Martinfrost2003 schrieb:
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1x PCIe x16 Grafikkarte
2x M2 (2x PCIe x4) 1x Betriebsystem, 1x für späterer Option
4x SATA (??? Lanes) weis nicht wie viele Lanes das Board dafür braucht
1x PCIe x2 (2.Grafikkarte zur Anbindung eines 3.Monitors)
USB 3.1 (??? Lanes)
Wieviele Lanes brauche ich jetzt mindestens?.
Ich meine mehr als die AM4 / 1151er Plattform bietet, oder ist meine überlegung falsch?
...
Das kommt darauf an, wie genau du die angeschlossenen Geräte nutzen willst:
AMD AM4:
An sich ist deine Konfiguration mit AM4 allein deswegen nicht uneingeschränkt möglich, weil es einfach keine Boards mit 2x M.2 gibt.
Du könntest eine M.2 SSD über einen PCIe-Slot mit Adapter anbinden, allerdings nicht bei voller Bandbreite.
Je nach Mainboard ist ein geeigneter PCIe Slot entweder als 3.0 x4 an die CPU angebunden und kann nicht gleichzeitig mit dem M.2 genutzt werden ODER reduziert bei Benutzung den GPU-Slot auf x8 ODER ist über den Chipsatz angebunden und läuft dort nur mit PCIe2.0 x4.
Was USB, SATA usw angeht:
Die laufen halt geswitcht über die 4x 3.0 des Chipsatzes (bzw. 4 3.0er USB direkt über die CPU, SATA über CPU geht nur, wenn kein x4 M.2) und müssen sich diese teilen. Bei SATA und USB ist das i.d.R. aber kein Problem, solange du nicht massenhaft von sehr schnellen USB-Laufwerken und SATA-SSDs untereinander hin und her kopierst.
Intel 1151:
Hier geht das prinzipiell erstmal leichter, weil es auch Boards mit 2-3 M.2 Slots gibt, aber auch nicht ohne "ABER".
Die M.2 Slots laufen hier prinzipiell über den Chipsatz, welcher reichlich 3.0 Lanes bereitstellt. Das ist genau das, was die AM4-Chipsätze nicht können. Dafür gibt es keine direkt angebundenen USB3.0 und M.2, hier laufen alle mit über die Chipsatzanbindung. Wie auch bei AMDs Chipsatz kein großes Thema, solange du nich gerade diese Anbindung voll auslastest und daneben noch etwas anderes von mehreren schnellen USB-Drives transferieren willst o.Ä..
Der Hauptunterschied ist also, dass auf AM4 eine M.2 SSD immer schön ungestört volle Leistung bringen kann, die zweite aber zwangsläufig beschnitten wird. Sie kann nie die volle Anbindung nutzen. Und bei den sehr schnellen modernen M.2-SSDs wie zB 960 EVO, für die man ja hauptsächlich M.2 nutzen will, limitiert das schon recht deutlich.
Bei Intel limitiert also die Chipsatzanbindung selbst, während die Geräte schnell an den Chipsatz angebunden werden, während bei AMD eher die Anbindung der Geräte an den Chipsatz die Limitierung bewirkt.
Insgesamt ist das Ganze daher eine Frage der Nutzung der angeschlossenen Geräte. Willst du beide M.2 gleichzeitig voll nutzen, z.B. indem du von der einen auf die andere SSD kopierst, wirst du mit keinem der Chipsätze die volle Bandbreite haben. Bei Intel müssen sich beide die Bandbreite zur CPU teilen und bei AMD ist entweder Ziel oder Quell-Laufwerk um ca. die Hälfte ausgebremst. Beim direkten Kopieren sollte das bei der Performance in Etwa gleich sein, was also ca. halbe Performance bei Beiden wäre. Sobald das Ganze aber etwas gemischter abläuft, hat Intel dann einen kleinen Vorteil, weil die verwendete Bandbreite flexibler aufteilbar ist. Wird also z.B. für Videobearbeitung immer mal erst gelesen, dann etwas gerechnet und wieder weggeschrieben, dann kann zeitlich versetzt mal etwas mehr gelesen oder mal mehr geschrieben werden. Dadurch, dass das eine Laufwerk dann weniger Bandbreite braucht, hat das Andere für diese Zeit mehr zur Verfügung. Das kann sich dann ingesamt auf die Gesamtleistung positiv auswirken. Das eine Laufwerk, welches beim AMD-Chipsatz ausgebremst wird, wird aber durch solche Effekte nicht schneller. Die Gesamtleistung wird immer größtenteils am ausgebremsten Laufwerk hängen.
Um deine Frage zu beantworten: Machbar ist deine Konfiguration mit beiden Mainstream-Sockeln, wenn auch deutlich einfacher und mit Performance-Vorteil bei Intels Chipsatz. Für die Meisten Leute reicht das auch mit 2x M.2 völlig aus.
Ist es wirklich wichtig, mehr als eine sehr schnelle M.2 SSD
zeitgleich voll auszureizen, dann brauchst du für volle Performance ein HEDT-Mainboard.