Ryzen 5 3600 - Boxed Kühler

Kanibal

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Hallo zusammen!

ich bin seit dieser Woche stolzer Besitzer einer Ryzen 5 3600 CPU, nachdem das Mainboard meines "alten" i7-4770 nach treuem Dienst das zeitliche gesegnet hat, und ich bei dieser Gelegenheit gleich CPU, Mainboard und RAM getauscht habe.

Die Freude über die neue CPU währte leider nur kurz - der Quell des Ärgers ist der beigelegte Wraith Stealth Kühler. Dieser röhrt bei mir im Gehäuse wie ein Elch zur Paarungszeit. Auf der Suche nach der Ursache dafür, bin ich darauf gestoßen, dass meine CPU laut Windows 10 Taskmanager dauerhaft im Turbo-Boost läuft(?). Da ich das fast nicht glauben wollte, habe ich die Werte sowohl im CPU-Z, als auch CoreTemp64 überprüft. Dort geht der Multiplikator ebenfalls nicht unter 36 (3,6 GHz Basistakt). Nur das AMD Ryzen Master Applet zeigt an, dass der Prozessor drosseln würde. Die Screenshots im Anhang sind zeitgleich entstanden. Die selbe Messung habe ich unter Arch Linux (mit Kernel 5.5.8) durchgeführt, auch dort zeigt $ lscpu im Idle einen Takt von > 3 GHz an.

Daher nun die Fragen:
  1. Stimmt etwas mit meiner CPU/Mainboard nicht, oder ist der Boxed Kühler / Lüfter wirklich enorm schlecht?
  2. Woher kommt die Abweichung von CPU-Z / Taskmanager und dem Ryzen Master Tool?
  3. Erzeugen die AMD Ryzen 3000 CPUs wirklich so viel Abwärme, auch im Leerlauf? Gefühlt war mein "alter" i7 4770 da wesentlich besser.
Restliches System:
  • MSI B450M-PRO-VDH-MAX (Default UEFI Settings, kein OC o.ä. Multiplikator auf 'Auto')
  • AMD Ryzen 5 3600
  • G.Skill Aegis DIMM Kit 16GB, DDR4-3000
  • NVidia RTX 2070
  • AeroCool Dead Silence Cube
Viele Grüße!
 

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Das ist alles soweit ok. Das Problem sind die Takt und Spannungssprünge bei den AMD Prozessoren. Deshalb jault der Lüfter auch immer wieder auf.

Die Boxed Lüfter sind übrigens alle nicht so toll. Ja, besser als nichts, aber als Schulnote würde ich auch dem Boxed Lüfter, den ich beim 3900X damals hatte; eine 4 geben.

Besorge Dir einen ordentlichen Lüfter, dann ist die Kulisse schon erheblich besser.

Offiziell darf man das jedoch nicht sagen, weil die AMD Boys sonst durchdrehen ^^.
 
Ich wüsste nicht warum der Kühler-Lüfter bei den 34°C des Screenshots laut aufdrehen sollte, außer du hast im Bios nicht das Silent Lüfterprofil gewählt.
Zen2 CPU legen ziemlich autonom die P-States bzw. Taktraten an, die meisten Tools können da nur Blödsinn auslesen weil die CPU das sehr schnell macht.
  • Windowsenergieprofil Ausbalanciert nutzen
  • Windowssettings > System > Netzbetrieb auf "Beste Leistung"
 
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im bios amd cool n quiet aktivieren, in windows im energiesparplan minimaler cpu leistungsstand auf 5 % einstellen, lüfterkurve so einstellen dass der kühler erst ab 70°C aufdreht.
 
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@Flare

Es ist schön, dass die CPU im Idle 34°C hat, sobald man nur den Cursor bewegt, geht die CPU um 5°C nach oben. Öffnet man einen Browser, kommen direkt mal 15-20°C schnell drauf. So springt die Kiste immer hin und her und hin und her, absolut abartig und sinnfrei. Deshalb geht die Drehzahl auch hoch.

Passt man die Lüfterkurve an, gewinnt man rein gar nichts. Dann liegt die Idle Temperatur bei 39°C und springt so auf 55°C. Man erhöht einfach nur die Temperatur im System. So einen Schmarrn gibt es bei Intel einfach nicht.
 
t3chn0 schrieb:
Besorge Dir einen ordentlichen Lüfter, dann ist die Kulisse schon erheblich besser.
Besser auch einen neuen Kühler und nicht nur Lüfter :p.

Und ja, bisher hatte ich noch keinen Boxed-Kühler dessen mitgelieferter Lüfter ein leises Lager hatte. Egal ob Intel oder AMD, selbst im Idle klackert das Lager fröhlich vor sich hin.
t3chn0 schrieb:
Passt man die Lüfterkurve an, gewinnt man rein gar nichts.
Natürlich. Damit kann man das Verhalten ans System anpassen. Z.B. mit erhöhten Dämpfungszeiten nur längerfristige Lasten durch höhere Drehzahlen begegnen.
t3chn0 schrieb:
Dann liegt die Idle Temperatur bei 39°C und springt so auf 55°C. Man erhöht einfach nur die Temperatur im System.
Ja und? Geht die CPU bei 39°C im Idle kaputt?
t3chn0 schrieb:
So einen Schmarrn gibt es bei Intel einfach nicht.
Stimmt, bei Intel gibt es einen höheren Energieverbrauch, mehr Sicherheitslücken, eine tolle Management Engine, ein neues Board zu jeder neuen CPU-"Generation" - alles kein "Schmarrn" :rolleyes:.
 
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t3chn0 schrieb:
Dann liegt die Idle Temperatur bei 39°C und springt so auf 55°C. Man erhöht einfach nur die Temperatur im System. So einen Schmarrn gibt es bei Intel einfach nicht.
Weil die Temperatursensorik bei Intel einer größeren Phasenverschiebung unterworfen ist?
Das ist wohl richtig. Hat aber wiederum ganz andere Nachteile. Nur ein Jahr Gewährleistung beim 9900KS zu Beispiel.
Das anpassen der Lüfterkurve erreicht übrigens genau das was man will -> Eine leise Kühlung mit langsamer Regelcharakteristik.

//Zur Erklärung:
Bei Zen2 sitzen die Temperatursensoren genau da, wo die Temperatur entsteht. Die ist eine wichtige Regelgröße beim Boostverhalten, da kann man sich nicht leisten zu warten bis am Sensor 100°C anstehen während durch die Phasenverschiebung im Core schon 120°C herrschen.
Der Nachteil daran ist, dass eben jede Belastung des Cores zu großen Temperaturschwankungen am Sensor führt. Das bedeutet nicht dass der ganze DIE plötzlich 50°C hat sondern nur in der Mitte eines Cores. Die Wärme wird dann ziemlich schnell durch den DIE in den Heatspreader übertragen und der Core ist wieder auf Umgebungstemperatur.
Leider haben die Mainboardhersteller es versäumt, eine sinnvolle Regelcharakteristik für diese Art der Temperaturerfassung zu implementieren. Also muss man da selber ran.

Bei Intel sitzen die Sensoren weiter weg von den Wärmequellen, ergo bekommen sie den Wärmeimpuls des Cores erst verzögert und zusätzlich abgeschwächt, weil ein Teil davon sich schon durch den Headspreader abgebaut hat. Deshalb arbeitet Intel auch beim Boost vorsichtiger, vor allem mit der Spannung.
Das bedeutet weder das Intel kühler arbeitet noch dass sich AMD aufheizt. Unter Dauerlast offenbart sich das wahre Gesicht der jeweiligen Architektur und des Fertigungsverfahrens. Zur Effizienz gibt es hier genug Benchmarks, darauf gehe ich nicht extra ein.
 
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Mit dem Resultat, dass man deutlich höhere Systemtemperaturen hat. Das System heizt sich so nur unnötig auf.
 
ghecko schrieb:
Nur ein Jahr Gewährleistung mein 9900KS zu Beispiel.
Verkauft den nur Intel und wenn dann nur gebraucht? Ansonsten sind bei der Gewährleistung zwei Jahre gesetzlich vorgeschrieben ;).
t3chn0 schrieb:
Das System heizt sich so nur unnötig auf.
Nur weil die CPU teils einen etwas wärmeren Die hat heizt sich das System nicht mehr auf. Die zugeführte Wärme bleibt gleich - wenn der/die Gehäuselüfter natürlich schon bei 50°C CPU-Temperatur nach oben drehen ist das System damit wärmer. Dafür auch leiser.

Aber nur weil die CPU eine höhere Temperatur hat heizt sich das System eben nicht mehr auf.
 
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iamunknown schrieb:
Ansonsten sind bei der Gewährleistung zwei Jahre gesetzlich vorgeschrieben ;).
Gut, streiche Gewährleistung, setze Garantie. Ich bin kein Versicherungsvertreter.
https://www.computerbase.de/2019-10/intel-core-i9-9900ks-5-ghz-cpu-dollar-513/
Ebenfalls unterschiedlich: Statt üblicher drei Jahre Garantie gibt es für das Modell nur ein Jahr.
t3chn0 schrieb:
Mit dem Resultat, dass man deutlich höhere Systemtemperaturen hat. Das System heizt sich so nur unnötig auf.
Was völliger Unsinn ist. Warum steht in meinem Edit.
 
Kanibal schrieb:
Erzeugen die AMD Ryzen 3000 CPUs wirklich so viel Abwärme, auch im Leerlauf? Gefühlt war mein "alter" i7 4770 da wesentlich besser.
Zur Ryzen Temperatur

Es wird zu sehr auf die Werte der Tools geachtet. Wichtig ist, dass die maximale Temperatur nicht erreicht wird - gilt für CPU und Grafikkarte. Auf die Temperatur hat der Kühler einen entsprechenden Einfluss. Der boxed Kühler kann die kleinere Oberfläche nur über die hohe Drehzahl des Lüfters ausgleichen und selbst dann kommt er nicht an die großen Tower-Kühler heran. Selbst eine Wasserkühlung kommt an Grenzen, da kommt dann so etwas wie der Alphacool Eiszeit 2000 Chiller in Spiel. Spätestens wenn die Wärme/Hitze nicht mehr schnell genug abgeführt werden kann ist Schluss. Unter normalen Bedingungen ist aber alles kein Problem.

Die Temperatursensoren geben übrigens immer den Peak-Wert einer der vielen Sensoren zurück und keinen Durchschnitt. Wird gespielt und es werden nicht alle Kerne ausgelastet, dann boosten einige Kerne höher, die dann natürlich auch heißer werden. Bei Prime sind alle Peak-Werte logischerweise niedriger, auch wenn der Durchschnitt höher liegt.

Die Lüfterkurve also so einstellen, dass wenn die CPU an die maximale Temperatur herankommt der/die Lüfter mit 100% drehen - besser vorher. Die Punkte für den Leerlauf und geringe Belastung muss jeder selbst festlegen, lieber ruhiger dafür höhere Temperatur oder mehr Drehzahl dafür leiser. Es hängt ja auch von den anderen verbauten Komponenten, wie Kühler, Grafikkarte, usw., und dem Luftstrom ab.

Ryzen taktet innerhalb kürzester Zeit sehr schnell hoch und runter, wodurch sich die Temperaturen schnell ändern. Über 'step up time' sollte sich einstellen lassen, dass eine kurze Takt-/Tempartursteigerung ausgeglichen wird.

Handbuch MSI B450M PRO-VDH MAX
Seite 15 CPU_FAN1, SYS_FAN1~2: Fan Connectors

1583606423893.png


P.S.
Ryzen Master und andere Tools nicht immer laufen lassen, sie triggern immer wieder die CPU, die dann nicht in den Leerlauf schaltet - P-States und C-States.

Mal HWiNFO verwenden um den Takt, Spannung und Temperatur auszulesen.
Kanibal schrieb:
Die selbe Messung habe ich unter Arch Linux (mit Kernel 5.5.8) durchgeführt, auch dort zeigt $ lscpu im Idle einen Takt von > 3 GHz an.
Es ist etwas im UEFI verstellt. Der Arbeitsspeicher läuft dem Screenshot nach mit 2.134 (2x 1.067) MHz und damit im JDEC Standard-Takt.

Würde mal die Standard-Einstellungen laden, das passende XMP-Profil für den Arbeitsspeicher auswählen und die Lüfter-Kurve einstellen.
 
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t3chn0 schrieb:
Mit dem Resultat, dass man deutlich höhere Systemtemperaturen hat. Das System heizt sich so nur unnötig auf.

das macht absolut keinen sinn, ob die cpu bei 70° ist oder bei 40° ist scheiss egal wenn bei beiden Temperaturwerte bei 20 watt abwärme entstehen.
 
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Wie meinst Du dass? 70°C oder 40°C sind doch nicht egal, nur weil beide Werte noch immer im Limit sind.
 
die Wärme die entsteht ist durch den Stromverbrauch der cpu gegeben. Ob die Cpu 40° oder 70° warm ist ist dem Ökosystem völlig egal. Wenn du das nicht verstehst ist eine weitere Diskussion aus meiner Sicht hier überflüssig.
 
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Also, wenn ich den Konsens hier richtig lese, ist das "normal", kann aber durch geänderte Einstellungen etwas gelindert werden. Schon übel, dass die Standardwerte da so unbrauchbar sind, oder?

Ich habe nun mal etwas an den Werten im UEFI gespielt (siehe Screenshots): XMP aktiviert und die Lüfterkurve angepasst. Der Lüfter röhrt leider immer noch unerträglich. Da werde ich um einen Austausch nicht rumkommen.
Leider scheint Thermalright keine AM4-Backplates mehr für den Macho 120 Rev. A anzubieten, sonst könnte ich meinen vorhanden Kühler weiternutzen... :-/

Danke jedenfalls schonmal allen für die Erfahrungswerte!
 

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@Kanibal leider hast du die Lüfterkurve nicht so eingestellt wie ich es dir empfohlen habe.
 
Kanibal schrieb:
Sehen für mich OK aus.
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An der CPU-Temperatur liegt es nicht.

Die Temperaturen sind alle in Ordnung. Der Lüfter des Wraith Stealth dreht halt mit mindestens 1.128 U/Min und 1.159 U/Min im Durchschnitt. Habe keine Information über die Mindest-Drehzahl des Wraith Stealth Lüfters gefunden. Wenn sich die Drehzahl nicht weiter reduzieren lässt, kann die CPU und das Mainboard nichts daran ändern - ist halt der kleinste der Wraith Kühler.

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Ja, den Wraith Stealth hätte sich AMD verkneifen sollen.
 
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