andreasva schrieb:
Ich beobachte ReactOS ungefähr seit der Jahrtausendwende. All die vielen Jahre hatte ich die Hoffnung, dass es mein Windows ablösen soll.
Seit etwa der Hälfte der Zeit, ist auch mir ReactOS ein Begriff. Beim ersten Test in einer VM lautete das Fazit ziemlich schnell: "
Da muss noch viel passieren!". Nach dem zweiten Test (ein paar Jahre später) war mir klar: "
da passiert nichts".
Jede andere Lösung, Windows nachzubilden (VM und selbst WINE) ist da um Längen besser.
Insofern sehe ich ReactOS nicht als Konkurrenz oder gar als Ersatz für Windows.
andreasva schrieb:
Wahrscheinlich werden sich alle Bestriebssystem eines Tages in der Mitte treffen. Die Win-Api wird dann nur eine Runtime wie Java sein. Der Unterbau wird entweder ein Linux oder BSD oder sonst ein unixoides System sein. Wenn man sich den aktuellen Markt anschaut läuft es gefühlt auf ein solches Szenario hinaus. Microsoft nähert sich zaghaft aber beständig immer weiter Linux an. RedHat will geschlossener werden. Canonical versucht kommerziell Erfolg zu erzielen. Gleichzeitig gibt es die vielen freien Distributionen, allen voran Debian. Irgendwie nähern sich alle zueinander an, auch wenn es aus den unterschiedlichsten verschiedenen Richtungen geschieht.
Gesetzt dem Fall, dem wäre so, dann würde bei dieser Art von Konvergenz kaum Nutzen für die Nutzer herauskommen. Eher das Gegenteil.
Klar, es wurde unter Linux
auch immer schon versucht, damit Geld zu verdienen. Da ist auch legitim, sofern gewisse Grenzen des Anstands und der Fairness dabei nicht überschritten werden.
Welche Gründe Microsoft hat, sich Linux zu nähern, darüber wird ja seit längerem schon kontrovers diskutiert. Die Einen sagen, Microsoft versucht auf dem Weg der Einflussnahme, Linux von innen heraus zu zerstören. Die Anderen verweisen auf die ökonomischen Vorteile, die die Einbeziehung von Linux-Komponenten für MS haben könnte. Natürlich ist auch die Kombination von Beiden denkbar.
Ein Paradebeispiel ist Google, das Linux als preiswerten Steigbügelhalter nutzen konnte, um damit sein Android auf dem Smartphone-Markt durchzudrücken und Milliardengewinne einzufahren.
Für die Interessen der Nutzer ist hingegen Vereinheitlichung eher kontraproduktiv. Alternativen und somit konkurrierende Systeme sind es, was ein Mehr an nützlichen Features mit sich bringen
kann. Wie heißt es so schön: "
Konkurrenz belebt das Geschäft". Aber das ist die Devise aus Nutzersicht, aber ganz und gar nicht aus Sicht der Anbieter! Die träumen eher von einer Monopolisierung, wo sie die Nutzungsbedingungen diktieren und die Preise zu ihrem Vorteil hochtreiben können.