Seit der Einführung der Apple Stores in Deutschland hat der Hersteller den Einzelhandel zunehmend in den Würgegriff genommen. Das wurde zuletzt so schlimm, dass teilweise nur ein einziges iPhone 15 zum Launch für eine ganze Gravis-Filiale bereitstand oder Geräte zum Launch überhaupt nicht beim Apple Premium Partner verfügbar waren, bei Apple aber schon.
Ich habe das beim iPhone 15 Pro Max genau verfolgt: Apple hatte Geräte vorrätig, während man bei diversehen großen Händlern keine Chance hatte, an ein iPhone zu kommen.
Apple baut sein D2C-Geschäft deutlich aus. Die Apple Stores sind in der Regel:
- zentral gelegen
- sehr groß
- bieten Workshops
- bieten Reparaturen
Aber mit dem Wegfallen von Gravis werden Reparaturen noch exklusiver in der Hand von Apple liegen - und auch die Entscheidung, WAS repariert wird und wo Apple eine Reparatur ablehnt.
Und wer nicht glaubt, dass Apple Reparaturen komplett ablehnt, weiß vermutlich nicht, was Casey Neistats erstes Video war.
Apple bietet Ersatzteile (auch Akkus) oft nur solange an, wie 95 % der Nutzer sie nicht brauchen. Und wenn man dann echten Bedarf hat, wird für das Modell von Apple nichts mehr angeboten. Dann kann man sich auf dem Drittanbietermarkt umsehen, wo Akkus sich gern aufblähen.
Apple ist auch nicht der einzige Hersteller, der so vorgeht. Schaut man bei ASUS vorbei, dann sieht man auch dort einen Store – und zur Grafikkartenknappheit hatte ach dieser Warenbestand - und später sogar Bestpreise auf Geizhals für die RTX 3080 TUF.
Direkt-zum-Kunden (D2C) wird immer beliebter bei den Firmen. Teilweise holt man sich nur noch einen Logistikdienstleister, der es umsetzt.
Aber die deutschen Innenstädte macht dieser Wandel nicht attraktiver.