[Sammelthread] Tipps bitte! Bilderthread für Ein- und Aufsteiger (1.Post beachten!)

Ich hätte auch gesagt, dass man das vor der Aufnahme schon geraderichten sollte. Aber wie gesagt, vielleicht gibt's hier ja Architekturprofis.
 
Bei weitwinkligen Architekturaufnahmen hat man fast immer stürzende Linien. Um diese zu vermeiden müsste die Aufnahme aus einer Höhe entstehen, die der Mitte des Gebäudes entspricht. Bei der Aufnahme gerade richten geht also nicht.

Natürlich ist es ratsam die Kamera dabei so gerade auszurichten wie möglich um den Effekt nicht noch weiter zu verstärken. Auf Grund der Gegebenheiten (Kamera frei Hand über vielbefahrene Straße gehalten) war es mir aber nicht möglich.

Übrigens lassen viele Fotografen stürzende Linien unkorrigiert um sie als Stilmittel einzusetzen.
 
Das schon, aber meistens schaust du dann auf eine Zentrale Linie, die gerade verläuft.
 
@Metis ein wirklich schönes Bild. Es hat durchaus für mich etwas "außergewöhnliches" da ich die dekorative Skyline von Frankfurt nicht täglich sehe. Ist das bei der Taunusanlage entstanden? Mit gefällt die Froschperspektive sehr. An einem windstillen Tag kann man dort sicherlich auch sehr schöne Bilder mit Langzeitbelichtung und ziehenden Wolken machen. Das ganze dann vielleicht noch schwarz weiß... Ein Traum :love:

Mach dich wegen den stürzenden Linien mal nicht verrückt. Das Problem ist, dass das menschliche Gehirn Architektur nur symmetrisch in 2d abspeichert und dabei so etwas wie stürzende Linien nicht vorkommen. Diese sind aber bildgebend absolut richtig. Man denke nur an Fotos von schnurgeraden Straßen oder Eisenbahngleisen. Alle verjüngen sich mit steigender Distanz zum Betrachter. Das ganze lässt sich nur mit einem Perspektivwechsel verändern. Mir ist das Ganze das erste Mal aufgefallen als ich ein Weinglas fotografiert habe. Beispiel anbei. Auch hier gibt es die perspektivische Verzerrung nur auf eine andere Art und Weise. Fotografiert man eine Tasse oder ein Weinglas frontal erhält man eine absolut symmetrische Darstellung ohne perspektivische Verzerrung. Gerade beim Trinkrand entsteht aber ein interessanter Effekt. Diese wird falsch dargestellt, zumindest für die menschliche Vorstellung. Der Mensch verbindet mit einem Glas oder einer Tasse immer den Blick von leicht oben in das Glas hinein. Um diese Vorstellung mit der Anforderung der Symmetrie zu verbinden werden oft zwei Bilder angefertigt und miteinander verrechnet. Eines frontal und eines von leicht erhöhter Position. Somit erscheint das Glas frontal symmetrisch und der Trinkrand wird von einer leicht erhöhten Perspektive dargestellt. Bildgebend absoluter Unfug aber es sieht für die meisten korrekt aus. (sry für das komplexe Beispiel und ich habe selber einige Zeit gebraucht um die Krux dahinter zu verstehen) bei dem Beispiel habe ich den Trinkrand durch den low key Effekt eliminiert. Ich hoffe Ihr könnt meinen wirren Gedanken folgen ohne umfassende Bilder zur Erläuterung.

Was bedeutet das für dein Bild? Du müsstet es der Weinglas-Logik gleich tun und zwei Bilder aus unterschiedlichen Positionen anfertigen und verrechnen um diesen Effekt gefällig aber falsch wiederzugeben. Andererseits kannst es lassen wie es ist oder in der Post Produktion gefällig bearbeiten. :D

IMG_0515.jpg
 
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@NBK-deluxe Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.

Bei der Straße, die im Bild zu sehen ist, handelt es sich um die Junghofstraße, einer Querstraße zur Taunusanlage.

Ich kann mir ungefähr vorstellen was Du meinst. Allerdings dürfte es schwierig werden bei dem Motiv 2 Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven zu verrechnen. Aber vielleicht gibt es ja Leute, die sowas machen. Ich lasse mich da gerne belehren.

Wie gesagt: Stellt man die Linien senkrecht, wie im alternativen Bild, so sieht es aus, als würden die Türme oben breiter werden, da ja oben weiter weg ist und unser Gehirn Dinge, die weiter weg aber gleich groß sind als größer interpretiert, was auch richtig ist, denn weiter entfernte Dinge erscheinen nun mal kleiner.

Von daher ist die von mir im ersten Bild gewählte Ausrichtung realistischer als die im zweiten, in dem ich die Lingen einfach strikt vertikal ausgerichtet habe.

Wie auch immer: Ein Foto kann niemals genau das wiedergeben, was vor Ort von unserem Sehsinn (inklusive Interpretation durch das Gehirn) war genommen wurde. Ist auch nie mein Anspruch.

Dennoch kann man das Problem sicherlich noch besser lösen, als ich es getan habe. Vielleicht kommen ja noch Tipps dazu.
 
Metis schrieb:
Bei weitwinkligen Architekturaufnahmen hat man fast immer stürzende Linien. Um diese zu vermeiden müsste die Aufnahme aus einer Höhe entstehen, die der Mitte des Gebäudes entspricht. Bei der Aufnahme gerade richten geht also nicht.
...

Und wie sieht es da mit Tilt Shift aus?


War heute mal nur mit gelbem Schraubfilter unterwegs:
Wandern 2020-05-22 (43-1).JPG


Wandern 2020-05-22 (25-1).JPG
 
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0-compressor.jpg


Canon EOS 77D, 18mm - 135mm IS USM @ 135mm, f/5,6, 1/320s, ISO 100

1-compressor.jpg


Canon EOS 77D, 18mm - 135mm IS USM @ 67mm, f/7,1, 1/10s, ISO 100

Mit 1/10s noch freihändig fotografiert, da ich nicht daran gedacht habe, den ISO etwas hochzuschrauben :D. Noch komplett ohne Nachbearbeitung - hier finde ich das Lichtspiel und die Linienführung ganz interessant, was man sicher noch weiter betonen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@JackA deine Makroaufnahmen werden werden besser :daumen: die Aufnahme rauscht recht stark kann aber wie üblich am der Darstellung durch das Forum liegen. 1/180 ist bei einer Ameise oft zu wenig aber dein Exemplar schien recht ruhig gewesen zu sein. Ansonsten etwas hell aber weiter so.

@andi_sco der gelbe Effekt hat etwas wobei es nicht meinen Geschmack trifft aber sei es drum. Du hast nicht zufälligerweise einen IR-Filter in der Seekiste? Der Effekt würde mich brennend interessieren. Dein Ansatz mit dem Shift-Objektiv ist absolut richtig. Ich vermute für die meisten Kollegen fällt es aus dem Objektiv-Repertoire aufgrund des Preises. So ist das aber mit Spezialhardware wie Beispielweise mit einem Lupenobjektiv für Markos. Das macht deine Aussage aber nicht weniger richtig.

@Ufo908 kann es sein, dass die Mohnblüte im Wind stand? Der Fokus wirkt nicht als ob er in der Blüte liegt. Ansonsten ist das Farbspiel wirklich sehr schön was vor allem daran liegt, dass das Farbspiel an der Grenze der komplementären Farbkonstellation kratzt.:cool_alt: Ich denke mit einer Nachbearbeitung der Farben kann bei diesem Motiv noch ein bisschen mehr Begeisterung hereinkommen.

Der Wald wirkt leider auch etwas unscharf. Vermutlich hast du das Foto ca. auf Augenhöhe aufgenommen? Versuche doch etwas mehr in die Froschperspektive zu wechseln. Ja, mit einem Tele lässt sich in der Landschaftsfotografie mehr Details herausarbeiten. Gerade in einem Wald kann die Verlagerung der Perspektive Wunder erwirken. Ansonsten ist der Lichtspot durch das Blätterdach und das Framing durch die beiden Bäume sehr gut gewählt!
 
@NBK-deluxe Ja, es war sehr windig als ich das Foto von der Mohnblüte gemacht habe. Es kann also sein, dass mir der Fokuspunkt verrutscht ist. Beim Wald habe ich leider den ISO auf 100 gelassen und hatte daher freihändig eine Belichtungszeit von 1/10s.
 
@JackA wobei mir das Original sogar besser gefällt in Puncto Helligkeit.

@Ufo908 aber 1/10 aus der Hand ist aber auch eine gute Leistung. Vielleicht hast du das nächste Mal ja ein Stativ dabei oder arbeitest mit kürzeren Verschlusszeiten
 
DSC_2654.jpg


Steht bestimmt schon seit über 20 Jahren leer, zusammen mit anderen Gebäuden direkt an der Hauptstraße im Dorf. Dürfte wohl die ehemalige Gaststätte sein. Irgendwann wurde dieser handgefertigte Schriftzug aus Metall angebracht.

MfG
 
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Ich liebe ja schwarz weiß Fotografie. Daher gefällt mir dein Bild auch gut vor allem da es auch schon symmetrisch aufgebaut ist. Die Ruine gibt sicherlich noch weit mehr als nur dieses Bild.

Habe die Tage auch ein paar Portraits in sw als low key angefertigt. Nachdem die Person auf dem Bild kaum zu erkennen ist geht das für mich klar die hier einzustellen. Bin wie gesagt nicht der people Fotograf.

Sind alle wieder mit der 35er tamron fb entstanden. Als Lichtquelle hat ein entfesselter Blitz gedient. Blende 11 und 1/600.
IMG_1379_sw.jpg
IMG_1274_sw.jpg
IMG_1293_sw.jpg
 
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c01.jpg

Finepix S4400 Blende f/8,0 Belichtung 1/600 Brennweite 4,3 Messung Muster
möglicherweise gestackt.

g.jpg


Finepix S4400 Blende f/8,0 Belichtung 1/2000 Brennweite 4,3 Messung Punkt Iso 400 gestackt mit
auto_stack.py , Nachbearbeitung in gimp
 
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Tja, wie stellt man dieses Thema am besten dar oder bearbeitet das Foto so, das die Kälte der Menschen rüber kommt?
Die Kammer wurde in s/w umgewandelt, die Helligkeit hoch, die Schatten runter. Der Türrahmen in einem kalten Farbton und der Rest wurde so gelassen. Das Rauschen kommt durch die iPohne Kamera:

Dachau FHD.JPG
 
@bluedxca93 ansich sind die Bilder rein Motivwahl nicht verkehrt oder sogar klassisch. Meine technische Aussage zur Hardware erspare ich uns. Ich finde bei beiden Bildern die Blende als zu groß gewählt da der Hintergrund mir zu viel Schärfe enthält und das Licht-/ Schattenspiel unvorteilhaft wirkt. Hier wäre eine andere Tageszeit bzw. Beleuchtungssituation vorteilhafter. Ich würde vom Schatten auf Mittagszeit bzw. frühen Nachmittag schätzen. Die gestackte Variante (Bild 2) wird ebenfalls sehr unruhig. Es hat zwar etwas von einem Aquarell aber mich persönlich lenkt das doch sehr ab. Meiner Erfahrung nach liegt das wohl am Stacking selber bzw. der verwendeten Software.

@andi_sco hast du denn bereits alle deine Bilder gemacht oder kannst du an den Ort des fotografischen Geschehens zurückkehren?

Die Frage muss lauten: Was willst du mit deinem Bild als Message transportieren? Du willst deinem Post nach zu urteilen sicherlich die bedrückende Stimmung dieses Ortes einfangen und den Betrachter zum nachdenken anregen. "Wie wäre es jetzt selber an diesem Ort zu sein?", "Wie müssen sich die Menschen beim Betreten der Räume gefühlt haben?"

Das Alter der Räumlichkeiten ist sicherlich nachrangig aber kann den Rest untermauern. Meine Empfehlung: Wähle gänzlich schwarz weiß als Setting. Farben lenken in diesem Fall nur ab. Wenn du die Möglichkeit hast fotografiere zu einer Uhrzeit, bei welcher sich lange Schatten durch den Lichteinfall ergeben. Verwende ggf. selber Lampen um Lichtakzente zu setzen. Eine Motiv könnte sein die Türöffnung frontal zu fotografieren zu sehr dunklen Stunde und eine Lichtquelle im Raum zu platzieren. Dann wäre alles sehr düster und nur ein Teilbereich des Raumes erhellt. Ein Belichtungsreihe mit manuellem Stack um alle Strukturen zu erfassen kann aber muss nicht sein. Königsklasse wäre ein Fokusstack über drei Ebenen mit jeweils einer Belichtungsreihe von -1/0/+1 EV. Ergibt neun Bilder die gestackt werden können. Dann hast sowohl die Lichter als auch die Schärfe im Griff :D

Bei der Bearbeitung: Konraste hoch, Schwarzwerte und Tiefen absenken und passe die Farbkanäle manuell an um eine optimale Wirkung zu erzielen. Erhöhe Mikro- und Makrokontraste um den alten Räumlichkeiten und chaotischen Strukturen mehr Bedrohlichkeit zu geben (moderates Beispiel anbei).


IMG_1926.jpg
 
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@NBK-deluxe
Blendenzahl verkleinern, ok. Damit das geht müsste ich Nachmittags knipsen, weil die Kamera bei viel Licht automatisch eine größere Blende einsetzt.

Also neuer Versuch. Solangsam verstehe ich besser wie die Kamera funktioniert. Hab die Bilder aus dem Kamera eigenen Format entwickelt.
Jpeg zu umgehen beim entwickeln hilft etwas..
 

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Wollte jetzt nicht mehr viel ändern und an diesen Ort gehe ich nicht so schnell - so nah und doch so fern.
Ich war schon froh, das den Raum keiner mehr betreten hatte, nachdem ich am fotografieren war, ist ja komplett öffentlich. In der Kammer selber ist ein einzelner Strahler fest installiert.
Hier mal das original, aber nur in HD:
IMG_8386 HD.jpg


In der Kammer:
IMG_8385 HD.jpg


Die Farbe will ich nicht komplett rausnehmen, entrückt die Wirklichkeit zu sehr
 
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