Genau deswegen schrieb ich ja
kaum möglich, und wurde dafür auch schon als Kid bezeichnet - was ich als Ü30er durchaus als Kompliment auffasse - weil ich es nicht komplett ausschloss
Theoretisch ist es auch möglich das sich jemand einen Zahnstocher ins ohr piekt, daran einen Faden knüpft, und damit ein Potie dreht und somit schnell unterwegs ist. Während er mit der Zunge Gas gibt.
Ein Stick kombiniert jedoch auch nicht unbedingt die Feinsteuerung(Präzision) eines Wheels mit besserer Reaktion. Ein BLick auf die Sachlage:
- Die beiden Eigenschaften (Präzisiog vs Geschwindigkeit) beeinflussen sich ja gegenseitig und sind abhängig von folgenden Dingen.
1) - möglicher Lenkwinkel
1a) - Radius des Eingabemediums
2) - möglicher Radlenkwinkel
3) - Lenkuntersetzung (Lenkwinkel / 2*Radlenkwinkel
- Der mögliche Radlenkwinkel ist durch das jeweilige Fahrzeug gegeben, der Rest hängt vom Eingabemedium ab.
- Ein Joystick oder Pad begrenzen den möglichen Lenkwinkel auf deutlich unter 180°, idr ca 40-90°
- Ein reales Lenkrad ist prinzipiell nur durch die eingestellte Lenkuntersetzung berenzt, ein Computerlenkrad hat momentan maximal ca 900°
- Der maximale Radlenkwinkel darf nicht zu klein sein, sonst kommt man irgendwann um keine Kurve mehr.
- Je kleiner die Lenkuntersetzung desto schneller die Reaktion, je größer desto größer die Präzision.
- In der Realität haben sich für verschiedene Autotypen verschiedene Lenkuntersetzungen eingebügert. Und das sicher nicht aus Witz und Dollerei. Das sind um die 11:1 für open Wheeler (Formula Ford: 11.2:1), um die 14/15:1 für sportliche Straßenwagen (BMW CSL zb 14.5:1.) Alte Amischlitten haben auch mal 19:1, zb 65er Shelby Mustang GT-350
Kann man diese Settings im Rechner mit den verschiedenen Eingabegeräten nachbilden? Und welche Radlenkwinkel kommen dabei zu stande?
Ein 45° Stick/Pad würde zb für 11.2:1 auf 2° Radlenkwinkel limitieren (4° beim 90° Stick). Ein Witz. Gehen wir davon aus das in GTR2 mit Boxenausfahrtshilfe
(die bei GTL/GTR>R2/RFACTOR, GPL, Race, Race07 definitiv, und bei anderen Games mit Sicherheit vorhanden ist und nur in der Ini ausgeschaltet werden kann) ca 6° Radlenkwinkel das Minimum darstellen, um halbwegs ordentlich über den Kurs zu kommen.
Dann ist man beim 45°Stick bei einer maximalen Untersetzung von 3.75:1 und bei einem 90° Stick bei 7.5:1 Immer noch unter der eines Open Wheelers.
Mit einem 900° Wheel kann man bei 6° Radlenkwinkel von unter 1:1 bis zu 75:1 frei wählen. Bei realistischerem 25° Radlenkwinkel immer noch von unter 1:1 bis 22:1
Was sagt uns das nun? Das Wheel ist bei weitem besser geeignet den Sweetspot zwischen Präzision und Reaktion zu finden als ein Stick/Pad, und zwar mit deutlich größeren Radlenkwinkeln, die so engere Kurven und auch sicheres Abfangen heftigeres Slides ermöglichen.
Bei Joypad fällt dann auch noch FFB weg (Rumble!=FFB) und da der Stickradius deutlich geringer ist ist die Steuerung nochmals hektischer und präzisionsloser
Summa Summarum: Das Wheel ist das mit Abstand beste Eingabemedium für eine Sim.
Bei auf Padsteuerung ausgerichteten Games sieht das natürlich uU komplett anders aus, aber dann ist die Fahrphysik auch dementsprechend unreal.
Natürlich kann man sich auch auf wahnsinnig geringe Untersetzungen trainieren, verliert damit jedoch Präzision, die wichtig ist um den Wagen erst gar nicht in gefährliche Situationen kommen zu lassen, und dies ist - und da sind wir beim Ausgangspunkt - wohl kaum weniger stressend und somit ermüdend.
Btw, ich hatte schon Sticksteuerung (diverse Wingmans), Mini Wheel Steuerung (RC car artig), Maussteuereung, Padsteuerung, Thrustmaster T1 (auch lange zeit ohne Zentrierfeder), Thrustmaster Ferrari Force, Logo Momo, MS Sidewinder (ohne Force), DFP, G25.. Simracen seit 1998. Das macht mich nicht allwissend, aber etwas Erfahrung ist sicher hängengeblieben. Ein Kumpel ist noch 3 Jahre länger mit Stick gefahren, hat dann auf ein Lenkrad gewechselt, und nach einiger Zeit Umgewöhnung wurde er nochmals deutlich schneller.