X79 schrieb:
die meisten Negativschlagzeilen erzeugt
Die Schlagzeilen entstehen, weil "Apple" in einer Schlagzeile Klicks bringt!
Deshalb gibt es ja bei jedem iPhone zum Release erstmal ein "...gate" und Droptests usw - weil man damit Aufmerksamkeit für die eigene Publikation generiert.
Die Konkurrenten bekommen nicht einmal ansatzweise so viel Aufmerksamkeit spendiert, da muss schon ein verdammt großes Problem existieren, bevor das selbst in allgemeinen Medien (Spiegel, Zeit, BILD) ankommt und nicht nur in der "Nerdpresse". Wie beispielsweise die explodierenden Galaxy Note-Akkus.
Die ich beinahe wieder vergessen hätte, während wohl selbst in 10 Jahren noch jeder gegen Apple das "Antennagate" auspacken wird.
Und auch abseits der eigentlichen Produkte: Apple führt einen Fingerabdrucksensor ein, plötzlich ist die Sicherheit von Fingerabdrucksensoren ein riesiges Thema! Aber nur bei Apple, bei den Telefonen davor oder danach (die teilweise ein Bild (!) des Fingerabdrucks speicherten) war das medial kein großes Thema.
Stürzen sich Foxconnmitarbeiter die iPhones zusammenbauen vom Dach ist das eine große Sache - dass aber eine Millionen Leute iPhones zusammenschrauben und die Anzahl der Selbstmorde unterhalb des Landesdurchschnitts für diese Anzahl an Menschen war hat keinen interessiert und wer bei Dell vom Dach springt interessiert auch keinen.
KeLcO schrieb:
Wahrscheinlich haben die, die besten Marketingstrategen
Marketing ist nicht "Werbung"!
Marketing ist die gesamte Produktentwicklung und Orientierung am Bedarf des Marktes/Kunden.
Dem potenziellen Kunden das Produkt durch Werbung bekannt zu machen gehört natürlich auch dazu, aber Marketing ist viel viel mehr als das und ein viel größerer Aspekt ist, dass man Produkte entwickelt und herstellt die Menschen am Ende auch kaufen wollen!
Ja, Apple hat die beste Marketingabteilung auf dem Planeten - aber nicht weil die dem Kunden Scheiße als Gold andrehen, sondern weil sie es immer wieder schaffen Gold herzustellen!
xmimox schrieb:
-Oder Einsatz von 0815 Kreuzscheauben so das Opa Herbert die mit seinem normalen Schraubendreher öffnen kann?
Guter, wichtiger Punkt!
Das war vor einigen Jahren auch immer ein ständig vorgebrachter Kritikpunkt an Apple, dass sie Schrauben nutzen die man nicht mit dem Standard-Heimwerkerset öffnen kann.
Und da ist mir völlig unverständlich, was daran ernsthaft das Problem sein soll.
Das sind keine proprietären Schrauben, beispielsweise mit einem Apple-Logo als Kopf und nur diese Apple-Schraubendreher passen bei iPhones.
Das sind etablierte Standards, die jeder auf dem freien Markt kaufen kann.
Und wer wirklich ein iPhone/Macbook etc. reparieren will wird nicht von dieser notwendigen Investition (neben den anderen Dingen die man dafür auch eh braucht, beispielsweise Plektren) abgehalten, es hindert aber "Opa Herbert" daran, einfach mal reinzuschauen woher der magische Rauch kommt.
Wer unfähig ist einen billigen speziellen Schraubenzieher zu beschaffen, der wird auch keine Reparatur eigenständig schaffen, würde aber beim Versuch sich das Problem mal "anzusehen" eher mehr kaputt machen!
getexact schrieb:
Ich finde das Thema ist natürlich wichtig, ich glaube aber dass man hier über Zahlen spricht, die nun für die Welt da draußen kaum eine Rolle spielt. Ich würde sagen, dass die Anzahl der Leute, die Ihr iPhone bei nem Handyladen um die Ecke reparieren lassen wollen oder es selbst reparieren, eher gering ist.
Auch hier Zustimmung!
Viele typische Reparaturen sind leicht umzusetzen oder werden auch von Apple vergleichsweise günstig angeboten, der große Kritikpunkt daran ist eher, dass sie nicht spottbillig sind.
Und sobald es dann an die spezielleren Reparaturen geht ist ist völlig unrealistisch, dass die noch von der breiten Masse angegangen würden.
Einzelne defekte Chips auf dem Logicboard zu ersetzen ist etwas was bei Apple nicht passiert, das passiert aber auch nicht bei den Right-to-repair Leuten zuhause.
Um mal von dem verbrannten Beispiel iPhone/Smartphone wegzukommen:
Bei Mainboards und Grafikkarten wird evtl. noch von sehr ambitionierten Bastlern ein Kondensator getauscht, aber wenn das Problem noch tiefgreifender ist wird auch da normalerweise direkt ein Ersatz gekauft, anstelle einer Reparatur.
Grafikkarten werden vielleicht noch gebacken um ein paar Wochen/Monate Lebenszeit aus ihnen herauszukitzeln, wenn das nicht mehr ausreicht lötet aber außer einer Handvoll Menschen niemand den VRAM wieder fest.
Die Fähigkeiten und Werkzeuge besitzen die wenigsten und die Lust hat auch kaum jemand - außer der Handvoll die damit ihr Geld verdienen - viel Geld, denn der Aufwand ist hoch und oft sind die Teile eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Smartphones sind eben hochintegrierte Computer auf einem enorm schnelllebigen Markt - niemand wird das 5 Jahre alte Smartphone, welches zum Release bereits nur 450€ kostete, für 200€ (der Großteil davon Arbeitszeit) reparieren lassen.