Muntermacher schrieb:
Corona war ein Beispiel, da hab ich als Biologe oft den Kopf geschüttelt was einige Laien für einen Quatsch abließen.
Bei Corona wurde zweifellos viel Unsinn verbreitet – und das nicht nur von Laien, sondern auch von Personen, die es eigentlich besser wissen sollten. Aber lassen wir das Thema an dieser Stelle lieber...
Der Punkt ist vielmehr, dass Corona einfach ein denkbar schlechtes Beispiel ist in diesem Fall.
Muntermacher schrieb:
Statt über sie vom hohen Roß zu lästern sollte man begrüßen, daß ea solche Hilfen gibt. Bemängeln kann man, daß es so spät erst kommt, aber wenigstens kommt was.
Der Zeitpunkt spielt hier tatsächlich eine zentrale Rolle. Wenn man bedenkt, dass Apples Siri 2011, Amazons Alexa 2013 und Microsofts Cortana 2014 eingeführt wurden, wird klar, dass diese Technologien mittlerweile mehr als ein Jahrzehnt alt sind. Angesichts dessen wirkt eine Warnung der Bundesnetzagentur über potenzielle Gefahren für die Privatsphäre reichlich verspätet.
Das Problem ist nicht das Warnen an sich – das ist prinzipiell eine gute Sache. Aber wenn eine Behörde, deren Aufgabe es ist, frühzeitig auf Risiken hinzuweisen, erst jetzt tätig wird, wo das Kind längst in den Brunnen gefallen ist, fühlt sich das eher wie Nachlässigkeit an.
Es ist daher keine Lästerei vom hohen Ross, sondern eine berechtigte Kritik an der späten Reaktion. Die Menschen verlassen sich darauf, dass solche Institutionen rechtzeitig informieren und sensibilisieren, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können. In diesem Fall hat die Behörde ihre Aufgabe schlicht zu spät erfüllt.