Smagjus schrieb:
Die Zahl ist für mich überraschend hoch. Das würde ja bedeuten, dass den Anbietern pro Jahr 6 Milliarden € (14€*12*Anzahl der angeschlossenen Haushalte) durch die Lappen gehen, weil die entsprechenden Gigabit-Anschlüsse fehlen.
Da wäre dann die nächste Frage: Warum haben wir noch nicht alle Gigabit?
Die Rechnung ist gut geeignet um zu zeigen, warum wir eben kein Gigabit haben.
Die 14€ sind leider der Durchschnitt und nicht der Median, wir nehmen aber mal vereinfacht an, die beiden fallen zusammen. Das heißt von den 35 Mio. Haushalten sind nur 17,5 Mio. bereit 14 oder mehr Euro zu zahlen. Schon halbiert sich mal die Summe von 6 auf 3 Mrd. ==> Es findet keine Preisdiskriminierung statt.
Dann muss man für die 3 Mrd. annehmen, dass alle diese Haushalte auf den neuen Anschluss wechseln. Diese Annahme ist schwer zu rechtfertigen, wenn man bedenkt, dass ein Wechsel immer auch mit Kosten (und Mühe) verbunden ist. Nehmen wir mal an 70% wechseln, dann bleiben von den 3 Mrd. noch 2,1 Mrd. über.
Um aber alle Leute zu erreichen, müsste man dennoch alle 35 Mio. Haushalte mit einem Glasfaseranschluss ausstatten.
Nehmen wir die 2,1 Mrd. € und teilen die mal durch die 35 Mio. Haushalte, so kommt man auf 60€.
Mit 60€ im Jahr pro Haushalt Mehreinnahme muss nun die Anfangsinvestition gerechtfertigt werden. Das klingt nach einem schrecklichen ROI.
Was - wie so oft bei natürlichen Monopolen - bleibt ist der staatliche Eingriff. Auch der baut nicht kostenlos, im Unterschied zum privaten Unternehmen ist der Return aber nicht entscheidend.