ReIex schrieb:
Wie weit bist du? Die Story nimmt erst ab ca. der Hälfte des Spiels Fahrt auf.
Habs schon oft gesagt, aber das Spiel ist eben wirklich nicht für jeden, schon gar nicht für GTA Fans.
Leider fühlt sich aufgrund des Hypes fast jeder vom Spiel angesprochen.
Wer hier sonderlich viel Action oder typisches Open World Gameplay erwartet ist hier einfach falsch.
Man sollte es wohl eher als Walking Simulator / Storydriven Adventure wahrnehmen und genau dafür hat es dann auch die hohen Wertungen kassiert, denn vor allem ab der Hälfte bzw. gegen Ende glänzt das Spiel imho eben mit der Story, die den großen Kino Western in nichts nach steht. Aber auch da gilt eben wieder, dass eine relativ realistische story erzählt wird und kein überzeichneter Helden Epos.
Kapitel 3 oder 4(?) bin ich. Ich habe kein GTA erwartet, ganz im Gegenteil. Das Spiel kränkelt, weil es seine Wurzeln nicht verbergen kann und will.
Die Schwächen liegen in erster Linie in dem Schwierigkeitsgrad, in der schlechten KI, darin, dass ich umgehend sichtbar bin, sobald ich jemanden angegriffen habe, ganz gleich, ob ich dabei versteckt bin oder nicht. Das Craftingsystem ist obsolet. Es ist beinahe vollkommen unnötig, Kräuter zu sammeln, um damit besseres Essen zuzubereiten. Ich persönlich hätte nichts dagegen gehabt, wenn die Nahrungsbeschaffung einen Survivalaspekt gehabt hätte, wenn man wirklich darauf achten müsste, dass das Lager und man selbst mit dem Notwendigsten versorgt wird. So hat das alles mehr oder weniger nur kosmetischen Charakter, der irgendwann bei mir zumindest eher nervig ist. Das gleiche gilt für die Munition. Es lohnt sich nicht wirklich bessere Munition zu craften/kaufen, da das Spiel, wie gesagt, absurd einfach ist. Und wenn man ehrlich ist, die Missionen sind auch eher eintönig und laufen am Ende meist darauf hinaus alles platt zu machen. Es ist für mich weder Fisch noch Fleisch. Für ein "Rollenspiel" fehlt die Charakterentwicklung, die Auswirkungen auf das Spielgeschehen etc., obwohl die Atmosphäre und die verschiedenen Charaktere meist großartig sind. Für ein Spiel das sein Hauptaugenmerk auf die Action legen möchte, es zu einfach und zu schlicht, das hat man schon vor 20 Jahren besser hinbekommen.
Angesichts des großen Budgets hätte man hier meiner Meinung mit relativ wenig Mitteln ein nahezu perfektes Spiel hinbekommen können, das vielen Ansprüchen hätte gerecht werden können. Für ein bloßes Adventure fehlen mir die Einflussmöglichkeiten bzw. die Herausforderung. In der Hinsicht sind Maniac Mansion oder Zac McKracken unerreicht und so genial ich die beiden Spiele damals fand, heute würde ich sie wohl nicht mehr spielen wollen. Und wer ernsthaft einen "Walking Simulator" spielen möchte, naja, der kann auch gleich den Rock Simulator spielen oder einen Spaziergang machen. Ob es für so etwas gute Bewertungen geben würde, wage ich mal zu bezweifeln. ;-)