitzung schadet nicht (nicht übertreiben), aber gerade unter den BGA Stellen z.B. unter dem Chipsatz darf sich keine Mini-Pfütze stauen, sonst korrodiert hinter verschlossener Tür doch einiges weg oder es gibt einen Kurzschluss.
Mögt ihr niemals in die Lage kommen und falls doch: gutes Gelingen auf eigene Gefahr.
Anmerkungen nach Feedback:
Und noch mal ein Nachtrag dank Feedback von @mblaster4711 :
Solltet ihr Salz als extra Weichmacher für euer Leitungswasser verwenden (viele Maschinen haben ein extra Fach dafür) in der Spülmaschine, kann das eure Komponenten sehr schnell korrodieren lassen. Unsere Spülmaschine läuft ohne zusätzliches Salz. Eine Leerspülung vor der Hardware lässt sicherlich noch ein paar Salzreste des letzten Spülmaschinentabs mit abfließen. Achtet grundsätzlich darauf, dass eure Spülmaschine sauber ist (Sieb reinigen etc.).
P.S.
P.S. Wie oben erwähnt hab ich mir das nicht ausgedacht und es wurde auch hier im Forum schon mal erwähnt, dass einige Leute hier im Forum es versucht haben/praktizieren.
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P.P.S. Es ist vielleicht auch nicht die schlaueste Idee Alu-Kühler und kupferhaltige Bauteile in den selben Waschgang zu legen, denn immerhin können Metalle miteinander reagieren, wer kennt es nicht von der Wasserkühlung in der sich Metalle Gegenseitig zerlegen. Bei einer Kurzwäsche habe ich es jetzt einfach drauf ankommen lassen. Wer es gründlich trennen kann macht lieber zwei getrennte Spülgänge
P.P.P.S. Unser Wasser ist sehr kalkarm, das Ergebnis war also auch optisch ok.
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