News Regierung gegen Mindestnutzungsdauer von Geräten

Wenn die Sachen kaputt gehen weil sie eben kaputt gehen (Sturzschaden, Temperaturproblem oder eben sowas), wäre das noch ok und ich würde das Gerät ggf. auf eigene Kosten reparieren lassen.*
Aber wenn ein Chip verbaut wird, der dafür sorgt dass das Gerät nach X ausdrucken einen Abgang macht, ist das für mich Betrug!
 
Zuletzt bearbeitet:
Rechtlich ist es ja kein Betrug wenn der Hersteller zb. irgendwo im Kleingedruckten "2000 x Ausdrucken" garantiert und der Drucker durch Softwaremanipulation des Herstellers bei Nr. 2001 dann die Grätsche macht. Genau dies sollte ja durch das Gesetz geändert werden.
 
Von unserer Regierung habe ich auch absolut nichts anderes erwartet.
 
Warum braucht man eine Riesenbehörde? Auch jetzt schon gibts Geräte mit langer Garantie. Die muss jetzt nur per Gesetz vorgeschrieben sein. Es gibt Länder wo das so ist. Da gibts keine 2 Jahre Gewährleistung mit Beweislastumkehr oder ähnlichen Quatsch, sondern gesetzlich vorgeschriebene Garantie ohne irgendwelche Hintertürchen.

Mehr brauchen wir doch nicht. Und zwei oder 3 Jahre sollten ohne Sollbruchstellen auch problemlos machbar sein.
 
Die ganze Thematik ist noch ein Stück komplizierter, als sie hier von einigen wahrgenommen wird, glaube ich. Wenn man einmal das Druckerbeispiel außen vor lässt (das an Dreistigkeit und Sinnlosigkeit tatsächlich nicht zu überbieten ist), dann reden wir nicht nur einfach über "einzelne Bauteile, die Sollbruchstellen sind".
Ich glaube, große Anteile an der Entwicklung, die wir bisher gesehen haben, liegen auch am Verbraucher und dessen Tendenz, immer billiger zu kaufen. Das zwingt den Hersteller zum Einen dazu, immer billigere Materialien zu verbauen, das ist das eine Problem. Ein ganz anderes ist hier bisher aber maximal angerissen worden:
Neben Herstellungskosten sind Entwicklungskosten oft ein entscheidender Punkt in der Kalkulation eines Preises. D.h. spart der Hersteller daran, einen Entwurf "wasserdicht" zu machen, spart er daran, Bauteile so zu testen, wie es nötig wäre und wirft er unzureichend getestete Geräte auf den Markt, kommen wir ganz schnell in die Situation, die wir heute sehen. Da stellen sich eben einzelne Bauteile beim Kunden als angebliche Sollbruchstelle heraus. In Wirklichkeit wurden die vermutlich einfach nur nicht genug getestet.

Dabei ist das ganze mit Sicherheit auch nicht so schwarz-weiß, wie es einige darstellen. Es gibt mit Sicherheit Produkte, die eben nicht erst "kurz nach Garantieablauf" kaputtgehen, sondern auch mal davor - dann hat sich der Hersteller mit seiner Politik selbst ein Ei gelegt. Viele Konsumenten haben aber auch eine sehr selektive Wahrnehmung, was das angeht, sie sehen gerne all die Produkte, die nach etwas mehr als 2 Jahren kaputtgehen, vergessen aber die 5 anderen Produkte, die davor schon in der Garantieabwicklung waren. Und die 5, die wesentlich länger halten.

Wie man die Problematik lösen kann, sehe ich aber überhaupt nicht, und aus diesem Grund stimme ich ausnahmsweise auch mal den Enthaltungen der Grünen und der SPD zu - eine gesetzliche Pflicht ist völlig unpraktikabel, aus Gründen die hier schon genannt wurden.
Eine Erhöhung der Garantiezeit geht aber schon in eine richtige Richtung, nur muss da für jede Geräteklasse genau abgewogen werden, wie lang das sein kann.

Ich würde ja vorschlagen, dass es eine Art Subvention für Geräte gibt, die eine verhältnismäßig lange Garantiezeit bieten. Angenommen, Hersteller A produziert eine Waschmaschine, auf die er 8 Jahre Garantie bietet - das würde den Preis enorm in die Höhe treiben, was durch die Subvention abgefedert werden würde, idealerweise so, dass sich für den Verbraucher die Investition in das langlebige Gerät auch lohnt.
Das wirft natürlich wieder Fragen auf, wie Hersteller mit vermeintlich sinkenden Verkaufszahlen umgehen würden - aber es ist ja auch erstmal nur eine Idee.

Das Ziel muss ja insgesamt vor allem sein, dass schonender mit Ressourcen umgegangen wird und in meinen Augen funktioniert das nur, wenn der Verbraucher dahin geködert wird, dass sich genau das auch für ihn lohnt - alles andere kann kaum den gewünschten Erfolg auf breiter Front haben.

Was mich aus meiner subjektiven Erfahrung heraus viel mehr aufregt, ist die Einstellung vieler Menschen zum Thema Reparatur und Neukauf. Da wird eben ganz, ganz schnell verschrottet und weggeschmissen, obwohl ein Gerät noch einwandfrei funktioniert, weil es eben nicht mehr hip und trendy ist. Geplante Obsoleszenz ist ein echtes Problem - aber eine solche Einstellung erleichtert sie ungemein.

@Moep89:
Alleine schon um für die Geräteklassen festzulegen, was eine sinnvolle Garantiedauer ist. 3 Jahre für eine Waschmaschine bspw. wäre ein Witz in meinen Augen, die können 10 Jahre halten, wenn sie gut konstruiert sind...

Nochmal Edit:
Irgendjemand hatte vorhin vorgeschlagen, man solle Konstruktionspläne veröffentlichen:
Ganz hervorragende Idee, die schreiben sich ja glücklicherweise zum Nulltarif von selbst und sind an einem Hochtechnologiestandort wie Deutschland kaum was wert...:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Begründungen sind aber echt der Hammer. Die Grünen schießen den Vogel ab, dass geht uns nicht weit genug - lächerlich. Was denken die denn? Wenn die jetzt mit nem noch krasseren Vorschlag ankommen, dass die anderen Parteien jubbeln und zustimmen? Manchmal muss man auch nen Strohalm nehmen. Frage mich so langsam warum wir überhaupt ne Regierung haben, so richtig etwas bewirken tun die sowieso nicht...und es ist ja auch egal wer da oben sitzt, machen alle eh das Gleiche.

Und die Frage nach dem wie? Hammer.
Zur Not 5 Jahre Vollgarantie auf alles und keine Erschwerung der Reparatur durch Verkleben oder Spezialschrauben. Fertig.
Wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht machbar ist, muss der Hersteller Sondergenehmigung erwirken und die Begründungen müssen öffentlich einsehbar sein. Zudem muss jede Wahre die nicht die Mindestgarantie einhält kenntlich gemacht werden. Der Wettbewerb regelt den Rest. Wenn ich nen billig Handy aus China mit 2 Jahren Garantie kaufen kann oder nen hochwertiges Gerät mit unbeschnittener Garantie wird sich schon zeigen was sich durchsetzt.
Gut es wird alles ein bisschen teurer, aber wenn es dafür länger hält und dadurch auch einen gewissen Wiederverkaufswert hat - perfekt.

Vielleicht kommt dann auch mal langsam wieder Industrie nach Deutschland. Es lohnt dann vielleicht doch eher mal wieder hier die Ware von qualifizierten Arbeitern herstellen zu lassen und nicht mehr von Kinder in Indien oder China.
 
Wilkommen in der Freien Marktwirtschaft, wo Ressourcen scheißegal sind und man lieber zu einem neuen Drucker greift anstatt Druckpatronen nachzukaufen oder gar etwas zu reparieren.
Diese Wirschaft und der Kaptilismus lassen die Welt ins verderben rasen.
Aber soll sich doch die nächste Generation darum kümmern. ;)
 
Moep89 schrieb:
Warum braucht man eine Riesenbehörde? Auch jetzt schon gibts Geräte mit langer Garantie. Die muss jetzt nur per Gesetz vorgeschrieben sein. Es gibt Länder wo das so ist. Da gibts keine 2 Jahre Gewährleistung mit Beweislastumkehr oder ähnlichen Quatsch, sondern gesetzlich vorgeschriebene Garantie ohne irgendwelche Hintertürchen.

Mehr brauchen wir doch nicht. Und zwei oder 3 Jahre sollten ohne Sollbruchstellen auch problemlos machbar sein.

Lange Garantiezeiten bringen nichts. Du hast dann immer Streit darüber, ob der Fall unter die Garantie fällt. Man kann auch nicht für alle Gewäte gleiche Garantiezeiten haben.
Und wenn man zB 3 Jahre für alle Geräte vorschreibt, bauen die Hersteller die so, dass sie nach 37 Monaten den Geist aufgeben. Wenn innen alles verklebt ist, hat der Verbraucher wieder nen Klotz, der auf den Müll kommt.

Ich bin für wartbare Geräte und mehr Informationen über Konstruktion und Werkstoffe. Das hätte auch den großen zusätzlichen Vorteil, dass man es am Ende des Produktzyklus beim Recycling einfacher hat, das Gerät zu zerlegen und die Werkstoffe wiederzuverwerten.

Es würde auch keine großen Kosten verursachen. Das Produktdesign erfolgt häufig in digitaler Form. Die Daten entsprechend zu veröffentlichen ist ein Leichtes.
 
die machen weiter wo sie aufgehört haben nämlich uns (normal bürger) für dumm zu halten
 
Der Wirtschaft ist doch egal, welcher Partei der Politiker angehört,
den sie bezahlen, solange er seine Arbeit verrichtet. Wählt, was ihr wollt! :)

Hilft wohl nur, die Sollbruchstelle ausfindig zu machen und durch
eine langlebige Komponente nach Ablauf der Garantiezeit zu ersetzen,
keine Drucker zu kaufen, sondern in Druckereien drucken lassen,
was nicht selten sogar günstiger kommt und Firmen zu meiden,
die als besonders "präzise" mit der Obsoleszenz gelten.
Wichtig dafür wären jedoch Wartbarkeit und Auskunft über Materialien,
Bauteile und Montagebesonderheiten.
 
gute lobbyarbeit, ich muss schon sagen...
 
Deutsche Politik wird schon lange nicht mehr nach Wirtschaft gewählt, sondern nach Sozi und Öko. Nur leider müssen sich auch diese Parteien(Grüne, SPD, FDP, CDU) der Realität stellen. Wer so ein Gesetz will, soll den Kommunismus(Linke) wählen. Es darf nur noch einen Volks Drucker/Smartphone geben. Ausländische Hersteller würden sich diesem Minusgeschäft sowieso nicht stellen. Das würde durch Zwangsabgaben durchaus funktionieren.


Ich halte von dem Vorwurfs der generell geplanten Obsolenz ebenfalls eher nichts, Technik wird heutzutage kleiner und damit(Achtung Umwelt) ressoucensparender, aber auch schwerer(bis unmöglich) selbst zu reparieren. Aber das ist der Lauf der modernen Zeit. Wie bei so vielen anderen Dingen auch.:)
 
Es würde ja schon helfen, wenn die Regierung/das Verbraucherschutzministerium Produkte mit schlechter Qualität veröffentlichen würde. Laut aktueller Presseanfragen, ist das Thema "geplante Obsolenz" bei den Ministerien nicht bekannt bzw. es lägen keine Fakten hierzu vor.
Man schaut bewusst weg.

Zum Glück gibt es das Internet und die Macht der öffentlichen Verbraucherrezensionen. Ich denke, da wird sich zukünftig noch einiges tun.
 
@ estros

Was du schreibst, glaubst du doch selber nicht. So ein Müll habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Noch mal. Es müsste sich für die Hersteller nichts ändern. Sie können alle Bauteile verbauen, welche und wie und wo sie wollen. Nur sollte es so gebaut werden, das man es austauschen kann. Also es darf nichts verklebt werden (Chips). Akkus muss man wechseln können. u.s.w
Jeder Hersteller könnte immer noch das einbauen was er für seine Qualität und Preis für sinnvoll erachtet. Die Garantiebestimmungen würden sich nicht ändern. Dadurch, dass man Geräte dann wieder ohne Probleme reparieren kann, würden in der Service Branche, auch wieder mehr Arbeitsplätze in DE entstehen. Es wäre nur ein kleiner Zusatzeintrag im Gesetzbuch notwendig! Naja vielleicht kommt so etwas ja auf EU-Ebene. Aber wirklich glaube ich nicht dran.
 
estros schrieb:
Ich halte von dem Vorwurfs der generell geplanten Obsolenz ebenfalls eher nichts, Technik wird heutzutage kleiner und damit(Achtung Umwelt) ressoucensparender, aber auch schwerer(bis unmöglich) selbst zu reparieren. Aber das ist der Lauf der modernen Zeit. Wie bei so vielen anderen Dingen auch.:)

Das ist wirklich totaler Quatsch. Man sieht doch auch bei Smartphones, dass es modelle gibt, die sich leicht reparieren lassen und andere, die völlig zugeklebt sind. Auch die kleinen Baugruppen, die in einem Smartphone stecken, lassen sich einzeln austauschen, wenn es vom Hersteller gewollt ist. Das ist von der Größe unabhängig. Es ist zwar klar, dass man zB SMD-Teile nicht leicht tauschen kann, aber bei Baugruppen ist es nur eine Frage des Designs.
 
Da hat die Lobby wider ganze Arbeit geleistet!
Mal ganz ehrlich, wundert das noch jemanden; mich zumindest nicht?
Je mehr etwas Pro-Bürger ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es scheitert.
 
Raykus schrieb:
Dadurch, dass man Geräte dann wieder ohne Probleme reparieren kann, würden in der Service Branche, auch wieder mehr Arbeitsplätze in DE entstehen.
Man kann ziemlich viele Geräte reparieren. Wird aber kaum gemacht, weil es schlichtweg zu teuer ist. Keiner lässt einen 300€-TV für 100€ reparieren. Daran gehen die ganzen Reparaturbetriebe kaputt, nicht an schlechter Reparierbarkeit der Geräte.

craxity schrieb:
die sich leicht reparieren lassen und andere, die völlig zugeklebt sind.
Das Verkleben/vergießen von Komponenten hat i.d.R. einen tieferen Sinn, das macht man kaum um Reparaturen zu erschweren.
(Ich will nicht ausschließen dass einzelne Hersteller sowas machen, abder das ist gewöhnlich nicht der Grund dafür.)
Gerade bei mobilen Geräten ist ein dickes conformal coating sinvoll, was Reparaturen auf Bauteilebene sehr schwierig macht.
Steckverbinder und schwere Bauteile kann man auch gerne mit flexibler Vergussmasse sichern, damit sie sich nicht durch Vibrationen lösen. Wenn man sowas verbieten würde, würde sich das drastisch auf die Qualität der Produkte auswirken.
 
Das die 4 Blockparteien so reagieren ist doch klar, nur wo ist das Probelm eines solchen Gesetzes? Es muss doch möglich sein eine eindeutig festgestellte geplante Obsolezenz zu bestrafen. Darum geht es ja. Es brauchen also keine Kategorien definiert werden, eine Behörde gegründet werden oder ähnliches. Die Einspeicherung einer Seitenzahl wäre so ein eindeutiger Fall. Eine Sollbruchstelle sollte auch nachzuweisen sein. Selbst wenn dann nur ein Viertel(Eben um das Gesetz kurz zu halten) der entdeckten Fälle eindeutig zu einer Strafe führen setzt soetwas ein Signal.


Carlton Banks schrieb:
... selbst beim wählen kann man sich enthalten, aber die Stimme wird trotzdem gewertet, ...

boncha schrieb:
und bevor einfach irgendein Stuss gewählt wird, bitte von der ungültigen Wahl gebrauch machen.
...

Grumpy schrieb:
... Es wird keinen interessieren und über die Anzahl der ungültigen Stimmen wird keiner auch nur ein Wort verlieren!
...

Die ungültige Wahl ist die schlechteste Entscheidung, gar nicht hingehen oder richtig wählen. Der ungültige Wähler stimmt dem Wahlergebnis der anderen Wähler zu und wird als Wähler voll gezählt. Bei ihm ist also noch nicht einmal der Protest des nichtwählens in der Statistik vorhanden.
 
Peinlicher geht´s ja mal wieder für unsere "Vorzeigeparteien" nicht.
Aus welchen Gründen auch immer: Wenn es um den Verbraucherschutz und -rechte geht sind sie sich mal wieder alle einig: --> Brauchen wir nicht!!!
Aber ihr, die ihr das hier gerade lest, werdet auch wieder artig im Herbst an der richtigen Stelle euer Kreuzchen machen.
80% der deutschen sind eben einfältig und kleingeistig.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!!
 
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