Iines schrieb:
Es tut mir leid, aber mich beschleicht das Gefühl, dass hinter deinen, sorry, Plattitüden wenig Substanz steckt. Es geht um die grundlegende Fähigkeit Fiktion von Realität zu unterscheiden, etwas aus der Bild- in die Sachebene zu übertragen. Das können Kinder bereits meist im Vorschulalter, deshalb der Vergleich mit dem Märchen. Wenn du das nicht kannst, wundert es mich auch nicht, dass du die Funktion einer Satire/Parodie offensichtlich nicht begreifst….
Aber das ist doch nicht der Hauptgrund warum wir trotzdem rassistisch, antisemitisch und homophob sind, immer noch.
Obwohl wir Fiktion und Realität trennen können übernehmen Kinder Moralvorstellung und Feindbilder, so wie schwarz/weiß denken aus Kinderbüchern, Erziehung von Lehrer:innen und Erzieher:innen oder selbst alten Kinderfilmen.
Und davon können sich ja auch Erwachsene nicht frei machen, auch ich nicht, ich merke jeden Tag mit welchen rassistischen, ableistischen, sexistischen Gedanken, Vorurteilen und Wesenszügen ich aufgewachsen bin. Den das Unterbewusstsein ist schneller und unbedarfter als wir denken. Und schon, selbst wenn es nur Gedanken sind hat man diskriminierendes Gut reproduziert und im Worst Case geht das ins Handeln über.
Iines schrieb:
Oder Stalin, oder Pol Pot. Es ist mir zu müßig dir den Kontext noch mal zu erläutern, der nur allzu offensichtlich ist. Tipp: Trump war Präsident der USA (Land mit freier Presse), nicht Reichskanzler eines Landes, das die Medien kontrolliert.
…
Die Medien zu kontrollieren war ein Schritt, das hast du ja nich von Tag 1, wenn ein Diktator an der Macht ist, das ist auch nicht die Geburtsstunde für Populismus, sondern sie beginnt viel früher.
Gestehe dir doch einfach ein, das du dich mit dem Thema nicht beschäftigt hast und es nur auf die oberflächlichen offensichtlichen Dinge zu konzentrieren.
Iines schrieb:
Doch.
Ich will ja nicht immer Wikipedia zitieren.
Daher
Hier genauer nachlesen nachlesen
Es wurde Kritik artikuliert
- am mittelalterlichen Ständewesen (Ständesatire) und
- der Kirche,
- am Missbrauch von Privilegien,
- an Heuchelei und
- Gier.
Sprich, es wurde tendenziell nach oben getreten.
Iines schrieb:
Da wir ja bei GTA sind: Du hast einfach nicht begriffen, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass GTA mit seinen Parodien und seinen satirischen Elementen überhaupt mal nach unten getreten hat…
Und genau das habe ich auch nirgends behauptet, ich sagte Spiele tun gut daran.
Allerdings haben mir die ganzen „Spaß“ Videos hier schon gezeigt, das vor allem Schwarze und Schwule durch den Kakao gezogen werden.
Iines schrieb:
Oder war Schindlers Liste etwa antisemitisch? ..
Haben wir denselben Film gesehen, war das Satire auf den Kosten Millionen Toter Menschen?
Iines schrieb:
dieses Streben nach (vermeintlich) moralische Überlegenheit kann man auch durchaus einigen Beiträgen herauslesen. …
Nein, wir sind alle nicht moralisch besser als der neben uns, nur können wir natürlich auch versuchen unsere erlernten Strukturen zu durchbrechen und Dinge besser zu machen.
Ich habe oben geschrieben das ich mir meiner Sozialisierung sehr bewusst bin und ja, genau deshalb setze ich mich auch dafür ein, das eben Minderheiten nicht einfach nur das Gags wegen oder sonst wie diskriminiert werden.
Und da erwarte ich auch von Spielen und Kunst einen starken Schritt zu machen um die Satire wieder gegen die herrschenden Klassen zu lenken, gegen die, die Macht und Menschen missbrauchen.
Iines schrieb:
Ich beende jetzt mal das Gespräch.
Ok, es fühlt sich so an als würdest du eh nie die Offenheit und Empathie bereit stellen wollen sich in die Menschen hinein zu versetzen, für die fehlende Sichtbarkeit und Diskriminierung und das Bild von Stereotypen in Medien schaden zufügt, realen spürbaren Schaden.
Ich glaube das die Fiktion eine Chance hat unabhängig Geschichten zu erschaffen und Satire zu entwickeln, vielleicht muss man das fließender machen, schließlich ist ein Spiel ein kreativer Prozess Rockstar kann machen was sie wollen, von daher ist es eben auch ein Zeichen wenn man ihnen verkrampfte Offenheit unterstellen und Zensur unterstellen, nur weil man keinen Mann mehr spielt, nur weil keine Minderheiten mehr diskriminiert werden usw.
Vielleicht sollten sie dazu keine Stellung nehmen, denn man soll es kaum glauben, es gibt Menschen die tun das nicht, es gibt Geschichten die eben gut sind auch wenn sie anders sind als alles was man sonst konsumiert.
Vielleicht ist die Geschichte so wie sie wird genau das was sie erzählen wollen aber das kann ja nicht sein, alles staatlich gelenkt.
Und da fühl ich mich am Ende nicht besser als die Person die so tickt, ich finde es schade für jeden der darunter leiden muss das diese Personen weiter Wut und Hass reproduzieren, ich fühle mich dann eher machtlos und nicht „moralisch“ überlegen, weil was bringt mir das?
Ich in meiner privilegierten Blase, ich muss mich nicht moralisch überlegen fühlen, die Gesellschaft wurde so gestrickt das ich es sowieso ziemlich einfach habe.
Und „Wissen“ alleine ändert nichts, man muss sich dafür einsetzen und viel wird eben auch über den Geldbeutel geändert in dieser Welt.
Was mich nur besonders verwirrt sind die, die sagen Satire und Fiktion darf rassistisch und diskriminierend sein, unterstellen dem Entwickler aber auch, das wenn die Fiktion nicht rassistisch und diskriminierend ist, dann ist sie staatlich gelenkt und kontrolliert von Woken Druck der Cancel Culture.
Was denn jetzt, darf Satire und Fiktion alles oder nicht?
Ich glaube das ist eine Scheindiskussion, die eben doch inhaltlich eher politische Lager offenbart.
Das ist mein Schlusssatz dazu.