News Recht auf schnelles Internet: Mindestbandbreite für Haushalte steigt auf 15 Mbit/s

Firefly2023 schrieb:
Es ist absolut lächerlich. Deutschland ist, was die Versorgung mit Mobilfunk und Internet angeht, ein Entwicklungsland.
Wobei, den Menschen ist es egal. In unsere Stadt steht gerade der Glasfaser-Ausbau auf der Kippe, mangels Nachfrage. [...] Aber leider wohnen in meinem Stadtteil zu viele alte Menschen, die das nicht brauchen und zu viele, die sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben.
Es gibt sichere besser ausgestattete Länder und ja, es gibt Landstriche mit Defiziten, aber so schlecht, wie das hier in Foren immer geredet wird von wegen Entwicklungsland, ist die Versorgung mit Mobilfunk gar nicht. Ich glaube die Meisten waren noch gar nicht in einem Entwicklungsland, um das überhaupt beurteilen zu können.

Zum Thema "egal": bei uns auf dem Dorf (5000 Einwohner) wurde Glasfaser bereits vor einigen Jahren erfolgreich ausgebaut. Wir haben sehr viele alte Menschen und insbesondere die waren hochmotiviert den Kram zu bestellen, damit es "die jungen Leute", die ihr Haus später kaufen/erben mal besser haben. In den Städten herrscht ein hohes Maß an Rivalität und Ellenbogenmentalität, da ist das natürlich anders.
 
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Ichthys schrieb:
Interessant, wie persönlich du wirst. Das sagt vieles über dich aus.
Aber gut. Dann frage ich Dich auch direkt. Glaubst Du, den Menschen in den Kriegs- und Katastrophengebieten ist stabiles und schnelles Internet im Winter wichtiger als Wasser, Strom und Wärme? Ich habe lange Zeit komplett ohne Internet gelebt. Und es war auch ein Gutes. Ohne Wasser, Wärme und Strom wäre es schlecht gewesen.
Mit 15 MBit kann man durchaus am digitalen Leben teilhaben. Mit Einschränkungen, ja. Aber es geht. Wenn 100% Versorgung auf diesem Niveau garantiert ist, ist schon viel erreicht.
Wo bin ich persönlich geworden? Weil ich „dämliches Gedankenspiel“ geschrieben habe? Hier ist gerade keine Katastrophe und kein Krieg und ich halte von solchen Gedankenspielen nichts, weil Sie aus der Steinzeit kommen und immer dann herausgekramt werden, wenn irgendein Versäumnis entschuldigt werden soll.

Es tut mir Leid die das sagen zu müssen, aber so kommt man nicht weiter.

In Estland bekommt man flächendeckend 4G, ich war vor kurzem in Afrika, selbst da hatte ich nahezu überall funktionierendes Mobilfunknetz. Ich bin beruflich oft im Rhein-Neckar-Raum unterwegs und Rhein-Main und habe kein Netz. Mein Vater wohnt etwas ländlich und bekommt von seinen 16000 6000.

Natürlich haben in Katastrophen und Kriegszeiten, Menschen, andere Bedürfnisse und da ist in Bandbreite völlig egal aber es kann nicht sein, dass man so etwas als Argument nimmt, dass wir in Deutschland so hinterher hängen.
Also ja, sorry dieses Gedankenexperiment ist Bullshit.
 
@bensen
Falsch: wenn die Festnetz-Internetgeschwindigkeit im Durchschnitt in vielen Ländern im April 2023 schon teilweise deutlich über 100 Mbit/s lag kann man wohl Ende 2025 in Deutschland mal das als Minimum ausrufen.
 
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mightyplow schrieb:
aber das ist auch nicht so schwer, da 2 Drittel in und um der Hauptstadt wohnen.
richtig, aber auch in der wildesten pampa hast du vollen speed 5g - das würde man sich in deutschland wohl wünschen.
 
jackii schrieb:
auch Einige nur unter 50 bekommen können:heul:
die, die mit kabel unzureichende geschwindigkeit haben würden, haben immerhin vollen 5g speed, und zwar überall.
 
Firefly2023 schrieb:
Also ja, sorry dieses Gedankenexperiment ist Bullshit.
Nein. Ist es nicht. Wir haben viele Baustellen in Deutschland. Und das Internet gehört dazu, richtig. Aber ich bleibe dabei. Wenn 15 MBit flächendeckend erreicht sind, ist viel geschafft. Man muss auch mal realistisch bleiben. Es wird auf absehbarer Zeit nicht 50 MBit flächendeckend geben. Auch nicht, wenn man schimpft. Und es gibt Dinge, welche drängender sind als das. Medizinische Versorgung, Bildung, Straßen sowie Nah- und Fernverkehr, nur um einige wenige zu nennen. In einem Staat muss man priorisieren.

Und um ehrlich zu sein: Estland mit Deutschland zu vergleichen ist, vorsichtig ausgedrückt, mutig. Wir reden hier von einem Staat mit 200% der Fläche Hessens aber nur etwa 20% an Einwohnern eben dieses Bundeslandes. Ich weiß auch nicht, in welchen afrikanischen Ländern du warst, aber ich würde vermuten, dass ein Afrikaner auch sagt, dass es nahezu überall in Deutschland funktionierenden Mobilfunk gibt.
 
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Prinzenrolle_ schrieb:
Da bin ich schon froh, wohne ich in der Schweiz. 39 CHF für 2.5Gbits :-)

Bin ich froh, dass es in DE auf der BAB ERLAUBT ist ∞ unendlich schnell zu fahren und nicht bei 2 km/h drüber mein halbes Jahresgehalt gepfändet wird.
 
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Prinzenrolle_ schrieb:
Da bin ich schon froh, wohne ich in der Schweiz. 39 CHF für 2.5Gbits :-)
Und? Werden die Filme, Spiele und Linuxdistrus dadurch besser? 😁
Als Techniker kann ich das nachvollziehen, aber wenn man ehrlich ist, geht es 99% nur um das Haben-wollen. Sind halt immer noch Jäger und Sammler.
 
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Es geht nicht um haben wollen.Es geht darum, dass es seit Jahren geplant ist, mind 50Mbit bereitzustellen. Wir sind nicht mehr in der Zeit von 56K Modems, in denen Webseiten wenige kb groß waren. Deutschland steht sich bei allem selbst im Weg, weil man nicht in großen Schritten denkt. Macht man den Kanal neu und ist die Straße offen, legt man gleich Leerrohre rein, erneuert man die Gasleitung/Wasserleitung, ebenso. Macht keiner. In der Nachbargemeinde hatten Sie innerhalb von 2 Jahren 4x die Straße auf. Nichts wurde gemacht. Natürlich hat Deutschland noch ganz andere Probleme. Dennoch sind 15 Mbits an Lächerlichkeit nichts zu übertreffen.
Und bezüglich Estland. Natürlich ist es deutlich kleiner als Deutschland. Aber dieses Land zeigt, was wirklich ist.
 
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Tidus2007 schrieb:
Man hätte ja sagen können ab 2025: 50 Mbit/s
2027: 100 Mbit/s
2028: 250 Mbit/s
2030: 1 Gbit/s
Google Fiber hatte mal 5 Mbit/s für $300 pauschal auf 7 Jahre.

Mindestbandbreite kann man auch als untersten Wert für Billigtarife ansetzen.
So wie 100/50 Mbit/s - 100 MByte monatlich, danach 15/5 Mbit/s für 15-20€ monatlich?
Manche Standorte sind mobil teils schlechter versorgt. Via Notebook kenne ich 15/5 und ähnlich, merkt man häufig gar nicht, dass es so langsam geht.

Reguläre Flatrates dann 300 und 600 Mbit/s via GPON, darüber dann 1,1/ 1,1 Gbit/s und 2,2/ 1,1 Gbit/s via XGS-PON in gleicher Faser.

Ansonsten 2030 überall Zugang zu Gigabit, was dann via Combo dann 2/1 Gbit/s bedeutet.
 
Ich vertrete immer noch den Standpunkt, dass die Breko und andere Mitbewerber am aktuellen Zustand schuld sind. Durch die Verschleppung des Vectoring Ausbaus um 2 Jahre ist logischerweise auch der Glasfaserausbau 2 Jahre hinten dran.
Einzig und allein, weil man in der Breko Schiss hatte, dass flächendeckendes V-VDSL und SV-VDSL die GF-Pickuprate reduziert. Was ja faktisch jetzt trotzdem in vielen Fällen eingetreten ist.

Krausetablette schrieb:
Ich hätte mir gewünscht, dass der Anspruch von 10Mbit/s auf mindestens 50Mbit/s steigt. Mit nur 5Mbit/s mehr macht der ganze Beschluss aus meiner Sicht nur wenig Sinn und man hätte es auch so lassen können.
und wenn man die rosarote Brille absetzt und mal vernünftig drüber nachdenkt:
Mit 15Mbit geht alles außer 4k Streaming. Selbst 3 parallele FullHD Streams wären möglich.
5Mbit upstream bedeutet automatisch, dass ADSL2 raus ist und und nicht mehr ausreicht.

Der nächste Schritt wäre also ein VDSL25, was vermutlich gar nicht mehr angeboten wird, also ist der Mindestanspruch in den meisten Fällen automatisch ein VDSL50.

Funk und Satellit wird nicht berücksichtigt. es gilt nur als Übergangslösung:
Wenn sich kurzfristig keine schnelleren Leitungen realisieren lassen, sollen die entsprechenden Haushalte mit Übergangslösungen via Funk oder Satellit versorgt werden
Ergänzung ()

zivilist schrieb:
über 100 Mbit/s lag kann man wohl Ende 2025 in Deutschland mal das als Minimum ausrufen.
Und jeder dessen VDSL100 dann nur mit 92Mbit synct, hat dann das Recht auf einen schnelleren Anschluss?
Das ist vermutlich der - freundlich umschrieben - unüberlegteste Vorschlag in diesem Thread.
 
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Derzeit sei es noch zu umständlich, eine Unterversorgung nachzuweisen.
Kunden-Schutz-Regelungen des Bundes in a Nutshell.
Schon das Problem mit deren "Breitbandmessung" und dass es nur via LAN geht ist soooo krass Anbieter freundlich dass es direkt >90% der Nutzer ausschließt.

Und ja, Anbieter freundlich, da diese "Umständlichkeit" nicht aus Versehen ist sondern per Design.
In diesen Punkten hat die Ampel leider auch nicht wirklich viel nachgebessert, auch wenn man ihr immerhin zu gute halten kann, dass sie immerhin irgendwie Digitalisierung macht. Union mag im Bezug auf Mindest-Versorgung zwar hier zwar so tun als ob sie auch daran interessiert sind, praktisch aber dürfte das eher in ihrer Oppositions Position liegen. Sobald man wieder die Mehrheit hat, ist es zurück zum alten und die Anno 2019 etwa 50% der CDU Mitglieder die keine Mail-Adresse hatten, bestimmen den Kurs.

Man darf also weiter gespannt sein, ob sich an der "Internet ist Neuland" Situation jemals was ändert. Der letzten Statistik zum Thema nach waren wie hierzulande auf den letzten Plätzen Europa weit, hinter absoluten Industrie Top Nationen wie... Bulgarien ;)
 
Wie hätte man es sonst lösen sollen? Bei Messung im Wlan kommen so viele verschiedene Faktoren hinzu die das Ergebnis verfälschen:
  • Empfang des Routers
  • Endgerät
  • Funktnetzwerke Dritter die den Empfang beeinflussen

btt:
15/5mbit ist doch etwas mager auch als Mindestbandbreite. Ich hätte da doch eher 25/10mbit erwartet.
 
Tidus2007 schrieb:
2028: 250 Mbit/s
2030: 1 Gbit/s
Was will man damit? Man hat doch auch keine 5000 A-Kabel und 10 Meter-Durchmesser-Wasserrohre verlegt, nur weil die Leute den Hals nicht voll bekommen... plant ihr alle eine 8-köpfige Familie zu haben oder was?
 
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Bei mir gibts seit Ewigkeiten nicht mehr als DSL786. Die Telekom baut nichts aus und die Kommune bekommt es nicht auf die Reihe. Geschwätzt wird viel.
 
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lazsniper schrieb:
also in island liegt der durchschnitt bei knapp 220mbit/s ;)
Islands Einwohnerzahl deckt sich aber auch mit der der Stadt Münster.
Ergänzung ()

lazsniper schrieb:
netflix 4k als beispiel
Netflix 4k ist aber kein basic sondern ein Unterhaltungsgut. Ein basic ist, dass auch ein abgelegener Haushalt seine Mails und wichtige Portale (WISO, Elster) bedienen kann.

Ein Mindestlohn von 12 Euro reicht auch nicht um sich einen Audi RS7 zu leasen. Aber dafür ist diese Lohnhöhe auch nicht da. Ich finds sehr amüsant wie hier das Downloaden eines Call of Duty oder 4k Streaming als Zielgruppe dieser Regelung empfunden wird.
 
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violentviper schrieb:
Die Telekom baut nichts aus
Warum sollte sie auch? Da wo ich herkomme, hat die Telekom im Umkreis von 5 Kilometern keinen Cent in VDSL-Technik gesteckt, trotzdem gibt es fast flächendeckend 50-100 Mbit/s.

violentviper schrieb:
und die Kommune bekommt es nicht auf die Reihe
Und wann hast du diesbezüglich zuletzt nachgehakt? Persönlich? Es sind ja alleine in den letzten Monaten mehrere Dinge diesbezüglich passiert, Stichwort Lückenschluss...
 
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Naja am Ende ist es wieder ein: Recht haben =/= Recht bekommen.
Wenn man überlegt wie umständlich das alles ist und wie viel ärger man auf sich nehmen muss, um dann endlich sein Recht zu erhalten, das geht halt nicht.

Wobei ich schon ländliche Ortschaften mit beträchtlich weniger Einwohnern gesehen habe, die bessere Bandbreiten erhalten, als ich in meiner Stadt.
Nur muss man da fairerweise auch sagen, meine alte Wohnung hatte nur VDSL100 weil der Verteiler über 500Meter entfernt ist und das Signal eben nicht so stark ist.
Ein Kilometer weiter gibts VDSL250 etc…

Die Kabelanschlüsse gibt es alternativ natürlich auch noch ABER… sind bei weitem nicht so stabil bzgl Uptime.
 
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zivilist schrieb:
Die jeweils aktuelle Statistik zu den Ergebnissen der Speedtests auf Speedtest.net (bzw. der entsprechenden Apps) gibt es übrigens auf speedtest.net/global-index. Wird immer zum 15. eines Monats um die Werte des Vormonates ergänzt, aktuell ist also September 2024.
Ein paar Anmerkungen (auch Aufgrund anderer Kommentare hier im Thread):

Die Zahlen stellen den Median dar, also nicht den (arithmetischen) Mittelwert. D.h. 50% der Speedtests die im jeweiligen Zeitraum den Festnetz-IP-Adressen des betreffenden Landes zugeordnet wurden waren schneller, 50% waren langsamer. Das ist natürlich ein netter Datenpunkt, sagt aber wenig darüber aus wie gut z.B. die langsamsten 10% der Haushalte eines Landes angebunden sind, zumindest sofern die Verteilung der Haushalte die bei den Speedtests "mitmachen" auch nur halbwegs repräsentativ ist. Hier wären weitere Messwerte interessant , z.B. eben bei welcher Geschwindigkeit die 10% langsamsten Messwerte liegen. Daten die Ookla sicher hat, aber leider nicht frei zur Verfügung stellt.

Die Zahlen stellen auch keine Aussage über die mittlere verfügbare Geschwindigkeit dar. Zum einen ist da die Frage wie repräsentativ das Sample ist. Insbesondere fallen Haushalte die Festnetzinternet nicht nutzen (eventuell weil es gar nicht verfügbar ist) komplett aus der Statistik. Ein hypothetisches Land in dem 10% der Haushalte Glasfaseranschlüsse mit mindestens 1 Gbit/s nutzen, während die anderen 90% keinen Festnetzanschluss haben, wäre in dieser Statistik also Spitze.

Und natürlich geht selbst bei den "teilnehmenden" Haushalten nicht die verfügbare Geschwindigkeit der Haushalte ein, sondern die real gemessene. Also auch begrenzt durch den tatsächlich gebuchten Tarif, und die Umstände unter denen gemessen wurde.

Da wirkt sich also nicht nur der Ausbau der Netze aus, sondern z.B. auch die Tarifstrukturen in den jeweiligen Ländern, oder wo für die Haushalte ihre persönliche Kosten/Nutzen-Abwägung treffen ("Lohnen sich 5 Euro mehr für den Sprung von 50 auf 100 Mbit/s?").

Fun Fact, da hier in der Diskussion auch die gute Versorgung in Estland erwähnt wurde (welches ja auch sonst ein Vorbild in Sachen Digitalisierung ist): Estland ist eines wenigen europäischen Länder, das in dieser Statistik seit Jahren hinter Deutschland liegt. Im September 2024 mit 83,31 Mbit/s Download im Median auf Platz 63 (Deutschland mit 91,58 Mbit/s auf Platz 57).
 
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