Ryzen 9 5950x Undervolting

refskegg

Ensign
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Tag zusammen,

ich bin leider kompletter Laie, was das Thema Undervolting betrifft und wollte mich mal vergewissern, ob das alles so stimmt, was ich hier fabriziert habe und ob der Ansatz überhaupt der richtige bzw. der sinnvollste ist.

Ich wollte meinen 5950x stromsparender und somit kühler und leiser bekommen (restliche Hardware s. Signatur o. unten aufgeführt).
Zur Geschichte gehört, dass ich mein System in dem Dark Base Pro 900 Rev. 2, welches so gut wie gar kein Airflow hat, verbaut hatte, wodurch die CPU nahezu sofort beim Zocken auf 90°C gestiegen ist (GPU 70-75°C).
Meine bis jetzt angestrebte Lösung:

  1. Als erstes hab ich mir ein neues Gehäuse (Dark Base Pro 901) und eine neue AIO (Liquid Freezer III 360) angeschafft, um besseren Airflow und bessere Kühlleistung zu haben.
  2. Wollte ich mich dem Thema Undervolting (CPU und GPU) widmen, um zusätzlich etwas Strom zu sparen, leise Lüfter und (vorallem im Sommer) niedrigere Temperaturen zu haben.

zu 1.​
Kurzum, das Gehäuse ist um Welten besser als der Vorgänger, was das Thema Airflow betrifft. Der Aufbau sieht momentan folgendermaßen aus (alles auf Mesh umgebaut):​
  • top/ outtake: 360 AIO (3x 140mm P14)
  • seite/ intake: 3x 120mm Silent Wings 4
  • front/ intake: 3x 140mm Silent Wings 4
  • back/ outtake: 1x 140mm Silent Wings 4

zu 2.​
Um jetzt ein "kühles" System auch im Sommer zu haben, wollte ich noch mit Undervolting der CPU und GPU optimieren. Ziel war es so kühl und stromsparend wie es geht und dabei möglichst wenig Leistungsverlust zu haben.​
  • GPU, da die Abwärme für die AIO im Deckel nicht zu hoch werden soll.
    • Dazu habe ich mir im Benchmark "Superposition" den Stock Takt angeschaut, welcher 1920Mhz waren. Dann habe ich im MSI Afterburner geschaut, bei welcher Spannung die 1920Mhz anliegen und bin mit der Spannung (mV) in 50er-Schritten nach unten gegangen. Dann habe ich die gesamte (!) Kurve nach oben bis zu den 1920Mhz verschoben und nach hinten raus geglättet. Das Prozedere habe ich wiederholt, bis es instabil wurde und bin dann in kleinen Schritten wieder nach oben mit der Spannung.
    • die Karte läuft jetzt bei 0.868V auf 1920Mhz stabil
  • CPU war da schon kniffliger
    • da es verschiedene Ansätze gibt die CPU undervolten, musste ich mich für einen entscheiden.
    • Ich habe PBO aktiviert und das TDP PBO Limit deaktiviert, damit ich das Stock TDP Limit habe und alle Cores ein negatives Offset von -10 verpasst. Das läuft beim 5950x stabil (alles über -12 geht nicht, so wie ich das gelesen habe).
Wenn ich jetzt Cinebench r23 oder 2024 im Multi Core laufen lasse, wird der Prozessor laut HWInfo nur um die 60°C heiß, teilweise sogar darunter (55-60°C).
Beim Zocken wird er ca. 63-68°C heiß.
Im idle allerdings hat er auch eine konstante Temperatur von 60°C.

Ist das ein Auslesefehler oder kann das wirklich sein?
War meine Strategie oder Vorgehensweise überhaupt die richtige? Oder sollte ich nicht über PBO gehen, sondern ein generelles negatives Spannungs Offset fahren? Wären dann die Temperaturen im idle niedriger?

Vielen Dank schon mal, bin für jeden Hinweis oder jede Anmerkung dankbar. :)

Gesamtes System:
Mutterbrett: Aorus x570 Xtreme;
CPU: Ryzen 9 5950X;
CPU-Fan: Arctic Liquid Freezer III 360 aRGB;
RAM: 64GB G.Skill TridentZ 3600 CL14;
GPU: Aorus RTX 3090 Xtreme;
Netzteil: Corsair AX1600i;
Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 901
 
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1. Signatur sehen nicht alle User
2. Signatur ist auch nicht aktuell
3. Undervolting bei der GPU ist korrekt gemacht

Zum CPU Thema kann ich nichts beitragen. Da sind andere User schlauer und besser bewandert.
 
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refskegg schrieb:
und alle Cores ein negatives Offset von -10 verpasst. Das läuft beim 5950x stabil (alles über -12 geht nicht, so wie ich das gelesen habe).
Da ich auch ein Ryzen 9 5950X per CO undervolted habe, kann ich ja kurz was zu schreiben. CCD0 ist der höher taktende CCD und die Kerne dort können meistens nicht so viel negativen CO ab, vor allem nicht die beiden besten Preferred Cores. Da kann es durchaus auch sein, dass diese überhaupt kein negativen CO abkönnen. Werte von 0 bis -5 auf den besten Kernen und bis -15 beim Rest von CCD0 ist durchaus häufig anzutreffen. CCD1 hingegen ist der schwächere CCD mit deutlich mehr Spielraum. Hier wird man fast immer Werte zwischen -15 und -30 antreffen. Aber auch in CCD1 kann es einen oder zwei Kerne geben, die nicht so viel negativen CO mitmachen.

Um das letztendlich sauber auf Stabilität bei einem 16-Kerner zu testen, empfehle ich den CoreCycler. Der testet die Kerne im ST Modus einzeln durch und auch mit Lastschwankungen (die am häufigsten für Instabilitäten sorgen). Auch kann man unterschiedliche Testszenarien festlegen.

Wenn man damit durch ist (was durchaus einige Tage dauern kann), empfehle ich den Test unbedingt nochmal aus dem Kalten zu wiederholen. Die maximalen Taktfrequenzen werden vor allem aus einem kalten Zustand heraus bei niedriger ST-Last erreicht.

Edit: Mal als Beispiel meine aktuellen CO-Werte:
+5 -10 +8 -10 -5 -10 -5 -10 -15 0 -20 -20 -15 -20 -20 -20
Damit hatte ich beim CoreCycler keinerlei Kernabstürze gehabt und auch sonst läuft der Rechner super stabil.
 
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SpiII schrieb:
1. Signatur sehen nicht alle User
2. Signatur ist auch nicht aktuell
Wusste ich noch gar nicht, dass das nicht jeder sehen kann, trage ich dann oben nach. Hab sie korrigiert, vielen Dank für den Hinweis. :daumen:

SpiII schrieb:
3. Undervolting bei der GPU ist korrekt gemacht
Das hört sich doch schon mal gut an.

@Tornhoof
Wie sind denn deine Temperaturen im idle und im cinebench? Ähnlich zu meinen? Mir kommen meine immer spanisch vor, weil die sich vom idle zu cinebench gar nicht ändern.
 
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refskegg schrieb:
Wenn ich jetzt Cinebench r23 oder 2024 im Multi Core laufen lasse, wird der Prozessor laut HWInfo nur um die 60°C heiß, teilweise sogar darunter (55-60°C).
Beim Zocken wird er ca. 63-68°C heiß.
Im idle allerdings hat er auch eine konstante Temperatur von 60°C.:)

Ich verstehe nicht ganz die Problematik, eigentlich hätte auch das andere Gehäuse locker gereicht. Und dann passt irgendwas mit den Temperatur-Angaben überhaupt nicht. PS: Dein neues Gehäuse ist natürlich trotzdem besser.

Idle: Deutlich niedrigere Temperaturen ~30-45°
Gaming: Medium Temperaturen, weil nur manche Kerne hochtakten 60-75°
Cinebench/Benchmark: Max Temperaturen, weil alle 16 Kerne feuern -> hier sind Temperaturen über 80° auch nicht ungewöhnlich und auch 90° nicht schlimm. Drosselt dann automatisch und man hat vielleicht 1-2% weniger Leistung. ~80-90°

Wie hast du den CPU Kühler eingestellt? Lüfterkurven? Wie schnell drehen deine Lüfter?


Zu PBO:
Das ist abhängig von der CPU und eine individuelle Geschichte. Manche Kerne können -30, manche vielleicht auch nur 0. Am Ende ist es ein testen. Und dann sollte man es nicht übertreiben, weil die Tests funktionieren könnten, aber bei einem Lastwechsel der PC dann trotzdem abschaltet.

PS: Der Sommer ist doch gerade vorbei?
 
@qiller
Vielen Dank für deine Ausführungen. Scheint ja dann doch etwas aufwändiger zu sein, wenn das einige Tage dauern kann.

Ayo34 schrieb:
Ich verstehe nicht ganz die Problematik, eigentlich hätte auch das andere Gehäuse locker gereicht. Und dann passt irgendwas mit den Temperatur-Angaben überhaupt nicht.
Naja das alte Gehäuse war schon ziemlich schlecht, wenn es um Airflow ging. Da waren ja kaum Öffnungen (vorallem nicht im Deckel). Die Temperaturen waren schon erheblich schlechter.
Aber genau die sind ja jetzt auch der Kasus Knacksus. Mir kommen die Temperaturen ja auch komplett falsch vor. So wie du es wiedergegeben hast, würde ich es auch erwarten.

Kann es sich also doch um einen Auslesefehler handeln, vielleicht ist der Temperaturfühler defekt? Da wundert mich nur, dass beim Zocken die 68°C vom Afterburner durchaus stimmen könnten.
Von wem bekommt HWInfo eigentlich die Temperatur durchgesagt, Motherboard?
 
Beim alten Ryzen 5000 geht tatsächlich nicht so viel minus beim curve optimizer. Hatte meinen damals auf -15 und die Performance Kerne auf -10, das lief stabil und hat schon 10 Grad etwa gebracht.
Idle 60 Grad ist voll ok, für weniger müsstest du deine Lüfterkurve anpassen, würde ich aber nicht machen, lieber leise laufen lassen, die 60 stören ja niemanden.
 
Was sagen den die Lüfter? Wenn die Lüfter alle aus sind im Idle, dann wird es natürlich wärmer.
 
Also 60°C im Idle sind viel zu viel. Entweder ist das kein echtes Idle bei dir, oder du hast im UEFI was abgestellt, was vlt besser an bleibt (z.B. C-States). Hier mal meine Idle-Werte in nem HWInfo-Screenshot festgehalten:

idle_.png


Check bei dir mal die markierten Werte oder poste einfach nen Screenshot, wenn dein Rechner angeblich im Idle sein soll.
 
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Ayo34 schrieb:
Was sagen den die Lüfter?
Lüfter finde ich eher noch zu laut. Ich habe sie zur Zeit an der Lüftersteuerung vom Gehäuse und das lässt sich total schlecht steuern. Werde mir aber jetzt noch Splitterkabel holen und die direkt ans Mainboard packen.

@Tornhoof
Immerhin sind bei dir die Temperaturen im idle ca. 20°C kühler als im cinebench. So hätte ich es auch erwartet bei mir, wenn nicht sogar noch mehr. Aber irgendwie bleibt die Temperatur laut HWInfo immer gleich, wie gesagt ca. 60°C.
Ergänzung ()

qiller schrieb:
Check bei dir mal die markierten Werte oder poste einfach nen Screenshot, wenn dein Rechner angeblich im Idle sein soll.
Ich habe mal einen Screenshot von den Werten gemacht.
Bei mir sieht es tatsächlich deutlich höher aus.
 

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qiller schrieb:
da belastet was Core 0 und Core 7
Das ist komisch,. Ich wüsste nicht, was ich eingestellt habe oder was die Cores belasten soll.
Kann man das irgendwie einfach herausfinden? Ich habe die Temperaturen direkt meist schon nach dem Systemstart und ich habe außer Logitech Ghub und dem MSI Afterburner nichts zusätzlich im Autostart.
Aber wenigstens habe ich jetzt schon mal einen Anhaltspunkt.
 

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Beim Zocken wird wahrscheinlich nur ein CCD bzw. wenige Kerne wirklich belastet, beim Multicore beide bzw. alles auf mehr Kerne verteilt und weniger Maximaltemperatur erreicht. Deshalb ist auch insgesamt die Wärmeübertragung im Multicore besser. Die 5900X und 5950X sind deshalb enorm gut zu kühlen.

Klingt alles fein, was du schilderst.
 
Bei mir sieht das ganze so aus.
Was zur Hölle ist PresentMon?
 

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PresentMon gehört zu deinem nvidia Gedöns: klick
 
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Das scheint für die Auslastung verantwortlich zu sein oder?
Das kann doch aber nicht gewollt bzw. normal sein. Andere haben das ja nicht. Ich gucke mal ob ich das irgendwie loswerden kann.
Habt ihr überhaupt diese PresentMon_x64.exe auf der Platte? Bei mir liegt die hier: C:\Program Files\NVIDIA Corporation\FrameViewSDK\bin

 
Du kannst auch mitm ProcessExplorer die CPUCycles über ne gewisse Zeit addieren lassen und dann nach Reihenfolge sortieren lassen:

pe.png


Oben sollte eigt. immer der Idle State und die Interrupts stehen.
Ergänzung ()

refskegg schrieb:
Habt ihr überhaupt diese PresentMon_x64.exe auf der Platte?
Negativ, aber ich installiere den NVidia-Treiber grundsätzlich über den nvslimmer, da bleib ich von solchen "Zusatztools" verschont.
 
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