therealJMC
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michelthemaster schrieb:[...]Das war nur meine Meinung aus der PRAXIS-Erfahrung mit einem solchen Auto.[...]
Ja, das deckt sich mit Sicherheit mit der Erfahrung von einigen oder sogar sehr vielen. Ob es damit für alle Praktikabel ist - schwierig.
Ich habe eine Eigentumswohnung zu der auch ein fester Stellplatz im Hof gehört (Sondereigentum). Das Haus ist in den 2000ern gebaut, allerdings hat damals keiner an WB gedacht. Auf der letzten ETV das Thema gehabt, da ein Nachbar ein E-Auto hat und gerne eine WB hätte, ich hätte mich direkt angeschlossen für das nächste Auto - ich hatte schon dieses mal mit einem Hybrid oder reinem E geliebäugelt.
- Da es ein vernünftiges Lademanagement geben muss für ALLE Stellplätze (begrenzte Stromversorgung zum Haus - es ist ja nicht dimensoniert, dass alles im Haus und alle Stellplätze/Garagen mit Volllast gleichzeitig versorgt werden können) wäre zuerst mal ein Ingeneur Büro zu beauftragen die alles genau aufnehmen was vorhanden ist, dann ein Konzept entwickeln und das entsprechend mit den Stadtwerken umsetzen, ggf. mit weiteren arbeiten verbunden ob dann eine neue/zusätzliche Zuleitung notwendig wäre. Die WEG beauftragt all diese Arbeiten, interessierte Eigentümer müssen (in der Summe) vorab eine Vorschusszahlung von 15.000€ (oder 10.000€ ich weiß es nicht mehr) leisten für alle notwendigen Arbeiten und alles bevor überhaupt irgendwas angestoßen wird und tragen alle Kosten alleine, nicht die komplette Gemeinschaft logischerweise. Der Hof muss ja auch noch aufgerissen werden, Kabel ins Haus verlegt werden (Durchbrüche) und das ganze ja auch Elektrisch angeschlossen werden. Man geht von deutlich höheren Kosten aus, das ist nur erstmal für die Planung durch das Ingeneursbüro.
- Kosten werden nur auf die aufgeteilt die auch eine WB haben wollen, sollte nachträglich jemand dazu kommen muss er die Kosten rückwirkend anteilig ebenfalls tragen damit nicht alle jetzt aussitzen bis einer alles bezahlt hat und sich dann billig anschließen können. Das Konzept muss allerdings von vorne herein so dimensoniert sein, dass alle Stellplätze einfach mit einer WB zu versorgen sind auch nachträglich. Keine freie Wahl der WB da Lademanagement - es würde ein System eines Herstellers vorgeschrieben werden.
Na, wie interessant war das dann wohl? Der Nachbar der die WB haben wollte ist nämlich nur Mieter (Rentner) und der Eigentümer hat gesagt "Wenn du die WB willst kein Thema, Kosten musst du tragen, ich lege hier keine 15k aufwärts hin damit du die WB bekommst". Bei uns im Stadtteil gibt es 6 öffentliche Ladestellen (3 x 2 Stück) für E-Autos, die eine ist ca. 10 Minuten zu Fuß von mir entfernt an einem großen Platz der abgesehen von Kirmes-Zeiten ein Parkplatz ist. Drumherum gibt es natürlich Wohnhäuser. Ich fahre da auf meinem Arbeitsweg jeden Tag vorbei, und es stehen immer die gleichen Autos an den beiden Ladestationen - bzw. die gleiche Gruppe von 4-6 Fahrzeugen. Das sind nämlich die Autos von den Anwohnern des Platzes die teilweise Hybrid als Firmenwagen haben (am Nummernschild erkennbar) und sich laut einem Arbeitskollegen der da auch wohnt abwechseln und per Whatsapp absprechen wer wann auflädt und so. Ich kenne davon ab hier im Stadtteil aber mindestens 10-12 Leute die ein E-Auto haben und selber keine WB haben, die teilen sich also alle diese 6 verfügbaren Stationen, wobei 2 davon quasi von der einen Gruppe dauerbelegt sind, 2 Stück nur 4 Stunden beparkt werden dürfen und die anderen 2 dann für den Rest sind. Da ich nicht zu Hause laden könnte müsste ich also ca. 15 Minuten zu Fuß von zu Hause weg parken, wenn ich das Glück hätte aufzuladen und da frei ist. Ist dann halt unpraktisch wenn es draussen wie aus Eimern schüttet und ich dann erstmal ewig nach Hause dackeln muss. Da aber ja immer mehr ein E-Auto fahren im Mieterland Deutschland wird es ja auch immer mehr Kampf um diese Plätze geben. Nicht falsch verstehen, ich sagte ja ich habe ja schon dieses mal mit E geliebäugelt.
Denn unterwegs ist dieses "mal eben" aufladen denn einfach Zeitraubend und für mich "sinnlos an Tankstellen warten". Dann tanke ich momentan doch lieber ca. 5 Minuten mit allem und bin wieder unterwegs als dort 30 Minuten aufwärts zu warten und schon ordentlich zu latzen wenn mit ordentlich Strom geladen wird. Wer ne private WB hat oder so - alles gut. Meine Schwester fährt auch nen Tesla und hat ne WB zu Hause und sagt das ist doch alles überhaupt kein Problem mit den Elektroautos und so. Ich halt leider nicht und hab so einfach auch nicht die Möglichkeit (oder es kostet halt schon viel Geld).
Andere Sache:
Ein Kumpel von mir hat einen Audi E-Tron, hat zu Hause ne WB und Solar und so - alles gut. Fährt im Jahr auch nur 5000-6000 km (Selbstständig mit Ladengeschäft zu Hause, daher schonmal 0 Arbeitsweg und ansonsten viel zu arbeiten). Er hatte aber letzt einen geschäftlichen Termin in den Niederlanden, mit der Reichweite des Audis hin und zurück nicht machbar. Er hatte sich als er das Auto bekommen hat bei 2 Anbietern registriert die Tarife ohne Grundgebühr haben für die paar male im Jahr wo er unterwegs laden muss. Dann hatte er das vor seiner Fahrt nach Holland an einem Wochenende ausprobiert weil er panische Angst hatte in Holland liegenzubleiben ohne Strom (es ist kein Witz, er hats aber halt einfach nicht so mit Technik).
- Anbieter 1: Zur Ladestation gefahren, aufladen funktioniert nicht. Es war ein Mitarbeiter vor Ort (weil es meine ich Shell war... bekomme es aber nicht mehr genau zusammen) "Ja, da haben gestern auch schon welche gestanden, einen haben sie auch abgeschleppt. Hier sind letzte Woche die Kabel demoliert worden und ausgetauscht worden, aber das aufladen funktioniert nicht". Hat natürlich nicht geholfen, dass er weniger Schiss hatte liegen zu bleiben
- Anbieter 2: Hingefahren, eingesteckt, Laden fängt an... bricht nach 30 - 60 sekunden ab. Anbieter-Hotline angerufen, probieren Sie dies, das, hat nix gebracht. Ist wieder gefahren ohne zu laden.
Dann ist er zu Audi gefahren, die haben gegenüber vom Händler auch eine "Freie" Säule für das die Verkäufer auch nen Chip haben auf Firmenkosten um den Kunden das zu zeigen und so. Haben sie auch nicht hinbekommen, der Verkäufer konnte es sich auch nicht erklären.
Ende vom Lied: Er ist mit dem Verbrenner seiner Frau nach Holland gefahren weil er es einfach nicht riskieren wollte. Das ändert nix daran, dass er eigentlich super zufrieden mit dem Auto ist - aber er sich einfach nicht traut wegen den Problemen die er hatte. Haben sie alle die n E-Auto fahren? Auf keinen Fall. Er hatte es dann nochmal 2 Wochen später probiert und hat es auch bei einer Station hinbekommen wo es vorher nicht geklappt hatte. Ist also nicht so, dass er es überhaupt nicht hinbekommen hatte...